2026 – Preview: Sardinien 2026
Fähre ist gebucht – an Ostern setzen wir über nach Sardinien. Dorthin, wo das Meer glitzert, die Felsen Geschichten flüstern und selbst die Palmen wirken, als würden sie für Reiseprospekte posieren. Zwei Camper, sechs Menschen, ein großes „Mal sehen, was passiert“. Stefan und ich rollen entspannt mit unserem Camper an, Oli und Nadine begleiten uns im Mietmobil, während Noah und Emilia auf der Rückbank bereits hitzig verhandeln, ob Eis vor dem Frühstück ein verbrieftes Grundrecht ist. Realistisch betrachtet: selbstverständlich.
Was wir vorhaben? Eine ganze Menge. Zum Beispiel Eselreiten. Klingt nach sanftem Hufgetrappel und Postkartenidylle – wird aber vermutlich ein Western, in dem Stefan den stoischsten Cowboy seit Clint Eastwood gibt, während sein Esel längst beschlossen hat, die Szene anders zu interpretieren. Aber wir werden Spaß haben, und genau darum geht es ja.
Vielleicht mieten wir ein Boot im Golf von Orosei. Türkises Wasser, steile Felswände, versteckte Buchten, die aussehen, als hätte ein Kameramann sie schon ausgeleuchtet. Und wenn Kapitän Stefan großzügig ist, stehen wir am Bug wie Leonardo DiCaprio – nur ohne Eisberg und dramatische Filmmusik.
Der berühmte Reisstrand steht ebenfalls auf der Wunschliste. Millionen winziger Körnchen, die sich wie Murmeln anfühlen und dringend fotografiert werden wollen, inklusive der eigenen Füße. Emilia wird vermutlich schon längst bis zu den Knien im Wasser plantschen, Noah erklärt uns irgendein selbst erfundenes Experiment, und wir tun so, als hätten wir alles unter Kontrolle.
Und dann Capo Testa: ein natürlicher Abenteuerspielplatz aus Granit. Wir klettern herum, Noah wie ein junger Indiana Jones, Emilia wie Speedy Gonzales mit Zöpfen, und wir Erwachsenen stellen fest, dass Knie früher eindeutig unkomplizierter waren. Aber die Aussicht macht vieles wett.
Irgendwann rollen wir zur Fähre zurück, ein bisschen sonnenmüde, ein bisschen verliebt in die Insel – und der Urlaub hat immer noch ein Nachspiel. Denn der Lago Maggiore wartet als Finale, mit Abendlicht, Gelato und einem Spaziergang, der alles sortiert, was das Leben ständig durcheinanderwirft.
Ob das wirklich alles kommt wie geplant? Wer weiß. Vielleicht ganz anders, vielleicht noch besser. Aber genau darin liegt der Zauber: kleine Umwege, große Momente, Erinnerungen, die wir nicht planen können. Und ich sehe uns schon – irgendwo zwischen Esel, Boot, Granitfelsen und Gelato – wieder tun, was wir am besten können: unterwegs sein.
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