Von der Altstadt bis zum Turning Torso: Ein Tag in Malmö

Wir starteten unseren Tag mit einem gemütlichen Frühstück im Camper. Gibt es etwas Besseres, als den Tag mit frischem Kaffee und einem einfachen, aber leckeren Mahl zu beginnen? Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und der Geschmack von knusprigen Brötchen – einfach himmlisch!

Um 8 Uhr machten wir uns auf den Weg und steuerten unser nächstes Ziel an: Malmö. Die Fahrt über die imposante Öresundbrücke war einfach spektakulär, trotz des nebeligen Wetters. Als wir über die Brücke Fahrten fühlt es sich an als würden wir über das glitzernde Wasser gleitet. Die Aussicht ist atemberaubend – auf der einen Seite das tiefblaue Wasser der Ostsee, auf der anderen Seite die weite Landschaft von Schweden. Die riesigen Betonpfeiler, die die Brücke stützen, ragen wie Giganten aus dem Meer und verleihen dem Ganzen eine gewisse Majestät.

Heute war die Brücke leider vom Nebel umhüllt, was sie jedoch auf eine seltsame Art und Weise noch faszinierender machte. Man konnte nur erahnen, wie die Brücke sich durch den Nebel hindurchschlängelt, und das hat ihr eine geheimnisvolle und fast märchenhafte Atmosphäre verliehen. Egal ob die Sonne scheint oder der Nebel hängt – die Öresund Brücke ist definitiv ein Highlight auf unserer Reise.

Unser erster Stopp in Malmö war der Viewpoint an der Brücke. Normalerweise hat man von dort einen großartigen Blick auf die Brücke und die Stadt, aber heute war alles in einen mystischen Nebelschleier gehüllt. Der Nebel verlieh der Szenerie etwas Magisches und Geheimnisvolles. Es war, als ob wir in eine andere Welt eintauchten. Trotz der eingeschränkten Sicht war es irgendwie cool, dieses einzigartige Erlebnis zu haben. Die Brücke, die aus dem Nebel auftauchte, und die stille, fast gespenstische Atmosphäre machten diesen Moment unvergesslich.

Die Öresundbrücke, die Kopenhagen in Dänemark mit Malmö in Schweden verbindet, ist ein beeindruckendes Meisterwerk der Ingenieurskunst. Die Brücke besteht aus zwei Ebenen – die obere Ebene ist eine Autobahn mit vier Fahrspuren, während die untere Ebene eine zweigleisige Eisenbahnlinie beherbergt. So können sowohl Autos als auch Züge die Brücke nutzen.

Mit einer Gesamtlänge von etwa 8 Kilometern ist die Öresundbrücke die längste Schrägseilbrücke Europas, die sowohl Straßen- als auch Schienenverkehr trägt. Der Bau der Brücke begann im Jahr 1995 und wurde im Jahr 2000 abgeschlossen. Sie wurde am 1. Juli 2000 offiziell eröffnet und ist seitdem ein wichtiger Verkehrsweg zwischen Dänemark und Schweden.

Auf der dänischen Seite endet die Brücke in einem künstlichen Inselbereich namens Peberholm, von dem aus die Verbindung durch einen 4 Kilometer langen Unterwassertunnel, den Drogdentunnel, weitergeführt wird. Die Brücke ist ein architektonisches Wunderwerk mit einem eleganten und funktionalen Design. Die beiden Pylonen, die sich 204 Meter über dem Meeresspiegel erheben, sind markante Wahrzeichen und tragen die Hauptlast der Schrägseilkonstruktion.

Die Baukosten betrugen etwa 4 Milliarden Euro. Die Finanzierung erfolgte durch Mautgebühren, die sowohl von Autofahrern als auch von Zügen erhoben werden. Peberholm, die künstliche Insel, wurde bewusst so gestaltet, dass sie sich zu einem ökologischen Paradies entwickeln konnte. Heute ist sie ein Schutzgebiet für viele Pflanzen- und Tierarten und nur für Wissenschaftler zugänglich.

Nach diesem kurzen Zwischenstopp machen wir uns auf den Weg zum Parkplatz für unseren Camper, der direkt neben dem Stadtpark liegt. Wie praktisch, dass unsere Park-Apps aus Deutschland hier auch funktionieren! Man kann die Parkzeit im Nachhinein anpassen, ohne zum Auto zurückzugehen – einfach genial! So können wir ganz flexibel unsere Zeit verlängern, wenn wir länger bleiben wollen, oder verkürzen, wenn wir früher weiterziehen möchten.

Direkt neben dem Parkplatz entdecken wir einen charmanten kleinen Kaffee-Wagen. Perfekt für eine kleine Pause! Wir gönnen uns erstmal einen herrlichen Kaffee, frisch aus einer Siebträgermaschine zubereitet. Der Duft des frisch gebrühten Kaffees ist einfach unwiderstehlich. Dazu gibt es einen saftigen Schoko-Ball mit Kokosstreuseln und ein leckeres Cookie.

Wir genießen jeden Schluck und jeden Bissen, während wir weiter Richtung Innenstadt gehen. Die Sonne scheint und das verspricht einen wunderschönen Tag. Mit unserem Kaffee in der Hand und voller Vorfreude starten wir unseren Spaziergang.

Wir schlendern entlang des idyllischen Stadtparks, wo das frische Grün der Bäume und die bunten Tulpenbeete unsere Laune sofort heben. Überall sehen wir Menschen, die das Wetter genießen: Jogger, Familien mit Kindern und Paare, die Hand in Hand spazieren gehen.

Auf unserem Weg in die Altstadt schlendern wir an zwei Häusern vorbei, die mit wunderschönen Murals geschmückt sind. Das eine Mural trägt den Titel „The Magic Book“ und wurde von der polnischen Künstlerin Natalia Rak gestaltet. Es zeigt ein riesiges, aufgeschlagenes Buch, aus dem ein Octopus emporsteigt, als wären er geradewegs aus einer magischen Geschichte entflohen. Das andere Wandgemälde ist ein buntes Kunstwerk des schwedischen Künstlers Ola Kalnins. Die lebendigen Farben und abstrakten Formen sind ein echter Gegensatz zum Octopus Bild am andern Haus. Diese Kunstwerke sind ein echter Hingucker.

Wir setzen unseren Spaziergang fort und erreichen bald die Gamla Stan, die Altstadt von Malmö. Hier pulsiert das Leben! Menschen flanieren durch die Straßen, Geschäfte laden zum Bummeln ein, und überall herrscht eine tolle Atmosphäre. Die alten, gut erhaltenen Gebäude und die kopfsteingepflasterten Straßen geben uns das Gefühl, in der Zeit zurückzureisen.

Überraschenderweise stellen wir fest, dass hier morgen der Eurovision Song Contest stattfindet. Das erklärt auch das bunte und flippige Publikum, das wir überall sehen. Teilweise ganze Gruppen von Fans, die ihre Länderfahnen stolz zur Schau tragen und in ausgelassener Stimmung sind. Die Stadt ist erfüllt von Vorfreude und einer einzigartigen Energie, die uns sofort mitreißt.

Der Eurovision Song Contest – da denkt man doch gleich an ABBA! Dieses Jahr feiern sie ihr 50-jähriges Jubiläum des Grand Prix Gewinns mit ihrem legendären Hit „Waterloo“. Aus diesem Grund gibt es hier in Malmö ein ABBA Pop-Up-Store-Museum. Die ganze Stadt scheint in einer Art ABBA-Fieber zu sein. Überall hängen Plakate und Banner, die auf das Jubiläum hinweisen und man hört immer wieder ihre unvergesslichen Hits aus den Geschäften und Cafés schallen.

Wir haben Karten für die Veranstaltung im ABBA Pop-Up-Museum um 12 Uhr, also ist das genau das Richtige für uns. Allerdings haben wir bis dahin noch gut zwei Stunden Zeit. Perfekt, um die Altstadt weiter zu erkunden und uns noch tiefer in das pulsierende Leben Malmös zu stürzen.

Als wir den Stortorget betraten, fühlten wir uns sofort wie Zeitreisende in einer Stadt, die Geschichte atmet und gleichzeitig vor Leben sprüht. Das Rathaus von 1544 prangte da, als hätte es gerade beschlossen, alle anderen Gebäude in Sachen Pracht zu übertreffen. Natürlich konnten wir nicht anders, als unsere Kameras zu zücken und unzählige Fotos von diesem gotischen Schmuckstück zu schießen. Glaubt mir, das Rathaus war ein echter Hingucker!

Gleich nebenan steht die Apotheke Lejonet, Malmös älteste Apotheke. Die Fassade ist echt der Hammer! An den Seiten prangen uralte Werbeanzeigen aus dem Jahr 1900. Die sind nicht nur super fotogen, sondern erzählen auch von längst vergangenen Zeiten. Nostalgie pur! Wir schlenderten durch die hübsche Lejonet-Passage, die uns durch die Zeit führte und uns noch mehr Fotomotive bescherte.

Während wir weiter über den Platz bummelten, genossen wir die lebendige Atmosphäre voller Touristen, Einheimischer und Straßenkünstler, die dem Ganzen eine extra Prise Charme verliehen. Und mittendrin mischte sich die aufgeregte Menge, die offensichtlich wegen des Eurovision Song Contests hier war. Diese Kombination aus alter Architektur und quirligem Treiben war einfach unvergesslich.

Der Stortorget vereinte historisches Flair mit modernem Leben und war definitiv ein Highlight unseres Malmö-Besuchs. Hier schlägt das Herz von Gamla Staden, und die reiche Geschichte der Stadt war greifbar nah. Es fühlte sich an, als würden wir Geschichte und Gegenwart in jedem Schritt erleben.

Nur wenige Schritte entfernt wartete schon der nächste von Malmös fünf großen Plätzen. Der Lilla Torget zog uns magisch an mit seinen Fachwerkhäusern, den kreativen Läden und den gemütlichen Lokalen. Ein Ort, an dem man gerne verweilt und die Atmosphäre auf sich wirken lässt.

Unser Spaziergang führt uns zu einem meiner absoluten Lieblingsmotive in Malmö: die historische World Maritime University, die majestätisch vor dem modernen Clarion Hotel Malmö posiert. Der Kontrast zwischen der ehrwürdigen Universität und dem schlanken Profil des Hotels ist einfach faszinierend. Kaum haben wir die Szenerie vor Augen, sind unsere Kameras schon gezückt, bereit, diesen perfekten Moment einzufangen.

Unser nächster Halt auf unserer Tour durch Malmö führte uns zum Hauptbahnhof, ein beeindruckendes Bauwerk in seiner eigenen Art. Der Centralstation von Malmö fehlt vielleicht der typische Glanz einer Touristenattraktion, doch ich war sofort von seiner einzigartigen Architektur fasziniert, die gekonnt alte Ziegelsteine mit modernen Elementen verbindet. Das Hauptgebäude aus dem Jahr 1872 strahlt eine zeitlose Eleganz aus. Besonders beeindruckend ist die Gleishalle, die mit ihrem großzügigen Stahl-, Glas- und Holzgewölbe einen imposanten Anblick bietet. Die hohen Fenster lassen das Tageslicht in warmen Strahlen einfallen, und der Kontrast zwischen dem historischen Charme und der geschäftigen Modernität der Züge und Passagiere ist faszinierend.

Hier endete vorerst unser Streifzug durch Malmö, denn jetzt steht etwas ganz Besonderes auf dem Programm: der Abba PopUp Store. Wir gehen zurück zur Fußgängerzone. Punktgenau um 12 Uhr öffnen sich die Türen, und wir treten ein in eine schillernde Welt der 70er Jahre, als wäre eine Zeitkapsel geöffnet worden. Die bunten Kostüme der Bandmitglieder und die zeitlosen Hits versetzen uns augenblicklich zurück in eine Ära, die für ihren Glamour und ihre Musik bekannt ist. Es fühlt sich an, als würde man durch eine Zeitschleuse schreiten und direkt in die goldene Ära des Pop eintauchen.

Die mitreißende Energie der Musik erfasst uns sofort, als wir zwischen den Ausstellungsstücken wandeln, die jedes Fan-Herz höher schlagen lassen. Von den glitzernden Bühnenoutfits bis hin zu den nostalgischen Plattencovern – jeder Gegenstand erzählt eine Geschichte von Abba’s bahnbrechendem Einfluss auf die Popkultur. Es ist nicht nur eine Ausstellung; es ist eine Hommage an eine Zeit, als Musik die Welt veränderte und eine Generation inspirierte.

Für mich persönlich ist diese Zeitreise zu den Anfängen einer der ikonischsten Bands aller Zeiten auch eine Reise zurück zu meinen eigenen Wurzeln. Als Kind war ich ein riesiger ABBA-Fan – ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie ich jeden Schnipsel aus der Bravo über sie gesammelt habe und meine Lieblingslieder auf meinem Kassettenrekorder rauf und runter gespielt habe. Heute höre ich zwar ganz andere Musikgenres, aber jedes Mal, wenn ich die unvergesslichen Melodien von “Dancing Queen” oder “Mamma Mia” höre, fühle ich mich sofort in meine Kindheit zurückversetzt. Es ist wie eine magische Reise zu der Zeit, als ich voller Begeisterung ihre Poster an meiner Wand hatte und ihre Texte auswendig konnte (… und immer noch kann!)

“Thank you for the Music”, Abba! Zurück im Jahr 2024, verlassen wir die schillernde Welt der 70er Jahre im Abba PopUp Store und kehren zur Central Station zurück, wo wir unseren Spaziergang durch Malmö unterbrochen hatten.

Die Central Station empfängt uns mit ihrem hektischen Treiben und dem pulsierenden Leben der modernen Stadt. Die Menschen eilen in verschiedene Richtungen, die Züge rauschen ein und aus, und das geschäftige Treiben erfüllt die Luft mit Energie.

Unser Spaziergang durch das charmante Malmö führte uns schließlich zum Malmö Inre fyr, dem stolzen Leuchtturm, der wie ein Wächter über dem Hafen thront. Der Weg dorthin verlief entlang des Hafens, vorbei an malerischen Booten und hübschen Skulpturen.

Als wir den Malmö Inre fyr endlich erreichten, zückten wir sofort unsere Kameras und knipsten wie die Verrückten. Klick, klick, klick – kein Detail entging uns! Wir erkundeten die Umgebung, ließen den Blick über den geschäftigen Hafen schweifen und beobachteten das bunte Treiben der Schiffe und Menschen.

Unser Weg führte uns weiter am Wasser entlang, immer das glitzernde Meer im Auge, in Richtung unseres nächsten Ziels: der Turning Torso und das Viertel Neptungatan. Schon von weitem sahen wir den Turning Torso, das herausragende Wahrzeichen von Malmö, das wie ein gewundener Riese in den Himmel ragte. Der Wolkenkratzer präsentierte sich vor uns in seiner beeindruckenden Höhe und seiner einzigartigen Spiralform, die sich scheinbar in den Himmel schraubt. Es war faszinierend, dieses architektonische Meisterwerk aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und jeden Winkel mit der Kamera einzufangen, um die unvergleichliche Struktur festzuhalten. Ich konnte es kaum glauben, wie viele verschiedene Facetten dieses Gebäude hatte – es war ein wahres Spiel der Perspektiven!

Nachdem wir auch diese beeindruckenden Highlights Malmös ausgiebig bewundert hatten, war es an der Zeit, einige der versteckten Juwelen der Stadt zu entdecken. Unser erster Halt war der Titanic Lovelock Point – ein malerischer Balkon, der weit über das Wasser hinausragt und unweigerlich an die unvergessliche Szene von Jack und Rose auf der Titanic erinnert. Mit ausgestreckten Armen und einem Hauch von Drama posierten wir für Fotos, während die Möwen über uns kreisten und das Wasser unter uns glitzerte. Es war ein perfekter Moment der Freiheit und des Glücks, eingefangen in einem einzigen Schnappschuss.

“Ich bin der König der Welt!”

(Jack Dawson)

Unser nächstes Ziel war der Öresundsparken, ein idyllischer Park direkt am Meer. Hier konnten wir die Natur in vollen Zügen genießen und ein paar entspannende Momente verbringen. Es war der perfekte Ort, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

Der Hunger meldete sich, also machten wir uns auf die Suche nach einem gemütlichen Ort zum Essen. Dabei stießen wir auf den Surf Shack Burger, ein kleines Restaurant mit leckeren Burgern und entspannter Atmosphäre. Wir ließen es uns richtig gut schmecken und genossen die Auszeit vom Sightseeing.

Gestärkt und zufrieden machten wir uns schließlich auf den Weg zum Malmö Hus. Westlich der Altstadt laden der riesige Kungsparken und Slottsparken zu einer Erholung in einer grünen Oase mitten in der Großstadt ein.

Wir spazierten vorbei an der Hauptattraktion ist das Mitte des 16. Jahrhunderts erbaute Schloss Malmöhus. Es ist das älteste noch erhaltene Renaissanceschloss in ganz Skandinavien. Heute sind darin das Stadtmuseum, das Naturhistorische Museum und das Kunstmuseum untergebracht. Einige Fotos später machen wir uns wieder auf den Weg zu unserem Camper, der praktisch hier um die Ecke parkt.

Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck machen wir uns schließlich auf den Weg zum Campground in Y Stadt. Es war ein erlebnisreicher Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.

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