Hilfe, der Camper streikt! Wie wir mit dem ADAC und Nadines Hilfe den Urlaub fortsetzen!

Heute ist einer dieser reinen Fahrtage, die jeder Reisende kennt: Kilometer um Kilometer auf der Straße, das Radio dudelt, und die Landschaft zieht gemächlich am Fenster vorbei. Gestern haben wir ganz spontan unseren Campingplatz gewechselt – Flexibilität ist ja schließlich unser zweiter Vorname! Jetzt peilen wir eine direkte Fahrt nach Deutschland an, genauer gesagt bis nach Flensburg. Ja, genau, Flensburg – der nördlichste Zipfel Deutschlands, wo man schon fast die dänische Luft schnuppert.

In Flensburg werden wir heute Nacht unser Lager aufschlagen, bevor es morgen weitergeht nach Detmold. Dort treffen wir uns mit Nadine, Oli und unseren entzückenden Enkelkindern Noah und Emilia. Oh, wie ich mich darauf freue! Aber bevor wir in die Oma/Opa Rolle steigen, stehen uns noch etwa 1000 Kilometer Asphalt bevor.

Nach einem köstlichen Frühstück, haben wir den Campingplatz verlassen und uns auf den Weg nach Malmö gemacht. Malmö, die charmante schwedische Stadt, in der ich unbedingt noch eine Postkarte für Freunde besorgen musste – schließlich habe ich ja noch diese sündhaft teuren schwedischen Briefmarken, die ihren Dienst tun sollen. Also, kurzer Stopp in Malmö, Postkarte gekauft und geschrieben, Briefmarke drauf – und weiter geht’s!

Øresundsbron

Heute ist ein absoluter Traumtag – die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, als wolle sie uns für die nächsten Wochen mit Vitamin D versorgen. Perfekte Bedingungen, um noch einmal zum Øresundsbron Viewing Point zu fahren. Vor zwei Wochen, auf unserer Hinreise nach Schweden, war die Brücke halb im Nebel versteckt, was ihr eine mystische Atmosphäre verlieh. Aber heute präsentiert sie sich in voller Pracht unter einem makellosen, azurblauen Himmel.

Wir spazieren ein Stück auf dem kleinen Damm entlang und schießen fantastische Bilder von der Brücke. Die Öresundbrücke ragt majestätisch aus dem Wasser, als würde sie direkt in den Himmel führen. Die Kamera klickt – dieses Meisterwerk der Ingenieurskunst muss einfach aus jeder Perspektive festgehalten werden.

Danach wagen wir uns selbst auf diese spektakuläre Konstruktion. Die Fahrt über die Öresundbrücke ist erneut ein Erlebnis, aber als die Straße plötzlich unter dem Meer verschwindet, kribbelt es doch ein wenig im Magen. Dieses Gefühl von Abenteuer und ein bisschen Mut lässt das Herz schneller schlagen.

Weiter geht es durch Dänemark. Wir nähern uns der beeindruckenden Storebæltbrücke, die den Großen Belt überspannt. Plötzlich taucht das vertraute goldene M am Straßenrand auf – das Signal für den rettenden Zwischenstopp bei McDonald’s. Der Hunger meldet sich lautstark, und wer kann schon einem saftigen Burger widerstehen? Also, kurzer Stopp, Fast Food tanken und weiter.


Frisch gestärkt überqueren wir die Storebæltbrücke, gleiten hinüber zur Insel Fünen und machen ordentlich Kilometer, bis wir schließlich die dänisch-deutsche Grenze bei Flensburg passieren.

Mit jedem Kilometer, den wir hinter uns lassen, steigt die Vorfreude. Die Straße vor uns ist ein Versprechen auf neue Abenteuer, auf unerwartete Begegnungen und auf die Freude des Wiedersehens mit unserer Familie. Also, Motor an, Augen auf und los geht’s!

Storebæltsbroen

Kurz nach der Grenze finden wir einen ALDI und nutzen die Gelegenheit, noch schnell ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Unter anderem wandern vier Dosen Flensburger Bier in unseren Einkaufswagen – ein Muss für das morgige Familientreffen.

Kaum haben wir den Einkauf verstaut und uns wieder auf den Weg gemacht, denkt sich unser Camper plötzlich: „Heute bleibe ich mal einfach stehen.“ An der Ampel tut sich nichts mehr – Motor aus, Ende. Äh, hallo? Was ist denn jetzt los?!

Zum Glück stehen wir an einem leichten Berg und nicht weit hinter uns befindet sich eine Tankstelle. Also rollen wir – rückwärts dorthin. Ein weiterer Versuch den Motor anzulassen – doch der Camper bleibt stur, keinen Mucks mehr. So ein Mist! Und nun?

Die gelben Engel, sprich der ADAC, müssen her. Es ist Pfingstsonntag und der ADAC hat alle Hände voll zu tun. Nach zwei Stunden Wartezeit taucht endlich ein freundlicher Engel auf und schleppt uns zur nächsten Werkstatt mit ausgezeichnetem Ruf. Doch vor Dienstag kann hier niemand nach unserem Fahrzeug schauen, denn morgen ist Pfingstmontag.

Ach herrje, was nun? Zum Glück spricht der ADAC-Mann mit dem Werkstattbesitzer, den er persönlich kennt und klärt, dass wir auf dessen Gelände im Camper übernachten dürfen. Wenigstens das ist schon mal geklärt, dass wir einen Schlafplatz haben. Es ist inzwischen 20:30 Uhr. Aber wie geht es jetzt weiter?

Unsere Versicherung verspricht uns Mobilität, aber zaubern können sie am Feiertag leider auch nicht. Urlaub abbrechen? Auf keinen Fall! Morgen wollten wir doch die Kinder und Enkelkinder treffen. Die Enttäuschung wäre riesig, wenn Oma und Opa nicht beim Trip durch das Ruhrgebiet und Belgien dabei wären. Wir brauchen dringend einen Plan.

Armer Camper

Und dann habe ich eine Idee – Nadine muss helfen! Ich rufe sie an und bitte sie, morgen einfach mein Auto mitzubringen. Stefan und ich schauen, dass wir mit Bus und Bahn in ihre Richtung kommen. Der Ort, an dem wir unsere Reise gemeinsam fortsetzen wollten, ist Detmold. Nadine hat immer Unterkünfte für vier Personen gebucht und wir wollten mit dem Camper entweder auf einem Campingplatz in der Nähe oder auf dem jeweiligen Grundstück übernachten. Nun soll Nadine versuchen, uns alle zusammen in die gebuchte Ferienwohnung mit unterzubringen oder eventuell größere Wohnungen zu buchen.

Es ist fast 1 Uhr nachts, als letztendlich alles geregelt ist. Nadine hat es geschafft, größere Appartements zu buchen und die Versicherung hat uns einen Mietwagen organisiert. Unsere Reise kann also weitergehen! Hoffentlich ist an unserem Camper nichts Ernsthaftes kaputt.

So sieht unser Plan für morgen aus: Stefan und ich fahren mit der Bahn von Flensburg nach Hamburg. In Hamburg bekommen wir dann einen Mietwagen, den wir in Paderborn abgeben können. Dort kommen Oli und Nadine hin, die am Sonntagmorgen mit zwei Autos von zuhause losfahren. Mal sehen, ob wir das alles zeitlich gut hinbekommen.

Jetzt heißt es erstmal schlafen, denn der morgige Tag wird sicherlich spannend. Ach, was für ein Abenteuer! Wir haben das Beste aus der Situation gemacht und mit ein wenig Glück sind wir bald wieder unterwegs – vereint mit der Familie und bereit für neue Erlebnisse.

Armer Camper….

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