Sand zwischen den Zehen, Regen im Rückspiegel und Burger zum Mittagessen

Der Tag begann… früh. Sehr früh. Während alle anderen noch unter Decken schnarchten, schlich ich mich leise aus dem Camper, Kamera in der Hand, die Jacke fest zugezogen. Der Zugang zu den Dünen führte direkt vom Campingplatz aus – ein unbezahlbarer Luxus – und die Stille dieser Stunde war magisch. Die Sonne kämpfte sich langsam über die Berge, färbte den Horizont erst in zartes Rosa, dann in kräftiges Gold. Jeder Fußabdruck im Sand war wie ein gezeichnetes Kapitel. Ich lief ein Stück, atmete tief ein, schoss ein paar Fotos – und speicherte den Moment genauso fest in meiner Erinnerung wie auf der Speicherkarte.

Zurück am Camper war inzwischen Leben eingekehrt. Die Kaffeemaschine blubberte, Cornflakes raschelten, irgendwer suchte wieder mal einen Schuh – Alltag im Miniaturformat. Doch noch war nicht Schluss mit den Sanddünen.

Nach dem Frühstück zogen wir alle noch einmal los. Ein letztes Mal Dünen, ein letztes Mal Sand im Schuh, ein letztes Mal Staunen. Wir verbrachten fast eine Stunde in dieser anderen Welt – Noah rannte umher, als würde der Wind ihn tragen, Emilia ließ sich in den warmen Sand plumpsen wie in ein Kuschelkissen. Die Erwachsenen spazierten, schauten, schwiegen, redeten – und irgendwie war es, als würde die Landschaft selbst sich verabschieden.

Great Sand Dunes National Park

Dann hieß es Abschied nehmen. Zurück in den Camper. Motor an. Richtung Denver. Unser Plan war eigentlich ein Zwischenstopp im legendären Garden of the Gods – Felsformationen wie aus einem Fantasy-Roman, mitten in Colorado. Aber das Wetter hatte andere Pläne. Immer wieder Regen, dunkle Wolken, rutschige Straßen. Die Aussicht? Fehlanzeige.

Plan B: Castle Rock Outlet. Die Kinder fanden’s super. Wir Erwachsenen auch – zumindest die Teile von uns, die noch Energie für Konsum hatten. Und dann: In-N-Out Burger. Ein würdiges „Snackwell“ zum Nachmittag. Burger, Pommes, Milchshakes – das volle Programm. Noahs Gesicht sprach Bände, Emilias Hände waren voller Ketchup. So soll das sein.

Castle Rock Outlet

Während Nadine mit Oli und den Kindern nochmal zu Nike huschte, verwandelten Gabi und Stefan den Camper in ein Koffer-Tetris-Spielplatz. Schuhe in Ecken, T-Shirts gerollt, Souvenirs zwischen Pulloverlagen – alles musste rein, nichts durfte rausgucken. Schließlich ist morgen Reisetag.

Ein Tag voller kleiner Abschiede und letzter Male, aber auch voller Lächeln und leiser Vorfreude. Morgen endet das Abenteuer – aber heute? Heute war nochmal alles drin.

Seitenübersicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert