
Camper adé – Denver ruft, der Alltag auch (leider)
Letzter Tag. Letzter Kaffee im Camper. Letzter Versuch, alles zu finden, was garantiert nicht mehr auffindbar ist. Noch immer standen wir irgendwo in der Wildnis bei Cassie’s Airpark, mitten im Wald, wo nachts Waschhäuser zum Abenteuer werden. Doch während draußen die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume lugten, herrschte drinnen schon geschäftiges Treiben.

Heute wurde’s knackig. Stefan war der Held am Frühstücksbuffet, brutzelte, schnitt und kochte – vermutlich ein letztes Mal mit dieser leicht schiefen Camper-Herdplatte, die uns so manches Frühstück zur Herausforderung gemacht hatte. Währenddessen zog Nadine die Betten ab, was im Camper gleichbedeutend ist mit: Turnübung auf begrenztem Raum, unter erschwerten Bedingungen. Irgendwo verheddert sich immer jemand im Spannbettlaken. Ein Klassiker.
Nach dem Frühstück ging’s ans große Saubermachen. Küche und Bad wurden gesäubert, die letzten Lebensmittelreste in Mülltüten gestopft, das Klo einmal final geputzt (mit stiller Verabschiedung und innerer Dankesrede) – und dann: Dumpen. Ein letztes Mal Grauwasser raus, Schwarzwasser runter – ein Abschiedsritual, das irgendwie mehr Symbolcharakter hatte, als man zugeben will.

Dann fuhren wir los – letzte Etappe: Denver. Doch bevor wir den Camper offiziell verabschiedeten, mussten wir noch einen kleinen Abstecher zum Motorradhändler machen. Am Anfang des Roadtrips hatten wir dort ein paar heiß ersehnte Harley-Teile bestellt. Und heute war Abholtag. Weil Roadtrip und Biker-Herz sich eben nicht ausschließen. Teile eingesammelt, noch schnell ein paar Fotos gemacht – und weiter ging’s.
Nächster Halt: Cruise America. Der Camper war tapfer gewesen, hatte jeden Umweg, jedes Schlagloch und jede Schieflage mitgemacht. Nur mit dem Propan-Gas wurde es nichts: Wir suchten jede Tankstelle auf dem Weg ab – vergeblich. Also gaben wir den Camper halt mit halb leerem Gastank ab. Ist halt so.
Cruise America nahm’s gelassen, vielleicht weil wir nicht die ersten waren, die beim Thema „Propanfüllung“ auf dem letzten Drücker gescheitert sind.
Die Rückgabe selbst war eine Sache von unter 20 Minuten. Zack, Schlüssel übergeben, Kontrollrunde, einmal nicken – fertig. Draußen wartete schon das Shuttle, das uns direkt zum Flughafen brachte. Servicelevel: überraschend hoch.

Am Flughafen Denver lief alles wie geschmiert. Self Check-in, Kofferabgabe, Security Check – alles lief so reibungslos, dass wir schon fast misstrauisch wurden. Warten am Gate mit leichtem Jetlag-Vorgeschmack – und dann rein in den Flieger.
BILDERGALERIE: Denver International Airport
Der Flug selbst? Unspektakulär. Also auf die gute Art. Wir verschliefen ihn mehr oder weniger komplett – wahrscheinlich das entspannteste „Hinüberdämmern“ der ganzen Reise. Kein Kindergeschrei, keine Turbulenzen, keine wackelnden Tabletts. Nur Sitzen. Schlafen. Landen.
Ankunft in Frankfurt – natürlich am falschen Gate. Weil es irgendwie nicht ohne kleinen Endgegner geht, mussten wir vom falschen Ankunftsbereich nochmal in den Shuttlebus und durch die halbe Halle zurück zu Gate A38 – wo wir, natürlich, ganz am Ende nochmal warten durften. Immerhin war das jetzt schon Routine.
BILDERGALERIE: FLug Denver-Frankfurt-Stuttgart
Abflug 13:15 Uhr – und dann zurück nach Stuttgart. Dort wartete – wie bestellt – unser vorab gebuchtes Shuttle-Taxi, das uns zurück nach Hause brachte. Bequem. Verlässlich. Und ganz ohne Taschenlampen-Waldlauf.
Fazit?
Ein Roadtrip, der alles hatte: wilde Natur, krumme Camper, Zebrastreifen mit Fähnchen, Sanddünen, Western-Züge, Brauereien, Spielplätze, Steaks und ganz viel Herz. Und das Beste? In sechs Monaten geht’s weiter. Las Vegas, wir kommen!
Nadines Fazit:
Es war einfach ein richtig toller Urlaub für uns alle! 😊
Für Oli, Noah, Emilia und mich war fast alles komplett neu – und wenn ich jetzt so aufzähle, was wir alles gesehen und erlebt haben, kann ich’s kaum glauben: Yellowstone, Grand Teton, Rocky Mountains, Mount Rushmore, Antelope Island, Arches National Park, Goblin Valley, Canyonlands, Capitol Reef … wow! 😍
Jeder Tag war vollgepackt mit tollen Momenten und neuen Eindrücken, die wir bestimmt nie vergessen werden. Und das Schönste war: wir waren alle zusammen unterwegs. Es ist einfach etwas ganz Besonderes, wenn die ganze Familie gemeinsam reist – mit Oma, Opa, Eltern und Kids ❤️
Für Noah und Emilia war es natürlich das Größte, dass Oma und Opa dabei waren – die beiden haben sich gefühlt jeden Tag ein kleines Abenteuer einfallen lassen, und die Kids haben es geliebt! Für Oli und mich war’s auch fantastisch – denn was gibt’s Besseres als zwei Babysitter direkt mit an Bord? 😉 So konnten wir in Denver sogar mal einen Abend für uns genießen und ganz entspannt ein Baseballspiel anschauen ⚾️
Ein riesengroßes Dankeschön geht an Mama und Papa – für all die Stunden, die ihr in die Planung dieser Reise gesteckt habt, für eure Geduld, eure Ideen und dass ihr immer für uns da seit. We love you! 😘💛