Gent erleben: Kapitän Noah, Emilia am Steuer & der Drachen des Belfrieds

Am nächsten Morgen begrüßte uns ein wunderbares Frühstück, liebevoll zubereitet von Nadine und Stefan. Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Gent. Die Fahrt war angenehm, und um 10:30 Uhr kamen wir in der Stadt an, bereit für neue Abenteuer.

Unser erstes Ziel war die beeindruckende St. Bavo Kathedrale. Nachdem wir den majestätischen Innenraum erkundet hatten, schlenderten wir weiter zur St. Nikolaus Kirche, deren gotische Architektur uns ebenfalls in ihren Bann zog.

Von dort aus führte uns unser Weg durch die charmante Innenstadt von Gent zum Belfried. Hier erwarteten die Kinder eine besondere Überraschung: ein „Little Guide“, ein kleines Büchlein voller spannender Aufgaben, die sie durch den Belfried führen sollten. Die Kinder schlüpften in die Rolle von Drachenhütern und begaben sich auf eine spannende Suche nach einem Drachenei. Die Entdeckung des Dracheneis war ein großer Erfolg, und die kleine Anstecknadel, die ihnen als Auszeichnung überreicht wurde, trugen sie mit stolzgeschwellter Brust.

Gent

Der Aufstieg im Belfried von Gent war ein echtes Abenteuer! Schon beim Betreten des Turms spürten wir die historische Atmosphäre, die von den alten Mauern ausging. Die Treppen waren steil und schmal, und das schwindelerregende Gefühl, das man beim Blick nach unten hatte, machte die Aufstiege besonders spannend.

Unterwegs entdeckten wir immer wieder kleine Fenster, die atemberaubende Ausblicke auf die Stadt boten. Doch das Highlight waren die vielen Glocken, die uns beim Aufstieg begleiteten. Jede Glocke hatte ihren eigenen Platz und ihre eigene Geschichte, und es war faszinierend, sie aus nächster Nähe zu sehen. Die riesigen, kunstvoll verzierten Glocken hingen in den engen Räumen und erinnerten uns an die bedeutende Rolle, die sie für die Stadtgeschichte gespielt haben.

Ein besonders beeindruckender Moment war, als wir eine riesige Spieldose entdeckten. Diese massive Mechanik, die fast wie ein Kunstwerk wirkte, drehte sich majestätisch und spielte eine nostalgische Melodie. Es war ein magischer Anblick, die großen, verzierten Zifferblätter und die komplizierten Mechanismen zu beobachten, die für die Musik sorgten. Die Kombination aus historischen Glocken und der beeindruckenden Spieldose verlieh dem Aufstieg eine ganz besondere Note und machte die Erfahrung unvergesslich.

Nach so viel Erkundungstour hatten wir uns ein Mittagessen verdient. Am Kronenmarkt fanden wir Boule & Poulette, ein gemütliches Restaurant mit Außensitzplätzen. Das Wetter war herrlich, und wir genossen es, bei strahlendem Sonnenschein draußen zu sitzen und die köstlichen Speisen zu probieren. Der Tag in Gent war bisher ein voller Erfolg, und wir waren gespannt, was uns der Rest des Tages noch bringen würde.

Gent, eine der faszinierendsten Städte Belgiens, trägt ein reiches historisches Erbe in sich, das ihre Straßen und Gebäude lebendig werden lässt. Die Stadt, die im Mittelalter als eine der bedeutendsten Handelsstädte Europas galt, ist berühmt für ihre eindrucksvollen Gebäude und die beeindruckende Architektur.

Gent begann als kleine Siedlung im 7. Jahrhundert, doch im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sie sich zu einem florierenden Handelszentrum. Besonders im 12. und 13. Jahrhundert erlebte die Stadt einen bemerkenswerten Aufschwung, als sie durch ihre Lage an der Kreuzung wichtiger Handelsrouten und durch den Bau eines ausgeklügelten Kanalsystems zu einer bedeutenden Handelsmetropole wurde. Diese Blütezeit ist noch heute sichtbar in der beeindruckenden Architektur der Stadt, insbesondere in der majestätischen St. Bavo Kathedrale, die nicht nur für ihre gotischen Details berühmt ist, sondern auch das berühmte Genten-Altarbild von Jan van Eyck beherbergt. Dieses Meisterwerk der flämischen Malerei ist ein Höhepunkt der westlichen Kunstgeschichte und zieht Kunstliebhaber aus aller Welt an.

Gent war auch ein bedeutendes Zentrum für die Textilindustrie, und die Gravensteen, die mittelalterliche Burg im Herzen der Stadt, ist ein Zeugnis der Macht der Grafen von Gent. Im 12. Jahrhundert erbaut, diente die Burg sowohl als Residenz als auch als Verwaltungszentrum. Heute können Besucher durch die imposanten Hallen und Türme der Burg schlendern und mehr über die Geschichte der Stadt erfahren.

Ein weiteres historisches Highlight ist die Korenlei, eine der malerischsten Straßen von Gent, die entlang des Flusses Lys verläuft und von prächtigen mittelalterlichen Handels- und Lagerhäusern gesäumt ist. Hier spiegelt sich der Reichtum der Stadt aus der Blütezeit wider, und es ist ein perfekter Ort, um die Atmosphäre der vergangenen Jahrhunderte zu genießen.

Heute ist Gent eine lebendige, dynamische Stadt, die ihre historische Substanz bewahrt hat und gleichzeitig ein modernes, kreatives Flair versprüht. Die jährlichen Festivals, das pulsierende Nachtleben und die lebendige Kulturszene machen Gent zu einem faszinierenden Ort, der die Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise vereint.

Das absolute Highlight des Tages war ohne Zweifel die Fahrt mit der Water Tram – ein Erlebnis, das uns alle begeisterte, vor allem aber unseren siebenjährigen Noah, der sich wie ein echter Kapitän fühlte!

Unsere Reise begann am Korenlei, wo wir uns in die gemütlichen Sitze der Water Tram niederließen. Von dort aus setzten wir unsere Fahrt durch die malerischen Kanäle von Gent fort, und schon bald wurde klar, dass diese Bootstour ein ganz besonderes Abenteuer werden würde. Unser Kapitän war ein wahres Highlight, ein charismatischer Geschichtenerzähler, der uns mit faszinierenden Anekdoten über die Stadt und ihre Geschichte fesselte. Seine lebhaften Erzählungen machten die Fahrt nicht nur informativ, sondern auch richtig unterhaltsam.

Aber der wahre Star der Show war unser kleiner Noah. Als der Kapitän ihm das Ruder überließ, war die Freude in seinen Augen unübersehbar. Zuerst half der Kapitän noch ein wenig, um sicherzustellen, dass Noah alles richtig machte. Doch dann drehte er sich zu uns um und ließ Noah das Boot ganz alleine steuern. Das Lächeln auf Noahs Gesicht war unbezahlbar! Stolz und voller Aufregung steuerte er das Boot durch den Muinkschelde Kanal, und als wir durch einen Tunnel fuhren, war es für ihn das größte Abenteuer überhaupt. Man konnte sehen, wie er sich in seiner Rolle als kleiner Kapitän ganz zu Hause fühlte.

Aber auch Emilia kam nicht zu kurz – mit Papas tatkräftiger Unterstützung durfte sie ebenfalls ans Steuer und das Boot ein wenig lenken. Ihre Augen strahlten vor Begeisterung, als sie das Steuer festhielt und sich ebenfalls wie ein Kapitän fühlte.

Nach diesem unglaublichen Erlebnis, das Noahs Tag zum absoluten Highlight machte, setzten wir unseren Spaziergang fort. Unser Magen meldete sich bald, und wir machten eine wohlverdiente Pause in einem kleinen, charmanten Café. Hier gönnten wir uns einen köstlichen Nachmittags-Snack mit Cappuccino und belgischen Waffeln. Es war der perfekte Abschluss für einen Tag voller Abenteuer und unvergesslicher Momente.

Gegen 17 Uhr verließen wir Gent und machten uns auf den Weg zu unserem gemütlichen Farmhaus. Wir packten noch unsere Sachen zusammen, denn am nächsten Morgen ging es weiter nach Brüssel. Nachdem wir alles vorbereitet hatten, fielen wir müde, aber zufrieden ins Bett und ließen den Tag in unseren Träumen Revue passieren.

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