Camping de Paris | Paris | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Von sattgrün bis staubtrocken ist hier alles dabei. Einige Plätze sind schön mit Gras bewachsen, andere eher eine bunte Mischung aus Erde, Laub, Steinchen und Sand – Camping mit Naturanschluss, sozusagen. Der Untergrund reicht von federweich bis knochenhart, je nachdem, wo man landet. Alle Parzellen sind ebenerdig, die Form? Mal quadratisch, mal länglich – ein bisschen wie Tetris mit Campern.

Drei Gebäude, alles barrierefrei, alles sauber – und das rund um die Uhr. Die Trennung nach Damen und Herren spart man sich hier, dafür gibt’s reichlich Platz für alle. Die Duschen sind kostenlos, warm und in ausreichender Zahl vorhanden – kein Gedrängel, kein Münzeinwurf. Draußen gibt’s Waschbecken für die schnelle Katzenwäsche oder den Abwasch, drinnen warten Spiegel, Steckdosen und sogar Haartrockner – für alle, die nach dem Duschen noch was vorhaben außer Schlafen.

Stromkästen mit CEE-Anschluss stehen in Reichweite jeder Parzelle – einfach einstecken und loslegen. Im April 2024 lag der Pauschalpreis bei 7,20 € pro Nacht, abgesichert mit soliden 10 Ampere – also genug für Wasserkocher, Kaffeemaschine und ein bisschen Camperluxus. Wasseranschlüsse findet man ebenfalls zwischen den Parzellen, praktisch verteilt und ohne große Lauferei.

Wer nicht selbst radeln oder laufen will, nimmt einfach den Shuttle – der fährt ab 8 Uhr im Halbstundentakt direkt vom Eingang des Platzes zur Metrostation „Porte Maillot“. (Stand April 2024: 2 € für Erwachsene, 1,30 € für Kinder – und das zehnte Ticket gibt’s gratis, wenn man neun kauft. Clever.) Wir haben den Service getestet und waren zufrieden – einfach, pünktlich und entspannt.

Zum Eiffelturm braucht man etwa eine Stunde – je nach Tagesform mit Shuttle & Linie 82 oder Shuttle & Metro. Auf dem Rückweg haben wir allerdings den letzten Bus verpasst (ja, kann passieren) und sind dann mit UBER für 12,30 € zurück zum Campingplatz – auch das ging problemlos, aber eben nicht ganz so günstig.

Direkt am Eingang – gegenüber der Rezeption – wartet das kulinarische Dreigestirn des Platzes: ein silberner Airstream-Foodtruck (stilvoll wie aus einem US-Roadmovie), ein kleines Restaurant und ein gut sortierter Kiosk. Klingt vielversprechend – war’s aber nicht immer.

Der Foodtruck hätte eigentlich täglich frische Pizzen servieren sollen, wahlweise zum Mitnehmen oder gleich draußen auf der Terrasse essen – leider war er während unseres Aufenthalts geschlossen. Schade, denn er sah ziemlich cool aus.

Das Restaurant bot eine überschaubare Karte mit Pizza und Burger. Ich hab mir am Ankunftsabend eine Margherita mitgenommen – geschmacklich eher zurückhaltend, preislich mit 12,50 € eher ambitioniert. Kein Reinfall, aber auch kein kulinarisches Highlight.

Der Kiosk dagegen war ein Volltreffer. Alles da, was man vergessen oder verdrängt hat: Aufschnitt, Getränke, Waschmittel – und ab 8 Uhr frische Croissants, Baguettes und Schokobrötchen. Wir haben dort gefrühstückt – und die Croissants waren so gut, dass wir kurz überlegt haben, noch eine Nacht dranzuhängen.

Direkt neben der Restaurantterrasse liegt ein wirklich schöner, gepflegter Spielplatz – theoretisch ein perfekter Ort für eine entspannte Elternpause mit Pizza in der Hand. In der Praxis war er während unseres Besuchs noch im Winterschlaf: Viele Spielgeräte waren gesperrt oder noch nicht einsatzbereit. Schade, denn man sieht ihm an, dass er im Sommer einiges hermacht. Potenzial: hoch – Timing: naja.