In 2 Tagen von Rom vorbei am Lago di Como & über den Splügenpass nach Hause

Nach zwei ereignisreichen Tagen in Rom stand heute unsere Heimreise in zwei Etappen an. Da wir den Sonntagsverkehr um jeden Preis vermeiden wollten, entschieden wir uns, schon am Samstag nach Hause zu kommen. Den Brenner ließen wir bewusst links liegen – zu viele Baustellen und lange Wartezeiten! Stattdessen ging es gemütlich über die Schweiz zurück. Nach einem letzten, ausgiebigen Frühstück am Buffet des Campingplatzes machten wir uns auf den Weg.


Unsere erste Etappe führte uns über die italienische Autobahn nach Florenz. Schon auf der Fahrt erinnerte uns vieles an den Beginn unseres Kurzurlaubs. Die weiten Felder, sanften Hügel und malerischen Dörfer, die wir passierten, schienen uns noch einmal ein Stück Toskana mitzugeben, bevor wir Italien endgültig hinter uns ließen. Die Autobahn war erstaunlich frei, und die Sonne strahlte freundlich vom Himmel – perfekte Bedingungen für eine entspannte Fahrt. Florenz tauchte vor uns auf, als wir uns dem Supermarkt näherten, um all die leckeren italienischen Spezialitäten einzukaufen, die wir mit nach Hause nehmen wollten.

Im Supermarkt verbrachten wir fast eine Stunde – kein Wunder, bei all den Köstlichkeiten, die wir unbedingt mitnehmen wollten. Schinken, Käse, Wein und natürlich italienische Salami landeten in unserem Einkaufswagen. Und ein riesiges T-Bone Steak für den Abend. Zufrieden setzten wir dann unsere Fahrt fort, diesmal in Richtung Como. Das Ziel war ein gemütlicher, günstiger Campingplatz in der Nähe des Comer Sees, wo wir übernachten wollten. Die Fahrt dorthin war herrlich – die italienische Landschaft rauschte an uns vorbei, und die Vorfreude auf den Abend wuchs.

Zurück auf dem Campingplatz machten wir uns direkt daran, unser kleines Lager für den Abend aufzubauen. Der Tisch wurde herausgeklappt, die Stühle aufgestellt, und der Grill wurde schon freudig bereitgemacht – heute sollte der neue Weber Go Anywhere Grill eingeweiht werden! Wir hatten extra das große T-Bone-Steak besorgt, um es richtig krachen zu lassen, und alles schien perfekt für einen entspannten Grillabend unter dem italienischen Himmel.

Doch dann schlug die Technik zu: Die Gaskartusche wollte sich einfach nicht an den Grill anschließen lassen. Wir versuchten es auf jede erdenkliche Weise – mal vorsichtig, mal mit mehr Kraft –, doch nach einer halben Stunde zähen Ringens mussten wir einsehen, dass heute kein Steak auf dem Grill brutzeln würde. Stefan war kurz davor, das Ding zum nächsten Recyclinghof zu bringen, während ich lautstark darüber nachdachte, ob wir nicht doch irgendwo einen Schraubenschlüssel hätten. Aber es half nichts, der Grill verweigerte seinen Dienst.

Zum Glück haben wir ja aber noch ein paar Vorräte eingekauft. Satt Steak gab es eben italienischen Käse und leckere Salami. Mit einem kühlen Bier in der Hand ließen wir uns auf unser improvisiertes “Antipasti-Dinner” ein, und siehe da – es schmeckte hervorragend! Klar, das T-Bone hätte dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt, aber so ein kleiner kulinarischer Umweg kann auch ziemlich gut sein.

Nach dem Essen gönnten wir uns eine heiße Dusche, um den Tag entspannt abzuschließen. Frisch geduscht fielen wir müde und zufrieden ins Bett, bereit für den nächsten Tag voller Abenteuer. Der Grill? Der wird wohl zu Hause noch seinen Testlauf bestehen müssen – aber wir hatten trotzdem einen schönen Abend!

Am Morgen frühstückten wir gemütlich im Camper, bevor wir uns auf die nächste Etappe begaben. Diesmal führte uns der Weg entlang der östlichen Seite des Comer Sees – und was für eine wunderschöne Strecke das war! Der Lago di Como erstreckte sich malerisch entlang der Straße, und wir fuhren an einer atemberaubenden Kulisse aus glitzerndem Wasser und steilen Bergen vorbei. Die kleinen Dörfer, die sich wie Perlen an der Küste aufreihten, strahlten ihren ganz eigenen Charme aus. Die engen Gassen und bunten Häuser, die sich an die steilen Hänge schmiegten, wirkten fast, als wären sie aus einer anderen Zeit.

Lago di Como

Je weiter wir fuhren, desto beeindruckender wurde die Landschaft. Die Straße schlängelte sich direkt am Seeufer entlang, mit Blicken auf das glitzernde Wasser auf der einen und die hohen Berge auf der anderen Seite. Immer wieder öffnete sich die Sicht auf den See, und das tiefblaue Wasser schimmerte im Morgenlicht. Es war ein perfekter Tag – die Sonne spiegelte sich auf dem Wasser, und die Luft war frisch und klar.

Nach einer Weile erreichten wir Chiavenna, eine charmante kleine Stadt in den Bergen, wo wir einen weiteren Zwischenstopp einlegten. Unser Ziel: ein Supermarkt, in dem wir ein noch größeres T-Bone-Steak kaufen wollten – diesmal für ein gemeinsames Grillen mit Oli und Nadine zu Hause. Und wir wurden nicht enttäuscht: Die Steaks, die wir entdeckten, waren riesig! Eins davon würde locker für zwei Personen reichen, und wir konnten uns das gemeinsame Grillfest schon richtig gut vorstellen.

Nun begann der spannendste und wohl abenteuerlichste Teil unserer Fahrt: der Splügenpass. Die Straße schlängelte sich in beeindruckenden 51 Kehren den Berg hinauf, und mit jeder Kurve wurde es aufregender. Es war eine echte Serpentinenstraße, die immer enger und steiler wurde, und wir spürten, wie sich der Camper bei jeder Kehre ein Stück weiter nach oben kämpfte. Stefan manövrierte unser Fahrzeug mit beeindruckender Ruhe über die schmalen Straßen, während ich fasziniert aus dem Fenster schaute.

Auf der Südrampe des Passes, durch das italienische Val San Giacomo, galt es, auf einer Strecke von etwa 30 Kilometern einen Höhenunterschied von knapp 1800 Metern zu überwinden. Die Serpentinen zogen sich endlos durch die Landschaft, und wir fuhren am Lago di Montespluga vorbei, einem wunderschönen Bergsee, der wie ein funkelndes Juwel zwischen den steilen Felswänden lag. Schließlich erreichten wir die Passhöhe, wo die alte Grenzstation stand, verlassen und still auf einer Höhe von 2114 Metern über dem Meer. Es fühlte sich fast surreal an, hier oben zu sein, umgeben von der majestätischen Bergwelt.

Passo Spluga sud

Die Landschaft, die sich vor uns auftat, war schlicht atemberaubend. Links und rechts ragten steile Felswände in den Himmel, während in der Ferne die schneebedeckten Gipfel der Alpen leuchteten. Tief unter uns lagen die grünen Täler, und manchmal konnten wir einen Blick auf rauschende Bäche erhaschen, die sich ihren Weg durch die Felsen bahnten. Die Natur hier oben war rau und wild, und dennoch hatte sie eine unglaubliche Ruhe und Schönheit. Es war schwer zu glauben, dass wir noch vor ein paar Stunden in der warmen italienischen Sonne unterwegs gewesen waren.

Die Nordrampe des Splügenpasses hatte zwei besonders spektakuläre Kehrengruppen. Direkt nach der Passhöhe kamen 15 enge Kehren, die uns weiter hinabführten, während sich die Straße durch die steilen Hänge schlängelte. Der Weg bot immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft. Weiter unten, kurz vor Splügen, folgten noch einmal sechs Kehren, die uns schließlich ins Tal brachten.

Splügen Pass

Je weiter wir fuhren, desto beeindruckender wurde die Abfahrt. Die Straße war herausfordernd – an manchen Stellen so schmal, dass man sich fragte, wie sich hier zwei Fahrzeuge begegnen sollten. Aber die Ausblicke machten jede Kurve und jeden Höhenmeter wert. Mit jedem Meter, den wir weiter ins Tal hinabfuhren, veränderte sich die Landschaft, und bald fuhren wir durch dichte Wälder und an malerischen Bergdörfern vorbei.

Nach einiger Zeit erreichten wir schließlich den Ort Splügen, wo wir uns auf die Autobahn begaben. Der Splügenpass war definitiv ein Highlight unserer Reise – herausfordernd, aber mit einer atemberaubenden Landschaft, die uns noch lange in Erinnerung bleiben würde. Von dort ging es entspannt über Chur und Bregenz weiter in Richtung Heimat, wo wir am Abend glücklich und zufrieden ankamen.

Als wir schließlich in Splügen ankamen und die Passstraße hinter uns lag, war es fast schon ein bisschen schade, dass dieses Abenteuer zu Ende ging. Doch die Aussicht auf die entspannte Weiterfahrt durch die Schweiz machte alles wieder gut. Wir nahmen die Autobahn und ließen die eindrucksvollen Berge hinter uns, während wir durch das sanftere, liebliche Alpenvorland fuhren. Die Fahrt über Chur und Bregenz verlief ruhig, und mit jedem Kilometer kamen wir unserem Ziel näher.

Um 18 Uhr rollten wir schließlich in unsere Straße – und wer wartete da schon auf uns? Unsere Enkelkinder standen freudestrahlend vor dem Haus und winkten uns voller Begeisterung entgegen. Dieser herzliche Empfang war genau das, was wir nach unserer Reise brauchten. Es war ein besonderer Moment, wieder zu Hause zu sein und von den Kindern mit offenen Armen empfangen zu werden.

Drinnen hatten Oli und Nadine sogar für uns gekocht – und was könnte besser zu unserem Heimkommen passen als eine große Portion Spaghetti, als Erinnerung an unsere Tage in Italien? Gemeinsam saßen wir dann beim Abendessen und ließen die Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren. Es war der perfekte Abschluss einer Reise, die uns so viele unvergessliche Momente beschert hatte – von der Magie Roms bis hin zu den spektakulären Ausblicken des Splügenpasses.

Und nun, nach all den Kilometern, Erlebnissen und Abenteuern, darf unser treuer Camper endlich in den wohlverdienten Winterschlaf gehen. Stefan hat ihn schon innen und außen gründlich gereinigt, und bevor der Winter richtig Einzug hält, bekommt er noch einen schicken Frontbügel, der ihm den letzten coolen Schliff verpasst. Bilder davon folgen natürlich bald hier auf unseren Seiten!

Es war ein fantastisches Reisejahr, und während der Camper seine Pause genießt, planen wir schon die nächsten Abenteuer – denn wie immer gilt: Der Weg ist das Ziel!

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