Ein Blick hinter die Kulissen von „Dallas“: Die Southfork Ranch
Heute brechen wir auf zu einem spannenden Abenteuer im Osten, genauer gesagt in Mississippi. Doch bevor wir unser Ziel erreichen, machen wir Halt an einem Ort, der mit Glamour, Drama und dem unvergesslichen Soundtrack von „Dallas“ verbunden ist – der Southfork Ranch. đ
Die Southfork Ranch – das Zuhause der Ewings, einer der skandaltrĂ€chtigsten Fernsehfamilien, die je die Bildschirme erobert haben. J. R., der Schurke mit einem HĂ€ndchen fĂŒr Intrigen, der „gute“ Bruder Bobby, der sich um Pam sorgte, Sue Ellen, die gern einen ĂŒber den Durst trank, und die liebenswerte Miss Ellie, die die ganze Bande zusammenhielt. Diese Namen sind untrennbar mit einer der gröĂten Erfolgsserien der Fernsehgeschichte verbunden: „Dallas“. Und ja, auch heute noch ist die Southfork Ranch eine der begehrtesten Touristenattraktionen in Texas. đŒđđ°
Southfork liegt irgendwo im Nirgendwo, etwa 30 Autominuten auĂerhalb von Dallas, und es scheint, als hĂ€tte die Zeit hier einen kleinen Halt gemacht. Die weiĂe Ranch thront malerisch am Rande des verschlafenen Vorortes Parker. Hier hat man tatsĂ€chlich Fernsehgeschichte geschrieben, und die SĂŒdstaatensonne scheint dem Ort ihre ganz besondere Note zu verleihen.
Wenn man bedenkt, dass diese Ranch einst das Heim von J. R. und Co. war, hatte ich mir das Ganze irgendwie spektakulĂ€rer vorgestellt. Doch als ich vor etwa 30 Jahren mit meiner Mutter jeden Dienstag um 21:45 Uhr vor dem Fernseher saĂ, schien dieses Anwesen viel majestĂ€tischer, prunkvoller und einfach nur protziger zu sein. So wie es sich fĂŒr das Zuhause der berĂŒhmtesten MillionĂ€rsfamilie der 1980er Jahre gehört.
Aber Moment mal, dieser Swimming-Pool da! Kannst du dir vorstellen, dass der hinterhĂ€ltige Ălbaron J. R. Ewing in diesem Becken seine finsteren PlĂ€ne schmiedete? Unser Tourguide Maggie klĂ€rt uns auf: „In der Serie haben wir ein wenig mit Filmtricks nachgeholfen, um den Pool riesig aussehen zu lassen.“ đââïž
Was viele nicht wissen: Die Ewings haben ursprĂŒnglich in einem anderen Anwesen gedreht. Die ersten „Dallas“-Folgen entstanden 1978 auf einer anderen Ranch, die tragischerweise nach nur fĂŒnf Episoden einem verheerenden Feuer zum Opfer fiel. Da musste dringend Ersatz her. Die Produzenten machten sich also auf die Suche und ĂŒberflogen in einem Helikopter ganz Texas. Und schlieĂlich, wie in einem Hollywoodfilm, wurden sie in Parker fĂŒndig. Duncan Acres entsprach genau ihren Vorstellungen. Das weiĂe HauptgebĂ€ude sah dem alten verdĂ€chtig Ă€hnlich, und so standen die Fernsehleute plötzlich im Vorgarten von Joe Duncan, einem PferdezĂŒchter. đ
Duncan war ĂŒberhaupt nicht begeistert von diesem ungebetenen Besuch und schickte die Eindringlinge auf die typisch texanische Art mit einem Colt in der Hand davon. Aber die Hollywood-Produzenten lieĂen sich nicht einschĂŒchtern. Sie kehrten zurĂŒck, diesmal jedoch mit ihrer stĂ€rksten Waffe: Geld! Duncan vermietete sein Anwesen, und so wurde aus Duncan Acres die legendĂ€re Southfork Ranch. Ironischerweise hatte er diese Entscheidung wohl bald bereut. đ€
Es gibt auch eine kleine Anekdote: Eine TV-Moderatorin verriet bei einem wichtigen Sportereignis, dass sie wisse, wo sich die echte Southfork Ranch befinde – nĂ€mlich in Parker. Am nĂ€chsten Morgen musste die Polizei mit einem kompletten Aufgebot, inklusive Hubschrauber, den Verkehr in Parker regeln. Die „Dallas“-Fans stĂŒrmten die Ranch, rissen Zaunplanken nieder und rupften RasenstĂŒcke aus, um sie als ErinnerungsstĂŒcke mitzunehmen. Das einstige Heim der armen Familie Duncan wurde so zu einem Wallfahrtsort fĂŒr „Dallas“-Fans. Auf der Suche nach J. R., Bobby, Pam und Miss Ellie wagten sie sich in den Swimming-Pool, durchsuchten den MĂŒll und stahlen die Post. Der Trubel wurde Joe Duncan schlieĂlich zu viel, und er samt seiner Familie zog in ein neues Zuhause in Parker.
Seit 1985 ist die Southfork Ranch eine reine Touristenattraktion. Das Innere des HauptgebĂ€udes, in dem damals nur eine Handvoll Szenen gedreht wurden, ist den Kulissen der Serie nachempfunden. Es gibt ein Bobby-Zimmer, ein Lucy-Zimmer, und selbst im Badezimmer von J. R. findest du ein Telefon. An den WĂ€nden hĂ€ngen PortrĂ€ts des Familienoberhaupts Jock Ewing und von Sue Ellen. đŒïžđœ
Der Besuch auf der Southfork Ranch war wirklich fantastisch. HĂ€tte mir jemand vor 30 Jahren gesagt, dass ich einmal in J. R.’s Bad und Schlafzimmer stehen, die Karaffen in seiner Bar in der Hand halten und einen Blick in Miss Ellies KĂŒche werfen wĂŒrde, ich hĂ€tte es fĂŒr ein Drehbuch aus „Dallas“ gehalten. Aber hier bin ich, und es war ein unvergessliches Erlebnis, das ich immer in meinem Herzen tragen werde. đ€ đĄđ
Nach unserem unvergesslichen Abstecher in die Welt von „Dallas“, sagen wir dieser legendĂ€ren Ranch und den StĂ€dten Dallas und Fort Worth vorerst Adieu und setzen unsere Reise in östlicher Richtung fort. đ
Heute steht uns ein purer Fahrtag bevor. Auf der endlosen I20 rollen wir Kilometer um Kilometer dem Sonnenuntergang entgegen. Aber, Moment mal, da gibt es ja noch den Zwischenstopp in Shreveport, wo wir im Texas Roadhouse zu Abend essen. đœïž
Da kommen die Erinnerungen an die Southfork Ranch wieder hoch, als wir uns an einem Tisch setzen und auf die MenĂŒkarte blicken. Es ist, als ob J. R. Ewing höchstpersönlich neben uns sĂ€Ăe und uns mit einem durchtriebenen LĂ€cheln einen Deal anbieten wĂŒrde. Doch lassen wir die Intrigen beiseite und konzentrieren uns auf das Wesentliche: das Essen! Ein saftiges Steak und vielleicht ein leckeres Dessert sind genau das Richtige, um die Energiereserven fĂŒr den Rest der Reise aufzufĂŒllen. đ„©đ°
Nach einem zufriedenstellenden Mahl nehmen wir wieder Platz im Auto und setzen unsere Fahrt fort. Unser Ziel fĂŒr die Nacht ist Monroe, und so erreichen wir schlieĂlich dieses verschlafene StĂ€dtchen. Doch wie es manchmal im Leben so ist, werden wir von einer unfreundlichen Dame am Empfang unseres Hotels begrĂŒĂt. đ ââïž
Die Empfangshalle wirkt etwas schmuddelig, aber hey, wir sind erschöpft und wollen einfach nur ein gemĂŒtliches Zimmer fĂŒr die Nacht. Und zum GlĂŒck ist genau das der Fall. Unser Zimmer erweist sich als sauber und komfortabel, und das ist schlieĂlich das Wichtigste. đïž
Bevor wir den Tag endgĂŒltig abschlieĂen, gönnen wir uns noch ein „Feierabend-Bier“ von der Tankstelle und stoĂen auf unsere bisherige Reise an. Denn es sind die kleinen Dinge, die das Reisen so besonders machen, und das Abenteuer steckt oft in den unerwarteten Momenten. Dann ist es Zeit, sich zur Ruhe zu legen und sich auf die Abenteuer, die morgen auf uns warten, zu freuen. Gute Nacht, Monroe! đđ»đ€