USA Fieber: Der Beginn einer Reiseleidenschaft, die im Sunshine State begann

Nachdem wir gestern in Florida angekommen und unser gemütliches Ferienhaus bezogen hatten, konnte das Abenteuer auch schon heute so richtig losgehen.

Damals, 1999, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass ich eines Tages eine Website über unsere Reisen schreiben würde. Das kam erst viel später. Wie ich auf meiner Startseite schon erwähnt habe, ist der Grund für diese Seite, dass Erinnerungen verblassen – und ich möchte unsere Erlebnisse lebendig halten, für uns selbst und alle, die sich dafür interessieren. Dies hier ist kein klassisches Reisetagebuch, so wie ich es in neuerer Zeit führe, sondern eher eine Sammlung von Erinnerungen, die wir noch im Gedächtnis haben und die durch Fotos wieder aufleben.

Unser erster USA-Urlaub – der Beginn einer großen Leidenschaft für dieses wunderschöne Land. Heute wissen wir das natürlich, aber damals ahnten wir noch nichts davon. Voller Vorfreude fieberten wir den kommenden zwei Wochen entgegen, besonders den vier Tagen in New York. Jedenfalls ging es mir so. Wir ich schon schrieb – an Florida hatte ich keine großen Erwartungen.

Unser erster Tag in Amerika:
Als wir aus unseren Zimmern kamen, hatten mein Vater und seine Frau Gitta bereits das Frühstück vorbereitet. Nur wenige Schritte entfernt gab es einen schwäbischen Bäcker – ja, mitten in Florida! So saßen wir also in unserem schicken Haus und aßen Laugenbrezeln und knusprige Brötchen, ein eher untypisches Frühstück für die USA.

Nach dem Frühstück hatte mein Vater eine Überraschung für uns. Wir stiegen in den großen weißen Van und fuhren schnurgerade Richtung Westen. Ziel: der Everglades Holiday Park. Dort stand eine Airboat-Fahrt auf dem Plan. Mein Vater und Gitta kannten das schon und ließen uns allein losziehen.

Die Everglades – eine gigantische, einzigartige Landschaft, oft als Sumpf bezeichnet, obwohl es sich eigentlich um einen sehr langsam fließenden Fluss handelt. Die Indianer nannten ihn „Pahayokee“ – Fluss aus Gras. Heute ist es ein geschütztes Biosphärenreservat, Weltkulturerbe und eine der Hauptattraktionen Floridas.

Wir kauften uns Tickets für eine 90-minütige Tour, die uns durch die Everglades führen sollte. Nach einer kurzen Wartezeit ging es los. Wir wurden zu einem der großen Airboats geführt, die an der Anlegestelle bereits darauf warteten, uns ins Abenteuer zu entführen. Bevor es jedoch losging, wurden wir von unserem Guide – nennen wir ihn einfach Tom, weil sein echter Name mir leider entfallen ist – begrüßt. Tom, ein echter „typischer Ami“, kam uns mit einem breiten Grinsen entgegen und rief: „Hey guys, what’s up? How are you doin‘? I’m Tom, your professional airboat captain for today. I’m sure we will have a looooot of fun!”

Schon seine lässige Begrüßung verriet uns, dass es eine spaßige und aufregende Fahrt werden würde. Tom schien der Typ zu sein, der keine Gelegenheit ausließ, um seinen Gästen eine gute Zeit zu bereiten.

Kaum hatten wir uns in den Sitzen des Airboats niedergelassen, startete er den Motor. Ein gewaltiges Heulen erfüllte die Luft, als die 580 PS des Bootes zum Leben erwachten. Die riesigen Propeller, die nicht unter, sondern über dem Wasser montiert waren, fingen an, sich mit ohrenbetäubendem Lärm zu drehen. Mit einem kräftigen Ruck setzte sich das Boot in Bewegung, und plötzlich schossen wir mit einer Geschwindigkeit, die ich nicht erwartet hatte, über das Wasser und durch die endlosen Gräser der Everglades.

Das Gefühl war atemberaubend – der Wind peitschte uns ins Gesicht, und das Adrenalin stieg augenblicklich, als wir mit voller Geschwindigkeit über die Wasserflächen glitten. Tom hatte das Boot fest im Griff, während wir uns abwechselnd durch enge Kanäle schlängelten und über offene Wasserflächen rasten. Es fühlte sich an, als würden wir förmlich über das Gras fliegen.

American Alligator

Doch nach ein paar Minuten drosselte Tom die Geschwindigkeit. Das Motorengeheul wurde leiser, und wir kamen fast lautlos zum Stillstand. „Hey guys, there’s our first gator!“ rief Tom plötzlich, als er auf einen Punkt im Wasser deutete. Da war er – unser erster Alligator. Regungslos lag er da, nur die Augen und der Rücken ragten aus dem Wasser.

Tom begann uns sofort alles über den American Alligator zu erzählen – von seiner beeindruckenden Größe bis hin zu seinen Verhaltensweisen. Wir lauschten gespannt, während der Alligator still vor uns verharrte, als wüsste er genau, dass er der Star der Show war.

Doch dann passierte etwas, womit keiner von uns gerechnet hatte: Tom, dieser verrückte Kerl, sprang plötzlich aus dem Boot! Ohne zu zögern watete er durch das Wasser, das ihm bis zur Hüfte reichte, ging auf den Alligator zu und packte ihn am Maul. „No worries, you can pet him“, sagte er grinsend, als er den Alligator direkt an unser Boot zog.

Wir schauten uns alle ungläubig an. Sollte das wirklich passieren? Während wir noch zögerten, standen plötzlich weitere Alligatoren in der Nähe – neugierig schauten sie zu, was Tom mit ihrem Kumpel machte. In meinem Kopf formte sich nur ein Gedanke: Was, wenn Tom jetzt gefressen wird? Wer von uns würde dann das Boot zurückfahren?

Doch Tom schien die Situation vollkommen im Griff zu haben. Er erklärte uns ruhig, dass Alligatoren nur selten Menschen angreifen, da es ihnen zu viel Energie kostet. „Alligators don’t attack humans often – too much effort!“ Ich hoffe, seine Alligator-Kumpels sahen das genauso.

Nach dieser wilden Begegnung setzten wir unsere Fahrt fort. Immer wieder wechselte das Tempo, mal rasten wir durch die Wasserwege, mal schwebten wir fast lautlos über die Grasflächen. Tom, unser Captain, hatte auch noch einen kleinen Streich auf Lager. Mitten im Nirgendwo stoppte das Boot abrupt, und er meinte: „Oh no, we’re out of gas!“ Unsere beiden Mädchen waren sichtlich geschockt, während wir Erwachsenen schmunzelten. Natürlich stellte sich heraus, dass es nur ein Spaß war.

Als wir schließlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, spürten wir erst, wie sehr die letzten Minuten unser Adrenalin in die Höhe getrieben hatten. Mit klopfendem Herzen stiegen wir aus dem Airboat und sahen uns mit einem erleichterten Lächeln gegenseitig an. Die Mädchen rannten gleich zu Opa und Gitta und bereiteten über die außergewöhnliche Fahrt.

Während wir noch damit beschäftigt waren, die letzten Momente Revue passieren zu lassen, kam uns eine andere Mitarbeiterin des Parks entgegen. Mit einem breiten Grinsen fragte sie uns: „Na, ihr wart wohl mit Tom unterwegs, oder? Der einzige Guide hier, der einfach mal aus dem Boot springt, um den Alligatoren hallo zu sagen.“ Sie lachte und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, der macht das schon seit Jahren. Er ist hier in den Everglades aufgewachsen und kennt die Natur besser als jeder andere. Er weiß genau, was er tut. – das glauben wir jedenfalls“

Ein erleichtertes Lachen ging durch unsere Gruppe, doch das Herzklopfen war immer noch spürbar. In dem Moment wurde uns klar, dass wir tatsächlich ein einmaliges Erlebnis hinter uns hatten, das so wahrscheinlich nur in den Everglades möglich ist. Tom, dieser furchtlose Guide, hatte uns nicht nur eine spannende, sondern auch eine sehr lehrreiche Tour durch dieses faszinierende Naturparadies geboten.

Dieser erste Ausflug in die Everglades wird uns wirklich für immer in Erinnerung bleiben. Die rasanten Airboat-Fahrten, die aufregende Begegnung mit den Alligatoren und natürlich Toms waghalsiger Sprung ins Wasser – all das war Teil eines Abenteuers, das wir so schnell nicht vergessen werden. Es war der perfekte Start in unseren ersten USA-Urlaub und weckte die Sehnsucht nach mehr von diesem wilden, faszinierenden Land.

Mein Vater ist regelmäßig hier im Haus seines Freundes in Florida und genießt seine Urlaube in vollen Zügen. Er erzählte uns, wie ein typischer Tag für ihn hier aussieht, und ich muss sagen, es klingt fast wie ein Leben im Paradies. Der Morgen beginnt ganz entspannt mit einem Besuch beim schwäbischen Bäcker um die Ecke. Wer hätte gedacht, dass man in Florida echte Laugenbrezeln und knusprige Brötchen bekommt?

Nach dem Frühstück geht’s meistens auf den Tennisplatz. Neben seinem Job in der Autobranche war mein Vater nämlich ein äußerst erfolgreicher Tennisspieler und -lehrer. Für ihn ist Tennis nicht nur ein Hobby, sondern eine Leidenschaft, die er auch im Urlaub nicht missen möchte. Nachdem er sich beim Tennis ausgepowert hat, kommt die zweite Lieblingsbeschäftigung: am Pool relaxen. Und wenn ich „relaxen“ sage, dann meine ich das auch. Stundenlang einfach die Sonne Floridas genießen, das Wasser plätschern hören und dem Alltag komplett entfliehen – mehr braucht er nicht.

Abends steht dann oft ein Besuch im nahegelegenen Einkaufszentrum „Galleria“ auf dem Plan. Dort, im Foodcourt, gönnen sich die beiden ein lockeres Abendessen. Kein großes Tamtam, keine weiten Fahrten – einfach bequem und lecker. Sein Motto: Warum groß rumfahren, wenn man alles, was man braucht, direkt vor der Haustür hat?

Aber es gibt auch Ausnahmen. Einmal pro Urlaub packen sie dann doch das Auto und machen einen Ausflug, meistens ins etwa 40 Kilometer entfernte Miami. Auch Orlando haben sie schon besucht, aber das war ihnen dann doch ein bisschen zu viel Trubel und ein langer, anstrengender Tag. Mein Vater genießt die Ruhe hier in Fort Lauderdale mehr, und das merkt man auch. Diese Ausflüge sind eher die Ausnahme.

Wir merkten ziemlich schnell, dass wir das genaue Gegenteil von meinem Vater sind, wenn es um Urlaube geht. Während er die Ruhe genießt und sich am liebsten im Pool und beim Tennis aufhält, haben wir in unseren 10 Tagen in Florida das volle Programm durchgezogen. Unser “Headquarter” war in Fort Lauderdale, aber wir waren keine Minute still – jeden Tag ging es auf neue Abenteuer. Mein Vater nannte es liebevoll “Kilometer fressen”, und ja, das traf es ziemlich gut.

Ein Highlight unserer Reise war ohne Zweifel unser Ausflug nach Key West zur berühmten Sunset Celebration. Es war eines dieser Erlebnisse, die man einfach nicht vergisst. Jeden Abend, kurz bevor die Sonne am Horizont versinkt, verwandelt sich der Mallory Square in einen lebendigen Treffpunkt, der Menschen aus aller Welt anzieht. Was uns besonders fasziniert hat, war, dass es hier nicht nur um den Sunset selbst geht – der ist natürlich atemberaubend – sondern um das gesamte Event, das sich darum entfaltet. Es ist fast wie ein Volksfest, das die Ankunft der Nacht auf spektakuläre Weise zelebriert.

Schon bei unserer Ankunft am späten Nachmittag füllte sich der Platz zusehends. Straßenkünstler stellten ihre Utensilien auf, Musiker stimmten ihre Instrumente und die ersten Marktstände öffneten. Die Luft war erfüllt von einer elektrisierenden Energie, die sofort auf uns übersprang. Unsere Töchter waren vollkommen begeistert, vor allem von den Feuerschluckern, die kunstvoll brennende Fackeln schwangen und atemberaubende Tricks vorführten.


Die Straßenkünstler sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Jongleure, Akrobaten und Musiker boten an jeder Ecke ihre Shows dar, und die Vielfalt der Darbietungen war beeindruckend. Man wusste gar nicht, wohin man zuerst schauen sollte. Unsere Mädels konnten gar nicht genug bekommen von den Feuershows, bei denen die Flammen im Rhythmus der Musik tänzelten. Wir standen mit offenem Mund da, als ein Feuerschlucker sich mit einer Fackel auf die Zunge schlug und sie dann kunstvoll wieder löschte. Die Menge jubelte begeistert, und die Atmosphäre war fast magisch.


Doch der Höhepunkt des Abends war natürlich der Moment, als die Sonne begann, langsam ins Meer zu tauchen. Alles um uns herum wurde stiller, und die Menschen wandten sich dem Horizont zu, als das warme Licht die gesamte Bucht in ein leuchtendes Orange und Rot tauchte. Die Natur selbst lieferte die schönste Show des Abends. Es war einer dieser Augenblicke, in denen man einfach innehalten musste, um die Schönheit der Welt zu genießen.

Während der letzten Strahlen der Sonne hinter dem Horizont verschwanden, brach am Mallory Square Jubel und Applaus aus – eine Mischung aus Freude, Begeisterung und der gemeinsamen Erfahrung dieses einmaligen Augenblicks. Für uns war es der perfekte Abschluss eines unvergesslichen Tages in Key West.

Ein weiteres Highlight unserer Reise war der Besuch im berühmten Miami Seaquarium. Unsere Mädels waren vor Aufregung kaum zu bremsen, denn sie hatten schon viel über das Seaquarium gehört und konnten es kaum erwarten, die faszinierenden Meerestiere hautnah zu erleben.

Das absolute Herzstück unseres Besuchs war zweifellos die Show von Lola, der beeindruckenden Orca-Dame, die sofort alle Blicke auf sich zog. Schon beim Betreten des großen Amphitheaters spürte man die Anspannung und Vorfreude der Menge. Die riesige Beckenanlage erstreckte sich vor uns, und das türkisblaue Wasser funkelte in der Sonne.

Lola, mit ihrer gewaltigen Präsenz und den tonnenschweren Sprüngen, zog uns alle in ihren Bann. Jedes Mal, wenn sie mit ihrem gewaltigen Körper aus dem Wasser sprang und mit einem riesigen Platschen wieder eintauchte, war das Publikum außer sich vor Begeisterung. Die Trainer, die Lola mit beeindruckender Präzision durch die Show führten, gaben uns gleichzeitig spannende Einblicke in die Welt dieser majestätischen Tiere. Es war nicht nur eine Show, sondern auch eine Lehrstunde in Sachen Meeresbiologie, die uns die Schönheit und Intelligenz dieser Kreaturen vor Augen führte.

Lola

Für unsere Töchter war Lola das absolute Highlight des gesamten Tages. Ihre Augen strahlten vor Begeisterung, und sie konnten gar nicht genug von der imposanten Orca-Dame bekommen. Besonders beeindruckend war der Moment, als Lola mit einem kräftigen Schlag ihrer Flosse eine riesige Wasserfontäne in die Luft schleuderte – und wir in den vorderen Reihen natürlich eine ordentliche Dusche abbekamen! Unsere Mädchen quietschten vor Vergnügen, während sie triefend nass und lachend neben uns saßen.

Doch während der Show kam auch ein Moment der Reflexion auf. Während wir Lolas Kraft und Eleganz bewunderten, wurde uns bewusst, wie majestätisch diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sein müssen. Die Trainer erklärten uns, dass Orcas, auch Killerwale genannt, in freier Wildbahn oft Distanzen von mehreren Hundert Kilometern zurücklegen und dabei in komplexen sozialen Strukturen leben. Der Gedanke daran, dass Lola in diesem begrenzten Raum lebt, war bittersüß. Einerseits waren wir dankbar für die Gelegenheit, diese unglaubliche Kreatur aus nächster Nähe zu sehen, andererseits konnten wir nicht leugnen, dass ihr Platz eigentlich der weite Ozean sein sollte.

Für unsere Töchter jedoch war es pure Magie. Sie hätten Lola am liebsten gleich mit nach Hause genommen – in der Badewanne hätte sie doch Platz ,meinte Nadine.

Unser Tag im Miami Seaquarium endete mit einem Spaziergang durch die restlichen Ausstellungen, wo wir noch Delfine, Seelöwen und viele weitere Meeresbewohner bewundern konnten. Doch das wahre Highlight des Tages, das uns alle tief beeindruckt und bewegt hatte, war und blieb die majestätische Lola.

In Orlando machten wir dann einen Stopp in den Universal Studios, einem der berühmtesten Freizeitparks der Welt und für uns der perfekte Ort, um unsere Filmleidenschaft auszuleben und gleichzeitig unsere Mädels in den siebten Himmel zu katapultieren. Schon beim Betreten des Parks spürte man sofort die Magie der Filmwelt. Die ikonischen Gebäude, die perfekt inszenierten Kulissen und die energiegeladene Atmosphäre ließen uns direkt in die Geschichten eintauchen, die wir aus unzähligen Filmen kannten.

Unsere Töchter waren von Anfang an absolut überwältigt von den Attraktionen. Überall blitzten ihre Augen vor Begeisterung, und es war schwer zu entscheiden, wo wir zuerst hingehen sollten. Die Achterbahnen, mit ihren atemberaubenden Geschwindigkeiten und cleveren Themenwelten, waren natürlich ein Muss. Von wilden Fahrten, bei denen einem das Herz bis zum Hals schlug, bis hin zu sanfteren Attraktionen, die die Fantasie beflügelten – es war für jeden etwas dabei.


Besonders die Spezialeffekte und das Eintauchen in die Welten ihrer Lieblingsfilme machten den Tag für unsere Mädels unvergesslich. Die Studios boten eine perfekte Mischung aus Spannung und Staunen, und egal, ob es eine 3D-Erfahrung mit virtuellen Helden war oder eine detailgetreue Nachbildung einer Filmszene, die Atmosphäre zog uns alle in ihren Bann. Unsere Töchter liefen von einer Attraktion zur nächsten und konnten gar nicht genug bekommen.


Eine besondere Faszination hatten die Ghostbusters für sie. Diese kultigen Geisterjäger, die seit Generationen Fans begeistern, zogen auch unsere Mädchen in ihren Bann. Wir verbrachten Stunden damit, durch diese fantastische Welt zu wandern, Geister aufzuspüren, die ikonischen Protonenstrahler in Aktion zu sehen und die witzigen und gruseligen Elemente dieser klassischen Filmreihe zu genießen. Die Liebe zum Detail, die in jede Ecke der Ghostbusters-Welt eingeflossen war, war unglaublich, und unsere Mädels waren so begeistert, dass sie am liebsten selbst zu Geisterjägern geworden wären.

Es war kein Wunder, dass die Universal Studios schnell zu einem ihrer absoluten Lieblingsorte auf dieser Reise wurden. Die Kombination aus Abenteuer, Action und purem Eintauchen in ihre Lieblingsfilmwelten war einfach unschlagbar. Wir alle fühlten uns, als hätten wir für einen Tag die reale Welt verlassen und wären Teil von etwas Größerem geworden – einer Welt voller Magie, in der alles möglich ist.

Natürlich durfte auch eine Fahrt mit der Jungle Queen durch die berühmten Kanäle von Fort Lauderdale auf unserer Reise nicht fehlen. Die Stadt trägt den Spitznamen Venedig Amerikas aus gutem Grund, denn sie ist durchzogen von einem komplexen Netzwerk aus Wasserstraßen, das sie zu einer der malerischsten Städte Floridas macht. Es war ein entspannter Nachmittag, als wir an Bord dieses ikonischen Ausflugsbootes gingen, und die Vorfreude war groß.

Kaum hatten wir abgelegt, glitten wir gemächlich durch die engen Kanäle, vorbei an prächtigen Villen und luxuriösen Anwesen, die direkt am Wasser lagen. Diese Villen – jede für sich ein architektonisches Meisterwerk – zogen unsere Blicke magisch an. Einige dieser Häuser waren so extravagant, dass sie aussahen wie Filmkulissen, während andere durch ihre schlichte Eleganz beeindruckten. Es war schwer zu entscheiden, was beeindruckender war: die luxuriösen Yachten, die neben den Anwesen vor Anker lagen, oder die Villen selbst, die zu den teuersten Immobilien der Gegend gehören.

Unser Kapitän, ein echter Entertainer, versorgte uns während der gesamten Fahrt mit spannenden und oft amüsanten Anekdoten über die Häuser und deren prominente Besitzer. Von millionenschweren Immobilienmogulen bis hin zu Hollywood-Stars – die Geschichten, die sich um diese prächtigen Gebäude rankten, waren faszinierend und ließen uns in die glitzernde Welt des Reichtums eintauchen. Es war, als hätten wir einen kleinen Einblick in das Leben der Superreichen bekommen.

Abenteuerlich wurde es definitiv, als wir den Drive-Thru-Zoo Lion Country Safari besuchten – ein Erlebnis, das uns völlig neue Einblicke in die Welt der Wildtiere ermöglichte. Es war eine völlig neue Art von Safari für uns, denn anstatt wie sonst auf einer geführten Tour im offenen Jeep oder hinter einem Zaun zu stehen, fuhren wir diesmal ganz gemütlich in unserem eigenen Auto durch das weitläufige Safarigelände. Schon beim Einfahren in den Park spürten wir die Spannung, denn es war aufregend, so nah an exotischen Tieren vorbeizukommen, die hier völlig frei herumliefen.

Gleich zu Beginn wurden wir von einer Gruppe Giraffen begrüßt, die sich lässig über die Straße bewegten, als wäre das ganz selbstverständlich. Es war unglaublich, diese majestätischen Tiere aus nächster Nähe zu sehen, wie sie ihre langen Hälse in die Baumkronen streckten, um nach frischen Blättern zu greifen. Die Giraffen schienen sich von den Autos überhaupt nicht stören zu lassen – sie gingen einfach gemütlich ihren Weg, und wir konnten in aller Ruhe zuschauen. Es war ein faszinierender Anblick, wie diese riesigen Geschöpfe sich so elegant und anmutig durch die Landschaft bewegten.

Lion Country Safari

Doch das war nur der Anfang. Weiter ging es durch das weitläufige Gelände, und wir entdeckten immer wieder neue Tiere. Zebras, die in kleinen Herden durch das Gras streiften, Strauße, die neugierig zu den Autos kamen, und Antilopen, die wie gemalt in der Savannenlandschaft wirkten. Jedes Mal, wenn wir um eine Kurve fuhren, wartete eine neue Überraschung auf uns. Die Tiere waren oft nur wenige Meter von uns entfernt, und es fühlte sich an, als wären wir mitten in der afrikanischen Wildnis, obwohl wir in Florida waren.

Der Höhepunkt der Safari war jedoch, als wir den Bereich der Löwen erreichten. Plötzlich ergriff uns eine ehrfürchtige Stille, als wir die mächtigen Raubkatzen auf einem Hügel im Schatten liegen sahen. Es war ein beeindruckendes Gefühl, diese majestätischen Tiere so nah zu erleben. Auch wenn wir sicher in unserem Auto saßen, spürte man doch eine gewisse Ehrfurcht vor diesen gewaltigen Kreaturen. Ihre gelassenen Bewegungen, das gelegentliche Gähnen und die Art, wie sie ihre Umgebung mit wachen Augen beobachteten, waren faszinierend. Es war ein Moment, der uns die Wildheit und Schönheit dieser Tiere in voller Pracht vor Augen führte.

Ein besonderes Highlight auf unserer Safari-Tour war, als wir plötzlich einem Nashorn sehr nah kamen. Dieses gewaltige Tier bewegte sich langsam und majestätisch über die Straße, direkt an unserem Auto vorbei. Die Spannung im Wagen war spürbar – so nah waren wir noch nie einem Nashorn gewesen! In diesem Moment konnte sich Stefan einen seiner typischen Kommentare nicht verkneifen: „Wie wollen wir das wohl der Autovermietung erklären, wenn das Nashorn plötzlich Lust hat, das Auto anzugreifen und sein Horn irgendwo in der Karosserie stecken bleibt?“

Wir mussten alle lachen, auch wenn die Vorstellung einer Nashorn-Attacke uns doch einen kleinen Schauer über den Rücken jagte. Die Situation war typisch für ihn – immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, selbst in den aufregendsten Momenten. Zum Glück hatte das Nashorn keinerlei Interesse an unserem Auto und setzte seinen Weg ganz gemächlich fort. Doch dieser Gedanke, den Stefan da geäußert hatte, sorgte noch für einige Lacher, als wir die Safari fortsetzten.

Ein weiteres Abenteuer war unsere Fahrt über den Tamiami Trail – vorbei am kleinsten Postamt der USA! – bis nach Naples und wieder zurück. Es war ein schöner Roadtrip, der uns durch die endlosen Weiten der Everglades führte, immer mit der typischen Landschaft und Tierwelt Floridas um uns herum.

Und dann natürlich Miami und Miami Beach. Diese beiden Orte besuchten wir gleich mehrmals, weil sie einfach so viel zu bieten haben. Die vibrierende Energie von Miami, der endlose Strand von Miami Beach und die unzähligen Möglichkeiten, gut zu essen oder shoppen zu gehen – wir konnten gar nicht genug davon bekommen. Besonders die Sawgrass Mills Mall, ein gigantisches Einkaufszentrum, hat es uns angetan. Wir hätten dort wahrscheinlich Tage verbringen können, so riesig war es. Aber auch wenn wir uns mehrmals dort verloren haben, war es ein Shopping-Paradies.

Unser Florida-Trip war ein Erlebnis voller Abenteuer, Entdeckungen und unvergesslicher Momente. Kilometerfressen? Ja, aber genau das lieben wir!


Als wir nach zehn unvergesslichen Tagen unsere Koffer packten und uns von meinem Vater und Gitta verabschiedeten, wurde uns klar, dass diese Reise einen besonderen Platz in unseren Herzen eingenommen hatte. Wir hatten keine großen Erwartungen, als wir in Florida ankamen – es war für uns alle der erste Besuch in den USA. Doch von dem Moment an, als wir in dieses Land eintauchten, verliebten wir uns Hals über Kopf in Florida, seine atemberaubende Natur, das pulsierende Leben und vor allem in die freundlichen, offenen Amerikaner, die uns überall mit einem Lächeln und großer Herzlichkeit begegneten.

Es war dieser Moment, an dem wir wussten: Wir würden ganz bestimmt wiederkommen. Dieses Land hatte etwas in uns entfacht, das uns nicht mehr losließ. Der Abschied von meinem Vater und Gitta fiel uns schwer, denn wir waren dankbar, dass sie uns diesen ersten, unvergesslichen Einblick in die USA ermöglicht hatten. Sie hatten uns „angefixt“, wie mein Vater es sagen würde, und diese Begeisterung ließ uns nicht mehr los.

Was mit diesem ersten Urlaub begann, löste eine regelrechte Welle aus. Heute können wir auf mehr als 20 Aufenthalte in den USA zurückblicken, und jedes Mal verlieben wir uns aufs Neue in dieses wunderbare Land. Mein Vater, der uns diese Leidenschaft mit auf den Weg gab, ist leider im Jahr 2008 verstorben, aber die Erinnerungen an die gemeinsamen Reisen bleiben uns für immer. Wir sind unendlich dankbar, dass wir drei Mal mit ihm hier sein durften und diese besonderen Momente teilen konnten. Danke, Papa.


Doch bevor wir uns endgültig auf den Heimweg nach Deutschland machen, wartete noch ein weiterer Höhepunkt auf uns: Morgen geht’s nach New York City – und damit startet das nächste Kapitel unseres Abenteuers. Die Geschichte endet hier noch lange nicht, sondern nimmt gerade erst richtig Fahrt auf.

Also einfach weiterblättern und mit uns eintauchen in die Stadt, die niemals schläft! New York wartet auf uns – voller neuer Eindrücke, Erlebnisse und unvergesslicher Momente.

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