Eindrucksvolle Kunst und heimliche Abkürzungen: Unser Abenteuer im Vatikan

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Restaurant des Campgrounds fühlten wir uns bereit für den Tag und machten uns voller Energie mit Bus und Bahn auf den Weg zum Pantheon. Die Fahrt durch Rom war schon ein kleines Abenteuer für sich, vorbei an belebten Straßen, kleinen Cafés und beeindruckenden Gebäuden, die uns immer wieder daran erinnerten, dass wir in einer Stadt mit unglaublich viel Geschichte unterwegs waren.

Wir stiegen an der Haltestelle Argentina aus und gingen noch eta 600 m zu Fuß. Als wir uns schließlich dem Pantheon näherten, kamen wir von der Seite auf das berühmte Bauwerk zu. Zuerst schien es gar nicht so spektakulär – die hohen Mauern wirkten auf den ersten Blick eher massiv und unscheinbar. Doch als wir dann vor den Haupteingang traten, änderte sich das Bild schlagartig. Da standen sie: die imposanten, mächtigen Säulen, die das Pantheon wie ehrwürdige Wächter in die Höhe trugen.

Die schiere Größe der Fassade nahm uns sofort in ihren Bann. Der Kontrast zwischen den schlichten, fast kargen Außenmauern und der imposanten, kunstvollen Gestaltung des Eingangsbereichs war faszinierend.

Pantheon

Tickets konnten wir direkt vor Ort ganz unkompliziert kaufen – einfach den QR-Code am Eingang scannen, online bezahlen, und schon hatten wir für nur 5 € Zugang zum Pantheon. Kein Anstehen, keine langen Wartezeiten. Es war schon erstaunlich, wie nahtlos altehrwürdige Bauwerke mit modernen Technologien zusammenkamen.

Als wir das Pantheon schließlich betraten, verschlug es uns regelrecht den Atem. Schon der erste Schritt ins Innere war überwältigend. Von außen hatte das Bauwerk mit seiner massiven, schlichten Fassade eher robust gewirkt, fast als würde es sich nur auf seine Funktionalität konzentrieren. Doch drinnen eröffnete sich eine ganz andere Welt. Die gigantische Kuppel, die sich über uns erhob, dominierte sofort den Raum. Sie war unfassbar groß, und mit ihrer perfekten Rundung wirkte sie fast schwerelos, als würde sie ohne Anstrengung über dem gesamten Gebäude schweben. Es war unvorstellbar, dass dieses architektonische Meisterwerk vor fast 2000 Jahren ohne moderne Technik erbaut worden war. Die Ingenieurskunst der Antike war wirklich beeindruckend.

Schmunzelnd meinte Stefan dann: „Da könnten sich der BER und Stuttgart 21 mal ein Beispiel dran nehmen – die Römer wussten, wie man baut.“ Und ja, wir konnten uns ein Lachen nicht verkneifen. 2000 Jahre alte Baukunst, die heute noch funktioniert – manchmal wäre ein Blick in die Geschichte vielleicht hilfreich!

Der zentrale Blickfang war natürlich der berühmte „Oculus“, diese kreisrunde Öffnung in der Mitte der Kuppel. Das Licht fiel in strahlenden Bahnen durch das Loch und glitt fast magisch über den gesamten Raum. Die Strahlen schienen zu tanzen, als sie von der Mitte aus über den glattpolierten Marmorboden und die kunstvoll gestalteten Wände glitten, und tauchten das Pantheon in ein weiches, fast mystisches Licht. Es war ein fantastischer Anblick.

Selbst Stefan, der sich normalerweise nicht so leicht beeindrucken lässt, stand staunend da und blickte nach oben. „Das ist wirklich offen?“ fragte er ungläubig, während er die gewaltige Öffnung betrachtete. „Es regnet also einfach hier rein?“ Es war faszinierend, dass so ein prachtvolles Gebäude tatsächlich mit einer offenen Kuppel ausgestattet war. Doch die Römer hatten an alles gedacht: Das Regenwasser lief durch kleine Löcher im Boden ab, ein detailverliebtes Beispiel für die hoch entwickelte Ingenieurskunst der Antike. Ein wahres Meisterwerk, das uns tief beeindruckte!

Oculus

Wir verbrachten eine Weile damit, einfach dazustehen und die unglaubliche Größe und Perfektion dieses Bauwerks auf uns wirken zu lassen. Jeder Schritt durch das Pantheon fühlte sich an, als ob wir durch die Geschichte selbst wanderten – eine perfekte Symbiose aus Architektur und Natur, aus Mensch und Zeit.

Wir schlenderten gemächlich durch das Pantheon und erkundeten die zahlreichen Seitenkapellen, die sich entlang der Wände befanden. Jeder Altar, jede Statue schien eine eigene Geschichte zu erzählen. Obwohl das Bauwerk in seiner Gesamtheit schlicht wirkte, war es gerade diese Schlichtheit, die ihm seine überwältigende Wirkung verlieh.

Besonders faszinierend war die Erkenntnis, dass das Pantheon nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch eine Grabstätte war. Unter den vielen Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden, war der berühmte Maler Raffael. Sein Grabmal, zwar schlicht gehalten, hatte dennoch eine besondere Ausstrahlung. Es war beeindruckend, vor dem Grab eines der größten Künstler der Renaissance zu stehen – einem Mann, dessen Werke heute in den renommiertesten Museen der Welt hängen. Und doch lag er hier, in dieser stillen Kapelle – ganz unauffällig.

Wir ließen uns Zeit, all diese Eindrücke aufzunehmen. Die Geschichte dieses Bauwerks, die unzähligen Generationen, die durch seine Mauern gegangen waren, und die Menschen, die hier verewigt wurden – all das schien in jeder Ecke des Pantheons lebendig zu sein. Es war erstaunlich, dass ein Gebäude, das fast 2000 Jahre alt ist, in so einem hervorragenden Zustand erhalten geblieben war. Jede Säule, jede Marmorplatte trug die Spuren der Zeit.

Nachdem wir das Pantheon verlassen hatten – es gab schließlich noch einiges zu sehen an diesem Tag – führte uns unser Weg zur Piazza Navona, einem der bekanntesten Plätze in Rom. Die Barockfassaden rundherum und die offene, weitläufige Fläche schufen sofort eine besondere Atmosphäre. Der Platz war belebt, aber man konnte trotzdem die Geschichte spüren, die hier in den Mauern steckte. Die eleganten Gebäude wirkten wie stumme Zeugen längst vergangener Zeiten, als Künstler und Adlige hier ihre Spuren hinterließen.

Leider waren die berühmten Brunnen, darunter Berninis „Fontana dei Quattro Fiumi“, komplett eingerüstet. Das war schon ein bisschen enttäuschend, weil wir uns darauf gefreut hatten, die beeindruckenden Details aus der Nähe zu sehen. Trotzdem ließ sich die Pracht dieser Werke erahnen, auch wenn sie hinter Bauplanen versteckt waren. Die imposanten Figuren, die die vier großen Flüsse der damaligen Welt darstellen, schimmerten noch immer durch das Gerüst – als wollten sie trotz allem ihre Geschichten erzählen.

Piazza Navona

Trotz der Bauarbeiten hatte die Piazza Navona ihren Charme keineswegs verloren. In den zahlreichen kleinen Cafés saßen Menschen, die das bunte Treiben beobachteten, und auch wir schlenderten einmal quer über den Platz. Wir stellten uns vor, wie die Brunnen ohne Baugerüste aussehen würden, wie sie das Bild dieses ohnehin schon prachtvollen Platzes vervollständigen würden. Doch auch so war die Piazza Navona mit ihrer eindrucksvollen Architektur und ihrer unvergleichlichen Atmosphäre ein echtes Highlight.

Auf unserem weiteren Weg kamen wir zufällig an der Kirche Santa Maria dell’Anima vorbei. Diese weniger bekannte, aber dennoch hübsche Kirche weckte unsere Neugier. Von außen eher unscheinbar, lud sie uns ein, einen Blick hineinzuwerfen. Und drinnen erwartete uns eine wahre Überraschung. Die Kirche war erstaunlich prachtvoll, mit viel Gold und kunstvollen Details, die in einem harmonischen Zusammenspiel die Eleganz des Raumes unterstrichen.

Das Innere der Santa Maria dell’Anima war ruhig und friedlich – und zu unserer Freude hatten wir die Kirche ganz für uns allein. Die kühlen Mauern boten uns einen willkommenen Moment der Ruhe, und wir setzten uns in eine der Kirchenbänke, um unsere müden Beine auszuruhen. Der Raum wirkte gleichzeitig schlicht und doch erhaben, mit hohen Decken und kunstvoll verzierten Altären, die den Blick nach oben lenkten. Besonders beeindruckte uns das Altarbild, das in prächtigen Farben biblische Szenen darstellte und dem Raum eine besondere Wärme verlieh.

Hier verweilten wir einige Minuten, genossen die Stille und die Schönheit der Kirche, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Es war eine dieser unerwarteten Entdeckungen, die Rom so besonders machen. Jede Straße, jede Ecke schien ein neues Geheimnis preiszugeben, das nur darauf wartete, entdeckt zu werden.

Wir ließen uns weiter durch die engen, charmanten Gassen treiben, als wir plötzlich auf ein kleines Café stießen, das uns mit seiner gemütlichen Atmosphäre direkt in seinen Bann zog. Ein zweites Frühstück? Warum nicht! Wir setzten uns, bestellten einen Cappuccino und teilten uns einen riesigen, herrlich frischen Donut. Es war genau das Richtige, um unsere Energie für den weiteren Tag aufzufüllen – und wer kann schon einem zweiten Frühstück in Rom widerstehen?

Frisch gestärkt setzten wir unseren Spaziergang fort und passierten das imposante Castel Sant’Angelo, das majestätisch über dem Tiber thront. Ursprünglich als Mausoleum erbaut, später zur Festung umfunktioniert, hatte dieses Bauwerk eine beeindruckende Ausstrahlung, fast so, als gehöre es in eine andere Welt.

Über die Ponte Sant’Angelo, die berühmte Brücke mit den Engelsstatuen, machten wir uns auf den Weg dorthin. Normalerweise wären diese Engel das perfekte Fotomotiv gewesen, aber leider waren viele von ihnen eingerüstet – wieder einmal Restaurierungsarbeiten. Trotzdem bot die Brücke einen großartigen Blick auf das Castel, und wir genossen den Moment, während wir über den Tiber schlenderten.

Castel Sant’Angelo

Vom Castel Sant’Angelo machten wir uns auf den Weg zum Petersdom. Nachdem wir die beeindruckende Festung hinter uns gelassen hatten, schlenderten wir gemütlich entlang der breiten Straßen, die von hohen Bäumen gesäumt waren. Der Blick auf den Petersdom, der mit jedem Schritt näher kam, war einfach beeindruckend. Schon von weitem konnte man die gigantische Kuppel erkennen, und mit jedem Meter, den wir näher kamen, wuchs die Vorfreude, diesen monumentalen Ort bald zu betreten.

Wir folgten der belebten Via della Conciliazione, der breiten Prachtstraße, die den Vatikan mit dem Herzen Roms verbindet. Die eleganten Gebäude links und rechts boten einen perfekten Rahmen, aber der eigentliche Star war natürlich der Petersdom selbst. Menschen aus aller Welt tummelten sich hier, viele mit Kameras in der Hand, um den Moment festzuhalten, in dem der Petersdom in seiner ganzen Größe in Sicht kam. Straßenhändler nutzten die Gelegenheit, um religiöse Souvenirs zu verkaufen, und die Touristen blieben immer wieder stehen, um den besten Blick auf die gewaltige Kuppel zu erhaschen.

Als wir uns schließlich der Piazza San Pietro näherten, wurden die majestätischen Säulen immer deutlicher. Und dann standen wir plötzlich auf dem riesigen Platz – der Anblick des Petersdoms, der sich direkt vor uns auftat, war einfach überwältigend. Ein wahres Meisterwerk der Architektur, das man mit Worten kaum beschreiben kann.

Basilica di San Pietro

Als Erstes steuerten wir eines der aufgebauten Zelte an, wo die Mitarbeiter die Touristenströme regelten. Ihr glaubt es nicht, wie lang die Schlange für diejenigen war, die in die Basilika wollten! Sie zog sich ewig hin, und ich hoffte wirklich, dass wir uns später nicht dazustellen mussten.

Also fragten wir einen freundlichen Mitarbeiter, wo denn der Eingang zu den Vatikanischen Museen sei. Er lächelte und meinte locker: „Der ist etwa einen Kilometer entfernt. Einfach mal bei Google Maps nachschauen!“ Na gut, gesagt, getan – und so machten wir uns mit der App auf den Weg.

Nachdem wir den Eingang zu den Vatikanischen Museen in der Viale Vaticano endlich gefunden hatten, stellten wir schnell fest, dass wir nicht die einzigen waren, die diese Idee hatten. Menschenmengen warteten bereits darauf, hineinzugelangen. Es gab zwei Schlangen: eine für diejenigen mit Online-Tickets, die relativ kurz war, und eine andere, die sich ohne Tickets anstellen mussten – und die war wirklich lang! Zum Glück hatten wir unsere Tickets bereits im Voraus gebucht, was uns einiges an Wartezeit ersparte.

Ein netter Mitarbeiter sagte uns, dass es ausreiche, wenn wir um 12:45 Uhr wieder am Eingang wären. Das gab uns genügend Zeit, um in Ruhe etwas essen zu gehen, bevor unser Abenteuer im Vatikan losging.

Also machten wir uns auf den Weg und entdeckten ein paar Straßen weiter das „Il Panzerotto“, eine kleine, charmante Trattoria, die sofort unser Interesse weckte. Jeder Tisch, sowohl drinnen als auch draußen, war liebevoll mit Kuscheltieren dekoriert – eine verspielte, heimelige Atmosphäre, die besonders mir gleich gefiel. Wir setzten uns draußen in den gemütlichen Außenbereich und bestellten Pizza und Spaghetti. Das Essen war nicht nur lecker, sondern auch genau das Richtige, um uns für die kommenden Stunden zu stärken.

Gut gesättigt und voller Vorfreude kehrten wir pünktlich um 12:45 Uhr zum Museumseingang zurück. Die Organisation war wirklich beeindruckend – alles lief reibungslos, und wir konnten uns problemlos in die „13-Uhr-Schlange“ einreihen. Diese Schlange war bereits erstaunlich lang, und wir fragten uns, ob da wirklich alle reinpassen würden. Wie groß das Museum tatsächlich war, konnten wir uns in diesem Moment noch gar nicht vorstellen.

Pünktlich um 13 Uhr setzte sich die Schlange in Bewegung. Wir fanden uns in einem Raum wieder, der eher wie die Sicherheitskontrollen an einem Flughafen wirkte – mit Gepäckbändern, Scannern und Sicherheitsschleusen. Ein Moment der Verwirrung: „Sind wir hier richtig? Oder gehen wir jetzt zum Gate für einen Flug?“ Es war schon ein bisschen surreal, aber nach dem schnellen Check wurden wir endlich ins Museum eingelassen. Jetzt begann das eigentliche Highlight des Tages: die Erkundung der beeindruckenden Vatikanischen Museen!

Musei Vaticani

Nach der Sicherheitskontrolle ging es dann endlich los, und sofort waren wir von der Vielfalt der Exponate überwältigt. Zuerst begegneten wir unerwartet vielen ägyptischen Mumien und Sarkophagen. Es war fast so, als hätten wir einen kurzen Abstecher ins alte Ägypten gemacht. Die detailreichen Grabsymbole und die mystischen Sarkophage erzählten Geschichten aus einer fernen Zeit. Wir schauten uns um, als wären wir mitten in einer Entdeckungsreise in das Reich der Pharaonen, bevor es mit den zahlreichen Statuen weiterging – zuerst menschliche Darstellungen, dann tierische.

Als wir durch die langen, prächtigen Flure gingen, fühlte es sich an, als würden wir durch ein riesiges, lebendiges Kunstwerk spazieren. Überall um uns herum funkelten goldene Decken, und die Wände waren mit beeindruckenden Gemälden und Fresken geschmückt, die Geschichten aus längst vergangenen Epochen erzählten. Es war, als könnte man bei jedem Schritt tiefer in diese Welten eintauchen.

Jeder Raum hatte seinen ganz eigenen Charakter. Die antiken Statuen im griechisch-römischen Stil waren so lebensecht, dass es fast schien, als könnten sie jeden Moment zum Leben erwachen. Dann kamen wir zu den kunstvollen Teppichen und Wandteppichen, die ganze historische Szenen darstellten – einige so detailliert, dass man sich regelrecht in die abgebildeten Geschichten hineinversetzen konnte.

Stefan war besonders von der „Galerie der Landkarten“ fasziniert. Diese alten, kunstvoll gestalteten Karten Italiens in leuchtenden Farben zogen ihn förmlich an. Er stand eine ganze Weile dort, vollkommen versunken in die Details der historischen Kartografie. Ich musste ihn fast überreden, weiterzugehen, so sehr hatten ihn die Karten in ihren Bann gezogen.

Jetzt aber zu den vielen Fotos, die ich in den Musei Vaticani gemacht habe! Und ja, ich weiß – es sind wirklich viele, aber wie soll man sich bei so viel Kunst entscheiden? Ein Highlight: die Wandteppiche mit Jesus. Ich schwöre, dieser Typ war schon damals total hip! Seine Handgesten und dieses Bild mit dem Essen – das schreit doch förmlich nach einem Instagram-Post: „#Blessed #Foodie #MiracleMoments“. Hätte es damals Social Media gegeben, wäre Jesus definitiv der Influencer Nummer eins gewesen!

Als wir uns der Sixtinischen Kapelle näherten, stieg die Spannung förmlich mit jedem Schritt. Es war spürbar, dass der absolute Höhepunkt unseres Besuchs in den Vatikanischen Museen bevorstand. Die Erwartung lag in der Luft, als wir uns langsam durch die Gänge bewegten, bis wir endlich die Kapelle betraten – und uns buchstäblich der Atem stockte.

Michelangelos Fresken an der Decke waren nichts weniger als ein Meisterwerk. Die Farben, die Komposition und die unglaublichen Details zogen sofort alle Blicke auf sich. Es war, als wären die Szenen gerade erst gemalt worden, so lebendig wirkten sie, obwohl sie schon seit Jahrhunderten die Kapelle schmücken. Die Dimension und Perfektion dieses Werks war einfach überwältigend. Man konnte sich kaum sattsehen – überall gab es etwas Neues zu entdecken.

Die berühmte Darstellung des „Jüngsten Gerichts“ an der Stirnwand ließ uns dann endgültig sprachlos werden. Die kraftvolle Dynamik der Figuren, die Intensität der Farben und die dramatische Darstellung des Weltgerichts – alles war so fesselnd, dass wir für einen Moment einfach nur still dastanden und das Gesehene auf uns wirken ließen. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen man von der Kunst regelrecht eingefangen wird. Jeder Pinselstrich schien eine Geschichte zu erzählen, und es war unmöglich, sich dem Bann dieses Meisterwerks zu entziehen.

Giudizio Universale

Die Decke der Sixtinischen Kapelle, die von Michelangelo zwischen 1508 und 1512 geschaffen wurde, zählt zu den größten Meisterwerken der Kunstgeschichte. Sie erstreckt sich über etwa 520 Quadratmeter und zeigt eine Reihe von Szenen aus der Bibel, die zentrale Ereignisse aus dem Buch Genesis darstellen. Im Mittelpunkt steht die berühmte “Erschaffung Adams”, in der Gott den Finger ausstreckt, um Adam Leben einzuhauchen – ein Bild, das zu einem ikonischen Symbol der Kunst und der westlichen Kultur geworden ist.

Die Decke besteht aus neun Hauptszenen, die von der Erschaffung der Welt bis zur Geschichte von Noah reichen. Diese Szenen werden von einer Vielzahl von Figuren begleitet, darunter Propheten, Sibyllen und nackte Jünglinge, sogenannte Ignudi, die kunstvoll den Raum einnehmen und das himmlische Geschehen umrahmen.

Eine der faszinierendsten Fakten über Michelangelos Arbeit ist, dass er, obwohl er sich selbst als Bildhauer und nicht als Maler betrachtete, diese monumentale Aufgabe übernommen hat. Der Künstler arbeitete größtenteils allein, auf einem Gerüst liegend, um die Fresken an der gewölbten Decke zu malen – ein physisch anstrengendes Unterfangen. Die Größe und der Detailreichtum der Decke machen deutlich, wie außergewöhnlich Michelangelos Talent war, selbst unter diesen schwierigen Bedingungen.

Ursprünglich war die Sixtinische Kapelle schlicht dekoriert, aber Papst Julius II. beauftragte Michelangelo, die Decke zu bemalen, um die Kapelle in ein atemberaubendes Kunstwerk zu verwandeln. Interessanterweise waren die Farben und Details nach Jahrhunderten der Rauchentwicklung und Schmutzablagerungen stark gedämpft, bis die Fresken in den 1980er und 1990er Jahren restauriert wurden. Die strahlenden Farben und die lebendige Dynamik wurden durch diese Restaurierung in ihrer ursprünglichen Pracht wiederhergestellt.

Die Sixtinische Kapelle dient noch heute als Ort des Konklaves, wo Kardinäle sich versammeln, um einen neuen Papst zu wählen. Die Decke, mit all ihren symbolischen Darstellungen, bietet den versammelten Kardinälen eine mächtige visuelle Erinnerung an den göttlichen Willen, der über den menschlichen Entscheidungen steht. Die Kunstwerke Michelangelos sind nicht nur ein ästhetisches Wunderwerk, sondern auch ein tiefer Ausdruck spiritueller und theologischer Überlegungen.

Dann kam der Moment, auf den ich vorbereitet war. Ich hatte gelesen, dass es eine Abkürzung ohne Warteschlange von der Sixtinischen Kapelle direkt zur Basilika gibt. Um sicherzugehen, hatte ich mir den Text sogar auf Italienisch übersetzen lassen und zeigte ihn einem Mitarbeiter. Doch der meinte nur freundlich, aber bestimmt: „Sorry, das ist nur für Gruppen mit Tourguide.“ Wir müssten uns stattdessen am regulären Ausgang in die Warteschlange einreihen.

Doch das konnte ich einfach nicht akzeptieren – nein, nicht nach all den grandiosen Fresken und dem beeindruckenden Kunstgenuss in der Sixtinischen Kapelle. Schließlich wollte ich nicht noch eine weitere Ewigkeit in der nächsten Schlange verbringen. Also schnappte ich mir kurzerhand Stefan am Arm, der in solchen Situationen immer der Vernünftige von uns beiden ist, und flüsterte verschwörerisch: „Da müssen wir hin!“ Ich zeigte auf den Ausgang, den eigentlich nur Gruppen mit Tourguide nutzen durften. Stefan, der immer noch ganz in den Ehrfurchtsmomenten der Sixtinischen Kapelle versunken war, hatte keine Ahnung, was ich im Schilde führte.

Während Stefan noch damit beschäftigt war, zu verstehen, warum ich so zielstrebig in eine völlig andere Richtung lief, zog ich ihn schon mitten in eine Gruppe von Touristen hinein. Er schaute mich verwirrt an, aber ich setzte meinen besten „Wir gehören dazu“-Blick auf. Stefan, der immer der gesetzestreue Part von uns ist, begann allmählich zu verstehen, dass ich hier ein kleines Schummel-Manöver startete. Seine Augen wurden groß, und ich konnte fast sehen, wie er sich dachte: „Echt jetzt? Dein Ernst?“ Aber es war zu spät – wir waren schon mitten in der Gruppe, die sich ganz selbstverständlich Richtung Ausgang bewegte.

Auf unserem Weg mussten wir an mehreren Männern der Schweizer Garde vorbeigehen. Diese fielen sofort auf – ihre Uniformen sind wirklich einzigartig. Die leuchtend bunten Streifen in Blau, Rot und Gelb, kombiniert mit dem auffälligen Barett, gaben ihnen einen fast königlichen, aber auch etwas altertümlichen Look. Die Uniform stammt tatsächlich aus dem 16. Jahrhundert und wurde von Michelangelo selbst entworfen. Die Schweizer Garde, die seit über 500 Jahren für den Schutz des Papstes verantwortlich ist, besteht aus einer Handvoll Männer, die aus der Schweiz stammen und spezielle Voraussetzungen erfüllen müssen, um diesen prestigeträchtigen Job anzutreten.

Keiner der Gardisten schien Notiz von uns zu nehmen, und schwuppdiwupp – drei Minuten später standen wir vor dem Eingang zur Basilika. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich Stefan ansah, der inzwischen nur den Kopf schüttelte. „Tja, wer kennt hier schon jeden!“ flüsterte ich triumphierend und fühlte mich wie ein echter Insider, der den Vatikan mal eben ausgetrickst hatte.

Basilica di San Pietro

Der Moment, als wir die Basilica di San Pietro betraten, war einfach unfassbar. Schon beim ersten Schritt hinein fühlten wir uns von der schieren Größe des Bauwerks förmlich erdrückt – im besten Sinne. Über uns wölbte sich die gigantische Kuppel, die den Eindruck erweckte, sie würde direkt in den Himmel reichen. Das Licht, das durch die prachtvollen Fenster strömte, hüllte alles in ein sanftes, fast magisches Leuchten. Es war, als wären wir plötzlich in einer anderen Dimension gelandet.

Stefan und ich standen erst einmal nur da, überwältigt von der Schönheit und Größe dieses Ortes. Die Säulen schienen endlos in die Höhe zu ragen, und überall um uns herum waren kunstvolle Mosaiken und Statuen, die wie aus einer anderen Welt wirkten. Es war kaum zu glauben, dass Menschen dieses monumentale Bauwerk erschaffen haben – das musste man einfach erst mal sacken lassen.

Berninis Baldachin über dem Hochaltar war natürlich der Hingucker schlechthin. Majestätisch und beeindruckend, als würde er das Herz des Petersdoms behüten. Zugegeben, das Gerüst, das ihn teilweise verdeckte, nahm etwas von der Magie – aber hey, selbst das konnte den Glanz nicht wirklich trüben. Es war einfach nur wow.

Dann machten wir uns auf den Weg zur berühmten Pietà von Michelangelo. Ich hatte viel über sie gehört, aber als wir vor ihr standen, war ich doch überrascht, wie bewegend sie in Wirklichkeit ist. Die Traurigkeit, die in der Skulptur eingefangen ist, ging direkt unter die Haut. Marias Gesicht, der leblos in ihren Armen liegende Jesus – alles war so lebendig und voller Emotion, dass wir einfach nur still dastanden und das Kunstwerk auf uns wirken ließen.

Michelangelos Pietà

Nach einer Weile setzten wir unseren Rundgang durch den Petersdom fort. Überall, wohin wir gingen, gab es neue Dinge zu entdecken – kleinere Kapellen, goldene Verzierungen und Marmorfußböden, die so glatt waren, dass man darauf fast Schlittschuh laufen könnte. Stefan und ich scherzten schon, dass man hier eine ganze Weile verbringen könnte, ohne alles gesehen zu haben.

Besonders beeindruckend war der Reliquienschrein von Papst Johannes XXIII., der in einem gläsernen Sarkophag im Petersdom aufgebahrt liegt. Es war ein surrealer Anblick, denn trotz seines Todes im Jahr 1963 war sein Körper in einem bemerkenswert guten Zustand. Gläubige sehen das oft als Zeichen seiner Heiligkeit. Was uns jedoch besonders faszinierte, war die Tatsache, dass der Körper nicht vollständig so erhalten ist, wie er aussieht. Nach der Exhumierung im Jahr 2000 stellte sich heraus, dass Johannes XXIII. erstaunlich gut konserviert war, doch um die natürlichen Veränderungen durch den Verwesungsprozess zu verdecken, wurde eine Wachsgesichtsmaske über das Gesicht gelegt. Der Rest seines Körpers wurde ebenfalls konserviert und in päpstliche Gewänder gehüllt.

Papst Johannes XXIII

Unser nächster Halt war das Grab von Johannes Paul II., das heute in der Sankt-Sebastian-Kapelle nahe dem Eingang der Basilika liegt. Es ist ein schlichter, aber schöner Ort. Die weiße Marmorplatte, auf der „IOANNES PAVLVS PP. II“ und seine Amtsjahre eingraviert sind, wirkt fast zurückhaltend, aber genau das machte das Grab so besonders. Hier stand man nicht vor einem prunkvollen Denkmal, sondern vor dem Grab eines Mannes, der die Welt auf so viele Arten bewegt hatte. Johannes Paul II. war nicht nur ein Papst, sondern eine historische Persönlichkeit, die durch seine politischen Bemühungen, besonders im Kalten Krieg, und seinen interreligiösen Dialog in die Geschichte eingegangen ist.

Die Kapelle war gut besucht, wie erwartet, denn das Grab des heiliggesprochenen Papstes zieht täglich Pilger aus aller Welt an. Es war spürbar, dass dieser Ort für viele Menschen von besonderer Bedeutung ist. Der Kontrast zwischen der schlichten Gestaltung des Grabes und der tiefen spirituellen Bedeutung, die es für die Besucher hatte, war beeindruckend.

IOANNES PAVLVS PP. II

Die Basilica di San Pietro, der Petersdom, ist das spirituelle Zentrum der katholischen Kirche und eine der beeindruckendsten und bekanntesten Kirchen der Welt. Sie befindet sich in der Vatikanstadt, dem Herzen der römisch-katholischen Christenheit, und zieht jährlich Millionen von Besuchern und Pilgern an.

Die Geschichte des Petersdoms reicht weit zurück. Er wurde an der Stelle errichtet, an der sich das Grab des Apostels Petrus befinden soll, der als erster Papst gilt und als einer der wichtigsten Figuren des Christentums verehrt wird. Die ursprüngliche Basilika, die von Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert erbaut wurde, bestand fast tausend Jahre, bevor sie durch den heutigen Petersdom ersetzt wurde. Der Bau der neuen Basilika begann 1506 unter Papst Julius II. und dauerte über 120 Jahre, bis sie 1626 fertiggestellt wurde. Das Projekt zog einige der größten Künstler und Architekten der Renaissance und des Barock an, darunter Bramante, Raffael, Michelangelo und Bernini, deren Werke und Ideen die Basilika bis heute prägen.

Michelangelo selbst übernahm die Gestaltung der riesigen Kuppel des Petersdoms, die zu den größten Kuppeln der Welt gehört und das Stadtbild Roms dominiert. Die Kuppel erreicht eine Höhe von 136 Metern und bietet von ihrer Aussichtsplattform einen atemberaubenden Blick über Rom und den Vatikan. Der Aufstieg über enge Treppen bis zur Spitze ist ein Erlebnis für sich und wird mit einem unvergleichlichen Panorama belohnt.

Das Innere des Petersdoms ist ebenso beeindruckend wie seine Fassade. Die Basilika bietet Platz für bis zu 20.000 Menschen und ist reich verziert mit Marmor, Gold, Skulpturen und Malereien. Eines der bekanntesten Kunstwerke im Inneren ist Michelangelos „Pietà“, eine bewegende Darstellung der Jungfrau Maria, die den toten Christus in ihren Armen hält. Dieses Meisterwerk befindet sich in einer Seitenkapelle nahe dem Eingang und zieht zahlreiche Besucher in seinen Bann.

Ein weiteres Highlight im Inneren des Petersdoms ist der monumentale Baldachin (Ciborium) von Gian Lorenzo Bernini, der über dem Hauptaltar thront. Dieser riesige, bronzene Baldachin ist 29 Meter hoch und wurde über dem Grab des heiligen Petrus errichtet. Der Altar darunter ist der sogenannte Papstaltar, an dem ausschließlich der Papst die Messe feiert.

Die Fassade des Petersdoms, gestaltet von Carlo Maderno, strahlt eine erhabene Macht und Schönheit aus. Die imposante Kolonnade auf dem Petersplatz, ebenfalls von Bernini entworfen, umfasst den Platz in einem weiten Bogen und soll die Gläubigen symbolisch in die „Arme der Kirche“ nehmen. Dieser Platz ist auch Schauplatz vieler wichtiger Ereignisse, darunter Papstmessen und der jährliche Segen „Urbi et Orbi“ an Ostern und Weihnachten.

Insgesamt ist der Petersdom ein wahres Juwel der Architektur, Kunst und Religion und steht als Symbol für die Kontinuität und den Einfluss des Christentums über die Jahrhunderte hinweg. Egal, ob man die Basilika aus spirituellen Gründen besucht oder um die Kunstwerke zu bewundern – ein Besuch im Petersdom hinterlässt definitiv einen tiefen Eindruck.

Wir machten uns langsam auf den Weg nach draußen. Als wir den Petersdom verließen, blieb uns noch einmal die Luft weg – diesmal vom Anblick der beeindruckenden Piazza San Pietro. Die riesige Fläche, die von den majestätischen Säulen umrahmt wird, lag vor uns in all ihrer Pracht.

Wir blieben noch eine Weile stehen, um diesen Anblick zu genießen. Die Menschen, die sich auf der Piazza tummelten, schienen fast winzig im Vergleich zu der gigantischen Architektur um sie herum. Die Eleganz der Säulen, die Weite des Platzes und die sanften Strahlen der Abendsonne machten diesen Moment perfekt. Es war ein unvergesslicher Abschluss unseres Besuchs im Petersdom.

Unglaublich – aber wir haben tatsächlich 4,5 Stunden hier im Vatikan verbracht! (Das kurze Mittagessen abgezogen.) Die Zeit verging wie im Flug, und ich hätte nie gedacht, dass wir uns so lange hier aufhalten würden. Schließlich sind Stefan und ich nicht unbedingt die typischen Kirchgänger. Aber es war einfach faszinierend und beeindruckend, auf eine Art, die uns beide überrascht hat.

Bevor wir den Vatikan verließen, habe ich noch schnell ein paar Postkarten gekauft und im provisorischen Postamt des Vatikans versendet – natürlich mit dem offiziellen Vatikan-Poststempel! Ein schönes kleines Souvenir.


Unser nächstes Ziel stand schon auf dem Programm: die berühmte Spanische Treppe. Jetzt mal ehrlich, wer kennt die nicht? Die Bilder der „Spanish Steps“ gehören zu Rom wie der Eiffelturm zu Paris. Voller Vorfreude machten wir uns also auf den Weg, doch wie es manchmal so ist, verlief nicht alles ganz nach Plan.

Wusstet ihr, dass es in Rom einen Ort gibt, der „Spanish Steps“ heißt, aber rein gar nichts mit der berühmten Treppe zu tun hat? Wir wussten das auch nicht – aber unser Navi schien dieser Meinung zu sein. Es schickte uns voller Überzeugung mit dem 2Bus zur Haltestelle Tiziano/Carpi. „Na gut, dann halt mit dem Bus“, dachten wir. Aber als wir dann dem angezeigten Fußweg folgten, standen wir irgendwann verwirrt herum und dachten: „Moment mal, das hier sieht doch ganz anders aus als auf den Postkarten!“ Wo waren die eleganten Marmorstufen, die sich majestätisch über die Piazza di Spagna erheben sollten? Stattdessen standen wir vor dem Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo – also moderne Kunst, Betonklötze und kein Hauch von spanischen Treppen in Sicht. Von den versprochenen „Spanish Steps“ keine Spur!

Also, Plan B: Wir fuhren zurück bis zur Bahnstation Flaminio und beschlossen, diesmal die Metro zu nehmen. Schließlich kann das ja nicht so schwer sein. An der Station Spagna angekommen, ließen wir uns von den Schildern nicht irritieren und nahmen entschlossen den rechten Ausgang. „Wir sind ja quasi schon da!“, dachten wir. Pff, wie schwer kann es sein, eine riesige Treppe zu finden?

Nun, was folgte, war ein Ausflug in die Tiefen der römischen U-Bahn. Es begann mit einer Rolltreppe – und dann noch eine, und noch eine. Dann kamen Rollbänder, wie man sie aus Flughäfen kennt. Und zwischendrin natürlich noch mehr Rolltreppen, die uns immer weiter mal hinauf und mal hinabführten, als würden wir die unterirdischen Geheimnisse Roms erkunden. Irgendwann, gefühlt eine Ewigkeit später, kamen wir endlich wieder ans Tageslicht – und fanden uns an einer vierspurigen Stadtautobahn wieder, der Viale del Galoppatoio. Wie wir dort gelandet waren? Keine Ahnung! Die Spanische Treppe jedenfalls war irgendwo, aber sicher nicht hier.

Also drehten wir seufzend wieder um, nahmen die gesamte Rolltreppenstrecke zurück (die Rollbänder schienen sich sogar noch länger zu ziehen) und probierten es ein zweites Mal. Diesmal wählten wir den korrekten Ausgang. Und siehe da – nach etwa 200 Metern standen wir endlich vor der echten, weltberühmten Spanischen Treppe. Geschafft!

Scalinata di Trinità dei Monti

Die Marmorstufen der Spanischen Treppe erstreckten sich elegant nach oben, eingerahmt von den charmanten römischen Häusern und umgeben von unzähligen Touristen, die – genau wie wir – gekommen waren, um diesen berühmten Ort zu erleben. Es lag ein Hauch von Geschichte in der Luft, und man konnte sich lebhaft vorstellen, wie einst Künstler und Poeten hier saßen, um sich von der einzigartigen Atmosphäre Roms inspirieren zu lassen. Die Mischung aus historischem Flair und lebendigem Treiben machte die ganze Szene irgendwie besonders.

Stefan und ich machten uns gemütlich auf den Weg nach oben. Stufe für Stufe erklommen wir die Treppe, und mit jedem Schritt wurde der Ausblick über die Piazza di Spagna noch eindrucksvoller. Man konnte die Stadt förmlich in sich aufnehmen – die kleinen Cafés und Boutiquen rund um den Platz schienen im weichen Licht der spätnachmittäglichen Sonne zu leuchten. Alles funkelte und schimmerte, und es war, als wäre die Zeit für einen Moment stehen geblieben.

Am Fuß der Treppe, inmitten des bunten Treibens, lag die Fontana della Barcaccia – ein barocker Brunnen, der sich perfekt in das Bild einfügte. Das sanfte Plätschern des Wassers und die entspannte Stimmung um uns herum machten das Erlebnis fast surreal. Wir hielten kurz inne, um den Moment zu genießen, bevor wir weiterstiegen. Es war, als würde die ganze Szenerie wie aus einem Gemälde zum Leben erwachen, und wir waren mittendrin.

Oben angekommen, setzten wir uns auf eine der Stufen und gönnten uns eine kleine Pause. Von hier aus hatten wir einen atemberaubenden Blick über die Dächer von Rom, während die Sonne tief am Himmel stand und alles in goldene Farben tauchte. Es war ein magischer Moment, in dem die Hektik der Stadt plötzlich weit weg schien – einfach perfekt, um die Schönheit dieses Augenblicks in vollen Zügen zu genießen.

Langsam meldete sich der Hunger – und das war auch kein Wunder, nach einem langen und anstrengenden Tag voller Eindrücke. Gestern hatte ich auf unserem Weg zum Hard Rock Café in den Seitenstraßen einer Hauptstraße ein paar nette, kleine Restaurants entdeckt. Nur… wo genau waren die nochmal?

Schnell auf dem iPhone durch die Bilder gescrollt, um den Ort zu finden. Irgendwo auf dem Weg vom Trevi-Brunnen zum Hard Rock Café – die ungefähre Mitte war nur 600 Meter entfernt. Perfekt! Also machten wir uns auf den Weg. Während auf der Hauptstraße die Restaurants stolze Preise verlangten, mussten wir wirklich nur um die Ecke gehen und fanden zahlreiche kleine, gemütliche Trattorias, die einladend Plätze im Freien anboten.

Wir setzten uns in eine besonders charmante Trattoria, die uns direkt zusagte, und bestellten: Für Stefan gab es Spaghetti Carbonara, und für mich mein geliebtes Tagliata. Dazu ein Glas Weißwein, um den Abend gebührend ausklingen zu lassen. Zum krönenden Abschluss gönnten wir uns noch ein hausgemachtes Tiramisu – einfach perfekt. Ein wunderbares Ende für diesen erlebnisreichen Tag in Rom.

Nach dem leckeren Essen machten wir uns satt und zufrieden auf den Rückweg, aber ich konnte einfach nicht widerstehen – da war dieser kleine Limoncello-Shop, der mich förmlich magisch anzog. Limoncello gab es hier in allen Preisklassen aber da haben wir uns schon einen Vorrat im Supermarkt gekauft, aber dieses Limoncello-Eis, serviert in einer echten Zitrone, ließ mich einfach nicht los.

Mein Bauch war eigentlich schon voll bis oben hin, aber irgendwie fand sich noch ein Plätzchen dafür. Und was soll ich sagen? Es war die perfekte Erfrischung nach einem langen Tag!


Mit dem Eis in der Hand machten wir uns dann endgültig auf den Weg zurück zum Campingplatz, fuhren mit Bahn und Bus, während die Eindrücke des Tages noch in unseren Köpfen herumschwirrten. Sobald wir ankamen, war die Energie aufgebraucht – wir waren einfach nur noch müde. Also ab ins Bett, gemütlich eingekuschelt und bereit für den nächsten Tag voller neuer Abenteuer. Rom hatte uns heute ganz schön auf Trab gehalten, aber es war jede Sekunde wert!

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