Die Route 66 in Texas: Ein Roadtrip voller Abenteuer und Nostalgie

Schon seit gefühlten Ewigkeiten haben wir den Traum, uns auf das ultimative Abenteuer zu stürzen – der Route 66 von Chicago nach Los Angeles zu folgen. Doch dann planten wir irgend einen anderern Roadtrip und so hat die „Mother Road“ bisher auf uns warten müssen. Dennoch, wann immer wir in die Nähe eines Abschnittes dieser legendären Straße kamen, halten wir unsere Augen offen für Relikte aus einer längst vergangenen Zeit, als auf der Route 66 das Leben pulsierte.

Unsere Abenteuerlust trieb uns frühmorgens aus dem Bett in Midland. Unser Tag begann mit einem eindrucksvollen Panorama von unzähligen Ölfeldern, in denen fleißige Ölpumpen ein musikalisches Konzert aus Pumpgeräuschen aufführten. Die Freiheit der Straße rief, und wir folgten ihrem Ruf, bis wir schließlich in Adrian eintrafen, dem Tor zur historischen Route 66 in Texas.

In Adrian angekommen, begrüßte uns stolz der „Midpoint“ der Route 66. Ein riesiges Schild strahlte die Nachricht aus: „Du hast die Halbzeit erreicht!“ Genau 1.139 Meilen (das sind knapp 1.833 km) trennten uns von den beiden ikonischen Städten Los Angeles und Chicago. Gegenüber erstrahlte das Midpoint Cafe, ein charmantes Fleckchen Erde, das zugleich Restaurant und Souvenir-Shop war.

Es war Zeit für ein herzhaftes Mittagessen im gemütlichen Café. Obwohl es für seine „ugly crusted pies“ bekannt war, entschieden wir uns für Burger statt Kuchen. Anschließend machten wir noch einen Beutezugs im Souvenir-Shop. Mit einer beträchtlichen Sammlung an Andenken setzten wir unsere Reise fort. 🛒🎁

Die Straße führte uns in östlicher Richtung nach Amarillo, aber nicht ohne einen kurzen Abstecher zur „Cadillac Ranch“. Dort, mitten auf einem Feld, standen zehn Cadillac-Fahrzeuge, die schräg in den Boden eingelassen waren. Ein surreales Bild bot sich uns, als wir die bunt besprühten Autos bewunderten. Die Caddies stammten aus den Baujahren 1948 bis 1963 und repräsentierten das goldene Zeitalter der Heckflossen-Modelle. Noch verrückter war, dass der Winkel, in dem die Fahrzeuge eingegraben waren, dem Steigungswinkel der Pyramiden von Gizeh entsprach!

Farbspray-Dosen lagen überall herum, und die Verlockung war zu groß. Wie hätte man da widerstehen können, selbst kreativ zu werden? Ich sprühte unsere Namen auf einen der Cadillacs bevor wir weiter fuhren.

Schließlich erreichten wir Downtown Amarillo, und unser Schlafplatz für die Nacht war alles andere als gewöhnlich – die „Big Texan Steak Ranch.“ Hier gab es ein 72-Unzen-Steak (etwa 2 kg), das man kostenlos bekam, wenn man es in nur einer Stunde verschlang, inklusive aller Beilagen. Wir hielten das für absolut unmöglich, aber die Speisekarte verriet uns, dass der Rekordhalter das Gigasteak in knapp 9 Minuten bezwungen hatte. Eine kleine, schlanke 63-jährige Oma hatte es auch geschafft, wenn auch in der vorgegebenen Stunde. 😲🥩

Wir entschieden uns jedoch für ein „normales“ Steak, denn sooo gut war das riesige Steak nicht. Es schmeckte zwar gut – konnte aber nicht mit der Fleischqualität eines Texas Roadhouse Steaks mithalten. Das Ganze war auch noch teurer! Aber hey, wenn man schon mal da ist, muss man einfach die Steak Ranch besuchen.

Nach dem Essen gönnten wir uns ein wenig Zeit in der Steak Ranch, die sich als wahrer Freizeitpark entpuppte. Es gab Bars, Live-Musik und einen Souvenir-Shop, der unsere Herzen höher schlagen ließ. Schließlich zogen wir uns in unser gemütliches Western-Zimmer zurück und träumten von all den Abenteuern, die uns noch bevorstanden.

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