
2021 – Weihnachtszauber in NYC: Eine unvergessliche Reise in Zeiten von COVID-19!
Einmal Neuengland, bitte – mit allem Drum und Dran. So lautete unser Plan für den Herbst 2020. Goldene Wälder, Kürbiskuchen im Überfluss, weiße Kirchen vor rotem Laub und die ganze Familie mit an Bord – Kinder, Enkel, Großeltern, alle vereint im amerikanischen Herbsttraum. Flüge gebucht, Mietwagen gesichert, Hotels vorreserviert. Alles so durchgetaktet wie eine Schweizer Uhr im Hochleistungsmodus. Nur leider kam da jemand dazwischen, der in keinem Reiseführer stand: ein gewisser Herr C., der sich mit dem Vornamen „Global Pandemic“ vorstellte und sämtliche Pläne in Grund und Boden streamte.
Statt Laubrascheln gab’s Lockdown. Statt Pumpkin Pie – Klopapier-Hamsterkäufe. Unsere epische Familienreise wurde gecancelt, und wir fanden uns in einem Netflix-Marathon wieder, bei dem der Hauptdarsteller “Ungewissheit” hieß. Monate vergingen, Flugtermine wurden geschoben wie Dominosteine auf wackeligem Untergrund. Neuengland rutschte vom Traum in die Warteschleife. Erst Mai 2021, dann September – und irgendwann waren wir so mürbe, dass selbst der automatische E-Mail-Sound der Airline leichte Reizungen auslöste.
Und dann: Kanada. Still, heimlich, freundlich wie immer öffnete es seine Grenzen. Und wir? Wir dachten: „Ach, warum nicht Quebec statt Cape Cod?“ Toronto, Ottawa, Montreal – ein Wintermärchen mit Ahornsirup-Aroma. Die Euphorie war zurück, wir klickten uns durch Buchungsportale wie durch Pralinen. Und dann, einen Tag später – zack, Plot Twist: Die USA öffneten auch. Und zwar mit einem Preis, der jedem Duty-Free-Shop die Tränen in die Augen getrieben hätte: 459 Euro nach New York – Rail & Fly inklusive. Der ganze Bildschirm blinkte förmlich: „Jetzt zuschlagen, oder in Reue versinken!“
Kanada? Canceln. New York? Buchen. Und plötzlich war er da, der Gedanke, der mich sofort elektrisierte: Weihnachten in New York. Für jemanden wie mich, die schon im September Lebkuchen in den Einkaufswagen schmuggelt und den Mann regelmäßig zum „Kevin – Alle Jahre wieder“-Marathon nötigt, war das die Krönung. Forget Lappland – ich wollte Rockefeller Center, Fifth Avenue, Santa im Großstadtmodus!
Und so wurde aus dem ewigen „Vielleicht nächstes Jahr“ ein klares „Jetzt oder nie“. Statt Neuengland-Roadtrip gab’s also einen Dreiakter zwischen Wolkenkratzern, Freiheitsstatuen und Regierungssitzen: New York, Philadelphia, Washington D.C.. Klingt nach Polit-Thriller, war aber eher eine Mischung aus Weihnachtskomödie und romantischer Familiengeschichte mit winterlicher Würze.
Am 25. Dezember hoben wir ab. Der Flieger war pünktlich, die Laune feierlich. Und Amerika begrüßte uns mit allem, was der meteorologische Fundus hergab: Nebel, Frühlingssonne und Schneesturm – alles innerhalb von drei Tagen.Einmal kurz alle Jahreszeiten durchgetaktet, als hätten wir die Wetter-App auf Shuffle gestellt.
New York war magisch. Überall Lichter, Musik, dampfende Gullys und Fensterdeko, die selbst den kitschresistentesten Mitreisenden in Verzückung versetzt hätte. Ich stand tatsächlich irgendwann vor dem Baum am Rockefeller Center, hatte Tränen in den Augen und flüsterte: „Okay, Weihnachtswunder – du hast gewonnen.“
Philadelphia glänzte mit Geschichte und Cheesesteaks, Washington mit Frühlingswetter und monumentalem Pathos. Und wir? Wir nahmen alles mit: kleine Glücksmomente, große Gefühle und das unerschütterliche Wissen, dass selbst eine abgesagte Traumreise manchmal einfach den Weg freimacht für eine Geschichte, die besser ist als jede Planung.
Also, hereinspaziert in dieses winterliche Drehbuch voller Überraschungen, Wendungen und wärmender Erinnerungen. Der Vorhang geht auf. Und der Film heißt: Weihnachten in New York – mit Sahnehaube, Schneeflocken und einem doppelten Espresso Lebensfreude.