Quer durch die Toskana nach Rom

Heute ging es nach dem Frühstück gegen 8 Uhr vom Campingplatz in Florenz los. Noch etwas verschlafen und mit dem letzten Cappuccino in der Hand, starteten wir unsere Reise in Richtung Rom. Der Camper brummte gemütlich vor sich hin, während wir die Autobahn entlangfuhren und schon bald die Ausfahrt nach Siena nahmen.

Wie immer reizte uns der Gedanke, spontan die Route zu ändern – und so fuhren wir durch das wunderschöne Val d’Orcia. Die sanften Hügel, die typischen Zypressen, die wie Soldaten an den Straßenrändern stehen, das alles musste einfach festgehalten werden.

Notiz an mich selbst: Wir müssen unbedingt mal einen Roadtrip durch all die kleinen Dörfer hier machen!

Weiter ging es, diesmal entlang der Küste. Ab und zu hatten wir einen herrlichen Blick auf das glitzernde Meer, das sich in der Ferne erstreckte. Die Stunden vergingen wie im Flug, und gegen 14 Uhr rollten wir schließlich auf den Campingplatz in Rom.

Wir hatten uns entschieden, in Rom auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu setzen – die perfekte Wahl, um dem berüchtigten Verkehr der Stadt zu entgehen. Die Fahrräder blieben diesmal sicher zu Hause, da wir gehört hatten, dass Radfahren in Rom ein wahres Abenteuer wäre – und zwar eher im negativen Sinne.

Glücklicherweise gab es direkt vor unserem Campingplatz eine Bushaltestelle, sodass wir bequem starten konnten. Wir kauften ein 3-Tages-Ticket für unschlagbare 18 Euro und ließen uns von der Karten-App auf dem iPhone die besten Routen und die passenden Linien anzeigen. So war die Stadt im Handumdrehen erkundet, ohne uns um Parkplätze oder den Verkehr sorgen zu müssen.

Schnell den Camper abgestellt, und schon standen wir an der Bushaltestelle. Ab in die Straßenbahn, und ehe wir uns versahen, fanden wir uns direkt vor dem Kolosseum wieder. Kaum aus der Straßenbahn ausgestiegen, blieben wir erstmal sprachlos stehen. Vor uns erhob sich dieses gigantische Bauwerk – ein Zeugnis von Jahrhunderten Geschichte, das noch immer majestätisch über der Stadt thront. Es war, als würden wir direkt in die Vergangenheit eintreten.

Colosseo

Unsere Tickets führten uns auf das untere Level des Kolosseums, und als es endlich 16 Uhr wurde, waren wir voller Vorfreude. Wir passierten die Kontrollen und traten schließlich durch den schmalen Zugang in das Innere des gewaltigen Amphitheaters. Der erste Moment war einfach atemberaubend – dieser uralte, ehrfurchtgebietende Raum, der einst Zehntausende von Römern beherbergte, um atemberaubende Spektakel zu erleben.

Vor uns öffnete sich die riesige Arena, und sofort fiel unser Blick auf die beeindruckenden, steil aufragenden Ränge, die sich über mehrere Etagen erstreckten. Hier hatten vor fast 2.000 Jahren die Menschen gestanden, gesessen, gejubelt oder gebannt den Atem angehalten, während unten in der Arena Gladiatoren um ihr Leben kämpften. Man konnte fast die Energie der Vergangenheit spüren, als ob die Wände noch immer die Echos von Hunderten von Jahren beherbergten.

Vom Straßenlevel aus erahnten wir die tieferen Ebenen des Kolosseums, die unter der eigentlichen Arena verborgen liegen. Dort, in diesen labyrinthartigen Gängen, die sich unter der riesigen Fläche erstrecken, warteten damals die Gladiatoren – voller Anspannung, mit klopfendem Herzen und dem Wissen, dass sie bald kämpfen würden. Auch die wilden Tiere, die Teil der grausamen Spiele waren, wurden in diesen unterirdischen Käfigen vorbereitet, um durch Falltüren plötzlich in die Arena zu stürmen.

Die Vorstellung, dass dieser Ort einst so lebendig war, dass Menschen hier den Nervenkitzel und das Drama der Spiele hautnah erlebten, ließ uns einfach innehalten. Das Kolosseum wirkte wie eine riesige Bühne, auf der Geschichte geschrieben wurde – blutig, roh, aber auch voller Mut und Tragik.

Das Kolosseum in Rom, eines der beeindruckendsten Bauwerke der Antike, ist ein Symbol für die Macht und den Erfindungsreichtum des Römischen Reiches. Ursprünglich hieß es „Amphitheatrum Flavium“, benannt nach der Dynastie der Flavier. Der Name „Kolosseum“ stammt nicht von seinem bombastischen Erscheinungsbild, wie man meinen könnte, sondern leitet sich von der benachbarten Kolossalstatue des Kaisers Nero ab. Diese Bronzestatue, fast 35 Meter hoch, war die größte in der Antike gebaute Statue und stand bis ins 3. Jahrhundert neben dem Kolosseum. Erst im Mittelalter bekam das Bauwerk den Namen „Amphitheatrum Colyseus“, bevor sich die Kurzform „Kolosseum“ etablierte.

Beim Gedanken an das monumentale Bauwerk kommt einem sofort die Formulierung „Brot und Spiele“ in den Sinn, gleichzeitig aber auch die blutigen Szenen martialischer Gladiatorenkämpfe. Sklaven und Gefangene lieferten sich im Kolosseum erbitterte Kämpfe, entweder untereinander oder gegen wilde Tiere. Über allem stand der Kaiser, der mit einem dezenten Fingerzeig über Leben und Tod entscheiden konnte. Diese Gladiatorenkämpfe, die Tausende Zuschauer ins Kolosseum zogen, wurden erst im Jahr 404 n. Chr. von Kaiser Flavius Honorius verboten. Die sogenannten Tierhetzen (venationes), bei denen exotische Tiere zur Unterhaltung der Massen in die Arena gebracht wurden, fanden jedoch noch bis weit ins 6. Jahrhundert hinein statt. Zusammen mit den Wagenrennen blieben sie über lange Zeit die beliebtesten Veranstaltungen.

Das Kolosseum konnte bis zu 50.000 Zuschauer fassen, die dank eines ausgeklügelten Systems aus Gängen und Treppen schnell ein- und ausgeführt werden konnten. Über das Kolosseum spannte sich ein riesiges Segeldach, das sogenannte „Velarium“, das die Zuschauer vor der Sonne schützte. Ein weiteres faszinierendes Detail ist das komplexe Untergeschoss des Kolosseums, das „Hypogäum“. Hier wurden Gladiatoren und Tiere vor ihren Auftritten untergebracht. Über ein System aus Aufzügen und Falltüren wurden sie direkt in die Arena befördert, was für dramatische und überraschende Momente sorgte.

Obwohl ein Teil des Kolosseums durch Erdbeben und die Nutzung als Steinbruch zerstört wurde, bleibt es ein ikonisches Zeugnis römischer Architektur und Ingenieurskunst. Im Mittelalter diente es sogar als Festung für Adelsfamilien. Heute ist es das beliebteste und meistbesuchte Wahrzeichen Roms und ein eindrucksvolles Denkmal für die kulturellen und historischen Errungenschaften des antiken Roms. Der Sockel der Kolossalstatue blieb übrigens bis in die 1930er Jahre erhalten, musste dann aber den Straßenbauplänen Mussolinis weichen.

Nachdem wir eine Weile fasziniert im Kolosseum verweilten, machten wir uns langsam wieder auf den Weg nach draußen. Der gigantische Bau ließ uns auch beim Verlassen nicht los – noch immer drehten wir uns um und warfen letzte Blicke auf die imposanten Mauern, die Jahrhunderte überdauert hatten.

Frisch in der Gegenwart angekommen, schlenderten wir weiter durch die belebten Straßen Roms. Unser nächstes Ziel: das Monumento Vittorio Emanuele II, das riesige Denkmal zu Ehren des ersten Königs des vereinten Italiens, das liebevoll, wenn auch ein wenig spöttisch, als “Schreibmaschine” oder “Zuckerbäckerstil” bekannt ist. Schon von weitem erkannten wir die beeindruckenden weißen Marmortreppen, die sich majestätisch in den Himmel erhoben.

Monumento Vittorio Emanuele II

Mit jedem Schritt, den wir höher stiegen, öffnete sich vor uns ein immer beeindruckenderer Blick über die Ewige Stadt. Das Monumento Vittorio Emanuele II, auch bekannt als “Altare della Patria”, erhob sich hinter uns in seiner ganzen monumentalen Pracht, während Rom, das Herz des antiken und modernen Italien, uns zu Füßen lag. Von hier oben konnten wir die ganze Weite der Stadt überblicken: Die unzähligen Kuppeln der Kirchen, die filigranen Türme und die stolzen Überreste der antiken Welt schienen aus dem dichten Häusermeer emporzuwachsen. Der Kontrast zwischen der lebendigen Gegenwart und der Geschichte, die sich in jeder Straßenecke widerspiegelt, war beeindruckend.

Natürlich mussten wir diesen Augenblick festhalten. Das weiße Marmorgebäude, das zu Ehren von Vittorio Emanuele II, dem ersten König des vereinten Italiens, errichtet wurde, bot den perfekten Hintergrund. Vor uns erstreckte sich das Panorama Roms, das nicht nur durch seine majestätischen Bauten beeindruckte, sondern auch durch die stille Präsenz seiner Vergangenheit. Der Blick schweifte über das Forum Romanum, den Tiber, der sich sanft durch die Stadt schlängelte, und weiter hinauf zur Kuppel des Petersdoms, die selbst aus dieser Höhe unverkennbar hervorstach.

Das Monument selbst, das mit seinen imposanten Säulen, prächtigen Statuen und Reliefs an die glorreiche Geschichte Italiens erinnert, ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein symbolischer Ort der nationalen Einheit. In der Mitte thront die riesige Reiterstatue von Vittorio Emanuele II, während zu seinen Füßen die ewige Flamme brennt, die dem unbekannten Soldaten gewidmet ist und das Opfer vieler Italiener ehrt.

Nachdem wir den Ausblick lange genug genossen hatten, machten wir uns langsam wieder auf den Weg hinunter. Unser Tag war noch nicht vorbei – der berühmte Trevi-Brunnen wartete auf uns.

Unterwegs, wie es in Rom oft der Fall ist, führte uns der Zufall in eine kleine, charmante Eisdiele. Stefan entschied sich, wie immer, für etwas Frisches: Zitrone und Himbeere. Ich hingegen konnte nicht widerstehen und wählte meine Klassiker: Haselnuss und Stracciatella. Mit dem Eis in der Hand setzten wir unseren Spaziergang fort, und das Leben in den Straßen um uns herum pulsierte vor Energie.

Wir erreichen den Trevi Brunnen – die „Fontana di Trevi“ kurz darauf. Der wohl berühmteste Brunnen der Welt, war auch an diesem Tag von einer dichten Menschenmenge umringt – Touristen aus aller Welt hatten sich versammelt, um einen Blick auf dieses ikonische Meisterwerk zu erhaschen. Doch als wir uns durch das Gewusel nach vorne drängten, traf uns ein kleiner Dämpfer: Der Brunnen war wegen Renovierungsarbeiten leider ohne Wasser, und eine durchsichtige Absperrung umrahmte ihn. Der normalerweise so prächtige Anblick, bei dem das Wasser in eleganten Bögen in das Becken sprudelt, blieb uns verwehrt.

Aber das hielt uns nicht davon ab, das Beste aus der Situation zu machen. Wir bahnten uns entschlossen unseren Weg bis an die Absperrung, während wir uns gegenseitig motivierten. “Kein Wasser? Kein Problem!”, sagten wir uns. Schließlich wollten wir diesen Moment dennoch festhalten – auch wenn der Brunnen in seiner vollen Pracht erst nach der Renovierung wieder zu bewundern sein würde.

Mit etwas Geschick und nicht ganz wenig Anstrengung gelang es mir, die Kamera über die durchsichtige Barriere zu halten und einen optimalen Winkel für das Foto zu finden. Ich balancierte auf den Zehenspitzen, streckte meinen Arm so weit es ging über die Absperrung und wartete geduldig, bis sich der richtige Moment ergab. Auch wenn der Brunnen nicht in voller Blüte erstrahlte, schaffte ich es, seine beeindruckenden Statuen und die wunderschöne Architektur einzufangen. Trotz der Renovierung, ohne das typische Rauschen des Wassers, hatte der Trevi-Brunnen dennoch seinen Charme.

Fontana di Trevi

Der Trevi-Brunnen in Rom ist eines der bekanntesten und beeindruckendsten Barockbauwerke der Welt und zieht jährlich Millionen von Besuchern an. Der Bau des Brunnens begann 1732 unter Papst Clemens XII. und wurde erst 1762 unter Papst Clemens XIII. abgeschlossen. Entworfen wurde er von Nicola Salvi, der jedoch vor der Fertigstellung verstarb, weshalb Giuseppe Pannini das Werk vollendete. Mit einer Höhe von etwa 26 Metern und einer Breite von 49 Metern ist der Trevi-Brunnen der größte Brunnen Roms. Sein Name „Trevi“ leitet sich vermutlich vom lateinischen „trivium“ ab, was „Drei Wege“ bedeutet, da sich an dieser Stelle einst drei Straßen kreuzten.

Zentral in der Brunnenanlage steht Neptun, der römische Gott des Meeres, auf einem von zwei Tritonen gezogenen Wagen. Diese symbolisieren die zwei unterschiedlichen Gesichter des Meeres – eines ruhig und eines stürmisch. Neptun wird von allegorischen Figuren flankiert, die Gesundheit und Fruchtbarkeit darstellen, während die barocke Fassade des Brunnens mit aufwändigen Skulpturen und Verzierungen reich geschmückt ist.

Der Trevi-Brunnen wird vom „Aqua Virgo“-Aquädukt gespeist, der bereits im Jahr 19 v. Chr. erbaut wurde. Dieser Aquädukt ist eine der ältesten Wasserleitungen Roms und versorgte die Stadt über Jahrhunderte mit frischem Wasser aus Quellen etwa 20 Kilometer außerhalb der Stadt. Eine der berühmtesten Traditionen rund um den Brunnen ist das Werfen von Münzen über die Schulter ins Wasser. Der Legende nach garantiert eine geworfene Münze, dass man nach Rom zurückkehren wird. Zwei Münzen versprechen eine neue Romanze, und wer drei Münzen wirft, soll entweder heiraten oder sich scheiden lassen. Jährlich landen so etwa 1,5 Millionen Euro im Brunnen. Das Geld wird regelmäßig eingesammelt und an karitative Organisationen gespendet.

Der Trevi-Brunnen erlangte zusätzliche Berühmtheit durch den Film La Dolce Vita von Federico Fellini. In einer der bekanntesten Filmszenen der Kinogeschichte watet Anita Ekberg durch den Brunnen – ein Bild, das den Brunnen weltweit zu einem Symbol für Romantik und das Dolce Vita machte.

Der Brunnen wurde mehrfach restauriert, zuletzt 2015, als die italienische Modemarke Fendi die Renovierung mit rund 2 Millionen Euro finanzierte. Diese Restaurierung dauerte etwa 17 Monate und brachte den Brunnen in seiner vollen Pracht zurück. Dabei ist der Trevi-Brunnen nicht nur ein kunstvolles Bauwerk, sondern auch ein beeindruckendes technisches Meisterwerk. Unter der sichtbaren Oberfläche befindet sich ein komplexes System aus Pumpen und Röhren, die sicherstellen, dass das Wasser stets gleichmäßig fließt und den Brunnen speist.

Für viele Paare ist der Trevi-Brunnen nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch ein romantischer Ort. Er ist ein beliebter Hintergrund für Hochzeitsfotos und Heiratsanträge, was seine romantische Aura weiter verstärkt. Als Symbol für die Kunst, Kultur und Pracht des barocken Rom bleibt der Trevi-Brunnen ein Ort, der die Menschen fasziniert und inspiriert – und das nicht nur wegen seiner legendären Münztradition.

Unser nächstes Ziel war das Hard Rock Café, ein fester Bestandteil all unserer Reisen. Dieses Mal stand die Filiale in Rom auf dem Programm, und natürlich hatten wir eine Mission: Drumsticks für Nadine und Oli und eine Sammlergitarre für unsere eigene Kollektion. Seit Jahren sammeln wir diese besonderen Erinnerungsstücke, und jedes Hard Rock Café, das wir besuchen, trägt ein Stück der Welt in unser Zuhause. Die Drumsticks sind Nadines Leidenschaft, und Oli teilt diese Begeisterung – sie gehören schon fast zu unseren Standard-Mitbringseln auf Reisen. Wir lieben es, die kleinen Vitrinen bei uns zu Hause mit immer neuen Erinnerungsstücken aus der ganzen Welt zu füllen. Jeder Gegenstand erzählt eine Geschichte, von den Orten, die wir gesehen haben, bis zu den Momenten, die wir gemeinsam als Familie erlebt haben.


Kaum angekommen, tauchten wir ein in die einzigartige Atmosphäre des Hard Rock Cafés. Die Wände waren gespickt mit Erinnerungen an legendäre Musiker, und die Klänge klassischer Rockhits untermalten unseren Besuch. Während wir an den gläsernen Vitrinen vorbeischlenderten, in denen E-Gitarren und Kostüme aus berühmten Konzerten ausgestellt waren, suchten unsere Augen bereits den Souvenirshop, denn die Sammlergitarre war fest auf unserer Liste. Diese Gitarren, die für jede Stadt speziell entworfen werden, sind nicht nur ein Schmuckstück, sondern ein Stück Geschichte und Kultur des jeweiligen Ortes – und natürlich auch ein absolutes Must-have für uns.


Und was für ein Zufall – oder vielleicht doch ein Zeichen? Es gab ein besonderes T-Shirt-Angebot: drei Shirts für nur 75 Euro. Diese Gelegenheit konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Wir wählten einige der klassischen Designs, jedes mit einem anderen Flair, das den Stil und die Stimmung Roms einfing. Hard Rock Café-Shirts sind bei uns inzwischen zu so etwas wie Reisezertifikaten geworden, die immer eine Geschichte erzählen: Ob Los Angeles, Paris oder jetzt Rom – jedes T-Shirt hat seinen eigenen Charakter und verbindet uns mit den Orten, die wir bereist haben.

Nach dem Einkauf machten wir uns mit unseren neuen Schätzen auf den Weg, die Drumsticks für Nadine und Oli fest verstaut und die Gitarre sicher in ihren Karton gepackt. Und so verließen wir das Hard Rock Café, beladen mit Erinnerungen.

Wir hatten Hunger, und so machten wir uns auf die Suche nach einem gemütlichen Restaurant. In einer vielversprechenden Seitenstraße wurden wir fündig: Die Trattoria „La Fontanella Sistina“ lockte uns mit ihrer charmanten Atmosphäre und dem Duft frisch zubereiteter Pasta. Perfekt, dachten wir! Doch kaum hatten wir uns gesetzt, stellten wir fest, dass die Seitenstraße zwar idyllisch klang, in Wahrheit aber direkt an einer lauten Hauptstraßenkreuzung endete. Die „Romantik“ unseres Abendessens wurde daher regelmäßig von Sirenen der Polizei und Krankenwagen durchbrochen – ein echter Soundtrack römischer Großstadtmelodien.

Aber, wie sagt man so schön, uns konnte das nicht die Laune verderben. Wir genossen unser Essen trotzdem in vollen Zügen, und irgendwie wurde die Geräuschkulisse zu einem komischen Teil des Abends. 

Der Kellner brachte uns ein Korb frisch gebackenes Brot und eine Flasche Olivenöl. Stefan bestellte Spaghetti, ganz traditionell, mit einer einfachen, aber geschmacklich intensiven Tomatensauce, wie sie nur in Italien schmeckt. Ich hingegen konnte der Lasagne nicht widerstehen. Sie kam heiß dampfend auf den Tisch, in Schichten aus perfekt al dente gegartem Nudelteig, reichhaltiger Béchamel und einer würzigen Fleischsauce, die einfach himmlisch war.

Eigentlich hätte der Tag hier nun perfekt enden können, und doch kam uns plötzlich eine spontane Idee: Warum nicht das Kolosseum noch einmal bei Nacht besuchen? Wir hatten es schon am Tag gesehen, beeindruckend und majestätisch, doch bei Nacht, so hatten wir gehört, entfalte es eine ganz besondere Magie. Gesagt, getan. Nachdem wir uns satt und glücklich in der Trattoria verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg mit der U-Bahn zum Kolosseum zu fahren.

Wir traten aus dem Bahnhof hinaus und dann, plötzlich, lag es vor uns: erleuchtet in der Dunkelheit, die massiven Mauern strahlten im Schein der Lichter, und die Schatten der Bögen und Säulen gaben dem Bauwerk eine fast mystische Anmutung. Das Kolosseum bei Nacht zu sehen, war ein völlig anderes Erlebnis – die Menschenmassen des Tages waren verschwunden, und es war beinahe ruhig hier.

Es war der perfekte Abschluss eines erlebnisreichen Tages. Während wir da standen und die unerwartete Ruhe am nächtlichen Kolosseum genossen, wussten wir: Dieser Moment bleibt hängen. Rom hatte es geschafft, uns komplett in seinen Bann zu ziehen. Das Kolosseum bei Nacht? Absolut der krönende Abschluss unseres Tages.

Colosseo

Dann begann unsere „große Heimreise“ – also, gefühlt war es das zumindest. Zuerst mussten wir den richtigen Bus erwischen, was in Rom manchmal wie eine kleine Wissenschaft wirkt. Als der Bus dann endlich kam und wir uns hineinquetschten, ging das Abenteuer weiter: Straßenbahn. Natürlich dauerte es etwas, bis wir die richtige Haltestelle gefunden hatten, und dann kam die nächste Herausforderung – sich im Abendverkehr in eine Straßenbahn zu drängeln. Schließlich, als wir dachten, wir wären fast da, kam noch ein letzter Bus. So wurde der Rückweg zu einer regelrechten kleinen Weltreise.

Müde, aber glücklich, schafften wir es schließlich zurück zum Campingplatz. Wir ließen den Tag Revue passieren – vom Sirenengewitter beim Abendessen bis zum magischen Moment vor dem erleuchteten Kolosseum. Was für ein Tag!

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