La Dolce Vita: Ein Tag des Treibens und Genießens in Florenz
Heute stand Florenz für uns ganz im Zeichen der Freiheit – keine strikte Planung, keine Liste von Sehenswürdigkeiten, die es unbedingt abzuklappern galt. Stattdessen wollten wir uns einfach treiben lassen und die Stadt in ihrem eigenen Tempo erleben. Nach einem gemütlichen Frühstück im Restaurant des Campingplatzes, das uns mit frischen Croissants und starkem italienischem Kaffee verwöhnte, machten wir uns entspannt auf den Weg. Der Shuttlebus, den wir bereits am Vortag genutzt hatten, brachte uns in die Innenstadt.
Unser erster Halt war, wie schon gestern, der imposante Dom von Florenz. Diese mächtige Kathedrale übt eine besondere Faszination auf uns aus, die uns immer wieder hierherzieht. Der Brunelleschi-Pass, den wir gestern gekauft hatten, war glücklicherweise noch gültig, und so stand mir eine weitere Herausforderung bevor: der Aufstieg auf den berühmten Glockenturm, den Campanile di Giotto. Stefan, der bereits den Vortag auf den Stufen zur Domkuppel verbracht hatte, entschied sich heute für eine kleine Pause. Er zog es vor, sich mit einem Espresso in der Sonne zu entspannen und die Szenerie von unten zu genießen.
Ich hingegen machte mich auf den Weg, um die über 400 Stufen zu erklimmen. Der schmale, gewundene Treppenaufgang war herausfordernd, doch mit jedem Schritt wurde der Blick über die Stadt eindrucksvoller. Die helle Sonne, die durch die engen Fenster des Turms fiel, tauchte die steinernen Wände in warmes Licht, während der Ausblick auf die roten Dächer Florenz‘ allmählich größer und spektakulärer wurde. Auf den Zwischenplattformen machte ich kurze Pausen und genoss den frischen Wind, der über die Stadt strich – ein willkommener Ausgleich zu der körperlichen Anstrengung. Die letzten Stufen waren die härtesten, doch das Gefühl, schließlich ganz oben angekommen zu sein, war unbeschreiblich. Von hier aus eröffnete sich ein atemberaubender 360-Grad-Blick über Florenz: die Kuppel des Doms direkt vor mir, die sanften Hügel der Toskana in der Ferne und die historische Altstadt zu meinen Füßen.
Nachdem ich eine Weile die Aussicht genossen und ein paar Fotos gemacht hatte, begann ich den Abstieg. Unten angekommen, fand ich Stefan tiefenentspannt vor, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg, um den Rest des Tages ohne festes Ziel weiterzuerkunden – frei und ganz im Einklang mit der Schönheit von Florenz.
BILDERGALERIE: Giotto’s Campanile
Der Glockenturm ist nicht ganz so hoch wie die Kuppel, aber der Aufstieg hat es dennoch in sich. Stufe um Stufe schraubt man sich nach oben, und die steilen Treppen verlangen einem einiges ab. Doch die Belohnung wartet oben – und sie ist spektakulär. Die Aussicht von hier ist atemberaubend. Man sieht die ganze Stadt aus einer neuen Perspektive, mit dem Dom direkt nebenan und dem Panorama von Florenz, das sich unter einem ausbreitet. Die roten Dächer, die engen Gassen und die majestätischen Gebäude wirken wie ein lebendiges Kunstwerk, eingerahmt von den sanften Hügeln der Toskana im Hintergrund. Ein perfekter Moment, um tief durchzuatmen und die Schönheit dieser Stadt auf sich wirken zu lassen.
Nachdem ich wieder unten war und mich mit Stefan getroffen hatte, begann der entspannte Teil des Tages. Ohne Ziel oder Eile schlenderten wir durch die Stadt. Wir ließen uns einfach treiben, gönnten uns hier eine Pizza, dort ein Eis, und an einer weiteren Ecke noch eine Portion Spaghetti. Es war ein Genuss, einfach in die Atmosphäre der Stadt einzutauchen – und das bei bestem Wetter. Trotz des Wochentags war Florenz gut besucht, aber das störte uns nicht. Im Gegenteil, es machte den Tag lebendig, ohne zu hektisch zu sein.
Der Giotto’s Campanile ist der Glockenturm des Doms von Florenz, der Santa Maria del Fiore, und zählt zu den schönsten Campanilen in ganz Italien. Benannt nach seinem ursprünglichen Architekten, dem berühmten Maler und Baumeister Giotto di Bondone, ist der Turm ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Giotto begann mit dem Bau im Jahr 1334, konnte ihn jedoch aufgrund seines Todes 1337 nicht vollenden. Die Arbeiten wurden später von Andrea Pisano und Francesco Talenti weitergeführt und schließlich 1359 abgeschlossen.
Der Turm steht direkt neben dem Dom und erhebt sich auf eine beeindruckende Höhe von 84,7 Metern. Was ihn besonders auszeichnet, ist seine reiche Verzierung mit farbigen Marmorplatten in den typisch florentinischen Farben Weiß, Grün und Rot, die auch den Dom selbst prägen. Zudem sind die unteren Ebenen des Turms mit kunstvollen Reliefs von Pisano geschmückt, die biblische und symbolische Szenen darstellen.
Eine der Besonderheiten des Giotto’s Campanile ist, dass Besucher die Möglichkeit haben, die 414 Stufen bis zur Spitze hinaufzusteigen. Der Weg nach oben führt durch enge, steinerne Gänge, und der Aufstieg ist zwar anstrengend, aber die Aussicht, die einen oben erwartet, ist die Mühe wert. Von der Plattform des Campanile hat man einen atemberaubenden Panoramablick über die Stadt Florenz, den Dom und die umliegende toskanische Landschaft.
Der Glockenturm wurde als freistehendes Bauwerk entworfen, um die Pracht des angrenzenden Doms zu ergänzen, ohne ihn zu dominieren. Heute ist er nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutendes Symbol der florentinischen Renaissance und ein beliebtes Ziel für Besucher, die die Stadt aus einer anderen Perspektive erleben möchten.
Deshalb erwartet euch heute auf dieser Seite eine Vielzahl toller Bilder, und das ausführliche Tagebuch muss heute einmal zurückstehen. Die Eindrücke des Tages sprechen für sich – manchmal sagen Bilder mehr als Worte je könnten. Wir haben Florenz in seiner ganzen Pracht erlebt, uns treiben lassen und die Stadt durchstreift, ohne dabei auf die Uhr zu schauen.
Unser Spaziergang führte uns zuerst zum beeindruckenden Bargello Museum, dessen imposante Fassade und der malerische Innenhof uns neugierig machten. Obwohl wir das Museum selbst nicht besuchten, ließen wir uns von der mittelalterlichen Architektur beeindrucken, die uns direkt in eine andere Zeit versetzte.
Weiter ging es zur Piazza della Signoria, dem Herzstück von Florenz. Hier, umgeben von prächtigen Statuen und historischen Gebäuden, konnte man die lebendige Atmosphäre der Stadt auf sich wirken lassen. Nur wenige Schritte entfernt, standen wir vor den majestätischen Uffizien. Zwar entschieden wir uns gegen den Besuch des Museums, aber wir beobachteten die lange Schlange der Kunstbegeisterten, die geduldig warteten, um Meisterwerke wie die Geburt der Venus zu sehen.
Ein weiteres Highlight war die berühmte Ponte Vecchio. Diese alte Brücke, die mit ihren bunten Häusern und Geschäften wie ein Postkartenmotiv wirkt, faszinierte uns mit ihrem besonderen Charme. Hier fühlten wir uns mitten im Herzen von Florenz – und auch ein wenig in der Vergangenheit.
Mittags führte uns unser Weg zum prächtigen Palazzo Pitti. In der Nähe fanden wir eine kleine Trattoria, die uns mit typisch toskanischen Gerichten verwöhnte. Mit vollen Bäuchen und zufriedenem Lächeln setzten wir unseren Spaziergang fort und landeten auf der belebten Piazza della Repubblica, einem lebhaften Platz voller Menschen, Musik und Straßenkünstler.
Unser letzter Stopp für den Tag war die Piazza Santa Croce. Die prächtige Basilika, die den Platz überragt, beeindruckte uns mit ihrer strahlenden Fassade. Der weite Platz bot uns eine wunderbare Gelegenheit, den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen und das geschäftige Treiben der Stadt zu beobachten.
Jede dieser Stationen erzählt ihre eigene Geschichte, und ich hoffe, dass die Bilder euch diese Erlebnisse auf eindrucksvolle Weise näherbringen. Manchmal sind es die kleinen Details, die Florenz so besonders machen – und genau diese Momente haben wir mit der Kamera festgehalten.
BILDERGALERIE: UNterwegs in Florenz
Gegen 17 Uhr machten wir uns langsam auf den Rückweg zum Campingplatz, entspannt und zufrieden nach einem Tag voller Eindrücke. Bevor wir jedoch den Abend ausklingen ließen, statteten wir dem kleinen Supermarkt auf dem Gelände noch einen Besuch ab. Unser Plan für den Abend: Ein gemütliches Abendessen im Freien, ganz in italienischem Stil. Wir kauften frisch gebackenes Chiabatta, eine Flasche toskanischen Wein und ein prächtiges T-Bone-Steak – genau das Richtige für einen Grillabend.
Stefan kümmerte sich um den Grill, während ich den Tisch im Freien deckte. Der Duft des Steak, das auf dem Rost brutzelte, stieg in die warme Abendluft und ließ uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der Grill tat sein Übriges, und schon bald war das T-Bone-Steak perfekt gegart – außen knusprig, innen zart und saftig.
Wir ließen uns an unserem Campingtisch nieder, öffneten die Flasche Wein und stießen auf einen gelungenen Tag an. Das Chiabatta war frisch und knackig und das T-Bone-Steak – eine wahre Delikatesse. Stefan hatte es auf den Punkt gegrillt: saftig und voller Geschmack. Gemeinsam genossen wir das köstliche Essen unter freiem Himmel, begleitet von dem leichten, fruchtigen Geschmack des toskanischen Weins.
Während wir unser köstliches Abendessen genossen, sprachen wir über den kommenden Tag. Morgen früh geht es nämlich weiter – Rom steht als nächstes auf unserer Reiseliste. Die ewige Stadt wartet mit all ihren Sehenswürdigkeiten und ihrer Geschichte auf uns, und wir freuen uns schon riesig auf das neue Abenteuer. Doch heute Abend genießen wir noch die Ruhe und den letzten Abend in Florenz, mit einem guten Glas Wein in der Hand und dem Duft des gegrillten T-Bone-Steaks in der Luft.