Wilde Straßen und weite Ausblicke: Monument Valley, Mokey Dugway und Muley Point erkundet

Nach einem kräftigenden Frühstück machten wir uns daran, das Vesper für unterwegs vorzubereiten – ein paar belegte Brötchen, etwas Obst und natürlich ein paar Süßigkeiten für die nötige Portion Nervennahrung. Mit gut gefüllter Kühltasche und viel Vorfreude packten wir alles ins Auto und starteten in einen Tag voller atemberaubender Landschaften und fantastischer Ausblicke. Heute stand eine längere Autofahrt an, aber die grandiosen Ziele entlang der Strecke machten jede Meile zu einem echten Erlebnis.

Unser erster großer Abschnitt führte uns von Page in Richtung Monument Valley, einem der ikonischsten Landschaftsabschnitte der USA. Obwohl wir das Valley selbst nicht direkt besuchten, bot sich uns auf dem Highway 163 ein Panorama, das jedem Filmklischee gerecht wurde.

Als wir den berühmten „Forrest Gump Hill“ erreichten – genau die Stelle, an der Tom Hanks im Film beschließt, seinen Marathon zu beenden – mussten wir einfach anhalten. Die endlose Straße zog sich wie ein Band durch die weite Wüstenlandschaft, und die mächtigen Felsen des Monument Valley türmten sich majestätisch am Horizont auf. Wir standen da, ließen die Aussicht auf uns wirken und schossen einige Bilder, die einfach nur „Wild West“ schrieen. Ein Moment, der zeigte, dass manchmal die besten Erlebnisse nicht aus dem Besuch eines bestimmten Ziels, sondern dem Weg dorthin entstehen.

Forrest Gump Hill (Highway 163)

Unser nächster Halt führte uns zum berühmten „Mexican Hat“, einer Felsformation, die dem Namen alle Ehre macht. Dieser ungewöhnliche Felsen sieht tatsächlich aus wie ein überdimensionaler Sombrero, der waghalsig auf einem schmalen Sockel balanciert. Aus der Ferne wirkt es fast, als könnte man ihn einfach herunterziehen und aufsetzen – ein Gedanke, der die Fantasie beflügelte. Es war faszinierend, wie die Natur dieses Meisterwerk der Balance geschaffen hatte. Man musste schon genauer hinsehen, um zu begreifen, wie der Fels aus massivem Stein einfach so in die Höhe ragt, als hätte jemand ihn absichtlich dorthin gelegt.

Die Kinder waren von der ungewöhnlichen Form sofort angetan. Wir überlegten uns Geschichten darüber, wie der Hut wohl dorthin gekommen sein könnte. Vielleicht hatte ein Riese ihn nach einem anstrengenden Tag vergessen? Oder ein gewaltiger Windstoß hatte ihn von einem anderen Berg hierher geweht?

Während wir dem imaginären Ursprung des „Mexican Hat“ auf den Grund gingen, konnten wir uns nicht verkneifen zu rätseln, wie lange dieses Naturwunder wohl noch so perfekt in Balance bleiben würde. Mit jedem Windstoß, der durch die Wüste wehte, warf jemand einen skeptischen Blick zum Himmel, als könne das Gleichgewicht jeden Moment ins Wanken geraten. Doch der Hut stand felsenfest – und so ließ uns der „Mexican Hat“ mit einem Gefühl der Verwunderung zurück.

Von dort aus wagten wir uns an den berühmten Moki Dugway – eine Offroad-Strecke, die zu Recht als eine der spektakulärsten Straßen der Region gilt. Schon der erste Blick auf den Berg vor uns weckte Respekt, denn die Strecke ist so schmal und steil, dass man sich fragt, wo hier überhaupt eine Straße verlaufen soll. Die engen Serpentinen verschmelzen beinahe mit der Felswand, und die steilen Abhänge lassen einem das Herz schneller schlagen. Heute fuhren wir die Strecke nach oben, vorbei an dramatischen Kehren, die sich durch das raue Gelände winden und atemberaubende Blicke auf die darunterliegenden Wüstenebenen eröffnen.

Für Stefan und mich, als Fans herausfordernder Strecken, ist diese Fahrt immer ein besonderes Erlebnis – und obwohl wir den Moki Dugway heute bereits zum vierten Mal erklimmen, bleibt die Faszination ungebrochen. Langsam rollten wir los, und die Kinder im Rücksitz hielten die Luft an, während die steile, unbefestigte Straße unter den Reifen knirschte. An den schmalsten Stellen schien es kaum mehr als ein Fahrzeug zu tragen, und jeder neue Höhenmeter bot uns eine immer spektakulärere Aussicht auf das Valley of the Gods, das sich tief unter uns erstreckte.

Die Serpentinen erforderten volle Konzentration, besonders in den scharfen Kehren, wo der Abgrund förmlich neben den Reifen lag. Doch mit jeder gewonnenen Höhe belohnte uns die Landschaft großzügig: Die weiten Ebenen des Valley of the Gods breiteten sich in all ihren Farben aus, von glühendem Rot bis hin zu zarten Orangetönen. Die Szenerie wirkte wie aus einer anderen Welt, und als wir schließlich oben angekommen waren, blieb uns nur zu staunen. Das Panorama reichte so weit, dass es den Blick zu verlieren schien, ein einmaliges Bild der Weite und Schönheit, das jeden Nerven kitzelnden Moment wert war.

Der Moki Dugway ist eine berüchtigte Dirt Road, die Teil der Utah State Route 261 ist und in den 1950er Jahren erbaut wurde, um schwere Lkw-Transporte von der Happy Jack Mine im Fry Canyon zu ermöglichen. Die Strecke musste dabei die steile Abbruchkante des Cedar Mesa-Plateaus überwinden, was zu einer der eindrucksvollsten Straßenführungen im Südwesten der USA führte. Mit einem Höhenunterschied von rund 330 Metern und einer Steilwand, die fast senkrecht abfällt, ist der Moki Dugway eine echte Herausforderung – und nichts für schwache Nerven.

Wenn man den Highway 261 entlangfährt, kommt der erste Aha-Moment völlig überraschend: Ohne Vorwarnung taucht ein Schild auf, das LKWs und Wohnmobilen verbietet, weiterzufahren. Auch wir haben bei unserer ersten Fahrt über den Moki Dugway nicht schlecht gestaunt. Ein paar Meilen später wird einem klar, warum das Schild absolut ernst gemeint ist – die geteerte Straße endet abrupt und verwandelt sich in eine staubige Dirt Road. Dann öffnete sich die Schlucht mit ihrer Serpentinenstrecke, die sich in haarsträubenden Kurven die Felswand hinauf- oder hinunterschlängelt, je nachdem, aus welcher Richtung man kommt.

Diese besondere Strecke zeigt eindrucksvoll, wie der Wilde Westen mit unwegsamem Gelände umgeht: Wo es nicht vorwärtsgeht, geht es eben in spektakulären Serpentinen aufwärts oder abwärts.

Oben angekommen, genossen wir den Triumph der bezwungenen Serpentinen und setzten unsere Fahrt zum Muley Point fort, einem Aussichtspunkt, der sofort unser Herz eroberte. Schon die Anfahrt ließ erahnen, dass hier ein ganz besonderer Ort auf uns wartete: Auf der gut zu fahrenden Dirtroad ging es etwa 3,7 Meilen bis zum ersten Overlook – ein beeindruckendes Felsplateau, von dem aus uns die Welt förmlich zu Füßen lag.

Hier am Muley Point eröffnet sich uns ein fantastischer Ausblick auf den Goosenecks State Park und den San Juan River. Tief unten im Tal erkannten wir die majestätischen Umrisse der Monolithen des Monument Valley. Die Weite dieser Szenerie schien grenzenlos, und wir fühlten uns fast klein im Angesicht dieser atemberaubenden Landschaft.

Nach weiteren 1,3 Meilen erreichten wir den zweiten Aussichtspunkt des Muley Points, wo die Dirtroad endet. Dieser zweite Punkt bot eine noch beeindruckendere Aussicht: Ein fast 360-Grad-Panorama öffnete uns den Blick auf die unterschiedlichsten Felsformationen und Bergketten. Von hier aus konnten wir den Goosenecks State Park noch näher bestaunen und hatten zudem eine fantastische Sicht auf die Navajo Mountains, die Henry Mountains, die Abajo Mountains und die Ute Mountains.

Muley Point

Am Felsrand stehend, ließen wir den Blick über die Landschaft schweifen. Die roten Weiten des Monument Valley zogen uns förmlich in ihren Bann. Selbst aus dieser Entfernung war die kraftvolle Anziehungskraft der Monolithen spürbar – sie schienen aus der Ferne zu uns herüberzuwinken. Das Panorama, das sich vor uns erstreckte, war überwältigend – eine endlose Weite aus Tälern, schroffen Felsformationen und zerklüfteten Plateaus.

Dieser Ort war perfekt für eine Pause, und wir wussten sofort, dass wir hier unser Picknick auspacken würden. Also breiteten wir die Decken aus, stellten unsere Lunchboxen auf und ließen uns auf den warmen Felsen nieder. Der Duft der Sonne, die auf den Stein schien, vermischte sich mit dem frischen Geschmack unserer Brötchen und Snacks – ein einfaches Mittagessen, das hier oben zu einem Festmahl wurde. Während wir da saßen, beobachteten wir, wie der Wind sanft über die Felsen strich und das rote Gestein in einem warmen, goldenen Licht erstrahlen ließ.

Wir ließen uns viel Zeit, bevor wir langsam aufbrachen. Was für ein fantastischer Picknick-Platz!

Nach dieser großartigen Pause setzten wir unsere Reise in Richtung Farmington fort. Die Landschaft um uns herum bestand aus endlosen Weiten, die mit jeder Kurve neue Formen und Farben annahmen – von roten Felsen bis zu weitläufigen Ebenen, die unter dem weichen Abendlicht erstrahlten. Es war, als würde sich die Szenerie immer wieder neu erfinden, und die Weite vermittelte ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer, das uns auf den letzten Kilometern begleitete. Am frühen Abend erreichten wir schließlich die Stadt, und unsere knurrenden Mägen machten uns klar, dass es jetzt Zeit für eine kräftige Mahlzeit war.

Unser erster Stopp führte uns direkt in die Animas Valley Mall, wo wir uns bei „Fuddruckers“ auf ein leckeres Abendessen freuten. Die Kinder jubelten förmlich, als sie die Aussicht auf saftige Burger und knusprige Pommes sahen, und wir waren ebenso begeistert. Nach dem langen Fahrtag schmeckten die selbst zusammengestellten Burger einfach fantastisch, und wir genossen jeden Bissen in vollen Zügen. Die Kinder freuten sich besonders auf die Pommes, und wir genossen das leckere Essen nach dem langen Fahrtag.

Doch unser Abendprogramm war damit noch nicht zu Ende. Bevor es zum Hotel ging, nutzten wir die Gelegenheit für einen kurzen Shopping-Stopp bei Ross in der Mall. Hier fanden wir noch ein paar Kleinigkeiten, und die Kinder waren begeistert, die Regale nach neuer Kleidung zu durchstöbern. Das fröhliche „Kann ich das haben? Und das? Und das?“ hallte durch die Gänge, während wir uns durch die Auswahl arbeiteten. Nach einigem Stöbern fanden wir ein paar hübsche Stücke, und die Kinder waren stolz auf ihre „Beute“.

Schließlich ging es mit vollen Einkaufstüten und gut gelaunt ins Hotel – ein gelungener Abschluss für einen ereignisreichen Tag voller Abenteuer, köstlichem Essen und einem kleinen Shopping-Highlight.

Schließlich erreichten wir unser Hotel, die TownePlace Suites, und bezogen unser Apartment für die Nacht. Mit zwei Schlafzimmern, einer kleinen Küche und einem noch kleineren Wohnbereich war es genau das Richtige für eine wohlverdiente Pause. Alles war kompakt, aber perfekt ausgestattet und für eine Nacht einfach ideal. Nach einem Tag voller Abenteuer, grandioser Ausblicke und erlebnisreicher Momente war dieses gemütliche Quartier genau das, was wir brauchten.

Im Towne Place Suites in Farmington angekommen, ließen wir die Taschen kaum auf den Boden sinken, da hatte Noah schon große Pläne. Das Hotel hatte einen Pool, und natürlich nutzte er die Gelegenheit, um Opa Stefan zum Schwimmen zu überreden. Noah war Feuer und Flamme, seitdem er im letzten Sommer seinen Schwimmkurs absolviert hatte, und er ließ sich keine Möglichkeit entgehen, seine neuen Fähigkeiten auszutesten.

Mit einem breiten Grinsen nahm Stefan die Herausforderung an, und die beiden verschwanden Richtung Pool. Es war schön zu sehen, wie die beiden den Tag entspannt ausklingen ließen und wie viel Spaß Noah daran hatte, sein Schwimmtraining mit Opa weiterzuführen. Ein perfektes Ende eines langen, abenteuerreichen Tages!

Ein langer Tag neigte sich dem Ende zu, und wir freuten uns auf eine erholsame Nacht. Morgen würde ein neues Abenteuer auf uns warten, doch heute ließen wir die Eindrücke der endlosen Straßen und majestätischen Felsformationen noch einmal Revue passieren. Der Gedanke an die weiten Landschaften und die beeindruckenden Canyons ließ uns mit einem zufriedenen Lächeln einschlafen – müde, aber überglücklich.

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