Stockholm: Ein unerwarteter Zoo-Besuch und eine Reise in die ABBA-Welt

Nach einem köstlichen Frühstück auf unserem tollen Campingplatz, machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt des Landes, das für seine köstlichen Zimtschnecken und ABBA bekannt ist – Stockholm! Unsere Routenplanung versprach eine entspannte Autofahrt von etwa zwei Stunden. Ein Kinderspiel, dachten wir. Doch ach, die letzten Kilometer vor der Stadt verwandelten sich in eine Schlacht mit dem Verkehr. Der Stau wollte wohl nicht, dass wir so schnell in die Metropole des Nordens eintauchen.


Endlich erreichten wir unseren Campingplatz, den Långholmen Husbilscamping und unsere Laune hob sich schlagartig, als die fröhliche Dame an der Rezeption uns 1,5 Stunden früher einchecken ließ. Stefan lud schnell unsere Fahrräder aus und machten uns bereit, die Stadt zu erkunden. Stockholm, wir kommen!
Heute und morgen stand uns ein Abenteuer mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus bevor. Voller Tatendrang schnappten wir uns unsere Fahrräder und radelten fröhlich zum Stadshuset, dem beeindruckenden Rathaus von Stockholm, wo einer der Haltepunkte des Busses war. Doch, oh Schreck, die Busse befanden sich gerade am anderen Ende der Route! Unsere Geduld war schon aufgebraucht, bevor der Tag richtig begonnen hatte. Aber kein Problem! Flexibilität ist schließlich der Schlüssel zu einem erfolgreichen Abenteuer! Also schnappten wir uns kurzerhand wieder unsere Fahrräder und traten beherzt in die Pedale.

Bald meldeten sich unsere hungrigen Mägen mit einem Grummeln, das – zumindest bei mir – die Lautstärke eines Donnergewitters erreichte. Unser erster Gedanke? Die berühmte Markthalle Saluhall, natürlich! Wir träumten von frischem, schwedischem Essen und lokalen Leckereien, doch als wir dort ankamen, schien nichts wirklich unseren Geschmack zu treffen. Die Halle war zweifellos beeindruckend, aber irgendwie fühlte sich nichts nach einem Gaumenschmaus an. Tja, manchmal läuft es eben nicht nach Plan, oder?

hne uns entmutigen zu lassen, setzten wir unseren Plan B in die Tat um: das Hardrock Cafe. Unterwegs hatten wir schon mal das eine oder andere Foto von Stockholm gemacht, wie zum Beispiel der Promenade Strandvägen. Morgen werden wir uns dann die Innenstadt genauer ansehen. Wann immer ich in einer Stadt mit einem Hardrock Cafe bin, muss ich einfach ein Souvenir ergattern! Schließlich kann man nie genug Erinnerungsstücke haben, die die Wände schmücken und von Abenteuern erzählen. Voller Vorfreude auf eine Portion Rock ‘n’ Roll und ein paar coole Andenken machten wir uns auf den Weg.

Strandvägen

Das Hardrock Cafe begrüßte uns mit einer Atmosphäre, die einen sofort mitreißt. Die Wände waren mit Erinnerungsstücken aus der Welt des Rock ‘n’ Roll geschmückt, von signierten Gitarren über goldene Schallplatten bis hin zu Bühnenoutfits berühmter Künstler. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und kaufte mir ein T-Shirt. Was wäre ein Besuch im Hardrock Cafe ohne ein cooles Shirt, das stolz getragen werden kann?

Direkt nebenan stillten wir dann unseren Hunger bei McDonald’s. Ja, ich weiß, nicht gerade der kulinarische Gipfel, den man sich in Stockholm erträumt, aber manchmal muss es einfach etwas Vertrautes sein. Und mal ehrlich, wer kann einem guten alten BigMac und Pommes schon widerstehen? Manchmal ist das genau die Stärkung, die man für den nächsten Teil des Abenteuers braucht! Mit vollem Magen machten wir uns bereit für den Rest unseres Tages in Stockholm.

Nachdem wir unsere Mägen gefüllt und unsere Seelen mit Rock ‘n’ Roll gestärkt hatten, war es Zeit für das nächste Highlight unseres Tages: die Bergbanan. Eine Fahrt mit dieser Seilbahn versprach einen atemberaubenden Blick über Stockholm, und das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen.

So weit der Plan. Ich hatte im Internet beeindruckende Bilder der Stadt von oben gesehen und gab Stefan den Auftrag, die besten Fotopunkte dafür zu finden. Stefan, clever wie immer, entdeckte eine Seilbahn und dachte sich: “Warum laufen, wenn man auch fahren kann?” Noch wunderte ich mich, warum man wegen eines winzigen Hügels eine Bahn bräuchte, aber nun ja – Stefan hatte es so ausgesucht. “Aber runter laufen wir, gell – wegen der Fotos,” fügte ich hinzu, voller Vorfreude auf die Aussicht.

Am Schalter angekommen, bat ich um zwei Oneway-Tickets. Die Dame hinter dem Schalter sah mich etwas verwirrt an, verkaufte mir aber dennoch die Tickets. Kreditkarte ans Terminal halten, bezahlt, fertig. Ich gab Stefan den Kassenbon und er warf einen Blick darauf. Dann schaute er mich an und sagte erstaunt: “Das Bahnfahren kostet über 50 EUR!!!” Wow, das muss ja eine spektakuläre Fahrt sein.

Was soll ich sagen – nach knapp 3 Minuten war die Fahrt vorbei, und wir standen da, völlig verdutzt. OK, dass Schweden etwas teurer ist, wussten wir, aber das war dann doch etwas übertrieben. Wir sahen uns um – wo sind denn nun die Wege zu den tollen Fotopunkten? Stattdessen erblickten wir Wegweiser zu Tiergehegen. Sehr seltsam. Dann dämmerte es uns. Wir waren in einem Zoo gelandet! Die Seilbahn war der Zugang zu Skansen, einem Stockholmer Freilichtmuseum inklusive Zoo!!!

Nachdem wir uns die wohl teuerste Straßenbahnfahrt unseres Lebens gegönnt hatten, konnten wir nur noch lachen. Da standen wir nun, in einem Freilichtmuseum mit integriertem Zoo. Man muss schon sagen, Stockholm weiß, wie man seine Besucher überrascht! Lachend und mit neuen Plänen im Kopf setzten wir unser Abenteuer fort. Im Zoo.

Der Zoo war wirklich ein Erlebnis der Extraklasse. Wir hatten das Vergnügen, vier prächtige Braunbären bei ihrer Fütterung zu beobachten. Es war faszinierend, diese majestätischen Tiere zu sehen, wie sie mit ihren kräftigen Pranken nach dem Futter buddelten, das der Tierpfleger zuvor mühevoll vergraben hatte. Ein Bild, das sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat – natürlich der Bär, nicht der Tierpfleger, obwohl der auch recht engagiert wirkte.

Und dann war da dieser stolze Pfau, der mitten auf dem Weg stand und sein Rad schlug. Es war wirklich ein spektakulärer Anblick, wie er sich vor uns präsentierte, als ob er sagen wollte: “Ja, ich bin hier der König dieses Zoos!” Ich konnte einfach nicht widerstehen und musste ein paar Fotos von diesem beeindruckenden Vogel machen. Seine Farbenpracht und sein selbstbewusstes Auftreten machten ihn zu einem perfekten Fotomotiv.

Aber zurück zum Freilichtmuseum. Es war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Wir schlenderten durch alte Bauernhöfe, bewunderten traditionelle Handwerkskunst und genossen die idyllische Atmosphäre. Überall gab es interessante Fotomotive, von malerischen Windmühlen bis hin zu charmanten Fachwerkhäusern. Es fühlte sich an, als würden wir durch die Seiten eines Geschichtsbuchs spazieren, und jede Ecke hatte ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Alles in allem war es vielleicht nicht das, was wir ursprünglich erwartet hatten, aber definitiv ein fantastisches Erlebnis. Die besten Geschichten sind eben oft die, die nicht geplant waren! Was für eine Überraschung! Aus einer vermeintlichen Bahnfahrt wurde ein Besuch in diesem wunderbaren Gebiet. Es war vielleicht nicht das, was wir erwartet hatten, aber definitiv eine tolle Abwechslung!

Nach zwei Stunden voller Entdeckungen im Skansen-Park, verließen wir das Gelände durch einen anderen Ausgang und stießen auf ein paar einladende Pavillons. Einer davon lockte mit Soft-Eiscreme. Da ich Soft-Eis über alles liebe, beschlossen wir, hier eine kleine Pause einzulegen. Nichts geht über ein erfrischendes Eis!

Skansen, das älteste Freilichtmuseum der Welt, liegt in Stockholm auf dem Hügel Djurgården und vereint Schwedens Geschichte, Kultur und Natur. Über 150 historische Gebäude aus ganz Schweden wurden hier wieder aufgebaut, darunter alte Bauernhöfe, Herrenhäuser und Fachwerkhäuser, die Einblicke in das Leben vergangener Jahrhunderte bieten.

In verschiedenen Werkstätten kann man traditionelle Handwerker wie Schmiede, Töpfer und Weber bei der Arbeit sehen. Historische Bäckereien verbreiten den Duft von frisch gebackenem Brot, und Wind- sowie Wassermühlen bieten beeindruckende Fotomotive. Die farbenfrohen Gärten tragen zur authentischen Atmosphäre bei, die durch saisonale Feste mit traditionellen Tänzen und Bräuchen ergänzt wird.

Neben dem historischen Dorfleben gibt es einen Zoo mit nordischen Tieren wie Elchen, Rentieren, Luchsen und Wölfen, die in artgerechten Lebensräumen leben. Besonders beeindruckend sind die Braunbären – perfekte Fotomotive.

Die einzigartige Atmosphäre von Skansen verbindet Geschichte, Kultur und Natur harmonisch. Nach einem Tag voller Entdeckungen kann man in einem der kleinen Cafés entspannen und den Blick über das Freilichtmuseum genießen.

Aber das war noch lange nicht alles, was wir auf unserem Abenteuer-Programm hatten! Auf dem Plan stand das legendäre ABBA: The Museum! Schauen wir mal zurück in die Zeit, als ich ungefähr 10 Jahre alt war und meine Leidenschaft für ABBA ins Unermessliche wuchs. Oh ja, ich war ein absoluter Megafan. Die Wände meines Kinderzimmers sahen aus wie ein ABBA-Schrein, geschmückt mit jedem noch so kleinen Bildchen aus der Bravo, das ich in die Finger bekommen konnte. Ihr könnt euch sicher noch an meinen Bericht aus Malmö erinnern, als wir das ABBA Pop-Up-Museum anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ihres Eurovision-Sieges mit “Waterloo” besuchten – da habe ich schon ein paar Zeilen darüber geschrieben.

Natürlich ändern sich die Zeiten, und mit ihnen mein Musikgeschmack. Heute stehe ich mehr auf die harten Klänge von Rammstein und Volbeat. Aber egal, wie rockig mein Musikherz inzwischen schlägt, jedes Mal, wenn ich einen Song von ABBA höre, zaubert es mir ein Lächeln ins Gesicht. Und dann war da noch der 25. März 2004 – ein Tag, der sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat. Damals arbeitete ich im Stuttgarter Musical Theater und kümmerte mich um die Gästebetreuung. An diesem besonderen Tag feierte das Musical “Mamma Mia” seine Premiere in Stuttgart, und ich war gerade dabei, im Foyer noch einige letzte Handgriffe zu erledigen. Plötzlich hörte ich hinter mir eine Stimme, die nach dem Weg zur Bühne fragte. Als ich mich umdrehte, traute ich meinen Augen kaum – da stand tatsächlich Björn persönlich! Hach, was hätte mein 10-jähriges Ich für diesen Moment gegeben! Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen sagte ich ihm auf Englisch, dass er einmal – vor ungefähr 30 Jahren – der Mann meiner Träume war. Er lachte herzlich, und wir unterhielten uns noch ein bisschen. Was für ein unvergesslicher Moment!

Und nun also das Abba-Museum! Auch wenn meine Musikvorlieben heute eher härterer Natur sind, kann ich das kleine Mädchen in mir, das ABBA vergöttert hat, nicht vergessen. Mal ehrlich, wer kann schon widerstehen, wenn “Dancing Queen” aus dem Radio schallt? Ganz zu schweigen davon, dass es keinen besseren Ort gibt, um sich von ABBA verzaubern zu lassen, als dieses Museum in Stockholm. Es ist wie eine Zeitmaschine, die mich direkt in die glitzernden 70er Jahre katapultiert – hinein in die Welt von ABBA, mit ihren funkelnden Kostümen, ihrem unvergesslichen Sound und ihren legendären Auftritten. Und das Allerbeste? Hier kann man selbst zum Superstar werden und auf der virtuellen Bühne mit ABBA performen. Wer braucht da noch Karaoke? Das ist ein Erlebnis, das man einfach nicht verpassen darf!

Das ABBA: The Museum in Stockholm ist ein wahrer Schatz für Fans und Musikliebhaber. Es ist eine Hommage an die legendäre schwedische Popgruppe Abba, die in den 1970er Jahren weltweit bekannt wurde. Das Museum bietet eine interaktive Reise durch die Geschichte von Abba, angefangen bei ihren Anfängen bis hin zu ihrem internationalen Durchbruch und darüber hinaus.

Man kann in die Welt von Abba eintauchen, indem man ihre berühmten Kostüme bewundert, ihre legendären Hits hört und sogar selbst in ihre Rolle schlüpft, indem man sich auf die virtuelle Bühne stellt und gemeinsam mit Abba singt. Es ist eine faszinierende und unterhaltsame Erfahrung, die nicht nur Fans der Band begeistert, sondern auch neue Bewunderer gewinnt.

Nachdem wir also die ABBA-Welt mit all ihrem Glanz und Glamour erobert hatten, schwangen wir uns wieder auf unsere treuen Fahrräder und machten uns auf den Rückweg zum Campingplatz.

Dort angekommen, war es an der Zeit, den Tag gebührend ausklingen zu lassen. Und was könnte da besser passen als ein saftiges Ribeye-Steak, das auf unserem brandneuen Weber-Grill langsam vor sich hin brutzelte?

Die Sonne stand schon tief am Himmel, während wir unsere Steaks wendeten und der leckere Duft sich weiter entfaltete. Es war ein perfekter Abschluss für einen Tag voller Abenteuer und Entdeckungen. Während wir unser Essen genossen, klangen die Melodien von ABBA noch immer in unseren Köpfen nach. “Mamma Mia!”, das war ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen würden – ein Tag voller Nostalgie, Musik und einem unverhofften Besuch im Zoo.

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