Öland: Ein Tag voller Abenteuer, Bonbons und Leuchttürme
Hallo liebe Leute! Holt euch ’nen Kaffee und macht es euch gemütlich, denn es gibt mal wieder frischen Lesestoff von unseren Abenteuern! Also, wo fangen wir an? Ach ja, mit einem Frühstück, das mehr nach Urlaub schmeckt als jedes 5-Sterne-Hotelbuffet. Wir sitzen im Camper, die Türe weit offen, und draußen zwitschern die Vögel ein fröhliches Guten-Morgen-Ständchen, während die Sonne langsam über den Horizont krabbelt . Es gibt doch wirklich nichts Besseres, als den ersten Kaffee des Tages in der Hand zu halten, während die frische Morgenluft um die Nase weht – der perfekte Start in einen neuen Tag voller Abenteuer!
Nach dem Frühstück packen wir unsere sieben Sachen und machen uns auf den Weg nach Öland. Die Brücke zu dieser kleinen, aber feinen Insel ist fast um die Ecke von unserem Campingplatz – quasi ein Katzensprung entfernt. Mit jedem Kilometer, den wir hinter uns lassen, spüren wir die Vorfreude. Neue Abenteuer, wir kommen!
Öland ist eine faszinierende Insel an der Ostküste Schwedens, bekannt für ihre einzigartige Natur, reiche Geschichte und charmante Atmosphäre.
Die endlosen weißen Sandstrände entlang der Küste laden (nicht gerade Anfang Mai!) zum Sonnenbaden, Schwimmen und Entspannen ein. Pittoreske Fischerdörfer mit bunten Häusern und malerischen Hafenansichten säumen die Küste.
Im Süden der Insel befindet sich das UNESCO-Weltkulturerbe Alvaret, eine einzigartige Kalkstein-Graslandschaft, Heimat seltener Pflanzen und Tiere.
Charmante Städtchen und Dörfer mit alten Kirchen, gemütlichen Cafés und kleinen Läden laden zum Verweilen ein.
Ein perfektes Reiseziel für alle, die gerne neue Orte entdecken! Und für uns…
Unser erster Halt auf Öland führt uns gen Norden zur majestätischen Ruine von Schloss Borgholm. Wir rollen auf den Parkplatz und springen voller Energie aus dem Camper, nur um dann festzustellen: Die Ruine öffnet erst um 10 Uhr. Es ist gerade mal 9 Uhr. Na super, oder? Aber wir wollen die Ruine eh nur von außen erkunden.
Der altehrwürdige Bau thront erhaben vor uns, und selbst im geschlossenen Zustand ist er ein echter Hingucker. Einige Fotos später steigen wir wieder in unseren treuen Camper und setzen unsere Reise fort. Wir lassen die imposante Ruine hinter uns und fahren weiter, gespannt auf das, was Öland noch für uns bereithält.
Unser nächster Stopp? Die Kirche von Köping, die sich wie ein verstecktes Juwel inmitten der grünen Wiesen und alten Bäume erhebt. Wir rollen gemütlich an, und schon beim Aussteigen sehen wir: Die Kirche ist ein echter Hingucker, mit ihren hohen Turm den alten, braun-gelben Steinen, die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Nach diesem kurzen Fotostopp steigen wir wieder in unseren Camper, bereit für das nächste Abenteuer.
Wir fahren weiter nach Norden zu unserem nächsten Stopp: den faszinierenden Steinmännchen entlang der Stony Loftakustväg. Steinmännchen? Ja, ihr habt richtig gehört! Das sind charmante kleine Türmchen aus Steinen, die entlang der Küste von Öland von Besuchern und Einheimischen errichtet werden. Es ist eine Art Tradition hier, ein kleines Kunstwerk aus Steinen zu erschaffen und es auf die bereits bestehenden Türmchen zu setzen. Klingt spannend, oder?
Als wir ankommen, bietet sich uns ein Anblick, der fast wie aus einer anderen Welt wirkt. Hunderte, vielleicht tausende dieser kleinen Steinmännchen erstrecken sich entlang der Küste, jede einzelne ein Unikat, das von jemandem mit Liebe und Sorgfalt gebaut wurde.
Während wir entlang der Küste spazieren, bewundern wir die Vielfalt der Steinmännchen. Einige sind klein und zierlich, andere sind groß und majestätisch. Manche sind kunstvoll balanciert, andere scheinen geradezu skulptural. Es ist erstaunlich zu sehen, wie viele davon hier zu sehen sind.
Wir suchen uns ein gemütliches Plätzchen und ich beginne ein eigenes Steinmännchen zu bauen. Es macht unglaublich viel Spaß, die perfekt geformten Steine auszuwählen und sie übereinander zu stapeln. Natürlich darf auch hier ein ausgiebiges Fotoshooting nicht fehlen. Wir knipsen Bilder von unseren Meisterwerken und fangen die Schönheit dieses besonderen Platzes ein. Ein Schnappschuss von uns beiden darf natürlich auch nicht fehlen.
Nachdem wir unsere steinernen Kunstwerke vollendet haben, nehmen wir uns noch einen Moment, um die Aussicht zu genießen. Die Aussicht entlang der Küstenstraße ist atemberaubend: das raue Meer, die wilden Klippen und das alles dekoriert mit hunderten dieser Steinmännchen. Einfach Wow!
Mit einem letzten, zufriedenen Blick auf die Steinmännchen steigen wir wieder in unseren Camper.
BILDERGALERIE: Stony loftakustväg
Auf unserer weiteren Fahrt über Öland passieren wir unzählige Windmühlen. Es scheint, als wären sie überall! Ein wahres Windmühlenparadies! Natürlich können wir nicht widerstehen und halten an, um einige von ihnen zu fotografieren. Jede Windmühle ist auf ihre eigene Weise wunderschön und hat ihren ganz eigenen Charme. Einige stehen stolz auf den Hügeln und blicken über die weite Landschaft, wie stille Wächter, die alles im Blick haben. Andere verstecken sich hinter kleinen, malerischen Häusern und wirken wie geheime Schätze, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Besonders beeindruckt sind wir von der Reihe Windmühlen bei Lerkaka kvarnar. Diese fünf Mühlen stehen wie Perlen aufgereiht entlang des Weges und strahlen eine fast majestätische Ruhe aus. Wir parken unseren Camper und springen aus dem Fahrzeug. Die Kamera ist natürlich mein ständiger Begleiter und klickt unaufhörlich, während wir die Windmühlen aus jedem erdenklichen Winkel festhalten.
Nachdem wir genug Fotos von den wunderschönen Windmühlen gemacht haben, machen wir uns auf den Weg zum nächsten Highlight: dem zweiten Frühstück in der Bageri & Konditori Kaffestugan. Diese gemütliche Bäckerei und Konditorei ist ein echter Geheimtipp auf Öland und für uns der perfekte Zwischenstopp.
Schon beim Eintreten werden wir von dem verlockenden Duft von frisch gebackenem Brot und Kuchen empfangen. Die Auswahl ist einfach unglaublich: von knusprigen Brötchen über verlockende süße Teilchen bis hin zu köstlichen Kuchen und Torten, die so kunstvoll verziert sind, dass sie fast zu schade zum Essen sind. Aber nur fast, denn unser Appetit ist riesig!
Wir bestellen uns eine Auswahl an süßen Leckereien – eine Zimtschnecke für mich und einer Quarktasche für Stefan. Mit unseren Köstlichkeiten beladen, suchen wir uns einen der gemütlichen Tische, der mit seinen rustikalen Holzstühlen und bunten Kissen zum Verweilen einlädt.
Während wir genüsslich unsere Leckereien verspeisen, freuen wir uns schon auf unser nächstes Ziel: der majestätische Leuchtturm Långe Erik.
Der Långe Erik ist einer der bekanntesten Leuchttürme auf Öland und ein echtes Wahrzeichen der Insel. Er thront auf der westlichen Landzunge ganz oben im Norden Ölands und lässt sich perfekt mit einem Besuch des mystischen Trollskogen verbinden – unser nächstes Ziel auf dieser wunderbaren Reise. Schon von weitem sehen wir ihn, wie er sich majestätisch über die Küste erhebt und uns den Weg weist.
Wir parken unseren Camper und machen uns auf den kurzen Spaziergang zum Leuchtturm. Der Weg führt uns durch die malerische Küstenlandschaft, vorbei an wilden Blumen, die sich im Wind wiegen, und kleinen Felsen, die vom Meer umspült werden. Es ist ein Moment purer Naturidylle, und wir können gar nicht genug davon bekommen, wie friedlich und gleichzeitig kraftvoll die Umgebung wirkt.
Als wir den Leuchtturm erreichen, sind wir überwältigt von seiner imposanten Größe. Der Lange Erik ragt 32 Meter in den Himmel und bietet einen grandiosen Anblick, der uns sprachlos macht. Wir verbringen einige Zeit damit, Fotos zu machen und die atemberaubende Aussicht auf das weite, glitzernde Meer zu genießen.
Der Leuchtturm ist nur während der Hauptsaison zugänglich, aber das hält uns nicht davon ab, seine Schönheit ausgiebig von unten zu bewundern. Die 138 Treppenstufen, die hinaufführen, können wir uns lebhaft vorstellen – ein wahres Abenteuer für einen anderen Tag. Doch auch von hier unten ist der Lange Erik einfach beeindruckend, ein stiller Wächter der Küste, der seit Jahrhunderten Schiffen den Weg weist.
Nachdem wir uns an der Pracht des Leuchtturms sattgesehen und unzählige Fotos geschossen haben, machen wir uns wieder auf den Weg. Unser nächstes Ziel ist der verwunschene Trollskogen, ein magischer Wald, der mit seinen krummen, verworrenen Bäumen und geheimnisvollen Pfaden Geschichten aus alten Zeiten erzählt.
Unsere Reise auf Öland führt uns als nächstes zum Nationalpark Trollskogen. Der Name allein klingt schon nach Abenteuer, oder? Ein bisschen wie in einem Märchenbuch, wo hinter jedem Baum ein Geheimnis lauert.
Als wir in den Nationalpark eintreten, tauchen wir ein in eine Welt voller magischer Atmosphäre. Der Trollskogen ist ein urwüchsiger Wald, dicht und geheimnisvoll, mit moosbewachsenen Bäumen und versteckten Lichtungen. Man könnte fast glauben, dass hier tatsächlich Trolle und Kobolde hausen – so märchenhaft wirkt dieser Ort.
Ganz oben im Norden Ölands befindet sich dieses Naturschutzgebiet, und der Spitzname „Zauberwald“ erklärt sich schnell von selbst. Wir wären nicht überrascht, wenn zwischen den Moosen und Farnen plötzlich ein Kobold aus seinem Erdhäuschen spazieren würde. Der Trollskogen ist besonders bekannt für seine urigen, krumm gewachsenen Kiefern, die aussehen, als hätten sie eine eigene Geschichte zu erzählen. Eine 900 Jahre alte Eiche ragt majestätisch in die Höhe, während wuchernder Efeu die Baumstämme umschlingt und eine sehr artenreiche Vogelwelt uns mit ihrem Gesang verzaubert. Die Natur hier ist geprägt durch die direkte Nähe zur Ostsee, und hin und wieder peitscht ein Sturm durch den Wald, der dem Ort eine zusätzliche Portion Wildheit verleiht.
Es gibt drei verschiedene Wanderwege durch das Naturreservat: den roten Weg mit einer Gesamtstrecke von 4,5 Kilometern, den gelben Weg mit 2,4 Kilometern und den blauen Weg mit 1 Kilometer. Wir entscheiden uns für den längsten Pfad, den Trollskogsstigen, und freuen uns auf eine ausgedehnte Erkundungstour.
Eine weitere Besonderheit im Trollskogen sind die hier angesiedelten Rinder. Zu unserer großen Überraschung treffen wir diese mächtigen Tiere direkt im Wald an. Gemütlich wiederkäuend stehen sie zwischen den Bäumen und wirken dabei so gelassen, dass sie sich von uns überhaupt nicht beeindrucken lassen.
Unser Spaziergang auf dem 4,5 Kilometer langen Wanderweg durch diesen faszinierenden Wald ist ein echtes Erlebnis. Der Weg führt uns vorbei an alten, umgestürzten Baumstämmen, über kleine Brücken und durch dichtes Unterholz. Überall hören wir das sanfte Rauschen des Meeres und das fröhliche Zwitschern der Vögel, die uns mit ihrem Konzert begleiten.
Auf unserer Wanderung stoßen wir immer wieder auf aufgeschichtete Steinhügel. Neugierig bleiben wir stehen und lesen auf den Hinweistafeln, dass es sich hierbei um uralte Steingräber handelt. Diese stillen Zeugen vergangener Zeiten lassen uns innehalten und darüber nachdenken, wie das Leben vor so langer Zeit auf dieser Insel wohl gewesen sein muss.
BILDERGALERIE: trollskogsstigen
Die Steingräber im Trollskogen sind Zeugnisse der Vergangenheit und stammen aus der Bronzezeit, etwa 1800 bis 500 Jahren v. Chr. Sie sind eine Art Grabstätten, die von den damaligen Bewohnern errichtet wurden, um ihre Toten zu bestatten.
Die Steingräber bestehen aus großen Steinblöcken, die in einer bestimmten Form angeordnet sind, um eine Grabkammer zu bilden. Diese Kammer war oft von einem Hügel aus Erde oder Steinen umgeben, um das Grab zu markieren und zu schützen.
Was die Steingräber im Trollskogen so besonders macht, ist ihre Anzahl und Vielfalt. Entlang des Trollskogsstigen, dem Hauptwanderweg durch den Nationalpark, finden sich zahlreiche dieser prähistorischen Gräber. Einige sind klein und unscheinbar, andere sind größer und beeindruckender.
Wir gehen den Trail im Uhrzeigersinn und sind schon fast am Ende, als wir an der Trolleken vorbeikommen. Trolleken heißt übersetzt “Troll-Eiche” und ist ein bemerkenswerter Baum. Diese Eiche ist nicht nur ein imposantes Naturdenkmal, sondern auch mit zahlreichen Legenden und Geschichten verbunden.
Die Eiche ist bekannt für ihre verdrehten, verwachsenen Äste, die sich in alle Richtungen erstrecken und dem Baum ein unverwechselbares Aussehen verleihen. Sie wirkt fast wie eine Art Wächter des Waldes, mit ihren uralten Zweigen, die sich geheimnisvoll über den Wald erstrecken. Als wir vor diesem beeindruckenden Baum stehen, können wir förmlich die Jahrhunderte spüren, die er bereits miterlebt hat.
Was Trolleken so besonders macht, sind die Legenden, die sich um diesen Baum ranken. Man sagt, dass Trolle in der Nähe dieser Eiche leben und in der Nacht aus ihren Verstecken hervorkommen, um durch den Wald zu streifen. Einige behaupten sogar, dass man, wenn man leise genug ist und zur richtigen Zeit an Trolleken vorbeigeht, das Lachen der Trolle hören kann, das durch die Blätter des Baumes weht.
Leider sind wir nicht leise genug oder vielleicht einfach zu spät dran, denn wir können keine Trolle sehen oder hören. Wie schade! Aber die Vorstellung allein reicht, um uns ein Schmunzeln aufs Gesicht zu zaubern.
Nachdem wir uns von der faszinierenden Atmosphäre des Trollskogen Nationalparks verabschiedet haben, machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto und setzen unsere Reise nach Süden fort. Tja, wenn man bereits am nördlichsten Punkt der Insel ist, bleibt einem ja auch gar keine andere Wahl!
Unser nächstes Ziel auf dieser Südwärtsfahrt ist der Leuchtturm Kapelludden. Dieser Leuchtturm, der stolz am Kapelludden Point über den Klippen thront, ist ein weiteres Juwel von Öland. Die Fahrt dorthin ist geprägt von atemberaubenden Ausblicken auf die Küste und die unendliche Weite des Meeres.
Als wir den Leuchtturm erreichen, sind wir beeindruckt von seiner Größe. Der Leuchtturm ragt majestätisch in die Höhe und wirkt wie ein stiller Wächter, der über das Meer und die Küste wacht.
Von weitem machen wir ein paar Fotos – das genügt uns für den Moment. Wir sparen uns den Weg über den Damm und lassen uns von der herrlichen Landschaft und der majestätischen Silhouette des Leuchtturms verzaubern.
Wir verbringen einige Zeit damit, die Aussicht zu genießen und weitere Fotos zu machen. Nachdem wir uns an der Schönheit dieses Ortes sattgesehen haben, machen wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Camper. Noch einmal blicken wir über die Schulter und winken dem Leuchtturm zum Abschied.
Unser Highlight auf der Insel steht bevor: die Ölands Karamellkokeri, die Bonbon Manufaktur der Insel! Wir haben schon so viel davon gelesen und können es kaum erwarten, selbst dort zu sein.
Als wir ankommen, werden wir von einem verlockenden Duft empfangen. Wir betreten die Karamellkokeri und werden herzlich von einer freundlichen Frau begrüßt, die sich als deutsche Auswanderin vorstellt. Sie erzählt uns begeistert, dass um 16 Uhr die Bonbonproduktion beginnt und wir herzlich eingeladen sind, zuzuschauen. Wir sind sofort Feuer und Flamme und beschließen, die Zeit bis dahin mit einem kleinen Rundgang durch die Kokeri zu überbrücken.
Unser Highlight auf der Insel steht bevor: die Ölands Karamellkokeri, die Bonbon-Manufaktur der Insel!
Als wir ankommen, umhüllt uns sofort ein verlockender Duft. Beim Betreten der Karamellkokeri werden wir herzlich von einer freundlichen Frau begrüßt, die sich als deutsche Auswanderin vorstellt. Sie erzählt voller Begeisterung, dass um 16 Uhr die Bonbonproduktion beginnt und wir herzlich eingeladen sind, zuzuschauen. Unsere Augen leuchten vor Vorfreude, und wir beschließen, die Zeit bis dahin mit einem kleinen Rundgang durch die Kokeri zu überbrücken.
Als es endlich so weit ist, kehren wir zur Produktionsstätte zurück und beobachten gespannt, wie die Bonbons hergestellt werden. Die beiden freundlichen deutschen Auswanderer, die das Geschäft betreiben, erklären uns geduldig jeden Schritt des Prozesses. Sie nehmen die Zuckermasse, kneten sie geschickt, formen sie zu großen Kugeln und ziehen sie in kunstvolle Formen. Es ist faszinierend zu sehen, wie aus einem einfachen Klumpen Zucker ein kunstvolles Bonbon entsteht.
Die Zeit ist knapp bemessen – nur etwa eine halbe Stunde haben sie, um die Zuckermasse zu verarbeiten, bevor sie zu fest wird. Alles muss Hand in Hand gehen, und sie arbeiten mit beeindruckender Geschwindigkeit und Präzision. Die Mischung aus Konzentration und Geschicklichkeit, die sie dabei zeigen, ist bewundernswert.
Schließlich formen sie die Bonbons zu kleinen Sanddorn-Bonbons, und wir können es kaum erwarten, sie zu probieren! Als wir die ersten noch warmen Kostproben bekommen, sind wir schlichtweg begeistert. Der Geschmack ist einzigartig und die Konsistenz perfekt – ein wahrer Genuss für die Sinne.
BILDERGALERIE: karamellkokeri
Unsere Zeit bei der Bonbonproduktion in der Ölands Karamellkokeri war zweifellos ein unvergessliches Erlebnis. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Liebe und Handarbeit in jedes einzelne Bonbon gesteckt wird. Mit einem Lächeln im Gesicht und zwei Tüten voller süßer Bonbons verlassen wir die Kokeri. Diese süßen Erinnerungen werden uns noch lange begleiten. Oder besser gesagt, ich glaube, wir werden sie ganz schnell wegknabbern!
Unser Tag auf Öland war bis jetzt einfach großartig! Nachdem wir hautnah erlebt haben, wie in der Ölands Karamellkokeri zauberhafte Bonbons entstehen (und ja, wir haben schon ein paar probiert – oder vielleicht mehr als ein paar, aber wer zählt schon mit?), steht nun unser nächstes und letztes Highlight auf dem Programm: der Leuchtturm Langer Jan.
Wir sind voller Vorfreude und gespannt darauf, was uns an diesem markanten Wahrzeichen der Insel erwartet. Der Name allein verspricht schon etwas Besonderes – “Långe Jan”. Klingt irgendwie nach einem alten Seebären mit einer langen Geschichte, oder?
BILDERGALERIE: Lange JAn
Wir parken unseren Camper und werden gleich von einer Bande neugieriger, schwarz-weißer Kühe begrüßt, als wäre dies ihr privates Weideland. Es scheint fast, als wollten sie uns persönlich zu ihrem Stolz und unserer nächsten Foto-Location führen: dem Leuchtturm Långe Jan, der majestätisch über den Klippen thront.
Dieser Kerl ist wirklich etwas Besonderes. Er steht da, nicht der schlankste Leuchtturm, den wir je gesehen haben, eher so ein Dickerle unter den Türmen. Seine Wände sind strahlend weiß mit einem dicken schwarzen Ring und setzt sich wunderschön gegen den tiefblauen Himmel und das warme Abendlicht ab. Man könnte fast meinen, er würde sich vor stolz geschwollener Brust noch ein paar Zentimeter größer machen.
Hier auf der Südspitze Ölands thront also der “große Bruder” vom Långe Erik – der Långe Jan. Er ist nicht nur älter, sondern auch viel höher mit seinen imposanten 41,6 Metern. Schwedens höchster Leuchtturm, ganz klar ein Gigant in der Szene der Leuchttürme. Um so hoch zu wachsen, hat Jan ein paar Jahre gebraucht. Seit 1785 strahlt sein Licht weit über das Meer hinaus, damals war er noch ein bisschen kürzer, nur 36 Meter hoch.
Schon ein Jahrhundert zuvor gab es Pläne für einen Leuchtturm hier an Ölands südlichem Zipfel. Aber erst 1784, oder vielleicht doch 1778, begann man mit dem Bau. Die Bauzeichnungen stammten von Carl Johan Cronstedt, und das Material wurde von der alten Sankt-Johannes-Kapelle aus dem Fischerdorf Kyrkhamn geliefert – eine Kirche, die während der Reformation zerstört wurde. Heute erinnert ein einfaches Steinkreuz an ihre Existenz.
Seit 1980 arbeitet auch der Långe Jan sogar automatisiert. Sein Licht strahlt bis zu 26 Seemeilen weit, fast 50 Kilometer, und weist noch immer den Weg für Schiffe in der Nacht. Für Besucher wie uns ist er zugänglich, aber es gibt ein paar mehr Stufen zu erklimmen als beim kleinen Bruder im Norden. Genau 197 Stufen führen zur Aussichtsplattform – aber auch hier begnügen wir uns mit dem Blick von unten, denn auch dieser Leuchtturm hat nur während der Hauptsaison geöffnet.
Nachdem wir den Leuchtturm erkundet haben, machen wir uns auf den Rückweg nach Kalmar. Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont zu, und die Luft kühlt sich spürbar ab. Es ist bereits zu spät, um den Grill herauszuholen, also entscheiden wir uns für eine leckere Mahlzeit im Restaurant Stars & Stripes in der belebten Fußgängerzone von Kalmar.
Im Restaurant tauchen wir ein in die Atmosphäre eines typisch amerikanischen Diners. Wir lassen uns saftige Spareribs und herzhafte Burger schmecken, begleitet von eisgekühlten Getränken. Jeder Bissen ist ein Genuss und genau das Richtige, um den Tag perfekt ausklingen zu lassen.
Nach dem köstlichen Abendessen fahren wir zum nahegelegenen Campground, nur etwa 10 Minuten vom Restaurant entfernt. Wir machen es uns in unserem gemütlichen Camper bequem und lassen den Tag Revue passieren.
Die Erinnerungen an den Leuchtturm, die köstlichen Bonbons und die idyllische Landschaft von Öland begleiten uns in die Nacht. Ein perfekter Abschluss für einen erlebnisreichen Tag voller Entdeckungen.
BILDERGALERIE: Kalmar