Ganz entspannt Richtung Heimat – aber Neapel wartet schon
Letzter Tag. Und damit wir auch wirklich gar nichts verpassen, steigen wir morgens nochmal auf die Fahrräder – ein kleiner Abschiedsritt zum Supermarkt um die Ecke. Eigentlich wollten wir nur fix ein paar Brötchen fürs Frühstück holen. Ganz unspektakulär. Ganz harmlos.
Und vielleicht noch eine klitzekleine Erinnerung für zu Hause – ein Stück Salami, falls sich versehentlich eins zu wenig ins Gepäck gemogelt hat. Oder Zitronen. Oder beides. Man kann nie wissen, wann der nächste Italien-Flashback zuschlägt.
Und dann sehen wir es. Das Café. Direkt neben dem Supermarkt. Zwei Frauen sitzen da, ganz entspannt, mit Cappuccino und Croissant. Wir schauen uns an – und es ist glasklar: Letzter Urlaubstag. Warum nochmal abwaschen?
Also: Räder abschließen, Cappuccino bestellen, Croissant teilen. Und während wir dort sitzen und die Sonne blinzelt wie eine freundliche Verabschiedung, wird uns klar: Manchmal steckt das große Urlaubsfinale in einem ganz kleinen Moment.
Bliss Coffee & food
Drei Minuten später saßen wir selbst dort, zwei Cappuccino vor der Nase, zwei Croissants auf dem Teller – und Frühstück war ab sofort nicht nur praktisch, sondern auch schön.
Danach geht’s nochmal rein in den Supermarkt. Zielstrebig Richtung Souvenir-Ecke, denn irgendwas fehlt ja immer. Für Noah und Emilia finden wir noch schnell zwei Shirts – und für mich ein Geschirrtuch mit Gardasee-Motiv, das genauso nützlich ist wie diese hauchdünnen Eisdielen-Servietten, die beim ersten Wassertropfen aufgeben. Aber hey: Es hat Zitronen drauf und sagt „Ciao bella“ – also muss es mit.
Dann noch: Mortadella. Und zwar nicht in Scheiben, sondern in Wagenrad-Größe, als hätte jemand beim Metzger gesagt: „Mach mal großzügig.“ Dazu zwei Zitronen mehr als geplant – man weiß ja nie, wann man eine braucht. Fürs Zitroneneis. Oder zur inneren Beruhigung beim Auspacken daheim.
Gegen 17 Uhr kommen wir an. Zuhause. Camper leer, Kühlschrank voll, Köpfe voller Bilder – und der unvermeidbare Wäscheberg grinst uns schon vom Flur aus an. Doch das Beste? Kurze Zeit später stehen Noah und Emilia in der Tür. Sie haben uns vermisst – und wir sie sowieso.
Kaum ausgepackt, wird schon inspiziert: „Für mich?!“, fragt Emilia und hält ein neues Kleidchen in die Höhe, das mindestens so viel Glitzer hat wie Begeisterung in ihren Augen.
Noah zählt erst die Zitronen – dann die Salamischeiben – dann die T-Shirts.
Und freut sich über beides. Das Stoffbrotkörbchen wird übrigens kurzerhand zur Mini-Spielkiste.. Funktioniert. Und während wir noch erzählen und auspacken, flackert in unseren Köpfen schon das nächste Kapitel auf: Noch knapp 80 Tage bis zum nächsten Urlaub.
Zwei Wochen Süditalien. Neapel, Vesuv, Amalfiküste – bella Italia, die Dritte. Wenn das kein Happy End mit Fortsetzung ist – dann weiß ich auch nicht.
Fazit zum Gardasee Kurztrip:
Ganz klar: Das war einer dieser Urlaube, von denen man noch monatelang schwärmt – beim Frühstück, beim Familiengrillen, beim nächsten Regen-Sonntag auf der Couch.
Der Campingplatz La Cà? Ein Volltreffer mit Postkarten-Potenzial. Direkt am See, gepflegt bis zur letzten Palme, mit Restaurant, Aussicht und roten Fiat 500 zum Verlieben.
Verona hat uns mit offenen Armen empfangen – Arena, Romeo, Juliette und ein paar neue Spaghetti-inspirierte Gastro-Bekanntschaften inklusive.
Die Märkte? Eine Einladung zum Eskalieren in Etappen. Von Desenzano über Bardolino bis zu meiner neuen Zitronenpresse in Geschirrtuch-Optik.
Und der Gardasee? Glitzert. Strahlt. Ruft: „Komm bald wieder!“ Und ja – wir werden folgen.
Denn Stefan hat jetzt einen Plan. Einen großen.
Beim nächsten Mal – sagt er – mietet er sich ein Boot.
Ob er weiß, wie man ein Boot fährt? Natürlich nicht.
Aber – und das ist ein direktes Zitat – „Da gibt’s doch sicher ein Video bei YouTube.“
Also, liebe Leute: Beim nächsten Mal heißt es vielleicht nicht mehr nur „Camping am See“, sondern „Kapitän Stefan – Mit Vollgas durch die Wellen“. Und wir? Sitzen wieder mittendrin. Mit Wind im Haar, Limo in der Hand und der Gewissheit: Bella Italia hat noch lange nicht fertig mit uns.