Unvergessliches Amish-Frühstück & Historische Abenteuer in Philadelphia

Guten Tag, Reisebegeisterte!

Der Reisebericht ist fast fertig – die Fotos sind jedoch noch in Arbeit. Stay tuned für die visuellen Highlights!

Bis dahin, lasst uns gemeinsam auf Text-Abenteuer gehen:

Heute Morgen begann unser Tag mit einem wahrhaft aufregenden Abenteuer: dem Frühstück bei den Smuckers! Unsere Erwartungen waren hoch, als wir die Schwelle zu ihrer riesigen Wohnküche überschritten. Und was wir dort sahen, sollte uns für immer in Erinnerung bleiben. Der Tisch war bereits für uns gedeckt, und es gab genau vier Gedecke. Doch das war nicht alles. Am Kopfende des Tisches thronte der Hausherr höchstpersönlich, in seiner klassischen schwarzen Hose und einem makellosen weißen Hemd. Sein Strohhut, der scheinbar sein ständiger Begleiter war, lag feinsäuberlich auf dem Tisch.

Während Malinda fleißig in der Küche herumwirbelte und eine der Töchter etwas abseits nähte, bot Malinda uns frisch gepressten Orangensaft an. Natürlich schlugen wir nicht ab, wer könnte das schon? Ich griff nach meinem Glas und war gerade im Begriff, einen großen Schluck zu nehmen, als plötzlich Amos mit einem strengen Ton sagte: „Wir beten zuerst!!“ Mein Herz setzte für einen Moment aus, und ich musste zugeben, dass meine Gier ein klein wenig peinlich war.

Wir nahmen sofort unsere Hände vom Glas, und Amos begann, uns nach unserer Herkunft zu fragen. Als wir antworteten, dass wir aus Deutschland kamen, konnte man förmlich sehen, wie seine Augen vor Freude leuchteten. Er versprach, auf Deutsch zu beten, und begann das „Vater unser“ in einer Mischung aus Schwäbisch und Schweizerdeutsch zu sprechen. Das klang wirklich ziemlich merkwürdig und entlockte mir fast ein Schmunzeln.

Es schien fast so, als wolle Amos prüfen, ob wir wirklich Deutsche waren. Er bat mich, einen Abschnitt aus seiner deutschen Bibel vorzulesen, die in altdeutscher Schrift verfasst war. Ich gab mein Bestes und las zwei Seiten daraus vor. Amos lächelte zufrieden und gestattete uns endlich, das Frühstück zu genießen. 🙏

Gerade in diesem Moment betrat ein weiteres Paar den Raum – wie sich herausstellte, aus Frankreich. Bis dahin hatten wir gar nicht bemerkt, dass wir nicht die einzigen Gäste waren. Tja, die Franzosen hatten das Gebet verpasst – erschienen zu spät zum Frühstück! Vielleicht war das der Grund, warum Amos ausschließen uns bat, uns in sein Gästebuch einzutragen. Er wünschte sich unsere Namen und „noch etwas Nettes auf Deutsch“. Die Franzosen waren jedoch ausgeschlossen. Das war wirklich schräg, aber wir taten, was verlangt wurde.

Das Zu-spät-kommen sollte jedoch nicht das letzte Missgeschick für die beiden aus Frankreich sein. Doch dazu gleich mehr…

Während wir frühstückten und Malinda immer neue Köstlichkeiten aus den verschiedenen Schubladen ihres Herdes hervorzauberte, griff Amos zu seiner Mundharmonika und begann, unser Frühstück mit einem leidenschaftlichen Intro zu „Amazing Grace“ zu untermalen. Dann trällerte er es zusammen mit Malinda in einem zweistimmigen Duett. Zwischen den Strophen setzte er verschiedene Mundharmonika-Einlagen ein. Die Touristin aus Frankreich saß mir gegenüber und konnte sich ein Lachen kaum noch verkneifen. Die Situation war wirklich sehr komisch, denn leider waren bei den Gesangseinlagen so einige Töne mächtig daneben. Aber nach dem Fauxpas mit dem Orangensaft wagte ich es nicht, auch nur das leiseste Lächeln zu zeigen. Bitte verstehe, lieber Leser, dass ich mich keineswegs über die Amish-Lebensweise lustig mache oder sie respektlos behandele. Ganz im Gegenteil – sonst wären wir erst gar nicht hierher gekommen. Aber die recht komische Zusammensetzung der Personen am Tisch führte einfach zu komischen Momenten.

Nun gut, das Frühstück war schließlich vorbei, und Amos verkündete, dass er uns seine Farm zeigen wollte. Welche weiteren Abenteuer mögen wohl auf uns warten? Nun – ihr werdet es erfahren.

Zuerst führte er uns stolz in seine Schreinerei. Amos war ganz offensichtlich ein talentierten Handwerker in der Amish-Gemeinde. Amos führte uns stolz durch sein Reich, und es war schwer zu übersehen, wie viel Liebe und Hingabe er in seine Arbeit steckte. Überall in der Werkstatt standen wunderschöne kleine Brücken und Vogelhäuschen, jedes einzelne mit erstaunlichen Details versehen. Es war, als ob jedes Stück Holz eine eigene Geschichte erzählte. Seine Schreinerei sah buchstäblich wie ein Ort aus einer anderen Zeit aus. Hier wurden Träume aus Holz geboren. 🛠️⚙️

Elektrizität? Fehlanzeige! Die Amish haben beschlossen, auf diese moderne Bequemlichkeit zu verzichten – nun ja, fast. Sie hatten Strom, erzeugt durch Dieselgeneratoren. Aber nur für das Gästehaus, um es den Touristen angenehmer zu gestalten. (Und vermutlich auch für den Bosch-Akku-Schrauber, den ich auf der Werkbank herumliegen sah! 😉)

Nach unserer Schreinerei-Tour führte uns Amos zu seinem stolzen Fuhrpark, der auf eindrucksvolle Weise die „PS“ (Pferdestärken) in den Mittelpunkt stellte. Fünf majestätische Pferde standen bereit, um die Umgebung zu erkunden. Ihre Kräftig und sehr gepflegt spiegelten die Werte und die Lebensweise der Amish auf beeindruckende Weise wider.

Doch die wahre Überraschung waren Amos‘ geheimen Schätze – seine Buggys oder Dachwägele! Hinter einer geheimnisvollen Plane versteckt, enthüllte er insgesamt drei dieser faszinierenden Fahrzeuge. Unsere neugierige französische Begleiterin wagte die Frage, wo man heute noch solche „alte“ Fahrzeuge finden könne. Amos‘ Gesichtsausdruck verriet leichte Beleidigung, und man konnte es ihm kaum verübeln. Das mittlere Modell war das neueste auf dem Markt, mit schicken Fiberglasrädern und edler Holzausstattung im Inneren. Jeder dieser Wagen hatte einen erheblichen Wert von über $1.000 und war ein Kunstwerk der modernen (Amish-)Technik. Das arme französische Mädchen errötete vor Scham und beschloss, von diesem Zeitpunkt an lieber den Mund zu halten.

Der Besuch bei den Smuckers war insgesamt ein absoluter Genuss. Alles, was wir sahen, war nicht nur interessant, sondern auch makellos sauber und liebevoll gepflegt. Die Smuckers begrüßten uns mit offenen Armen und einem herzlichen Lächeln, solange wir uns an ihre Regeln hielten – und keine Bemerkungen über „alte“ Buggys machten. Wir fühlten uns privilegiert, einen Einblick in ihre Welt zu bekommen, und würden definitiv immer wieder gerne hierherkommen, um die Schönheit und die Traditionen der Amish zu erleben. Es war ein wahrhaft unvergessliches Abenteuer! 🌟👍

Die Sonne strahlte vom Himmel über uns, als wir uns auf den Weg nach Philadelphia machten – ein aufregendes Treffen stand bevor! Unser Ziel war ein Treffen um 13 Uhr mit meinem Cousin Ken, seiner Frau und meiner Tante, die in dieser Gegend lebten. Es war schon gute 20 Jahre her, seit ich Ken und Tante Joan das letzte Mal gesehen hatte. Damals waren wir noch Kinder. Unser persönlicher Kontakt war bisher minimal, aber das sollte sich heute ändern. Da sie ganz in der Nähe von Philadelphia wohnten, beschlossen wir, die Gelegenheit zu nutzen und uns endlich persönlich kennenzulernen – und natürlich gemeinsam zu Mittag zu essen! 😄

Bereits um 10:30 Uhr erreichten wir die Stadt und waren gespannt auf die Sehenswürdigkeiten, die wir erkunden konnten. Unser erster Halt war die berühmte Liberty Bell. Um dorthin zu gelangen, mussten wir die üblichen Sicherheitsmaßnahmen durchlaufen und eine Weile in der Schlange warten. Aber endlich standen wir vor diesem ikonischen Symbol der Freiheit! Schnell machten wir ein paar Fotos von der Liberty Bell und genossen den Moment. Dann ging es wieder hinaus ins sonnige Philadelphia. Direkt gegenüber befand sich die Independence Hall, ein weiterer historischer Ort, den wir unbedingt besichtigen wollten. Doch wir erfuhren, dass man Eintrittskarten benötigte. Glücklicherweise waren diese Karten kostenlos und auf der anderen Straßenseite erhältlich. 😅

Leider gab es nur noch Karten für die Führung um 14 Uhr, was so gar nicht in unseren Zeitplan passte. Aber wir waren entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Frech stellten wir uns in die Warteschlange für die Führung um 11:30 Uhr. Es schien niemand auf unsere Tickets zu achten – solange wir sie in der Hand hatten, schien alles in Ordnung zu sein. Perfekt!

Die Independence Hall entpuppte sich als ein wahres Juwel. Die Rangerin, die uns durch die Räume führte, hatte eine unglaubliche Leidenschaft für die amerikanische Geschichte. Sie erzählte die spannenden Anfänge der Nation so lebendig und interessant, dass ich mir wünschte, sie wäre meine Geschichtslehrerin gewesen. Ihre Erzählungen brachten die Vergangenheit förmlich zum Leben, und ich konnte nicht anders, als mich von dieser Begeisterung mitreißen zu lassen. Wenn ich sie in meiner Schulzeit gehabt hätte, wären meine Geschichtsnoten sicherlich um einiges besser gewesen! 😉

In diesem historischen Moment, umgeben von den Wurzeln der amerikanischen Nation, fühlte ich mich unglaublich inspiriert und dankbar für die Möglichkeit, an diesem Tag so viel über die Geschichte und die Menschen hinter ihr zu erfahren. Und das alles, während die Sonne über Philadelphia strahlte und wir uns auf das bevorstehende Treffen mit meinem Cousin und meiner Tante freuten. Es sollte ein unvergesslicher Tag werden! 😊🇺🇸🔔🏛️

Nachdem wir die majestätische Independence Hall besucht hatten, spazierten wir gemütlich zur City Tavern – ein historisches Kleinod, das uns wie eine Zeitkapsel in die Vergangenheit katapultierte!

Die City Tavern erweckte die Gründerzeit zum Leben. Das Personal trug authentische Kostüme aus der Ära, und die Gerichte auf der Speisekarte ließen uns auf eine Reise in die Vergangenheit gehen. Es fühlte sich an, als würden wir mitten in einem lebhaften Geschichtsbuch landen!

Die Atmosphäre war einfach zauberhaft. Der Raum war mit historischen Dekorationen geschmückt, von Kerzen erleuchtet und mit traditioneller Musik untermalt. Wir fühlten uns, als wären wir in einem alten Gemälde gefangen, und die Zeit verging wie im Flug.

Und oh, die Stunden mit der Familie! 😂 Es war ein Fest der Geschichten, das kein Ende zu nehmen schien. Jeder hatte Anekdoten aus vergangenen Zeiten zu teilen, und das Lachen war ansteckend. Wir haben Tränen gelacht und uns an vergangene Abenteuer erinnert, als wären sie gestern gewesen. Es war ein Tag voller Freude und lebhafter Erinnerungen, den wir für immer im Herzen tragen werden! Joan, du bist die coolste Tante die man sich nur vorstellen kann! ❤️🤗

Die Family Reunion neigte sich dem Ende zu, als die Uhr 16 Uhr schlug, und wir starteten unsere letzte Etappe – unser Ziel: New York – Staten Island! 🚗💨

Nach einer etwa 1,5-stündigen Fahrt erreichten wir schließlich unser Ziel, die Victorian Bed & Breakfast in Staten Island. Donata, die Besitzerin, empfing uns mit offenen Armen und führte uns durch ihr beeindruckendes Haus. Anschließend zeigte sie uns unser Zimmer, das sich als wahre Oase entpuppte. Das Zimmer war unglaublich geräumig, mit einem luxuriösen Kingsize-Bett und sogar einer kleinen Küche ausgestattet. Die Zimmer waren bis ins kleinste Detail mit atemberaubenden Antiquitäten dekoriert, die die Geschichte des Hauses lebendig werden ließen.

Unser letzter Gepäckschlepp-Marathon begann, denn in zwei Tagen würden wir schon unsere Koffer für den Rückflug packen müssen. Ein wehmütiger Gedanke, der sich in unseren Köpfen festsetzte.

Die Uhr zeigte inzwischen 20 Uhr an, aber es war natürlich viel zu früh, um im B&B herumzusitzen. Schließlich befanden wir uns in der Stadt, die niemals schläft – dem Big Apple! 🍎🗽 Wir beschlossen, heute aus Zeitgründen noch nicht mit der Fähre nach Manhattan zu fahren, sondern uns mit dem Auto ins Abenteuer zu stürzen. Allerdings war das kein günstiges Vergnügen. Insgesamt zahlten wir umgerechnet stolze 28,65 EUR(!) für Tunnel- und Brückengebühren. Aber hey – egal!

Unser erster Anlaufpunkt war der legendäre Times Square. Wir dachten uns, wir würden direkt ins Herz des Geschehens eintauchen. Leider versagte unser kleines Navigationssystem in den Straßen von New York völlig… „Geradeaus fahren und gleichzeitig rechts UND links abbiegen und dann wenden“ – das waren so ungefähr die Anweisungen, die wir bekamen. Na prima! Also ignorierten wir kurzerhand die Navi-Ansagen und begannen, kreuz und quer durch Manhattan zu fahren. Von der Eastside zur Westside, vom Central Park zur Wall Street. Mitten im chaotischen Verkehr aus Fußgängern, Rikschas, Radfahrern und vor allem Taxis, Taxis, Taxis… Es fühlte sich an wie ein wildes Abenteuer, und im Nachhinein bin ich wirklich froh, dass wir das alles unfallfrei überlebt haben. 🚕🚴‍♂️🚶‍♂️

Schließlich fuhren wir über die majestätische Brooklyn Bridge und erreichten das Ufer des Flusses. Die Aussicht auf die nächtliche Skyline war atemberaubend. Wir machten Fotos, saßen einfach nur da und starrten auf die funkelnden Lichter der Stadt… Es war einfach wunderschön und magisch. Gegen Mitternacht machten wir uns auf den Rückweg nach Staten Island.

Gute Nacht, New York, und bis morgen! 🌙✨

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