„Feuer Frei“: Noahs erstes Rammstein-Konzert

Unterwegs mit Nadine und Noah

Heute steht keine klassische Reise auf dem Plan, aber unser treuer Camper ist dabei, also zählt es irgendwie doch, oder? Seit Oktober letzten Jahres schweben wir auf Wolke sieben, denn da habe ich es tatsächlich geschafft, vier Tickets für unsere Lieblingsband Rammstein zu ergattern. Und glaubt mir, das war kein Zuckerschlecken! Meistens bricht die Website des Ticketanbieters sofort zusammen, und nach weniger als einer Stunde sind alle Tickets wie vom Erdboden verschluckt.


Doch auch dieses mal habe ich es geschafft (wie schon in den beiden Jahren davor)! Das Konzert in Gelsenkirchen sollte es sein. Leider machten Rammstein diesmal keinen Halt in Stuttgart oder München, aber was soll’s, dann machen wir eben ein verlängertes Wochenende daraus. 

Und jetzt kommt das Beste: Unser jüngster Rammstein-Fan, Noah, darf endlich mit! Der kleine Mann hat nämlich die magische Altersgrenze von sieben Jahren überschritten und darf somit das Konzert live erleben. Seine kleine Schwester Emilia, die schon mit ihren vier Jahren bei einigen Songs textsicher ist, muss leider noch warten. Aber keine Sorge, ihr großer Bruder wird ihr Bilder und Videos mitbringen.

Also los geht’s, Camper gepackt, Musik aufgedreht und ab auf die Straße. Wir können es kaum erwarten!


Gelsenkirchen, mach dich bereit – die Böhms sind auf dem Weg!

Unsere Fahrt von Esslingen nach Gelsenkirchen war eine echte Geduldsprobe. Stau auf der A3, dann nochmal Stau, und als ob das nicht schon genug wäre, noch mehr Stau. Mal steckten wir fest, mal bewegten wir uns im Schneckentempo, trotzdem war die Stimmung top. Wir hörten Rammstein Musik und spielten „ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst“, um die Zeit zu vertreiben.

Endlich, erreichten wir Wuppertal – es ist kurz vor 15 Uhr. Nadine und Noah hatten sich ein Zimmer im Roadstop Motel gegönnt, und das Beste daran: Wir durften mit unserem Camper direkt auf dem Parkplatz übernachten.

Doch der wahre Höhepunkt kam, als Nadine und Noah ihr Zimmer betraten. Das Motel hat tatsächlich Themenzimmer, und die beiden würden die Nacht in einer originalgetreu gestalteten Gefängniszelle verbringen! Die Wände waren aus kühlem Stein, ein massives Eisengitter trennte das kleine, aber gemütliche Zimmer vom Flur. Noahs Augen leuchteten vor Aufregung, und ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie er nach den Sommerferien von seinem unglaublichsten Ferienerlebnis berichten würde: „Ich war mit Mama bei Rammstein und hab anschließend mit ihr in einer Gefängniszelle geschlafen!“ Oh je, die Lehrer werden sich fragen, ob er jetzt vielleicht eine Karriere als professioneller Straftäter plant!

Ist der Ruf erst ruiniert….

Nach dem Check-in wollten wir eigentlich schnurstracks nach Gelsenkirchen düsen, mit einer schnellen Mahlzeit unterwegs bei McDonald’s. Doch die herzliche Motel-Angestellte hatte andere, köstlichere Pläne für uns! Mit einem charmanten Lächeln wies sie uns auf die verlockenden Spareribs im hauseigenen Restaurant hin. Die Türen sollten in zwanzig Minuten öffnen, und mal ehrlich – wer kann schon Spareribs widerstehen, wenn sie so verlockend angepriesen werden?

Also, ab in den großzügigen Biergarten! Wir ließen uns auf den rustikalen Holzbänken nieder, während wir auf die Öffnung des Restaurants warteten.

Als die Restauranttüren endlich aufschwangen, konnten wir es kaum erwarten, uns hinein zu begeben. Das Innere war ein Traum! Stilvoll eingerichtet mit einer Mischung aus amerkanischer Deko und rustikalem Charme – dicke Holztische, Bänke im Kuhfell-Look und eine riesige Bar in der Mitte.

Nadine und Stefan bestellten saftige Burger, die mit leckerem Speck und frischem Salat garniert waren – ein wahrer Gaumenschmaus. Ich, unverbesserlicher Fleischliebhaber, konnte den zarten Spareribs nicht widerstehen, die förmlich vom Knochen fielen. Und Noah? Noah stürzte sich glücklich auf seine geliebten Chicken Nuggets, die außen knusprig und innen wunderbar zart waren.

Nach diesem Festmahl machten wir uns satt und voller Vorfreude auf den Weg nach Gelsenkirchen. Wir waren recht früh dran und so war es ein Leichtes, einen Parkplatz in der Nähe der Veltins-Arena zu finden. Nach nur einem zehnminütigen Spaziergang standen wir vor dem imposanten Stadion. Eigentlich die Heimat des FC Schalke 04, wurde es für die nächsten fünf Tage zur Bühne für die unvergleichliche Show von Rammstein.

Rammstein Konzert

Noah, unser kleiner Entdecker, stand mit offenen Mund und Augen so groß wie Fußballtore da, als wir die Arena betraten. Bisher kannte er solche Menschenmassen nur aus dem Fernsehen. Für einen Moment war er wie versteinert, überwältigt von der schieren Größe und dem wuselnden Menschenmeer um uns herum. Aber keine Sorge, es dauerte nicht lange, bis er sich einlebte und mit leuchtenden Augen durch die Gegend lief – bereit, das Konzert seines Lebens zu erleben.

Erstmal mussten natürlich die lebensnotwendigen Erfrischungen her! Noah bekam sein Wasser in einem super coolen Rammstein-Becher, und wir Erwachsenen gönnten uns eine Cola.

Dann kam der Moment, vor dem Stefan insgeheim gezittert hatte: der Marsch zum Merchandise-Stand. Oh, meine Güte! Was für ein Treiben dort herrschte! T-Shirts, Poster, Becher, Schlüsselbänder – der pure Himmel für jeden Fan. Noah hatte sofort das aktuelle Tour-Shirt und ein schickes Schlüsselband ins Auge gefasst. Natürlich konnten wir nicht nein sagen. Und, als hätten wir es nicht anders erwartet, auch Nadine und ich wurden schnell schwach. Wir wollten ja eigentlich nur “schauen”, aber naja, die Verlockung war einfach zu groß!

Schließlich standen wir mit einem (natürlich Rammstein-)Rucksack voller neuer Schätze da. Jeder von uns strahlte über beide Ohren. Klar, das Ganze war ein teurer Spaß, aber die strahlenden Augen von Noah und die aufgeregte Vorfreude auf das Konzert machten jeden Cent mehr als wert. Und mal ehrlich, solche Erlebnisse sind unbezahlbar!

Also, stellt euch vor, ihr seid mitten in einer riesigen Menschenmenge, die Stimmung kocht, und plötzlich beginnt das Vorprogramm. Punkt 19:30 Uhr setzen sich zwei elegante Frauen von Abélard an ihre Flügel und verzaubern uns mit einzigartigen Piano-Versionen von Rammstein-Hits. Für 45 Minuten sind wir alle wie gebannt, besonders unser kleiner Noah, der jeden Song sofort erkennt – „Du Hast“, „Sonne“, „Engel“ – während wir Erwachsenen oft erst nach ein paar Tönen draufkommen. Sein stolzes Lächeln sagt alles: Er ist definitiv der größte Rammstein-Fan auf diesem Planeten.

Als Abélard die Bühne verlassen, steigt die Spannung ins Unermessliche. Die Veltins-Arena ist bis zum Rand gefüllt, und die Atmosphäre ist elektrisierend. La Ola Wellen rollen durch die Menge, und das Stadiondach öffnet sich langsam. Noah ist komplett aus dem Häuschen.

Um 20:40 Uhr geht es dann richtig los. Ein gewaltiger Knall und die Band schwebt zu Fanfarenklängen in einem offenen Lastenzug den stählernen Turm hinunter, der in der Bühnenmitte thront. Nur einer fehlt noch: Sänger Till Lindemann. Und dann – BAM – taucht er in einer Explosion aus Licht und Flammen aus dem Boden auf. Die ersten Töne von „Ramm4“ erklingen, und die Arena bebt. Noahs Augen sind riesig vor Staunen, und niemand kann mehr still sitzen.

Es geht weiter mit „Links 2-3-4“, und die fest verschraubten Tribünensitze vibrieren. Der Sound ist trotz der immensen Lautstärke klar und brachial. Die Band fackelt wortwörtlich ihre eigene Bühne ab. Bei „Puppe“ geht ein übergroßer Kinderwagen in Flammen auf, und bei „Mein Teil“ bearbeitet Till, verkleidet als Metzger, mit einem Flammenwerfer einen riesigen Kochtopf, in dem Keyboarder Flake sitzt. Die Hitze spüren wir bis auf die hinteren Ränge. Mit „Sonne“ endet der reguläre Konzertteil in einem gigantischen Flammenmeer.

Jeder Song ist ein Kunstwerk, begleitet von atemberaubenden visuellen Effekten. Flammen schießen in die Höhe, Funkenregen rieselt auf die Bühne, und schwarzes Konfetti fliegt durch die Luft. Die Klassiker wie „Du Hast“, „Wiener Blut“ und „Ich Will“ bringen das Publikum zum lauten Mitsingen und Tanzen.

Die erste Zugabe „Engel“ spielt Rammstein auf einer kleinen Bühne mitten im Innenraum, nur vom Klavier begleitet. Auf dem Rückweg zur Hauptbühne setzen sich die Bandmitglieder in Schlauchboote und lassen sich von den Zuschauern im Innenraum auf Händen tragen – Crowdsurfing auf Rammstein-Art.

Es folgen weitere Songs, und endlich kommt „Pussy“ mit der berühmten überdimensionalen Schaumkanone. Weitere Zugaben sind „Ausländer“, „Du riechst so gut“ und „Rammstein“.

Als die letzten Töne von „Adieu“ verklingen, schießen Kanonen weißes Konfetti auf die Fans. Eine klebrige Angelegenheit für die, die eben noch in der Feuerzone von Schaum übergossen wurden. Stefan und ich erinnern uns gut, wie wir 2022 selbst dort standen – aber seht selbst auf dem Bild hier.

Noch lange nach dem Konzert schwärmen wir von den Eindrücken, während wir uns auf den Rückweg zum Motel machen. Noah schläft glücklich und erschöpft auf dem Rücksitz ein. Ein unvergesslicher Abend für uns alle!

Noah war völlig erledigt, als wir nach dem Konzert ins Hotel zurückkehrten. Ich trug Noah ins Hotelzimmer – er war schwer wie ein Sack Zement. So wie er war landete er im Bett, und schlief tief und fest weiter. Am nächsten Morgen wachte er verwirrt auf und wunderte sich wie er hierher gekommen ist.

Stefan und ich hatten die Nacht auf unserem Parkplatz in aller Ruhe verbracht. Der Camper war unser kleines, gemütliches Nest und wir schliefen wie die Murmeltierchen. Pünktlich um 8 Uhr, wie verabredet, fanden wir Nadine und Noah vor unserem Camper, bereit für das Frühstück und voller Tatendrang – naja, so tatendurstig wie man eben nach einem Rammstein-Konzert sein kann.

Wir machten uns auf den Weg zu einem charmanten Bäcker auf der anderen Straßenseite. Der Duft von frisch gebackenem Brot und Kaffee – erfüllten die Luft, während wir uns an den knusprigen Brötchen und den leckeren Belägen gütlich taten.

Nach diesem geschmacklichen Abenteuer machten wir einen kurzen Halt in Wuppertal, um die berühmte Schwebebahn zu bestaunen.

Mit neu getankter Energie setzten wir unsere Reise fort. Der Weg nach Hause führte uns am Mittag zu McDonald’s, wo wir uns mit Burgern und Pommes verwöhnten. Kurz bevor wir wieder zu Hause waren, hielten wir noch einmal bei McDonald’s, diesmal für einen köstlichen McFlurry – denn der Weg ist schließlich das Ziel, und auf dem Weg kann man nicht genug süße Leckereien haben!

Um 17 Uhr erreichten wir schließlich unser Zuhause. Noah, immer noch ein wenig müde aber glücklich, fiel auf die heimische Couch und wir alle waren uns einig: Dieser Trip war ein weiteres fantastisches Kapitel in meinem Reisetagebuch, das wir so schnell nicht vergessen würden.

Hier ist die vollständige Setlist vom Rammstein-Konzert in Gelsenkirchen am 27.06.2024:


01. Ramm 4
02. Links 2 3 4

03. Keine Lust
04. Sehnsucht
05. Asche zu Asche
06. Mein Herz brennt

07. Puppe
08. Wiener Blut

09. Zeit
10. Deutschland
 (Remix by Richard Z. Kruspe)
11. Deutschland

12. Radio
13. Mein Teil
14. Du hast

15. Sonne

Zugabe 1:

16. Engel (feat. Abélard – Piano Version)

17. Ausländer
18. Du riechst so gut

19. Pussy
20. Ich will

Zugabe 2:

21. Rammstein
22. Adieu

 

Und für die Vollständigkeit hier noch die Setlist von Abélard:

MutterKlavierMein Herz brenntWo bist du?ZeitOhne DichFrühling in ParisEngelDeutschlandDu hast

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