Über den Wolken mit der Roosevelt Island Tram und atemberaubender Aussichten vom Edge!

Der Wecker klingelt. Wieder. Unerbittlich. Und obwohl uns die Füße noch vom Vortag pfeifen, kribbelt’s schon wieder – New York wartet nicht. Also auch wir nicht. Rucksack schnappen, Kinder einsammeln, und los geht’s Richtung Manhattan. Wie immer mit unserer alten Bekannten: der Staten Island Ferry.

Pünktlich um 10 Uhr gleiten wir über den Hudson, Lady Liberty nickt uns wieder zu, als würde sie sagen: Na, ihr schon wieder? Und ja – wir sind wieder da, bereit für neue Großstadtabenteuer. Nächster Schritt: die U-Bahn-Linie N. Gelb, rasant, legendär.

Die Fahrt? Eher ein Rodeo als ein Transportmittel. Die Waggons rumpeln, rütteln und tanzen durch die Tunnel, als wollten sie testen, wie fest wir im Leben stehen. Zwischen quietschenden Kurven, durchgeschütteltem Gleichgewicht und wildem Griff-nach-der-Stange schieben sich Straßenmusik, fremde Gerüche und bunte Werbung wie ein Film in 4D an uns vorbei.

Die Haltestellen leuchten uns entgegen wie versteckte Levels in einem Großstadt-Game – jede anders, jede mit neuem Soundtrack. Einmal kurz durchatmen, bevor die Lautsprecher wieder etwas nuscheln, das irgendwie wie unsere Haltestelle klingt.

Lexington Avenue/59th Street. Raus. Erstmal sortieren. Oben angekommen stehen wir plötzlich mitten im Gewusel, eingeklemmt zwischen Anzugträgern, Coffee-to-go-Kriegern und staunenden Touristen. Wolkenkratzer ragen über uns, Taxis hupen unter uns – und wir stehen da, Karte in der Hand, Orientierung im Eimer.

Erstmal Richtung finden. Nach kurzer Diskussion, zwei Handy-Checks, einem halben Kreis und der Erkenntnis, dass die Sonne tatsächlich im Osten aufgeht, haben wir’s: Ziel ausgemacht. Wir laufen los – nächster Halt: die Roosevelt Island Tram Station.

Denn heute geht’s hoch hinaus – und gleichzeitig über den Fluss. Seilbahn statt Subway. Und das wird garantiert nicht weniger spektakulär.

Bloomingdale

Eigentlich wollten wir ja zur Roosevelt Island Tram. Der Weg war kurz, die Schlange dafür umso länger – olympiareif, mehrsprachig und absolut bewegungslos. Vor uns: ein Meer aus Wartenden. Hinter uns: eine Uhr, die gnadenlos tickte. Denn bei Serendipity III wartete ein reservierter Tisch – und der Magen hatte bereits Protest angekündigt.

Also wurde die Tram kurzerhand gestrichen und Plan B aktiviert: Abmarsch Richtung Desserttempel. Dort angekommen, wollten wir höflich fragen, ob wir vielleicht etwas früher… Überraschung! Unsere Reservierung war ohnehin sechs Stunden zu spät eingetragen. Zeitzonenchaos vom Feinsten – aber ausnahmsweise zu unseren Gunsten.

Serendipity III

Wir bekommen einen runden Tisch im Erdgeschoss, überdimensionale Speisekarten und das Gefühl, plötzlich in einem Stück New Yorker Geschichte zu sitzen. Ein Blick auf die Preise und die Dessertnamen reicht, um zu wissen: Hier geht’s nicht um Hunger – hier geht’s um Erlebnisse.

Wir entscheiden uns für vier „Frozen Hot Chocolate“ – diese göttlich überdimensionierten Becher voller Schokolade, Eis und Sahne – und ein paar Pommes für die Kinder. Die Rechnung? 120 Dollar. Der Geschmack? Unbezahlbar.

Noah jedoch hatte andere Pläne. Kaum war mein Becher gelandet, war seine Pommes-Liebe Geschichte. Mit einem Grinsen, das jedes Schokodiplom verdient hätte, schob er sein Essen beiseite, schnappte sich meinen Strohhalm und rief triumphierend:

Serendipity III

„Mama, Omas Schokolade schmeckt viel besser als Pommes!“

Was will man da machen? Ich hab geteilt – natürlich. Denn wenn man schon Serendipity erlebt, dann richtig.

Serendipity III – Ein süßer Wahnsinn in Sahneform

Warum Serendipity III, fragt ihr euch? Ganz einfach: Weil es kein normales Restaurant ist. Es ist eine Institution, ein Denkmal in Sahne und Schokolade gegossen, ein kulinarisches Kuriositätenkabinett, das seit 1954 Gäste aus aller Welt mit zuckersüßen Sünden verführt – von ganz normalen Touristen bis zu Marilyn Monroe, Cary Grant, Andy Warhol und sogar Beyoncé.

Versteckt in der 60th Street zwischen 2nd und 3rd Avenue, gleich um die Ecke von Bloomingdale’s, wirkt die Fassade unscheinbar – fast wie eine schicke Boutique. Doch sobald man durch die Tür tritt, landet man in einem Paralleluniversum, in dem Tiffany-Lampen von der Decke baumeln, der Kitsch stolz aus allen Ecken strahlt und man das Gefühl hat, Willy Wonka könnte gleich hinterm Samtvorhang hervorschauen. Es ist verrückt, überdreht – und einfach wunderbar.

Hier gibt es keine Trends. Die Einrichtung ist seit Jahrzehnten nahezu unverändert, und das ist gut so. In einer Stadt, die sich schneller dreht als ein New Yorker U-Bahn-Drehkreuz, ist dieser Ort eine Konstante. Ein Schokoladentrüffel in einer Welt voller Instant-Suppen.

Und dann ist da natürlich die Königin des Hauses: die Frrrozen Hot Chocolate.

Ein schokoladiger Riese in Pokalform, dekoriert mit Sahne, Strohhalmen, und einer Kalorienzahl, die besser nicht genauer hinterfragt wird. Ein Getränk, das eher Mahlzeit als Erfrischung ist – und genau deshalb so genial.

Aber das war noch nicht alles: Serendipity III hält gleich mehrere Einträge im Guinness-Buch der Rekorde. Hier bekommt man unter anderem:

  • das „Golden Opulence Sundae“ – für schlappe 1000 Dollar, mit Blattgold, gesüßtem Kaviar, serviert im Kristallglas mit echtem Goldlöffel.
  • und für ganz große Träume: den „Frrrozen Haute Chocolate“ – mit 28 edelsten Kakaosorten, Goldflocken und essbarem Goldpokal, zum bescheidenen Preis von 25.000 Dollar.

Keine Sorge – wir bleiben auf dem Teppich. Vier „Frozen Drinks“ für die Großen, Pommes für die Kleinen – schlanke 120 Dollar später sind wir pappsatt, glücklich und ein bisschen klebrig vor Glück. Und ganz ehrlich? Es war jeden Cent wert. Denn was ist schon Geld gegen die Erinnerung, wie Noah sich seelenruhig meinen Schokobecher unter den Nagel reißt und strahlend verkündet: „Mama, Omas Schokolade schmeckt besser als Pommes!“

Frrrrrrzozen Hot Chocolate

Und so wird aus einem zunächst verpassten Seilbahnabenteuer, einer verfrühten Tischanfrage und einem Jetlag-Fehler bei der Reservierung ein echtes Serendipity-Erlebnis. Also: eine glückliche Entdeckung zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.

Oder wie wir jetzt sagen würden: Ein Löffel New Yorker Magie. In Sahne gehüllt.

Roosevelt Island Tram

Die Rechnung im Serendipity III ist beglichen, die Schokoladenreste kleben noch selig in den Mundwinkeln, und unser inneres Kalorienkonto wurde gerade mit Zinsen überzogen. Zeit also, sich erneut auf den Weg zur Roosevelt Island Tram zu machen – diesmal ohne tickende Reservierung im Nacken, ohne Krisenstab, ganz ohne Eile. Nur wir, der East River, und die wohl berühmteste Seilbahn von ganz New York.

Was heute aussieht wie ein Touristenmagnet auf Drahtseilen, war ursprünglich gar nicht für Sightseeing gedacht. Ganz im Gegenteil: Roosevelt Island, diese schmale grüne Linie im East River, war früher alles andere als ein Ausflugsziel. Sie hieß noch „Welfare Island“, und wer hier landete, hatte selten Ferien – sondern eher Typhus, Pocken oder eine Vorladung. Gefängnisse, Krankenhäuser und ein Pockenhaus – das war der Alltag dieser Insel bis in die 1970er-Jahre. Heute erinnert nur noch das gespenstische Skelett des alten Krankenhauses daran. Ein Lost Place mitten im Big Apple.

Doch die Stadt hatte andere Pläne: In den späten 1960ern sollte hier ein autofreies Wohnviertel entstehen – futuristisch, modern, urban. Nur ein kleines Problem: Die U-Bahn kam nicht. Die Brücke war zwar da, aber ein Aufzug von der Queensboro Bridge schien nicht gerade die glamouröseste Lösung zu sein. Also entschied man sich für eine Zwischenlösung: eine Luftseilbahn.

Die „Tram“ war eigentlich nur als Übergang gedacht. Aber wie das so ist in New York – wenn etwas funktioniert (und dabei noch ikonisch aussieht), wird es zum Klassiker. Und so wurde aus einem Notbehelf ein echtes Wahrzeichen. Die U-Bahn-Anbindung kam dann irgendwann 1989 – aber da war die Gondel längst zum Liebling geworden.

Heute gleiten die roten Kabinen im 7-Minuten-Takt über den East River – mit Panoramaausblick, Seufz-Garantie und gelegentlichem Handykamera-Stau am Fenster. New York unter einem, Manhattan vor einem, die Skyline im Rücken – was will man mehr?

Also lehnen wir uns zurück, genießen die Fahrt – und denken kurz daran, wie herrlich absurd es ist, dass ausgerechnet eine provisorische Lösung eines der charmantesten Erlebnisse in Manhattan geworden ist. Aber hey – genau das ist New York. Immer ein bisschen provisorisch. Und immer spektakulär.

Hudson Yards Subway Station

Nach einer gemütlichen Verschnaufpause auf Roosevelt Island – mit Blick auf Manhattan, frischer Brise im Gesicht und der inneren Stimme, die schon wieder “Wow!” flüstert – steigen wir wieder in die ikonische Tram ein. Zurück über den East River, zurück ins Abenteuer.

Doch diesmal trennen sich unsere Wege vorübergehend. Oli, Nadine und Emilia haben große Pläne: Sie wollen Madame Tussauds unsicher machen und sich anschließend bis zur Spitze des Empire State Buildings hocharbeiten. Respekt – das klingt nach einem ehrgeizigen Nachmittagsprogramm, das locker als sportliches Tagesziel durchgehen könnte.

Für Stefan, Noah und mich ist das jedoch alles bereits ein alter Hut – zumindest das mit dem Empire State Building. Wir waren schon am Sonntag ganz oben. Und da wir ein Herz für Wiederholungstäter, aber auch für neue Ausblicke haben, schmieden wir einen anderen Plan: Das Edge. Dieses atemberaubende Aussichtsdeck in luftiger Höhe ist noch auf unserer Bucket List – und heute könnte unser Glückstag sein!

Pünktlich 17:30 Uhr wollen wir uns alle wiedersehen – am Ausgang des Empire State Buildings. Bis dahin ist noch viel Luft nach oben, im wahrsten Sinne des Wortes.

Unsere Sightseeing-Strategie: grüne Linie 4 Richtung Grand Central. Dieser Bahnhof ist nicht einfach nur ein Bahnhof – er ist ein Kathedralentraum aus Stein, Marmor und Menschenmengen. Einmal kurz staunen, dann heißt es: umsteigen auf die Linie 7 – ab nach Hudson Yards!

Die U-Bahn bringt uns direkt zum hochmodernen Bahnhof, der aussieht wie eine Mischung aus Science-Fiction und Architekturmagazin. Und dann: Rolltreppe. Keine gewöhnliche. Nein, eine epische Rolltreppe, die sich wie ein zäher Kaugummi in die Höhe zieht. Mit jeder Stufe steigt die Spannung: Wie viele Menschen haben heute dieselbe Idee wie wir?

Hudson Yards Subway Station

Am Ende der Rolltreppe wartet die Wahrheit: Schlange oder Chance?

Noch wissen wir es nicht – aber eines ist klar: New York ist nie langweilig. Und das nächste Highlight ist immer nur ein paar Stufen entfernt.

Uns scheint das Glück heute wirklich hold zu sein: Die Warteschlange vor dem Edge ist zwar noch lang genug, um sich gedanklich schon mal ein Picknick einzurichten – aber im Vergleich zu vor zwei Tagen? Fast gemütlich! Also reihen wir uns ein, bereit für das nächste Abenteuer in luftiger Höhe.

The Edge

Schon der Weg durch die Gänge von Hudson Yards ist ein Erlebnis für sich. Kunstinstallationen, futuristische Beleuchtung und die kühle Eleganz moderner Architektur sorgen dafür, dass man das Gefühl hat, sich auf eine VIP-Zone für Wolkenliebhaber zuzubewegen. Die Sicherheitskontrolle meistern wir mittlerweile wie alte Flughafenveteranen, und dann ist es endlich soweit: der Highspeed-Aufzug ruft.

Und wie der ruft. In Windeseile schießt er uns hinauf – 100 Stockwerke in unter einer Minute. Es knackt leicht im Ohr, die Knie werden weich, und das Herz hängt irgendwo zwischen Etage 60 und 70. Und trotzdem grinst man. Denn man weiß, was oben wartet.

Nach rund 45 Minuten Wartezeit (die in Manhattan-Zeitrechnung ungefähr einem Wimpernschlag entspricht) treten wir endlich hinaus auf das Edge – die spektakulärste Aussichtsplattform der westlichen Hemisphäre. Und ehrlich? Es fühlt sich an, als hätte Tony Stark persönlich dieses Ding entworfen.

24 Meter ragt die Plattform aus dem 30 Hudson Yards hinaus – frei schwebenddreieckiggläsern. Der Blick? Nicht einfach nur schön. Umwerfend. Gänsehaut-verursachend. Kinoreif. Der Wind zupft an unseren Haaren, die Stadt pulsiert 345 Meter unter uns, und ganz ehrlich: Wenn Iron Man jetzt durchs Bild fliegen würde, würde das niemanden mehr überraschen.

New York liegt uns zu Füßen, und plötzlich erscheint alles ganz klein – die yellow cabs, die Menschen, sogar das Empire State Building in der Ferne. Es ist diese Perspektive, die einen gleichzeitig demütig und übermütig macht. Man steht still – und fühlt sich doch grenzenlos.

Edge ist kein gewöhnlicher Aussichtspunkt. Es ist eine Bühne. Ein Gefühl. Ein „Wow“ in architektonischer Form. Und wir mittendrin – auf Augenhöhe mit den Wolken. New York, du hast es wieder geschafft: Uns den Atem zu rauben. Und unser Herz gleich mit.

The Edge

Fast zwei Stunden verweilen wir auf dieser schwebenden Plattform, die sich wie ein Aussichtspunkt für Superhelden anfühlt. Der Blick über Manhattan ist schlichtweg magisch – die Sonne taucht die glitzernden Wolkenkratzer in warmes Licht, und die Stadt breitet sich vor uns aus wie ein lebendiges Panorama, das ständig in Bewegung ist.

Ein bisschen Nervenkitzel ist inklusive: Denn wer hier ganz an den Rand tritt, steht hinter nichts als einer gläsernen Barriere. Der Glasboden in der Mitte? Für Höhenangst-Geplagte eher ein Alptraum – für Noah hingegen ein Abenteuerspielplatz in 345 Metern Höhe. Barfuß, fröhlich, furchtlos. Während andere zögern, liegt er schon bäuchlings auf dem Glas und winkt der Stadt zu, als gehöre sie ihm.

Doch irgendwann heißt es: Abschied nehmen. Mit einem letzten Blick über die Dächer New Yorks steigen wir in den Highspeed-Aufzug, der uns zurück in den Großstadtdschungel katapultiert. Von Hudson Yards geht’s mit der Subway zurück zum Empire State Building – pünktlich zur Familienzusammenführung um 17:30 Uhr.

Währenddessen bei Nadine, Oli und Emilia:

Auch sie sind mit der Subway unterwegs, jedoch mit einem ganz anderen Ziel: Madame Tussauds, das Reich der stummen Berühmtheiten mitten am Times Square. Hier wird nicht gestaunt – hier wird posiert!

Schon am Eingang begrüßt sie Pink – stimmgewaltig in Wachsform, mit einer Präsenz, die fast das Blitzlicht der Handykameras ersetzt hätte. Doch das eigentliche Highlight? Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten aus Kindertagen: E.T. persönlich! Geduldig sitzt er im Fahrradkorb, während hinter ihm der Vollmond leuchtet – eine Filmszene zum Einsteigen. Emilia strahlt, als sie sich auf den Sattel setzt, und für einen Moment sieht es tatsächlich so aus, als würde sie gleich mit ihrem neuen außerirdischen Kumpel abheben.

Madame Tussauds

Das Angebot an Promis ist bunt wie der Broadway selbst: Filmstars, Popikonen, Sporthelden und Politiker geben sich die Klinke in die – nun ja – starren Hände. Selfies mit Marilyn, ein kühler Blick vom Terminator und ein stiller Händedruck von Obama inklusive. Zwischendurch ein kurzer Abstecher ins Weiße Haus, wo Oli in einem Moment voller patriotischer Komik eine improvisierte Ansprache im Presseraum hält – natürlich mit ernster Miene und bedeutungsschwangeren Worten wie: „Wir werden die Pommespreise senken!“

Madame Tussauds ist kein Museum – es ist ein Spielplatz für Erwachsene mit Star-Allüren. Und wer wollte nicht schon immer mal auf Tuchfühlung mit Johnny Depp oder Beyoncé gehen, ohne dabei von Sicherheitsleuten weggebrummt zu werden?

Zwei Nachmittage, zwei Perspektiven – einer zwischen Himmel und Hochhaus, der andere mitten in einer Wachs gewordenen Parallelwelt. Und beide zeigen: In New York ist wirklich alles möglich – man muss sich nur entscheiden, ob man lieber fliegt oder posiert.

Wer ist eigentlich Madame Tussaud?

Madame Tussaud, deren richtiger Name Marie Tussaud war, entpuppt sich als eine bemerkenswerte französische Wachsbildnerin mit einem Lebenslauf, der fast so aufregend ist wie der von Spider-Man – nun ja, zumindest fast. Geboren im Jahr 1761 in Straßburg, Frankreich, zog sie ab 1767 nach Paris. Während der turbulenten Zeit der Französischen Revolution arbeitete sie in der Werkstatt ihres Mentors, Philippe Curtius, einem Bildhauer, der Wachsbilder herstellte. Marie Tussaud entwickelte beeindruckende Fähigkeiten in der Herstellung von Wachsfiguren und begann, viele der prominenten Persönlichkeiten und Opfer der Revolution nach dem Leben zu modellieren. Diese Figuren wurden Teil eines Museums, das sie in Paris eröffnete. Die Sammlung umfasste Wachsabbilder von berühmten historischen Figuren, Politikern und Königen, darunter auch die Guillotine und Wachsfiguren von enthaupteten Köpfen.

Später wagte Marie Tussaud den Umzug nach Großbritannien, wo sie mit ihrer Wachs-Show und ihren Figuren einen Erfolg landete, der selbst James Bond die Augen öffnen würde. Ihr Museum in London, das heute als „Madame Tussauds“ bekannt ist, wurde zu einer weltbekannten Attraktion und ist nun die Heimat von lebensgroßen Wachsfiguren von Promis, Politikern, Schauspielern und historischen Persönlichkeiten. Das Erbe von Madame Tussaud lebt weiter in diesen faszinierenden Wachsfiguren und ist bis heute ein Symbol für Kunst, Unterhaltung und das unbestreitbare Talent, Menschen aus Wachs herzustellen.

Nach dem Selfie-Marathon bei Madame Tussauds – inklusive Wachs-Pink und E.T. unter Vollmond – brauchte unser mutiges Trio dringend eine Stärkung. Ein kurzer Boxenstopp bei Taco Bell wurde zur kulinarischen Aufwärmübung, bevor es zum krönenden Tageshöhepunkt ging: dem Aufstieg aufs Empire State Building.

Ein Besuch in New York ohne diesen Klassiker? Undenkbar. Dank reservierter Zeittickets verlief der Einlass katzenartig flink, und bald schon standen Nadine, Oli und Emilia auf dem Observation Deck. Timing: perfekt. Wetter: göttlich. Aussicht: absoluter Wahnsinn.

Der Sonnenuntergang war das Sahnehäubchen auf dem Big Apple – Gold über der Skyline, glitzernde Lichter am Times Square, und am Horizont die glänzenden Zinnen von Hudson Yards, als hätte jemand dort Manhattan neu erfunden. Nach gefühlt 873 Fotos und unzähligen „Schau mal, wie schön das da hinten aussieht!“-Momenten ging’s pünktlich um 17:30 Uhr wieder zurück auf den Boden der Tatsachen – genauer gesagt: zum Eingang des Empire State Buildings, wo wir uns alle wieder versammelten.

Doch der Tag war noch nicht ganz zu Ende. Nadine und Oli hatten noch eine magische Mission auf dem Plan: den Besuch des legendären Harry Potter Stores beim Flatiron Building. Während sie in Richtung Zauberei eilten, entspannten wir uns mit Stefan und den Kindern auf dem Flatiron Plaza – umgeben von heißem Kaffee, kühlem Wind und Blick aufs leuchtende Empire State Building.

Dann die Rückkehr der Hogwarts-Anwärter – mit gesenktem Zauberstab. Zutritt nur mit Zeitfenster, und für heute: alles ausgebucht. Der Frust war kurz, aber der Trost leuchtete über uns in weihnachtlichem Rot und Grün: das Empire State Building, wie immer dramatisch inszeniert.

Empire State Building

Es ist schon spät. Also auf zur Subway, zurück zur South Ferry Station, und per Fähre heimwärts nach Staten Island. Doch bevor wir endgültig den Abend einläuteten, legten wir noch einen schnellen Abstecher zu Target ein, um Frühstücksvorräte zu bunkern – mit leicht überdrehten Kindern und leicht leerem Kühlschrank.

Morgen ist Silvester. Die Vorfreude liegt in der Luft wie Konfetti vor dem Countdown. Und auch wenn nicht jeder Zauberspruch klappt, jeder Plan gelingt oder jeder Laden geöffnet ist: Diese Stadt macht selbst Umwege unvergesslich.

New York, du unglaubliches Biest – wir sind bereit für den letzten Tanz des Jahres. 🎆🗽

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