Noah entdeckt Paris: Ein Wochenende voller Highlights

Klar, wenn der Enkel den Blick vom Eiffelturm im Visier hat, dann können Oma und Opa nicht anders, als diesem Wunsch nachzukommen. Es gehört zur Großelternpflicht, oder?

Das Wochenende war wie maßgeschneidert für unser Abenteuer – das Wetter strahlte mit uns um die Wette. Also packten wir direkt nach der Schule am Freitag unsere Sachen und machten uns auf den Weg nach Paris. Unsere Route führte uns von zu Hause in Esslingen über Heilbronn, Saarbrücken und dann über die A4 nach Paris. Puh, die Autobahngebühren waren echt happig – sage und schreibe 40€! Aber das gehört wohl zum Preis für das Abenteuer. Mit unserem Camper brauchten wir insgesamt 8 Stunden, bis wir schließlich auf unserem Campingplatz, am Rande der Stadt gegen 19:30 Uhr ankamen.

Noah und ich gingen zur Campingplatz Rezeption, um einzuchecken. Uns wurde ein Stellplatz zugewiesen, der nur einen Steinwurf von der Seine entfernt lag – perfekt!

Kaum hatten wir unser Lager aufgeschlagen, meldete sich auch schon der kleine Hunger – zumindest bei Noah und mir. Glücklicherweise gehörte zum Campingplatz ein großes, gepflegtes Restaurant. Wir entschieden uns für eine Pizza zum Mitnehmen und genossen sie in unserem Camper.

Stefan war nicht hungrig und begann alles für die Nacht vorzubereiten. Denn, bevor wir uns richtig entspannen konnten, mussten zuerst einmal die Fahrräder aus dem Camper geholt und für den nächsten Tag fahrbereit gemacht werden. Anschließend installierten wir das neu gekaufte Fahrerkabinen-Bett für Noah. Es war seine erste Reise in unserem Camper und eine Premiere für den kleinen Mann. Wir hofften inständig, dass das Bettchen auch wirklich bequem war.

Aber keine Sorge, die Installation ging fix vonstatten, und ich kann vorwegnehmen: Noah hat darin wie ein Engel geschlafen. Für alle, die ähnliche Pläne haben, findet ihr eine Produktempfehlung unter der Rubrik „Unser Ducato/Mooveo“. Natürlich ist das (wie immer) nur eine reine Beschreibung unserer eigenen Erfahrung, ganz ohne Werbung oder Ähnliches.

Die Zeit verflog wie im Flug – es war bereits 22:00 Uhr – Zeit zum Schlafen. Schließlich stand uns ein aufregender Tag bevor, und wir wollten schließlich ausgeruht sein. Morgen war Programm angesagt!

Auf der Internetseite des Campingplatzes war angegeben, dass das Frühstück bereits um 7:00 Uhr serviert wird. Doch heute schien es erst ab acht Uhr zu beginnen. Also beschlossen wir, direkt in die Stadt zu fahren und dort etwas fürs Frühstück zu finden.

Wir schnappten unsere Fahrräder und machten uns auf den Weg zum Eiffelturm. Der Campingplatz liegt zwischen der Seine und dem Bois de Boulogne im 16. Bezirk im Nordwesten von Paris. Das bedeutete, dass zwei Drittel unseres Weges durch den Park verliefen, ideal zum Fahrradfahren. Nur das letzte Drittel führte entlang der Straße, aber zu dieser frühen Stunde gab es noch nicht viel Verkehr, und Noah bewältigte das Radfahren entlang der meist schmalen Einbahnstraßen wie ein Profi.

Dann kam noch eine steile Abfahrt, und plötzlich lag er vor uns – der Eiffelturm! Nur die Seine trennte uns noch von diesem Pariser Wahrzeichen. Wir überquerten die Pont d’Iéna-Brücke und waren schon fast am Ziel.

Der Eiffelturm war von großen Plexiglasscheiben umgeben und jetzt hieß es, einen Eingang zu finden. Wir fuhren links an den Scheiben entlang und erreichten bald darauf den Eingang Nummer 2. Schnell suchten wir noch einen Fahrradständer für unsere Räder und dann konnte das Abenteuer beginnen!

Leider hatte ich mich zu Hause etwas zu spät um Tickets für den Eiffelturm gekümmert. Ja, selbst einem Profi passieren solche Dinge! Online waren nur Tickets für die zweite Etage über das Treppenhaus verfügbar, aber Tickets für die Spitze des Eiffelturms waren bereits ausverkauft. Es gab zwar noch Tickets über verschiedene Plattformen, aber die Preise waren so astronomisch hoch. Wir hofften darauf, günstige Tickets vor Ort zu finden, und wenn nicht – hatten wir immer noch unseren Plan B für die zweite Etage.

Da unser Campingplatz-Frühstück ausgefallen war, waren wir bereits eine Stunde vor Öffnung am Eiffelturm. Die Schlange für die Tickets war glücklicherweise sehr überschaubar – gerade mal vier Leute standen vor uns am Eingang. Ich stellte mich mit Stefan in die Reihe der Wartenden, während Noah ein wenig in dem kleinen Park herumtollte. Gerde mal 15 Minuten später war die Schlage der Wartenden unfassbar lange. Wir hatten wirklich ein perfektes Timing. Der Eingang war in drei Abschnitte unterteilt: einer für Besucher ohne Ticket (wo die Warteschlange am längsten war), einer für Besucher mit Ticket (hier war die Warteschlange etwas kürzer) und einer für Besucher mit einer Restaurantreservierung auf dem Turm (da war zu dieser Zeit niemand).

Pünktlich um 9:30 Uhr öffneten die Mitarbeiter des Eiffelturms die Absperrbänder und die Schlage der Wartenden setzte sich in Bewegung. Um zum Eiffelturm zu gelangen, mussten wir uns zuerst durch eine Sicherheitskontrolle – so wie man sie von Flughäfen kennt. Alle Taschen glitten über ein Förderband und wurden durchleuchtet und man selbst musste durch einen Metalldetektor.

Nach der Kontrolle suchten wir sofort nach den Ticketkassen, die befinden sich nämlich erst nach der Sicherheitskontrolle. Es gab eine für den Treppenaufstieg (Escalier) und eine für den Aufzug (Ascenseur). Glücklicherweise befand sich neben uns eine Reiseleiterin, die es eilig hatte, ihre Gruppe zu den richtigen Kassen zu führen. Was kann einem besseres passieren, als unauffällig einem Profi zu folgen. So hefteten wir uns an die Reisegruppe und waren vor allen anderen an den Ticket Kassen.

Dort ging alles erfreulich flott vonstatten, denn gleich vier Schalter wurden geöffnet und wir konnten uns direkt zu einem davon begeben. Noah war dabei kaum zu bremsen vor Aufregung und strahlte vor Vorfreude. Nachdem wir unsere Tickets in den Händen hielten, durchschritten wir noch einmal eine Sicherheitskontrolle und begaben uns dann unverzüglich zum Aufzug. Der Doppelstöckige Aufzug brachte uns nach einer Wartezeit von kaum zwei Minuten in die zweite Etage. Der Aufzug fuhr dabei schräg durch die filigranen Stützen des Eiffelturms hindurch und wir konnten nur staunen, wie elegant und zugleich stabil dieses ikonische Bauwerk konstruiert ist.

Als wir schließlich in der zweiten Etage ankamen, genossen wir den atemberaubenden Ausblick über die Stadt und ihre Wahrzeichen – schon hier – aus einer Höhe von 115,7 Metern. Schnell schauten wir uns um, um herauszufinden, wo sich die Aufzüge zur Spitze befanden. Glücklicherweise waren sie leicht zu finden, und wir konnten uns sogar direkt für die dritte Fahrt nach oben einreihen. Jetzt sind wir auf einer sensationellen Höhe von 276,1 Metern!

Vom Anstellen um 8:30 Uhr bis zum Erreichen der Spitze des „La Tour Eiffel“ vergingen gerade einmal eine Stunde. Das war doch wirklich fast schon Rekordzeit!

Unglaublich, wie sich die Meinung über den La Tour Eiffel im Laufe der Zeit geändert hat! Ursprünglich wurde das Bauwerk, benannt nach seinem Erbauer Gustav Eiffel, eher belächelt und als hässlich abgestempelt. Spitznamen wie „tragischer Laternenpfahl“ oder „Kirchturmskelett“ waren keine Seltenheit. Doch das 1889 für die Weltausstellung errichtete Wahrzeichen hat einen erstaunlichen Wandel durchgemacht. Heutzutage prägt der Eiffelturm als höchstes Bauwerk von Paris immer noch maßgeblich das Stadtbild und zieht mit seinen rund sieben Millionen zahlenden Besuchern pro Jahr Menschen aus aller Welt an.

Wusstet ihr eigentlich, dass der Eiffelturm nachts nicht einfach so fotografiert werden darf? Die Hintergründe dazu sind foldende:

Anders als in Deutschland gibt es in Frankreich keine sogenannte Panoramafreiheit.  Die Panoramafreiheit erlaubt es, Werke die sich bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen befinden ohne Genehmigung zu fotografieren oder aufzunehmen und die Aufnahmen zu veröffentlichen und zu verwerten. Voraussetzung ist, dass man die betreffenden Gebäude von öffentlichen Straßen oder Plätzen aus sieht. 

Obwohl das Urheberrecht am Eiffelturm von Gustave Eiffel im Jahr 1993, also 70 Jahre nach seinem Tod, ausgelaufen ist, gibt es eine kleine Besonderheit: Im Jahr 1985 installierte der französische Lichtdesigner Pierre Bideau eine aufwendige Beleuchtung mit 20.000 einzelnen Lampen und zahlreichen Projektoren.

Ohne diese Beleuchtung ist der Eiffelturm im Grunde nur ein Denkmal, dessen Urheberrecht abgelaufen ist. Doch gilt die nächtliche Beleuchtung als urheberrechtlich geschütztes Werk. Aus diesem Grund ist eine Genehmigung der Société d’Exploitation de la Tour Eiffel (SETE) notwendig um Fotos, die den nächtlichen Eiffelturm zeigen legal zu veröffentlichen.

Übrigens: Bideau verstarb 2021. Demnach sind freie Fotos vom Eiffelturm bei Nacht erst ab dem Jahr 2091 erlaubt. Ich bin dann knackige 125 Jahre alt – ich komm dann nochmal vorbei und mache das Nacht-Foto und veröffentliche es dann völlig legal auf meiner Facebook Seite!

Als die Aufzugstüren sich öffneten, waren wir fast allein auf der Aussichtsplattform des Eiffelturms – ein wahr gewordener Traum! Noah, der kleine 7-jährige Wirbelwind strahlte wie ein Scheinwerfer. 

Die Weite des Panoramas, das sich vor uns ausbreitete raubte einem schlicht den Atem – wir blickten auf ein endloses Meer aus Dächern und Türmen. Paris lag uns buchstäblich zu Füßen. Doch wir waren nicht nur hier, um zu staunen. Denn wie immer möchte ich viele, viele Fotos machen! Also drehten wir eine Runde nach der anderen, um aus jeder Perspektive das perfekte Foto einzufangen. Noah posierte wie ein Profi vor der Kulisse, während ich verzweifelt versuchte, Selfies zu knipsen, auf denen wir halbwegs gut aussahen.

Doch nach ungefähr 45 Minuten wurde die Plattform immer voller, und es war an der Zeit, dem Gedränge zu entfliehen. Also stiegen wir in den Aufzug hinab zur zweiten Etage. Dort stellen wir uns dann (ein paar Fotos später) zum Aufzug nach ganz unten an.

Während wir auf den Aufzug warteten, sprang mir ein Schild ins Auge: „Für die Ungeduldigen: Nutzt den Treppenabstieg nach unten“. Stefan schnaubte bei dem Gedanken an die insgesamt 765 Stufen, aber Noah und ich waren sofort Feuer und Flamme. Konnten wir wohl schneller sein als Opa im Aufzug?

Challenge accepted! Wir eilten die Stufen hinunter, als würden wir einen Staffellauf bestreiten. Doch leider, schon beim Passieren der ersten Etage winkte uns Opa triumphierend von unten zu – er hatte uns im Wettlauf geschlagen!

Ein wenig außer Atem und mit lachenden Gesichtern trafen wir wieder auf festem Boden aufeinander und beschlossen, das Abenteuer Paris fortzusetzen – dieses Mal jedoch mit dem bequemen Hop-on-Hop-off-Bus.

Diese Hop-On-Hop-Off-Stadtrundfahrten sind bei Zeitmangel einfach perfekt! Man kann einfach in einen dieser coolen Doppeldeckerbusse mit offenem Dach hüpfen und losfahren. Und das Beste daran: Man kann an verschiedenen Haltestellen ein- und aussteigen, wann immer ihr wollt. Es ist also eine Mischung aus Sightseeing-Tour und öffentlichem Bus – total praktisch! Zudem ist die Aussicht vom Oberdeck des Busses oben ziemlich cool! Wir konnten tolle Fotos machen und die Stadt in vollen Zügen genießen.

Es gibt zwei große Anbieter für diese Touren: Tootbus und Big Bus. Beide bringen euch zu den bekanntesten Orten in Paris. Wir haben uns für Tootbus entschieden, hauptsächlich weil Noah die bunten Busse in den Farben der französischen Flagge einfach cooler fand. Na ja, für einen 7-jährigen ist das eben ein wichtiges Kriterium!

Die nächste Haltestelle war nur wenige Schritte entfernt, und auf dem Weg dorthin konnten wir nicht widerstehen, ein paar dieser Miniatur-Eiffeltürme von den fliegenden Händlern zu ergattern. Die Verhandlungen waren knallhart und ich habe es geschafft, zwei mittelgroße blinkende Exemplare und fünf süße Schlüsselanhänger für insgesamt 12 Euro zu ergattern – ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass der ursprüngliche Preis für einen(!) mittelgroßen Turm 15 Euro betrug! Mit unseren Beutezügen sicher verstaut, machten wir uns auf den Weg zur nächsten Mission: Shirts und Souvenirs im Hard Rock Cafe zu ergattern.

Wir warteten nicht einmal 5 Minuten auf den Bus. Kaum hatte der Bus  an der Haltestelle beim Eiffelturm angehalten, strömten viele Leute aus dem Bus. Das war unsere Chance! Wir konnten uns super Plätze auf dem Oberdeck sichern. Die Sonne schien, es war warm – einfach perfekt! Los gehts!

Als der Bus losfuhr, haben wir gleich mal in der praktischen Tootbus-App geschaut, an welcher Haltestelle wir am besten aussteigen sollten um möglichst nahe am Hardrock Cafe zu sein. Wir entschieden uns für die Haltestelle Opéra Garnier und stiegen dort aus.

Zu Fuß machten wir uns dann auf den Weg durch die belebten Straßen. Noah hatte ein Adlerauge für einen McDonald’s und schrie vor Begeisterung „Da, ein echt französischer McDonald’s!“ rief er voller Begeisterung. Na ja, wer kann einem so einem enthusiastischen Enkel schon widerstehen? Also machten wir einen kurzen Stopp beim „Goldenen M“ für eine „original französische“ Stärkung.

Nur wenige Schritte von McDonald’s entfernt war schließlich das Hard Rock Cafe. Natürlich mussten wir uns die obligatorischen Shirts kaufen – „been there, got the shirt“ ist schließlich unser Motto! Außerdem kauften wir uns noch ein paar Drumsticks für die Tochter und eine der viel zu teuren Souvenir-Gitarren für unsere wachsende Sammlung zu Hause. Es ist erstaunlich, wie viel Geld man im Hardrock Cafe in sehr kurzer Zeit ausgeben kann!

Nach unserem kleinen Shopping-Abenteuer ging es zurück zur Bushaltestelle, um unsere Stadtrundfahrt fortzusetzen. An der Opéra Garnier stiegen wir wieder ein und hatten Glück, wieder Plätze auf dem Oberdeck zu bekommen. Die nächste Etappe unserer Reise brachte uns zu einigen der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Paris: Musée du Louvre, Notre-Dame, Musée d’Orsay, Concorde, Champs-Elysées, Trocadéro und schließlich wieder zurück zur Haltestelle Tour Eiffel, wo unsere Tour begonnen hatte.

Wir stiegen aus und überlegten, wie wir den Rest des Tages verbringen sollten. Es war mittlerweile 16 Uhr, und wir hatten noch genügend Zeit für weitere Abenteuer. 

Wir haben eine ganze Weile hin und her überlegt, was wir als nächstes unternehmen sollten. Sollten wir nochmal mit dem Fahrrad durch Paris düsen? Vielleicht doch lieber zurück zum Campingplatz? Oder aber eine weitere Runde mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus drehen? Und ganz wichtig: Wir hatten alle langsam Hunger!


Für schicke Restaurants war Noah nicht so recht zu begeistern – das wäre ihm sicherlich viel zu langweilig gewesen. Auch eine Radtour durch die Stadt kam nicht in Frage, denn im Vergleich zu heute Morgen waren unglaublich viele Touristen unterwegs. Das hätte für Noah zu viel Trubel bedeutet, um mit dem Fahrrad durch die Menschenmengen zu navigieren.


Also beschlossen wir, den Rückweg zum Campingplatz anzutreten. Auf dem Weg wollen wir einfach einen kurzen Stopp in einem Supermarkt einlegen, um ein paar Sachen für ein gemütliches Abendessen im Camper einzukaufen. Aber zuerst mussten wir uns aus dem Gewusel rund um den Eiffelturm herauskämpfen. Das war leichter gesagt als getan – überall waren so viele Menschen! Doch Noah meisterte das ganz tapfer, und nach einer Weile hatten wir die Touristenströme hinter uns gelassen und machten uns – immer bergauf – auf den Rückweg.


Stefan und ich hatten ja E-Bikes, aber der arme Noah musste sich mit seinem Kinderfahrrad ganz schön abstrampeln. Aber zum Glück waren wir vorbereitet und hatten ein Abschleppseil besorgt, um ihm den Berg hinaufzuziehen. Das war wirklich eine tolle Sache, muss ich sagen.


Aber Noah wollte partout nicht abgeschleppt werden. Tapfer strampelte er den ganzen Weg zum Campingplatz zurück, ganz ohne Hilfe. Ein wirklich toller kleiner Kerl!
 Gegen 17 Uhr waren wir schließlich wieder am Campingplatz.

Zurück am Campingplatz hat Stefan für uns fantastische Spaghetti gekocht, und Noah hat schnell ein Müsli gegessen, um dann mit seinem Fahrrad jeden Winkel des Campingplatzes zu erkunden.

Es war gerade mal 19 Uhr, als wir mit allem fertig waren. Und nun? „Es gibt doch einen Shuttle-Service hier“, meinte ich. „Wollen wir uns noch den Eiffelturm im Dunkeln ansehen?“

Ich erkundigte mich an der Rezeption, wie das funktioniert. Direkt dort konnte ich Tickets für den Shuttle kaufen (2,00€ für Erwachsene, 1,30€ für Kinder). Der Shuttle fährt zu jeder vollen und halben Stunde zur Metro-Station Porte Maillot. Der letzte Shuttle zurück zum Campingplatz fährt von dort um 21:45 Uhr.

Mit diesen spannenden Neuigkeiten und insgesamt 6 Tickets für die Hin- und Rückfahrt kehrte ich zurück zu Stefan und Noah. Wir hatten genau 20 Minuten Zeit, um den 19:30 Shuttle zu bekommen. Die Aufregung war förmlich greifbar, als wir uns beeilten, um rechtzeitig am Treffpunkt zu sein.

Die Shuttle-Fahrt zur Metro-Station war angenehm, doch in meinem Kopf ratterten die Gedanken. Welcher Bus oder welche Metro würde uns am besten zum Trocadéro bringen? Ich durchforstete das Internet und checkte verschiedene Routen, während uns der Metro Station näherten.

Als wir um 19:40 Uhr am Porte Maillot ankamen, hatten wir einen kurzen Moment der Enttäuschung. Wir standen an der Bushaltestelle – aber es kam kein Bus. Doch Stefan schlug vor, dass wir die Metro nehmen könnten. Schnell entschieden wir uns für diesen Plan und eilten in Richtung U-Bahn-Station.

Am Ticketschalter bekam ich direkt Hilfe von einer Servicemitarbeiterin, und so hielt ich schnell unsere Fahrscheine – inklusive Rückfahrt – in den Händen. Wir waren bereit, unser nächstes Abenteuer anzutreten. Schnell machten wir uns auf den Weg zum Bahnsteig der Linie 6.

Die Fahrt mit dieser Bahnlinie war kurz, nur zwei Stationen, bis wir an der Haltestelle Charles de Gaulle-Etoile ankamen. Dort stiegen wir um in die Linie 1. Die Zeit verging wie im Flug (oder wie in der Metro) während wir durch die Tunnel von Paris rasten.

Genau um 21 Uhr erreichten wir schließlich den Trocadéro – und genau in dem Moment, als die Lightshow am Eiffelturm begann. Es war ein wahrhaft magischer Augenblick! Ein spektakuläres Funkeln von 20.000 Glühbirnen erleuchtete den Eiffelturm. Diese Einrichtung wurde anlässlich der Jahrtausendwende eingeführt und auf Wunsch der Pariser beibehalten, die von der magischen Wirkung begeistert waren.

Nach 5 Minuten war das Spektakel wieder vorbei, und der Eiffelturm erstrahlte in der Dunkelheit in goldenem Licht, das von über 300 Scheinwerfern, die entlang seiner eisernen Träger angebracht sind, angestrahlt wurde.

Leider gibt es kein Foto davon – wie ihr im gelben Kasten oben lesen könnt, ist die nächtliche Beleuchtung ein urheberrechtlich geschütztes Werk. Schade, denn es war wirklich ein zauberhafter Anblick!

Ein Blick auf die Uhr zeigt uns, dass wir unmöglich unseren letzten Shuttle um 21:45 Uhr am Porte Maillot erreichen werden. Ein Plan B muss her. Aber bevor wir uns über die Rückfahrt Gedanken machen, möchte Noah unbedingt noch einen blinkenden Eiffelturm von einem der vielen Händler hier auf dem Platz kaufen. Den Größten! Den etwas kleineren von heute Vormittag will er dann seiner Mama mitbringen. Also hieß es wieder verhandeln.

Der erste Händler ging von 25 auf 20 Euro runter, aber beim Zweiten hatte ich mehr Glück. Ich habe charmant gefragt und geschickt verhandelt. Am Ende konnten wir einen riesigen blinkenden Eiffelturm für 12 Euro ergattern, und dazu noch drei niedliche Schlüsselanhänger in Form von Eiffeltürmen. Ein Schnäppchen, und Noah war überglücklich!

Optimistisch wie wir nun mal sind, wollen wir auf jeden Fall mit der Metro, genauso wie wir gekommen sind, zurück zum Porte Maillot fahren. Vielleicht hat der Shuttle ja Verspätung, und wir schaffen wir es vielleicht doch noch rechtzeitig!


Natürlich haben wir es nicht geschafft. Also musste doch der Plan B her, und der hieß Uber! Schnell orderten wir über die App ein Uber, und es dauerte nicht einmal 5 Minuten, bis das Fahrzeug da war. Schon nach der ersten Kurve ist Noah auf der Rücksitzbank neben seinem Opa eingeschlafen. Für die kurze Fahrt von 20 Minuten haben wir gerade mal 12 Euro bezahlt.

Am Campingplatz angekommen, war Noah nicht wach zu kriegen. Also schleppte ich den erschöpften kleinen Mann zu unserem Camper. Er wachte noch nicht einmal auf, als ich ihm seinen Schlafanzug anzog und ins Bett legte. Gute Nacht Noah, gute Nacht Paris. Bis morgen!

Als der Morgen anbrach, war Noah wie immer als Erster wach und schon aus dem Bett gesprungen. Wir anderen folgten seinem Beispiel und machten uns auf den Weg zu den Waschräumen, um uns fertig zu machen. Anschließend radelten wir gemeinsam zum Restaurant, das um 8 Uhr öffnete.

Noah hatte bereits im Camper sein Müsli verputzt und düste schon wie ein Wilder über den Campingplatz, während Stefan und ich genüsslich warme Croissants mit Cappuccino genossen.

Nach dem Frühstück packten wir die Fahrräder in den Camper und machten ihn startklar für die Heimfahrt. Dann ging’s los nach Montmartre. Früh am Sonntagmorgen schlängelten wir uns durch die Straßen der Stadt – wir schienen an diesem Sonntagmorgen fast die Einzigen zu sein, die schon unterwegs waren. Je näher wir Montmartre kamen, desto voller wurde es. Doch wir hatten Glück, als wir oben auf dem Hügel ankamen – gerade machte jemand vor uns eine Parklücke frei, groß genug für unseren Camper. Perfekt!

Montmartre war wirklich ein Erlebnis! Wir besuchten die Basilique du Sacré-Cœur, die majestätisch auf dem Hügel thronte. Der Ausblick von dort oben war der Wahnsinn – man konnte ganz Paris überblicken!

An den Geländern hingen Liebesschlösser, und überall liefen fliegende Verkäufer herum, die sie feilboten. Natürlich wollte Noah auch eins haben! Wir suchten uns eins aus und hängten es mit seinem Namen versehen direkt vor der Basilika am Zaun auf. Ein echt cooles Erinnerungsstück!

Wir blieben eine ganze Weile dort oben, aber dann gegen 12 Uhr wurde es Zeit aufzubrechen. Auf nach Hause!

Unsere Heimfahrt begann auf der A4, die uns quer durch Frankreich führte. Die Landschaft zog an uns vorbei, während wir gemütlich im Camper saßen und uns über die vergangenen Tage unterhielten. Nach ein paar Stunden Fahrt überquerten wir schließlich die Grenze nach Deutschland. Kurz nach dem Grenzübertritt machten wir einen Zwischenstopp in Saarbrücken, wo wir bei McDonald’s Halt machten, um uns für die weitere Fahrt zu stärken. Noah war natürlich begeistert von einem „echt deutschen McDonald’s“!

Gut gestärkt setzten wir unsere Reise fort. Die Straßen, heute am Sonntag waren nicht mehr so voll wie bei der Hinfahrt am Freitag und wir kamen zügig voran. Gegen 19 Uhr kamen wir schließlich zu Hause an. Es war ein erlebnisreicher Kurzurlaub gewesen, voller Abenteuer und unvergesslicher Momente. 

Und in Anbetracht all der schönen Erinnerungen sagen wir: „La vie est belle!“

Für zwei Nächte fanden wir unser Zuhause auf dem gemütlichen Campingplatz Camping de Paris.

Ausführliche Informationen zum Campingplatz findet ihr hier

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