Herausforderungen im Wire Pass & Buckskin Gulch und eine Reifenpanne

Das Frühstück im Canyon Boutique Hotel ist wirklich sehr, sehr lecker! 🍳🥐 Wir haben es richtig genossen und uns Zeit für dafür Erlebnis genommen. Anschließend, es war bereits 9:30 Uhr, brachen wir auf, um unser nächstes Abenteuer zu erleben – wir wollen zum Wire Pass und zum Buckskin Gulch!

Auf der vertrauten Highway 89, auf dem wir bereits viele Meilen zurückgelegt hatten und mittlerweile schon fast jeden Stein kannten, steuerten wir die 40 Meilen bis zur House Rock Valley Road an.

Das Vermilion Cliffs National Monument ist so viel mehr als nur „The Wave“. Hier eröffnet sich eine Welt voller faszinierender Entdeckungen und atemberaubender Landschaften. In Kombination mit dem majestätischen Grand Staircase-Escalante National Monument bildet dieses Gebiet eine gewaltige Schatzkammer an Naturschönheiten. 😍

Eines dieser Juwelen ist der Paria Canyon, in dem sich der Buckskin Gulch und der Wirepass Slot Canyon verbergen. Und genau hier planten wir, den heutigen Tag zu verbringen. 🥾 Es verspricht ein unvergessliches Abenteuer zu werden! ✨

Slot Canyons sind einfach atemberaubend, oder? Jeder hat sicherlich von den berühmten Antelope Canyons in der Nähe von Page gehört. Mit ihren geschwungenen Formen und den spektakulären „Light Beams“ am Mittag sind sie wirklich ein visuelles Fest!

Es ist jedoch bedauerlich, dass man für den Lower- und Upper Antelope Canyon ausschließlich geführte Touren unternehmen kann. Die Navajo, auf deren Land sich dieser erstaunliche Canyon befindet, verlangen hohe Preise. Als wir 2007 dort waren und die Preise noch moderat waren, konnten wir die Schönheit des Canyons erleben und waren absolut begeistert.

Inzwischen kostet eine 1,5-stündige Tour am Mittag satte 78 Dollar. Wenn du eine DSLR-Kamera und ein Stativ dabei hast, wirst du automatisch als Profi-Fotograf eingestuft und zahlst stolze 195 Dollar. In meinen Augen ist das schlichtweg Wucher für eine Tour, bei der man sich mit Dutzenden von anderen Besuchern durch den nur knapp 400 Meter langen Canyon zwängt. Und als wäre das nicht genug, kommen noch die Parkgebühren von 20 Dollar hinzu.

Deshalb bevorzugen wir die kostenlosen Alternativen wie den Little Wildhorse Canyon oder eben den Wire Pass und Buckskin Gulch. Hier können wir die Schönheit der Natur in aller Ruhe genießen, ohne unser Budget zu sprengen! 📷

Kurz vor 11 Uhr erreichen wir den Wirepass Trailhead und parken unsere SUVs. Wir bezahlen die bescheidene Gebühr von 6 Dollar pro Person, die wir passend in einen Umschlag stecken müssen. Dieser Umschlag findet dann seinen Weg in einen eigens dafür vorgesehenen Briefkasten, während ein weiterer Abschnitt aufs Armaturenbrett des Autos wandert.

Der Weg zum Wire Pass führt uns zunächst durch den Coyote-Wash. Etwa 1,5 Kilometer später verengt sich das Flussbett rapide und verschwindet zwischen den Felsen in einem Hügel. Wir betreten nun das Reich der Wire Pass Narrows. Der Pfad wird an einigen Stellen auf weniger als einen Meter schmal, und die Sandsteinwände ragen immer höher empor. Das spärliche von oben einfallende Licht taucht den Canyon in wunderschöne Töne von Orange, Rot und Violett.

Da stehen wir nun, vor diesen „Drops“, die von den Kapriolen von Mutter Natur geformt wurden. Regen und Flash Floods haben in diesem Slot Canyon ihre Spuren hinterlassen. Und sie hinterlassen nicht nur eine atemberaubende Kulisse, sondern auch eine Herausforderung, die wir mit einer gehörigen Portion Abenteuerlust meistern werden!

Schaut euch das an: Während intensiver Regenfälle führt der reißende Fluss nicht nur Baumstämme, sondern auch gewaltige Steine mit sich. Diese Steine werden hier „Cockstones“ genannt. So entsteht das ungewöhnliche Terrain, das vor uns liegt. Das Flussbett verengt sich immer mehr, und es ist Zeit für uns, diese natürlichen Treppen zu erklimmen.

Die Funktionsweise ist faszinierend: Ein großer Stein verkeilt sich in einer Engstelle, und dann beginnt das natürliche Kunstwerk. Gesteinsbrocken und Sand sammeln sich dahinter und schaffen einen Damm. So entstehen diese beeindruckenden Stufen, die wir überwinden müssen. Jeder Schritt ist ein Abenteuer für sich, und wir genießen den Nervenkitzel, den diese Herausforderung mit sich bringt! 💪

Stefan und ich erinnern uns noch voller Begeisterung an unsere vorherige Reise vor zwei Jahren, als wir das erste Mal vor dieser majestätischen Stufe standen. Eine Höhendifferenz von etwa 3,5 bis 4 Metern galt nun es zu überwinden.

Oli, der größte Abenteurer in unserer kleinen Gruppe, fasst als Erster den Entschluss, diese beeindruckende Stufe hinabzusteigen. Es scheint ihm erstaunlich leicht von der Hand zu gehen. Glücklicherweise stoßen wir auf eine Sammlung von Ästen und Steinen, die von aufgeschlossenen Wanderern hier hinterlassen wurden. Diese improvisierte Konstruktion dient als Leiter, auf der Oli uns von unten aus sicher über die wacklige Passage dirigieren kann. Eine wahre Teamarbeit!

Nun ist Nadine an der Reihe, gefolgt von Baby Noah, den wir vorsichtig hinunterlassen können. Unsere Rucksäcke und Ausrüstung kommen als Nächstes, gefolgt von mir und schließlich Stefan. Und voilà – diese vermeintliche Herausforderung erweist sich als weniger beängstigend, als wir dachten! Der Stolz, diese Stufe gemeistert zu haben, steht uns allen ins Gesicht geschrieben. 😁

Wir setzen unseren Weg fort, wandern etwa einen weiteren Kilometer durch diesen engen Slot Canyon, und dann plötzlich biegen wir um eine felsige Ecke. Vor uns erstreckt sich ein fantastischer Ort, die Confluence, an der sich der Buckskin Gulch und der Wire Pass vereinen.

Am Ausgang des Wire Pass erwartet uns ein beeindruckender Anblick: Ein gigantischer roter Sandsteinüberhang erhebt sich majestätisch über uns, und in seinem unteren Bereich entdecken wir Petroglyphen, die von den Ureinwohnern hinterlassen wurden. Diese uralten Kunstwerke erzählen die Geschichte dieser eindrucksvollen Gegend und verleihen ihr einen Hauch von Mysterium und Geschichte.

Doch das ist noch nicht alles, was uns erwartet! Auf einem erhöhten Felsvorsprung hoch über uns sehen wir etwas, das unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht – eine einsame Kuh. 🐄 Entweder hat sich das arme Tier verirrt oder aber es hat denselben Abenteuergeist wie wir und unternimmt einen Ausflug in den Buckskin Gulch. Wir können nur spekulieren, was sie hierher geführt hat, aber es verleiht diesem ohnehin faszinierenden Ort eine zusätzliche Prise unerwarteten Charme.

Nachdem wir rechts abgebogen sind, um in den Buckskin Gulch einzutreten, legen wir eine kurze Mittagspause ein, um unsere Energiereserven wieder aufzufüllen. Ein glatter, flacher Felsen entpuppt sich als idealer Picknickplatz, und die Sonne strahlt freundlich auf uns herab. 🥪🍏

Während wir unser Mittagessen genießen, sorgen wir uns um Baby, der eine schnelle Windelwechselaktion benötigt. Nach dieser kurzen Verschnaufpause sind wir alle bereit, den Canyon zu erkunden, und wir freuen uns auf die aufregenden Abenteuer, die uns erwarten.

Zu Beginn führt uns der Weg durch einen weiten, sonnenbeschienenen Abschnitt des Canyons, der uns in seinen Bann zieht. Die warmen Strahlen der Sonne und die lebhafte Atmosphäre sorgen für gute Laune. Doch dann, als wir weiter in den Canyon hineinwandern verengt sich Schlucht schlagartig. Die Felswände rücken näher zusammen.

Und dann, als ob die Natur uns ihre eigene Überraschung präsentieren wollte, stoßen wir auf unser erstes Pothole – eine Vertiefung im Fels, gefüllt mit Wasser. Da müssen wir nun orgendwoe dran vorbei…

Auch hier hatten sich andere aufmerksame Wanderer bereits Gedanken gemacht und größere Steine in die riesigen Pfützen geworfen, die als praktische Stufen dienten und es uns ermöglichten, einigermaßen trocken weiterzukommen.

Der Buckskin Gulch entpuppt sich als ein wahres Naturkunstwerk, das uns immer wieder mit seiner Vielfalt überrascht. Schmale Passagen von gerade einmal Schulterbreite wechseln sich hinter der nächsten Biegung mit überhängenden Wänden ab, die fast wie Höhlen erscheinen. Das ist ein wahres Wunderland der Natur, das ständig neue Überraschungen bereithält.

Je weiter wir in den Canyon vordringen, desto weniger Sonnenlicht schafft es, bis hinunter auf den Boden des bis zu 150 Meter tiefen Canyons zu dringen. Es wird spürbar kühler, und wir genießen die erfrischende Abkühlung.

Im Grunde könnten wir auf dem lehmig-sandigen Boden recht zügig vorankommen. Aber da sind eben immer diese unwiderstehlichen Foto-Stopps! 📷 Alle paar Meter bieten sich uns einzigartige Fotomotive – und das in beide Richtungen! Denn das Spiel aus Licht, Formen und Farben ändert sich ständig, und jede Ecke des Canyons eröffnet uns eine neue, magische Perspektive. Wir können einfach nicht widerstehen, diese Schönheit festzuhalten! ✨

Nachdem wir etwa 8 km in den Buckskin Gulch hineingewandert sind, beschließen wir, umzukehren. Unser nächstes Ziel ist die Nautilus, und wir möchten natürlich noch vor Einbruch der Dunkelheit dort ankommen.

Wir nehmen denselben Weg zurück – es gibt ja leider keine Alternativen – aber das ist überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil, wir nutzen die Gelegenheit, um all die wundervollen Orte erneut zu bewundern und natürlich noch mehr Fotos zu machen. 📸

Als wir schließlich wieder an der Confluence ankommen, entdecken wir die einsame Kuh noch immer auf ihrem Posten. Nadine trägt sich in das „Gästebuch“ ein, das sich in einer Munitionsbox am Eingang zum Wire Pass befindet. Ein kleiner Akt, der unsere Erinnerungen an diesen Tag festhält.

In der Mitte des Wire Pass machen wir eine kurze Pause. Noah ist friedlich eingeschlafen, also legen wir ihn mitsamt seiner Trage vorsichtig ab. An dieser Stelle gibt es einen Bypass über den Berg, um den 4 Meter hohen Drop zu umgehen. Um uns diesen Umweg anzusehen, klettern Oli und ich den Felsen auf der linken Seite hinauf. Wir steigen ein Stück nach oben, haben aber doch keine Lust, den ganzen Berg zu erklimmen. Schließlich haben wir diesen Drop bereits gemeistert, also sollten wir auch wieder nach oben kommen. 😄

Mit neuer Energie begeben wir uns auf den Weg zur 4-Meter-Hürde. Schon nach wenigen Metern erreichen wir die Stelle. Wir klettern in derselben Reihenfolge hinauf, wie wir hinuntergeklettert sind. Erst Oli, dann Nadine. Dank ihrer Körpergröße ist es für die beiden relativ unkompliziert, diesen Aufstieg zu bewältigen. Ich reiche ihnen Noah hinauf, der mittlerweile wieder wach ist. Dann folgt unser Gepäck, und schließlich bin auch ich an der Reihe. Ein Team, das einander unterstützt und miteinander lacht, egal wie herausfordernd die Aufgabe ist – das ist der Schlüssel zu einem unvergesslichen Abenteuer! 💪😄

Mit meinen 1,63 m bin ich leider ein bisschen zu klein, um an dem rund gewaschenen Felsen einen geeigneten Weg nach oben zu finden. Doch glücklicherweise zeigt Oli uns einen Trick: Er platziert seinen Fuß quer auf dem Felsen, und ich finde genug Halt, um mich mithilfe seines Beins nach oben zu ziehen. Teamarbeit und gegenseitige Unterstützung sind immer der Schlüssel, um jede Herausforderung zu meistern. 😅

Stefan hingegen hat keinerlei Schwierigkeiten, diesen Abschnitt ohne Hilfe zu bewältigen. Wenn man es von oben betrachtet, sah seine Kletteraktion vielleicht am lustigsten aus! Ein Moment des Lachens und der Freude inmitten unserer Abenteuer. 😂🧗‍♂️

Gegen 16 Uhr erreichen wir schließlich wieder den Parkplatz. Noah bekommt schnell noch einen kleinen Nachmittags-Snack, denn er hat die letzte Pause verschlafen. Dann machen wir uns auf den Rückweg. Wir fahren die 10 Meilen auf der Schotterpiste zurück bis zum Highway 89. Nach etwa einer halben Stunde haben wir wieder festen Asphalt unter den Rädern.

Nach einer abenteuerlichen Wanderung und einem Tag voller unvergesslicher Erlebnisse kehren wir auf dem Rückweg nach nur 5 Meilen auf die Long Valley Road ab. Doch plötzlich erreicht uns ein Funkspruch von Nadine über das Walkie-Talkie – ihr Jeep meldet einen Druckverlust am rechten Vorderrad. Ach ja, es wäre wohl kein „richtiger“ Urlaub, wenn nicht wenigstens eine kleine Reifenpanne dazugehören würde, oder? 🚗🛠️

Kurzerhand verwerfen wir unsere Pläne, die Nautilus zu besuchen, und wenden uns stattdessen der völlig platten Reifenangelegenheit zu. Ein Punkt mehr für das Abenteuerbuch unserer Reise! Das Ersatzrad ist schnell gefunden, doch dann die Überraschung: Was wir finden gleicht eher einem Donut als einem Ersatzrad! Sowas in einem Jeep? Das lässt uns ein wenig die Köpfe schütteln. In einem SUV hätten wir wohl eher ein vollwertiges Ersatzrad erwartet, aber wir lassen uns nicht entmutigen. Es ist Zeit für eine Portion Kreativität und Improvisation! 🍩

Das Bordwerkzeug erweist sich als etwas tricky, da der Wagenheber auf seltsame Weise mit dem restlichen Werkzeug verschraubt ist. Aber wir sind ein eingespieltes Team und lassen uns von solchen Kleinigkeiten nicht aufhalten. Mit Entschlossenheit und einer Prise Humor schaffen wir es, den Reifen in nur 25 Minuten zu wechseln. Man könnte fast meinen, wir wären ein Profi-Team in Sachen Radwechsel! 💪🔧

Nach diesem kleinen Abenteuer setzen wir unsere Fahrt direkt nach Kanab fort. Dort kehren wir wieder im Iron Horse ein, und das aus gutem Grund. Das Iron Horse ist nicht nur eine praktische Wahl, da die Alternativen begrenzt sind, sondern vor allem aufgrund des köstlichen Essens, der fairen Preise und des ansprechenden Ambientes. Es fühlt sich an wie der krönende Abschluss eines aufregenden Tages, und wir lassen es uns schmecken! 🍽️

Nach unserem Abendessen im Iron Horse lassen wir den Tag gemütlich ausklingen, indem wir gemeinsam den örtlichen Supermarkt besuchen. Unsere Einkaufsliste ist einfach und verlockend: ein paar Bananen und M&Ms. Schließlich müssen wir sicherstellen, dass wir morgen auf unserem Ausflug etwas Leckeres zum Naschen dabei haben. Ein bisschen süße Energie kann nie schaden, oder? 😉🍌🍫

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