Von Sin City durch Phoenix und die Superstition Mountains nach Globe

Die erste Nacht war mal wieder viel zu kurz, aber hey, wer braucht schon viel Schlaf, richtig? Es ist 1 Uhr morgens, und ich bin schon putzmunter. Na toll! Aber zum Glück schaffe ich es nach ein paar Minuten, wieder einzuschlummern. Das hält dann auch ganze drei Stunden, bis um 4 Uhr mein innerer Wecker klingelt. Die Nacht ist also offiziell vorbei, und ich werde langsam unruhig, was natürlich auch Stefan aufweckt. 🌙💤

Ich quäle mich aus dem Bett und ordne fix unser Zeug. Schließlich werden wir die kommende Woche jede Nacht in einem anderen Hotel verbringen. Um nicht jeden Abend das gesamte Gepäck aus dem Auto zu wuchten, schnappe ich mir kurzerhand einen unserer Handgepäck-Trolleys und packe den Wochenvorrat hinein. Clever, oder? Bianca wird durch das ganze Gewusel wach und schaut uns mit großen Augen an. Tja, so sieht unser Alltag für die nächsten zweieinhalb Wochen aus: Der frühe Vogel fängt den Wurm! 🐦

Nachdem wir uns nacheinander unter der Dusche erfrischt haben, werfe ich das Gepäck ins Auto, und wir machen uns auf den Weg. Im Hotel gibt es zwar Frühstück, aber erst in einer Stunde. Da haben wir natürlich keine Geduld zu. Also düsen wir fix um die Ecke zu IHOP. Zum Glück gibt es diese 24-Stunden-Restaurants wie Denny’s oder IHOP – sonst würde ich morgens wohl vor Hunger sterben! 😋🍳🚗

Wir sind die einzigen Gäste im Restaurant – anscheinend schläft Las Vegas noch seinen Rausch aus. Das Frühstück hier ist einfach köstlich, wie immer.

Das berühmte Las Vegas Sign ist nur eine Meile entfernt, und wir beschließen, kurz anzuhalten. Die Sonne ist mittlerweile aufgegangen, der Himmel strahlt in leuchtendem Blau – perfekte Bedingungen für ein paar Fotos. 📸☀️

Überraschenderweise haben wir das berühmte Schild ganz für uns allein – das ist uns noch nie passiert! Vor allem seit vor ein paar Jahren hier ein großer Parkplatz angelegt wurde, gibt es normalerweise eine endlose Schlange von Wartenden, Fotografen und dem ein oder anderen Elvis, der sich gegen ein kleines Trinkgeld mit aufs Foto quetscht.

Während Bianca und ich fleißig Fotos schießen, macht Stefan unseren Jeep reisefertig. Dazu gehört das Installieren von Navi und Dashcam, die Sonnenbrille wird sicher im dafür vorgesehenen Fach verstaut, und jede Menge andere Dinge, von denen ich (ehrlich gesagt) keine Ahnung haben will. 🚗🌟

Nun aber ab auf die Straße! Punkt 7 Uhr sind wir startklar für unseren Roadtrip. Unser erster Stopp führt uns vorbei an Henderson, Boulder City, dem Lake Mead mit dem majestätischen Hoover Dam, alles entlang des Highway 93, bis wir schließlich Kingman erreichen und weiter nach Phoenix fahren. Heute lassen wir unseren obligatorischen Halt im Mr D’z Diner in Kingman ausfallen – es ist einfach noch zu früh für ein Mittagessen.

Der Highway schlängelt sich durch Hügel und Berge, und ab Kingman ist er gesäumt von unzähligen Joshua Trees. Eine beeindruckende Aussicht! Kurz vor Phoenix, genauer gesagt in Surprise, erleben wir die wohlverdiente Überraschung: Ein Texas Roadhouse! Da heute Freitag ist, öffnen die Restaurants unserer Lieblings-Steakhaus-Kette schon um 11 Uhr. Und siehe da, es ist genau 11.30 Uhr – die beste Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen! 🥩

Wir machen also einen völlig ungeplanten Stopp und stürzen uns voller Vorfreude auf unser erstes Ribeye Steak dieser Reise. Und, oh boy, es ist köstlich! Ein perfekter Start in den Tag und eine unerwartete kulinarische Entdeckung. 🤤👌

Nach dem leckeren Steak-Abenteuer machen wir einen kurzen Abstecher nach Downtown Phoenix, um im Hard Rock Cafe ein cooles T-Shirt zu ergattern. Phoenix steht diesmal nicht im Mittelpunkt unserer Reise, also geht es direkt weiter zum aufregenden Apache Trail. Auf dem Weg dorthin gönnen wir uns noch einen schnellen Stopp im „Desert Wind Harley Davidson“ – da muss einfach ein weiteres T-Shirt her! 👕

Die Vorfreude auf die malerische Fahrt auf dem Apache Trail und die Aussicht auf atemberaubende Landschaften lassen uns die Zeit vergessen. Ein T-Shirt hier, ein T-Shirt da – wir sammeln nicht nur Erinnerungen, sondern auch Souvenirs auf unserem Roadtrip-Abenteuer. 🌵

Nach diesem Abstecher begeben wir uns auf die etwa einstündige Fahrt nach Apache Junction. Unser Ziel von hier aus: den malerischen Apache Trail entlang der Superstition Mountains nach Globe. Die State Route 88, besser bekannt als „Apache Trail“, erstreckt sich über etwa 72 Meilen und zählt zu den bekanntesten Scenic Roads in Arizona. Ursprünglich ein alter Pfad der Apachen-Indianer, wurde die Strecke zu Beginn des 20. Jahrhunderts für den Bau des Theodore Roosevelt Staudamms als Versorgungsstraße ausgebaut.

Gegen 15 Uhr erreichen wir Tortilla Flat, wo der unbefestigte Teil des Apache Trails beginnt. Hier wird die Straße weniger befahren, da viele Reisende von Tortilla Flat zurück nach Phoenix kehren. Wir machen einen unverzichtbaren Halt im Superstition Saloon im winzigen Örtchen Tortilla Flat (Bevölkerung: 6). Der Stopp hier ist für uns ein absolutes Muss!

Der Mann am Galgen weht im Wind, die Badewanne, in der angeblich schon Wyatt Earp geplanscht haben soll, ist immer noch da. An der Bar lassen wir uns für einen Drink nieder und bestellen uns Cola. Die Wände des riesigen Saloons sind mit über 15.000 Dollar in 1-Dollar-Noten bedeckt. Immer gut, einen Notgroschen zu haben. Nach einer kurzen Pause und einem Toilettengang setzen wir unsere Reise fort.

Die faszinierendeste Etappe des Apache Trails breitet sich nun vor uns aus. Auf den nächsten 22 Meilen bis zum Theodore Roosevelt Dam offenbart sich uns eine atemberaubende Kulisse: Wir werden von fantastischen Ausblicken auf die Superstition Wilderness, den Tonto National Forest, die Stauseen Canyon Lake und Apache Lake sowie den Salt River verwöhnt. Es ist, als ob die Natur hier eine grandiose Symphonie aus Berggipfeln, grünen Wäldern und glitzernden Wasserflächen komponiert hat.

Ab diesem Punkt wird die Straße zur Piste aus Schotter und Staub. Obwohl sie unbefestigt ist, bleibt sie dennoch gut befahrbar, selbst für normale Autos. Die Fahrt auf dieser Strecke ist ein Abenteuer für sich – die Straße schlängelt sich durch enge Passagen, windet sich um kurvige Abschnitte und führt uns über steile Höhen.

Durch sanfte Kurven gleiten wir langsam vom Fuße der Berge hinab und erreichen nach 7 Meilen den atemberaubenden Aussichtspunkt Fish Creek Hill. Von hier oben bietet sich uns ein majestätischer Blick auf einen beträchtlichen Teil des Trails, der sich etwa 1500 Fuß unter uns durch das Tal zieht.

Nach einer kurzen Pause für ein paar Fotos setzt sich die staubige und felsige Piste fort und schlängelt sich steil und eng den Fish Creek Hill hinunter. Unten angekommen, fahren wir entlang der Horse Mesa und erleben bei strahlendem Wetter großartige Panoramen der Berge, die mit zahlreichen majestätischen Saguaro-Kakteen geschmückt sind. Die Sonne taucht die Szenerie in warmes Licht, und wir können uns nicht sattsehen an dieser spektakulären Naturschönheit. 🌅🌵

Entlang des malerischen Apache Lake setzen wir unsere Fahrt fort, folgen dem majestätischen Verlauf des Salt River und nähern uns schließlich dem beeindruckenden Theodore Roosevelt Dam. Nachdem wir die Roosevelt Bridge überquert haben, sind wir wieder auf asphaltierter Straße unterwegs. Ein rechter Abzweig führt uns zum Tonto National Monument. Leider haben die Tore seit 17 Uhr geschlossen – schade, keine Möglichkeit für einen Besuch. 😔

Dennoch werden wir für die verpasste Gelegenheit großzügig entschädigt, denn uns erwartet ein atemberaubender Sonnenuntergang, der die Silhouetten der majestätischen Saguaros vor dem Hintergrund des Theodore Roosevelt Lake zauberhaft beleuchtet. Die Natur präsentiert uns ein Alternativprogramm, das sich mehr als sehen lassen kann. 🌵

Nach weiteren 40 Minuten Fahrt erreichen wir schließlich Globe. Der Hunger meldet sich lautstark zu Wort, und wir steuern direkt den Drift Inn Saloon an. Dieser rustikale Saloon in der historischen Innenstadt hat bei TripAdvisor viel Lob bekommen – und wir sind gespannt! 🍔🍺🍗

Wir lassen den Abend mit saftigen Burgern, erfrischendem Bier und köstlichen Chicken Wings im Drift Inn Saloon ausklingen. Die rustikale Atmosphäre und das lebhafte Treiben in der historischen Downtown machen diesen Stopp zu einem perfekten Abschluss eines ereignisreichen Tages auf dem Apache Trail. Prost auf das, was noch kommt! 🌟🍻

Nach einem herzhaften Essen bleibt uns noch Zeit und Lust, also machen wir einen kurzen Abstecher zum Walmart, der nur wenige Meilen von der Downtown entfernt ist. Dort schnappen wir uns Wasser und ein paar Naschereien. Gut gerüstet machen wir uns dann auf den Weg zum Hotel. Kurz nach 20 Uhr checken wir ein.

Unser Abendprogramm sieht so aus: Stefan sichert die Bilder des Tages, Bianca tauscht Nachrichten mit den Daheimgebliebenen über WhatsApp aus, und ich? Tja, ich schlummere eigentlich schon, bevor ich richtig im Bett gelandet bin. Hotelbetten und ich pflegen ein merkwürdiges Verhältnis. Während ich zu Hause im eigenen Bett stundenlang Serien schauen kann, fallen mir in Hotels schon die Augen zu, sobald ich mich hinlege. Dafür bin ich dann am nächsten Morgen auch die Erste, die topfit aus den Federn springt. 😴🌙

Aber eins ist sicher: Wer bei diesem oder einem unserer anderen Roadtrips an Erholung und Entspannung denkt, ist selber schuld! 😉

Gute Nacht, Arizona. Bis morgen früh. Und ja, es wird sehr früh sein! 🌙💤

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