Akkufreier Abenteuer-Tag: Von Peschiera bis Sirmione mit dem Fahrrad

Unsere Reise geht weiter: Tag drei am Gardasee. Nachdem wir an unserem ersten Tag Lazise, Bardolino, Garda und sogar Limone sul Garda erkundet haben, ging es gestern nach Venedig – und ja, ich kann immer noch nicht aufhören, von dieser unglaublichen Stadt zu schwärmen!


Heute stand wieder Fahrradfahren auf dem Programm, diesmal in Richtung Süden. Aber erst mal: Frühstück! Wir gingen in unseren kleinen Supermarkt auf dem Campingplatz, holten frische Brötchen, und natürlich ein paar italienische Leckereien. Zurück am Camper zauberte Stefan ein Frühstück, das wir an unserem Tisch mit traumhaftem Blick auf den See genossen. So startet man in den Tag!

Nach dem Frühstück schnappten wir uns die Fahrräder. Unser erstes Ziel war Peschiera del Garda, nur fünf Kilometer entfernt. Der gut ausgebaute Radweg machte die Strecke zu einem angenehmen Start. Peschiera empfing uns mit seiner charmanten Altstadt und den historischen Festungsmauern, die sich am Ufer entlangzogen. Wir schlenderten durch die Gassen, entdeckten kleine Lädchen und genossen den Blick auf den Fluss Mincio, der sich hier in den Gardasee ergießt.

Es war gerade mal Mittag, als wir schon das meiste gesehen hatten. Was tun mit dem restlichen Tag? Eigentlich wollten wir nicht allzu weit fahren, aber die Akkus unserer E-Bikes hatten wir aus Bequemlichkeit nicht aufgeladen. Egal, wir beschlossen trotzdem, weiter nach Sirmione zu fahren, auch wenn es vielleicht etwas riskant war. Der Weg dorthin war abenteuerlicher als gedacht: Immer wieder unterbrochen, mussten wir unsere Fahrräder über private Strandabschnitte schieben. Nach einer Weile hatten wir die Nase voll und fuhren auf der Straße weiter.

Doch dann, wie könnte es anders sein, machte mein Fahrradakku schlapp – mitten auf der Strecke. „Na super,“ dachte ich, denn der Weg nach Sirmione führte nur in eine Richtung: bergab. Das bedeutete natürlich, dass der Rückweg wieder steil bergauf gehen würde… ohne Motorunterstützung. Ein kleines Desaster in Aussicht. Aber jetzt erst mal das Beste draus machen!

Castello Scaligero di Sirmione

Als wir endlich im historischen Stadtkern von Sirmione ankamen, war der Akku-Ärger schnell vergessen. Wir waren sofort begeistert von diesem malerischen Städtchen. Die Fahrräder ließen wir stehen und gingen zu Fuß weiter über eine Hängebrücke, die uns direkt ins Herz der Altstadt führte. Und was uns dort sofort ins Auge sprang: Gelato! Es schien, als wäre jeder zweite Laden eine Eisdiele – riesige Theken mit unzähligen Sorten Eis, von Schokolade über Pistazie bis hin zu exotischen Früchten. Natürlich konnten wir nicht widerstehen und gönnten uns einen großen Becher.

Nach unserer kleinen Eispause spazierten wir weiter zum Hafen, wo wir einen Ticketstand für Bootstouren entdeckten. Da kam mir die perfekte Idee: „Warum nicht einfach mit dem Boot zurückfahren? Dann sparen wir uns das anstrengende Bergaufstrampeln!“ Stefan stimmte sofort zu, und siehe da: In 1,5 Stunden fuhr ein Boot nach Lazise. Perfekt! Tickets gekauft, und schon hatten wir die nächsten anderthalb Stunden frei zum Bummeln.

Wir schlenderten durch die engen Gassen von Sirmione, vorbei an kleinen Boutiquen, die traditionelle italienische Handwerkskunst anboten. Auf den Plätzen herrschte ein entspanntes, lebendiges Treiben – überall saßen Menschen bei Aperitifs oder genossen ihre Gelato-Becher in der Nachmittagssonne. Die Altstadt war voller Charme.

Die Zeit verging wie im Flug, und bevor wir es uns versahen, war es Zeit, zurück zum Hafen zu gehen und unser Boot nach Lazise zu nehmen.

Die 45-minütige Bootsfahrt nach Lazise war einfach herrlich. Wir hatten uns auf dem Oberdeck in den freien Bereich gesetzt, um die Nachmittagssonne voll zu genießen. Der warme Wind wehte sanft, während das Boot gemächlich über den Gardasee glitt. Um uns herum funkelte das Wasser im goldenen Licht, und die umliegenden Berge leuchteten im sanften Nachmittagsglanz. Vorbei an kleinen Dörfern fuhren wir quer über den südlichen See. Es war die perfekte Abschlussfahrt eines ohnehin großartigen Tages.

In Lazise angekommen, stand mir die sportliche Herausforderung bevor: Die 5 Kilometer zurück zum Campingplatz ohne Akku-Unterstützung. Während Stefan locker neben mir herfuhr (sein Akku funktioniere noch), trat ich tapfer in die Pedale und schaffte es tatsächlich, die Strecke ohne größere Beschwerden zu meistern – auch wenn ich zwischendurch ein wenig geflucht habe.

Zurück am Campingplatz beschlossen wir, schon mal alles zusammenzupacken, denn für den nächsten Morgen war Regen angesagt, und es ging ohnehin morgen nach Hause. Also holten wir die Fahrräder, den Tisch und die Stühle rein und verstauten sie im Camper.

Doch der Abend war noch nicht zu Ende! Wir gingen noch einmal in das tolle Restaurant direkt am See, wo wir schon am Abend zuvor gesessen hatten. Es war ein bisschen wie ein Abschiedsessen. Ich konnte nicht widerstehen und bestellte wieder die fantastische Rinderrippe – sie war einfach zu gut, um sie nur einmal zu essen.

Stefan entschied sich für Spaghetti Carbonara, die, wie er sagte, genauso perfekt waren. Dazu ein Glas frischer Weißwein, und während die ersten Tropfen Regen fielen, genossen wir den Ausblick auf den See, über dem jetzt schwere Wolken aufzogen. Ein wunderschöner, wenn auch leicht verregneter Abend.


Zurück am Camper besprachen wir unseren morgigen Aufbruch. Statt im Regen aufzubrechen, beschlossen wir, direkt nach dem Aufwachen loszufahren und unterwegs irgendwo zu frühstücken. Ein entspannteres Ende unseres Trips konnte es nicht geben.

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