Schluchten, Rote Felsen & Historischer Charme: Antelope-X Canyon, Sedona und Prescott

Guten Morgen, ihr Lieben! Es ist 7:00 Uhr, und wir sind startklar für ein köstliches Frühstück. Unsere Erwartungen sind nicht besonders hoch, und wir hatten bereits einen Denny’s als Plan B ins Auge gefasst. Doch ihr werdet es nicht glauben, das Page Boy Motel hat uns angenehm überrascht. Sie bieten alles, was wir für einen energiegeladenen Start in den Tag brauchen: frischen Toast, Frischkäse, einen Waffelautomaten (Waffeln, anyone?), aromatischen Kaffee und erfrischenden Saft. Nicht schlecht, oder?

Da wir nun nicht mehr den Umweg zu Denny’s machen müssen, haben wir etwas Zeit übrig. Unsere Tour zum Antelope-X Canyon ist für 10:00 Uhr geplant, und es sind noch gut zwei Stunden übrig. Also beschließen wir, eine kleine Zwischenstation bei Walmart einzulegen. Auch wenn wir nichts mehr einkaufen müssen, stöbere ich ein bisschen in der Halloween-Dekoration 🎃. Außerdem gibt es hier WLAN, also kann ich in Ruhe ein paar Nachrichten checken. Aber nach einer Weile wird es uns doch zu langweilig, also beschließen wir kurzerhand, unseren Pickup aufzutanken und die 12 Meilen bis zum Antelope Canyon zu fahren. Wer weiß, vielleicht können wir uns ja für eine frühere Tour einschreiben.

Wir waren schon einmal hier, im Jahr 2007, allerdings im Upper Antelope Canyon. Damals war der Preis schon recht happig, aber mittlerweile sind die Kosten geradezu astronomisch. Die enorme Popularität des Lower- und Upper-Antelope-Canyons hat leider auch seine Schattenseiten. Die Tourgruppen werden förmlich durchgeschleust, und die Preise steigen stetig an. Im Internet sind wir auf den „Geheimtipp“ gestoßen: den Antelope-X Canyon. Hier sollen die Gruppen kleiner und die Preise vernünftiger sein.

Der Antelope-X Canyon gehört, wie seine berühmten Geschwister, den Navajo und kann daher nur im Rahmen einer Tour besichtigt werden. Zum Glück haben wir unsere Tour bereits im Voraus im Internet gebucht. Freut euch darauf, mehr darüber zu erfahren!

Wir haben jetzt beinahe eine Stunde Vorsprung, aber die Navajo-Frau vor Ort ist so herzlich und hat uns großzügig in eine frühere Tourgruppe geschoben. Es ist wirklich erfreulich, wie entspannt es hier zugeht. Der Antelope-X Canyon befindet sich ungefähr fünf Kilometer vom Highway entfernt und ist nur über eine staubige Schotterpiste zu erreichen. Als wir unser Ziel erreichen, werden wir von einem jungen Navajo-Guide begrüßt – er ist offensichtlich unser Ticket zu den faszinierenden Abenteuern, die vor uns liegen.

Um zum Eingang des Canyons zu gelangen, müssen wir rund 100 steile Meter durch den sandigen Untergrund hinabsteigen. Der Abstieg macht Spaß, doch irgendwie schwingt immer die Erkenntnis mit, dass wir all diese Höhenmeter wieder hinaufmüssen – ein kleines Abenteuer für sich!

Unser Guide erzählt uns einige faszinierende Geschichten zur Entstehung des Canyons, bevor er uns den Zugang zu unserem ersten Abenteuer, einem vergleichsweise kurzen Slot-Canyon, freigibt. Wir dürfen uns darin so viel Zeit lassen, wie wir möchten. Und das Beste ist, in einer kleinen Kühltasche steht kostenloses Wasser für uns alle bereit – ein echter Segen in der Wüstenhitze! 💧

Nachdem alle Gruppenmitglieder ausgiebig und in aller Ruhe Fotos vom ersten Canyon gemacht haben, führt uns unser Guide etwa 200 Meter zu Fuß zu einem zweiten, deutlich längeren Canyon. Die Vorfreude steigt, und wir können es kaum erwarten, was uns als Nächstes erwartet!

Im zweiten Canyon angekommen, entdecken wir bereits eine andere Gruppe, die sich darin tummelt. Es handelt sich um eine Gruppe junger Frauen, die scheinbar mit der Mission unterwegs sind, die spektakulärsten Canyon-Posen aller Zeiten aufzuführen. Es sieht aus, als würden sie um die besten Instagram-Bilder konkurrieren, und sie sind sichtlich nicht zufrieden, wenn die Fotos nicht genau ihren hohen Ansprüchen entsprechen.

Unser junger Guide wirft seinem Kollegen einen amüsierten Blick zu, und der grinst nur breit und sagt: „very special group“ 😂

Nach einigen unterhaltsamen Minuten geben die „Divas“ – ja, so hat unser Guide sie getauft – schließlich den Canyon frei, und wir dürfen mit unserem Guide eintreten. Die Erlebnisse sind so vielfältig wie die Menschen, die man hier trifft, und wir freuen uns auf alles, was da noch auf uns wartet! 🤣

Unser sympathischer junger Guide beantwortet mit Geduld alle unsere Fragen. Er beschränkt sich nicht nur auf den Canyon, sondern teilt auch sein Wissen über die Navajo, ihre Kultur und die Familien, denen der Antelope Canyon gehört. Es ist wirklich faszinierend, wie viel Einblick er uns gewährt.

Nach unseren Fragen nimmt er sich die Zeit, für jeden von uns Fotos zu machen, oder wartet geduldig, während wir so viele Aufnahmen machen, wie unser Herz begehrt.

Aber das ist noch nicht alles! Unser Guide gibt uns eine kleine Demonstration, wie ein Slot-Canyon entsteht, indem er ein bisschen Sand und Wasser verwendet. Diese kurze Präsentation ist äußerst lehrreich und spannend. Es ist einfach toll, wie viel Hintergrundwissen und Spaß wir hier erleben!

Der Antelope-X Canyon trägt seinen Namen übrigens wegen des „X“, das man kurz nach dem Eingang bewundern kann, wenn man den Blick nach oben schweifen lässt. Ein kleines, aber faszinierendes Detail, das dem Canyon eine besondere Note verleiht.

Nach etwa einer Stunde erklimmen wir den Berg und machen uns bereit für den Rückweg. Wie vermutet, ist der Aufstieg weniger anstrengend als der Abstieg. Oben angekommen, müssen wir kurz auf das Fahrzeug warten, das uns zurück zum Parkplatz bringt. Es gibt also Zeit für ein paar weitere Erzählungen und Eindrücke.

Pünktlich um 12:45 Uhr sind wir wieder auf der Straße, bereit für das nächste Kapitel unserer Abenteuerreise. Wir setzen unsere Reise fort, fahren ein paar Meilen in Richtung Page und biegen dann auf die State Route 98 gen Süden ab.

Unsere Fahrt führt uns durch das Gebiet der Navajo, und entlang der Straße sieht zunächst alles malerisch aus. Aber nur eine Straße weiter, rechts und links vom Highway, erblicken wir ärmliche Fertighäuser und marode Holzhütten, in denen Navajo-Großfamilien auf engstem Raum leben.

Ganze 60 Minuten später erreichen wir die Cameron Trading Post, und wie erwartet, steht hier ein schmackhaftes Mittagessen auf dem Programm, auf das wir uns bereits den ganzen Vormittag gefreut haben! Dies ist nicht unser erster Besuch in der Cameron Trading Post. Das riesige Restaurant ist inmitten eines noch größeren Souvenirshops eingebettet. Von hier aus sind es nur noch wenige Meilen bis zum imposanten Grand Canyon, aber heute entscheiden wir uns, das weltweit größte Erdloch auszulassen.

Nach einer kurzen Wartezeit werden uns endlich Plätze zugewiesen, und ich entscheide mich für einen Navajo Burger, den ich bereits bei meinem vorherigen Besuch genossen habe. Dieser Burger ist ein echter Gaumenschmaus – ein Hamburger, serviert nicht auf dem gewohnten Hamburger-Brötchen, sondern auf einem frittierten Fladenbrot. Einfach köstlich!

Gestärkt begebe ich mich in den Souvenirshop und finde noch das eine oder andere Schätzchen, bevor wir unsere Reise in Richtung Flagstaff fortsetzen. Allerdings haben wir heute keine Zeit, in dem malerischen Städtchen an der Route 66 Halt zu machen. Stattdessen steuern wir auf Sedona zu. Schon oft haben wir versucht, Sedona in unsere Reisepläne einzubinden, aber bisher konnten wir nie mehr als eine Stunde Zeit dort verbringen. So wird es heute leider erneut sein. Wie schon bei unserem letzten Besuch, ebenfalls an einem Samstag, erleben wir den Verkehrsstau in der kleinen Stadt.

Endlich erreichen wir die charmante Downtown von dem Künstlerstädtchen Sedona, und wir sind schlichtweg fasziniert von der atemberaubenden Kulisse der roten Felslandschaft, die den Ort umgibt. Wir suchen nach einem geeigneten Parkplatz und sind kurz davor aufzugeben, als sich vor uns wie durch ein Wunder ein Parkplatz an der Main Street öffnet. Schnell stellen wir unseren Truck ab und füttern die Parkuhr für eine Stunde.

Unser erster Stopp führt uns in den örtlichen Harley Store, wo wir uns regelrecht austoben: 2 T-Shirts, eine Handtasche und dazu noch eine fantastische Beratung. Die Verkäuferin zeigt uns sogar den Snoopy- und den Lucy Rock, die wir vom Fenster aus bewundern können. 🛍️🏍️🤩

Nach unserem Besuch im Harley Store schlendern wir noch eine Weile die Straße entlang und sind uns einig (wieder einmal), dass wir in dieser bezaubernden Stadt unbedingt mehr Zeit verbringen müssen – idealerweise mit einer Übernachtung. Sedona hat einfach zu viel zu bieten, um es im Vorbeifahren zu erleben!

Dann machen wir uns auf den Weg zum Auto und setzen unsere Reise auf der 89A fort. Nach einer gemütlichen Stunde erreichen wir Jerome. Eigentlich hatten wir geplant, hier eine Weile zu verweilen, aber an diesem Samstag ist der Ort ebenfalls hoffnungslos überfüllt, daher entscheiden wir uns einfach weiterzufahren. 😅

Wir beschließen, dass wir unseren nächsten Besuch in Jerome, den wir frühestens für 2020 planen, mit einer Übernachtung in Sedona kombinieren werden. Immerhin hatten wir bereits bei unserem vorherigen Besuch schon einen halben Tag hier verbracht. Ihr könnt den Bericht dazu übrigens hier. nachlesen.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichen wir Prescott. Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont zu, und wir steuern den Watson Lake an – vielleicht ergattern wir noch das eine oder andere beeindruckende Foto von den Granite Dells. 📷🌅

Fast schon im letzten Sonnenlicht erreichen wir den See, aber ich kann einfach nicht widerstehen, noch ein paar Fotos zu schießen. Der Anblick ist einfach zu schön, um ihn zu verpassen. 🌄📸

Es dauert nur noch etwa 10 Minuten, bis wir die Innenstadt erreichen. Wir finden rasch einen Parkplatz in einer Seitenstraße und haben eigentlich vor, gleich zur Prescott Brewing Company zu gehen, um zu Abend zu essen. Doch genau gegenüber, auf der Courthouse Plaza, hören wir Musik. Eine Band spielt dort, und es zieht uns wie magisch auf die Wiese, wo wir eine Weile verweilen, der Musik lauschen und den Augenblick genießen. 🎶

Die Band kündigt ihren letzten Song an, und das ist unser Signal, uns schnell auf den Weg zum Restaurant zu machen, bevor der Rest der Zuhörer möglicherweise denselben Einfall hat.

Unsere Entscheidung erweist sich als goldrichtig. Kaum haben wir einen der letzten freien Plätze ergattert, füllt sich das Restaurant zusehends, und auch der Wartebereich wird rasch bevölkert. Glück gehabt! 🍽️🎶👏

Ich entscheide mich für Chicken Wings, während Stefan sich einen Caesar Salad bestellt. Schließlich sind wir in einer Brauerei, also darf ein Beer-Flight für mich natürlich nicht fehlen.

Mein Beer-Flight beinhaltete die folgenden Sorten:

  • Willow Wheat
  • Palepricot
  • Java-Nator
  • Oktoberfest

Das Essen und das Bier sind ganz hervorragend. Satt und zufrieden machen wir uns nach dem Mahl auf den Weg zu unserem Hotel.

Das Days Inn liegt etwa zwei Meilen außerhalb von Downtown Prescott, und die Fahrt dauert gerade einmal 10 Minuten. Wir checken ein und widmen uns unserem üblichen „Abend-Programm“: Stefan sortiert und sichert die Bilder, während ich mich in die Arme von Morpheus fallen lasse. 💤🍻🍗

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