Heimflug, viele, schwere Mardi Gras Ketten und die Frage ob die Brüste nackt waren oder nicht
Oh, na, das mit dem Meerblick und dem ersehnten Sonnenaufgang hat sich wohl in Luft aufgelöst! Der Himmel über der bezaubernden „Texas Riviera“ ist immer noch von Wolken verhangen. ☁️😔
Aber das macht überhaupt nichts! Wir nehmen es locker und entspannt. Unser Flug nach Frankfurt hebt erst um 17:10 Uhr ab, also haben wir noch jede Menge Zeit. Zeit für ein gemütliches Frühstück, eine entspannte Fahrt nach Houston und natürlich ein paar Schnappschüsse von den schmucken Häusern hier in Galveston.
Auch wenn die Sonne sich gerade etwas schüchtern gibt, werden wir sicherlich einen schönen letzten Tag erleben!
Galveston, das malerische Städtchen, thront auf einer Sandbank und zeichnet sich durch seine hervorragend erhaltene viktorianische Architektur aus, die von üppigen subtropischen Gärten umgeben ist. 🌺
Bevor wir uns auf den Weg über den Galveston Causeway auf der Interstate 45 nach Houston machen, lassen wir uns noch ein wenig von Galveston verzaubern. Es gibt so viel zu entdecken und zu bestaunen!
Die gut erhaltenen viktorianischen Gebäude und die üppige Vegetation machen diesen Ort wirklich einzigartig. Also machen wir uns auf zu einem kleinen Streifzug, um all die Schönheit dieses Ortes aufzusaugen, bevor wir unsere Reise fortsetzen.
Nachdem wir unser kleines Sightseeing-Abenteuer in Galveston abgeschlossen haben, setzen wir unsere Reise nach Houston fort. Gegen 10 Uhr erreichen wir die größte Stadt in Texas. Houston, wir sind wieder da!
Unser erster Halt führt uns direkt zum Buffalo Bayou Park, von wo aus wir atemberaubende Fotos von der beeindruckenden Skyline von Houston schießen können. 📸
Die Hochhäuser, die sich vor uns auftürmen, sind einfach spektakulär, und wir können es kaum erwarten, die Stadt vor dem Abflug noch ein wenig zu erkunden.
Und jetzt? Wir haben immer noch jede Menge Zeit, und ein charmantes Café klingt nach der perfekten Idee! Ich erinnere mich an unseren herrlichen Vormittag im Pearl Market in San Antonio, wo wir köstlichen Cappuccino in der Bakery Lorraine genossen haben. 🥐
Also, was mache ich? Ich schnappe mir mein Smartphone und gebe „Die besten Cafés in Houston“ in die Google-Suchleiste ein. Und siehe da, Platz 2 hört sich einfach fantastisch an: Giant Leap Café. Die Atmosphäre dort soll an die Raumfahrt erinnern. Das passt doch perfekt, oder? Immerhin haben wir das „Space Center Houston“ zwar verpasst, aber hier erwartet uns zumindest ein „spaciges“ Café!
Als wir in dem etwas industriell anmutenden Viertel ankamen, sah das Café von außen vielleicht unscheinbar aus. In der Tat, wir fuhren sogar erst vorbei und konnten es nicht gleich finden. Doch nachdem wir umgedreht hatten, sahen wir es endlich. Direkt nebenan gab es einen gut gefüllten Parkplatz. Da muss der Kaffee wirklich etwas Besonderes sein, wenn so viele Leute hierherkommen, dachten wir.
Wir traten ein und befanden uns in einem schlichten Raum mit einer kleinen Theke, einer imposanten Siebträgermaschine und einem Barista – oder nennen wir ihn einfach einen etwas sehr leger gekleideten jungen Mann.
Und was war mit der angekündigten Raumfahrt-Dekoration? Da musste ich schon genauer hinschauen. Auf einem bescheidenen Regal an der Wand entdeckte ich eine kleine Astronauten-Puppe und ein aufblasbares Raumschiff. Irgendwie schien TripAdvisor uns hier auf eine falsche Fährte gelockt zu haben. Oder anders ausgedrückt: Wenn das hier Platz 2 ist, wie mögen dann die Cafés auf den Plätzen 3 bis 10 aussehen? 😮🚀
Nun ja, wir wollten uns nicht von der Dekoration abschrecken lassen. Unser Hauptziel war schließlich, einen köstlichen Cappuccino zu genießen. Der junge Mann hinter der Theke nahm sich eine gehörige Portion Zeit, um unsere heißen Getränke zuzubereiten. Kein Problem, schließlich waren wir die einzigen Gäste. Nach einer gefühlten Ewigkeit reichte er uns schließlich zwei kleine Tässchen Cappuccino. Und ich übertreibe wirklich nicht, wenn ich sage, dass es der schlechteste Kaffee war, den ich je getrunken habe. Bitter, lauwarm und nicht gerade günstig. Das war wirklich eine Enttäuschung. Wir zwangen uns, diese teure, braune Brühe zu trinken, und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Auf dem Weg tankten wir noch schnell unseren Mustang auf.
Nun hieß es, vor dem Abflug noch etwas Ordentliches zu essen. Dank Google fanden wir heraus, dass in unmittelbarer Nähe eine Hooters-Filiale zu finden war. Perfekt, dachten wir. In wenigen Minuten saßen wir bei unseren heißgeliebten Buffalo Wings und stillten unseren Hunger. Inzwischen war es 14 Uhr, und es wurde Zeit, uns langsam von unserem treuen Mustang zu verabschieden.
Das Car-Return Center war dank des Navigationsgeräts und der hervorragenden Beschilderung im Nu gefunden. Wie gewohnt verlief die Rückgabe des Mietwagens schnell und unkompliziert.
Wir holten unser Gepäck ab und machten uns auf den Weg zum Shuttle-Bus. Doch am Flughafen angekommen erhielten wir die Nachricht, die niemand gerne hört: Unser Flug hatte Verspätung. Ach du meine Güte… Das war wirklich ärgerlich, denn in Frankfurt wartete bereits unser Anschlussflug, und wir hatten nur eine Stunde Zeit zum Umsteigen. Das könnte knapp werden. Wir gaben unsere Koffer auf, und da hatte ich immer noch diese Unmengen von Mardi Gras Perlen im Gepäck, die ich in New Orleans und Baton Rouge bei den Umzügen eingesammelt hatte. Diese Dinger waren erstaunlich schwer und unser Koffer hatte dadurch definitiv Übergewicht. Ich hoffte, dass niemand davon Notiz nehmen würde. 🧳😬
Aber leider war die Dame am Check-in-Schalter sehr gründlich, und ich wurde aufgefordert, die Perlenketten aus dem Koffer zu nehmen. „Warum wirfst du die Dinger nicht einfach weg?“, schlug Stefan vor. Doch ich war absolut nicht bereit, mich auch nur von einer einzigen Kette zu trennen. Also nahm ich sie kurzerhand ins Handgepäck. 💼🤷♀️
Aufgrund der Flugverspätung hatten wir jede Menge Zeit zur Verfügung und beschlossen, einen gemütlichen Spaziergang durch den Flughafen zu unternehmen. Überraschenderweise verfügte der Flughafen sogar über ein eigenes Hard Rock Cafe. Unsere Tochter hatte uns gebeten, Drumsticks und ein Shotglass mitzubringen, da sie diese Dinge sammelt, und wir waren immer für die Nachschubversorgung zuständig. 🥁🥃
Also begaben wir uns in das Hard Rock Cafe und schauten uns um. Die Atmosphäre war genauso lebendig und rockig, wie man es von dieser berühmten Kette erwartet. Wir schnappten uns die begehrten Drumsticks und das Shotglass und freuten uns darüber, unserer Tochter eine weitere Ergänzung für ihre Sammlung zu besorgen.
Die unerwartete Wartezeit am Flughafen wurde durch diese kleine Shopping-Pause tatsächlich recht angenehm. Und vielleicht fanden wir sogar noch die Gelegenheit, uns eine Kleinigkeit für uns selbst zu gönnen.
Nach unserem Abstecher ins Hard Rock Cafe machen wir uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle. Meine Mardi Gras Ketten hatte ich bereits in einer separaten Tasche verstaut, aber ein besonders prächtiges Exemplar mit riesigen pinkfarbenen Kugeln zierte meinen Handgepäck-Trolley. Voller Vorfreude schiebe ich mein Gepäck auf das Förderband. Doch als die Überwachungskamera die Ketten erfasst, werde ich aufgefordert, mich einer zusätzlichen Kontrolle zu unterziehen. Stefan verdreht die Augen und fragt: „Warum hast du diese Dinger nicht einfach weggeworfen?!“ 🙄
Eine freundliche junge Frau übernimmt die Kontrolle meiner Tasche mit den Ketten. „You visited New Orleans for Mardi Gras?“ erkundigt sie sich. „Yes,“ antworte ich, „we loved it!“
Dann fällt ihr Blick auf die riesige pinke Kugelkette, und sie zieht fragend die Augenbrauen hoch. „I’m from New Orleans, and I know what you did for that!“ bemerkt sie schließlich.
Nun, wie ich bereits erwähnte, zeigen viele Frauen auf der Bourbon Street ihre Brüste, um Mardi Gras Ketten von den Balkonen zu erhaschen. Aber ich hatte meine Ketten von der Parade in Baton Rouge, und ganz wichtig – ich war angezogen! 👙
Ich konnte nicht anders, als mit einem breiten Grinsen zu antworten: „Oh, no! – This one was thrown from a float in Baton Rouge!“ Doch der skeptische Blick der Sicherheitsbeamtin ließ mich wissen, dass sie mir nicht so recht abkaufte, dass ich keinen striptease hingelegt hatte. Sie drehte sich zu ihrer Kollegin, zeigte auf mich und sagte: „She’s trying to convince me she didn’t have to show her boobs for this bead.“ Die Kollegin grinste frech und meinte: I’m sure she showed her boobs. Ach, was soll’s! Hauptsache, ich kann all meine Ketten an Bord nehmen. Ich lachte herzlich, bedankte mich bei den beiden Damen und machte mich gut gelaunt auf den Weg zu unserem Gate. 😄👙🎉
Aber die Herausforderungen hörten hier nicht auf. Eine Flughafenmitarbeiterin bahnte sich ihren Weg durch die Passagiere, um das Handgepäck zu wiegen. Oh nein! Ich versteckte die Tasche mit den Ketten unter meiner Jacke, aber unser Handgepäck war dennoch schwerer als erlaubt. Mit Fotoausrüstung, einem Laptop, Navigationsgerät und Co. war das nun mal nicht zu vermeiden. Glücklicherweise schienen wir übersehen worden zu sein. Während das Gepäck der Passagiere links und rechts von uns gewogen wurde, blieben wir unbehelligt. Puh, die Ketten blieben unentdeckt. 🤫👜
Schließlich rollte unser Airbus heran. Unten am Gate hatte sich bereits das Reinigungspersonal versammelt, um das Flugzeug für die neuen Passagiere vorzubereiten. Nachdem die Passagiere ausgestiegen waren, hatten die fleißigen Mitarbeiter das Flugzeug für uns bereitgemacht. Unser Abenteuer ging weiter!
Endlich um 18:30 Uhr war es soweit – unser langersehnter Flug hob ab, wenn auch mit einer Verzögerung von 1 Stunde und 20 Minuten. Der Pilot versicherte uns jedoch, dass wir dank eines ungewöhnlich starken Jetstreams dennoch pünktlich in Frankfurt landen würden.
Und tatsächlich setzten wir in Frankfurt nur zehn Minuten verspätet auf. Aber das Schicksal hatte trotzdem einen Streich gespielt, und wir verpassten unseren Anschlussflug. Zuerst mussten wir 15 Minuten zu unserer Parkposition rollen, und dann erwartete uns auch noch eine Sicherheitskontrolle, da wir den Terminal wechseln mussten. Doch es schien, als hätten sich sämtliche Passagiere vor uns für die Kontrolle angestellt, und wir konnten nur noch hilflos zusehen, wie unser Flugzeug nach Stuttgart vom Gate geschoben wurde. Statt um 10:40 Uhr landeten wir schließlich um 14:00 Uhr in Stuttgart. Na ja, Pech gehabt.
Aber trotzdem, nach unserer Reise 2012 war dies unser zweiter Ausflug nach Texas. Und während unseres Aufenthalts fühlte es sich manchmal an, als hätten wir eine Zeitreise in den Wilden Westen gemacht, denn hier in Texas betritt man wirklich eine andere Welt. Die Texaner lieben das Feiern, das Tanzen und vor allem Barbecue.
Unser Urlaub war erneut ein bunter Mix aus fröhlichen Erlebnissen. Wir haben viel gelernt und neue Eindrücke gesammelt, insbesondere während unserer Plantagen-Tour. Und ausgerechnet wir, die wir Fasching eher gemieden hatten, wurden zu Mardi Gras Fans. Das bedeutet nicht, dass wir nun zu Hause Fasching oder Karneval feiern werden, aber wenn sich in der Zukunft die Gelegenheit bietet, werden wir mit Begeisterung nach New Orleans zurückkehren. 🎉🎭🎷
Übrigens habe ich all meine Mardi Gras Ketten wohlbehalten nach Hause geschafft. Sie zieren nun verschiedene Blumenvasen und sorgen für eine äußerst dekorative Note. Und zusammen mit den Masken und Voodoo-Püppchen, die ich mir in New Orleans gegönnt habe, ergeben sie auch auf Fotos eine tolle Kulisse.
Stefan steht hinter mir, oder? Ich kann fühlen wir er die Augen rollt…..