Truck-Stops & Monumente: Abenteuer im amerikanischen Hinterland

Guten Tag, Reisebegeisterte!

Der Reisebericht ist fast fertig – die Fotos sind jedoch noch in Arbeit. Stay tuned für die visuellen Highlights!

Bis dahin, lasst uns gemeinsam auf Text-Abenteuer gehen:

Heute ist Sonntag, und die sowieso nicht sehr zahlreichen Shops und Cafes in Buffalo haben geschlossen. Wer übrigens glaubt, dass in Amerika jeder Shop jeden Tag rund um die Uhr offen hat, liegt völlig falsch. Vor allem in den sogenannten Smalltowns. Es ist irgendwie wie in einem Westernfilm, wo die Stadt sonntags stillzustehen scheint.

Angela, die freundliche Gastgeberin vom Old Occidental Hotel, hatte uns gestern noch das Diner direkt gegenüber empfohlen – perfekt für ein gemütliches Sonntagsfrühstück, dachten wir. Doch als wir dort ankamen, erwartete uns die Ernüchterung. Auch das Diner hatte sonntags geschlossen. Mist. Aber Angela kannte eine Alternative.

„Ein Stück fahren und an der nächsten Kreuzung nach rechts abbiegen. Dort wäre ein Truck-Stopp. Da könnten wir auch frühstücken,“ schlug sie vor, mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. 🚚🍳

„Ja, warum nicht … Frühstücken wie ein ‚Trucker‘ wollte ich schon immer mal,“ antwortete ich mit einem Hauch von Abenteuerlust. Das „Duffys Bluff“ ist eine einzigartige Mischung aus Gaststätte, Souvenirshop und Tankstelle – also so etwas wie eine kleine Oase mitten im Nirgendwo. Hier schien sich zum Frühstück der ganze Ort zu treffen. Nahezu alle Tische waren belegt – man kannte sich und tauschte sich über die Ereignisse der letzten Tage aus.

Die Frühstückskarte erwies sich als äußerst interessant. Neben den üblichen Verdächtigen wie Hashbrowns, Bagels und Pancakes bot sie auch alle Arten von Steaks. Na, das hörte sich doch vielversprechend an. Warum also nicht mal ein Ribeye zum Frühstück probieren? Ich wollte schließlich das volle „Trucker-Frühstück“ erleben. Stefan hingegen entschied sich für einen herzhaften Bagel. 🥩🥯

Nach unserem unkonventionellen Frühstück-Steak (bzw. Bagel) machten wir uns auf den Weg. Heute hatten wir das Motto: „Der Weg ist das Ziel“. Wir fuhren den Highway 90 entlang und erreichten schließlich Moorcroft. Hier bogen wir in nördliche Richtung auf den Hwy 14 ab, der uns direkt zum Devils Tower führen sollte.

Die Vorfreude auf unser nächstes Abenteuer, den majestätischen Devils Tower, ließ unsere Herzen schneller schlagen. Wir waren gespannt darauf, was uns auf dieser Etappe unserer Reise durch das amerikanische Hinterland erwarten würde.

Der Devils Tower – das beeindruckenden Naturwunder, das am 24. September 1906 von Präsident Theodore Roosevelt zum ersten National Monument der USA erklärt wurde. 🇺🇸 Dieser 264 Meter hohe Gigant ist nicht nur ein Ort von atemberaubender Schönheit, sondern auch ein Zeugnis von Jahrmillionen geologischer Geschichte.

Unsere Abenteuerreise begann, als wir unseren Nationalpark Pass am Eingang zum „Teufelsturm“ präsentierten. Doch bevor wir uns dem mächtigen Devils Tower widmeten, machten wir einen kurzen Stopp bei der Prairie Dog Kolonie. 🐾 Diese kleinen Gesellen sind einfach entzückend! Sie recken sich aufrecht vor ihren Höhlen empor und verteidigen ihren Frieden mit bellenden Lauten gegen die aufgeregten Touristen. Aber lasst uns ehrlich sein – das hinderte uns keineswegs daran, eine wahre Fotosession mit diesen quirligen Tierchen zu veranstalten! 📸

Nun, der Devils Tower ist mehr als nur ein beeindruckender Felsbrocken. Mit einem imposanten Durchmesser von 300 Metern an der Basis und 84 Metern an der Spitze ist er ein echtes Naturphänomen. Diese majestätischen Basaltsäulen wurden vor etwa 60 Millionen Jahren durch aufquellende Lava geformt und sind ein wahres Wunder der Natur.

Aber es gibt mehr zu dieser Geschichte. Für die einheimischen Indianer ist der „Teufels-Turm“ ein Ort von tiefer spiritueller Bedeutung. Bevor die Weißen das Land betraten, wurde er als heilige Stätte verehrt. Doch der Devils Tower erlangte auch weltweite Berühmtheit dank des Science-Fiction-Films „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ von Steven Spielberg aus dem Jahr 1978. In diesem legendären Film wählten friedliche Außerirdische den Gipfel des Turmes als ihren Landeplatz für ihr außergewöhnliches Raumschiff.

Heute ist der Devils Tower nicht nur ein Ort der Verehrung und Bewunderung, sondern auch ein beliebtes Touristenziel, das jährlich etwa 400.000 Besucher anzieht. Hier gibt es Klettermöglichkeiten, malerische Wanderwege, gemütliche Campingplätze und ein informatives Besucherzentrum. Wir spazieren einmal um den gigantischen Berg herum und machen uns kurz danach auf den Weg zum Auto.

Bevor wir uns auf den Rückweg zum Highway machten, mussten wir natürlich noch einen Zwischenstopp im riesigen Souvenirladen einlegen. Schließlich wäre es doch schade, ohne ein Andenken an dieses unvergessliche Abenteuer nach Hause zu fahren! Und so schmückt jetzt ein kleiner Mini-Devils-Tower unser Zuhause, als ewige Erinnerung an diesen fantastischen Ort. ✨

Durch die schier endlosen Weiten des Highway 14 düsen wir wie moderne Cowboys, die auf der Jagd nach neuen Abenteuern sind. Unsere Reise führt uns geradewegs nach Sundance, einem charmanten Städtchen, dessen Name untrennbar mit dem legendären Sundance Kid verknüpft ist – jenem berüchtigten Bankräuber, der einst die Wildwest-Geschichte mit seiner Spur aus Staub und Geldraub geprägt hat! 🤠

Doch halt, bevor wir weiterfahren, lasst uns kurz innehalten und in die Vergangenheit eintauchen. Hier in Sundance begann die kriminelle Laufbahn von „The Sundance Kid“ alias Alonzo Longabaugh, einem wahren amerikanischen Gesetzlosen, der gemeinsam mit dem legendären Butch Cassidy für einige der spektakulärsten Überfälle im Wilden Westen verantwortlich war. Das ist doch ein echtes Stück amerikanischer „Outlaw“-Geschichte! 🤠

Nachdem wir uns von den Spuren der Vergangenheit inspirieren lassen haben, setzen wir unsere Abenteuerfahrt fort, indem wir auf die malerische Route 585 gen Süden abbiegen. Aber das ist noch lange nicht alles! In Newcastle biegen wir in westlicher Richtung auf die Hyw 16 ab, und die Vorfreude auf das, was noch kommt, steigt mit jeder Meile.

Unsere Route führt uns durch das pittoreske Custer, wo die Geschichte des Wilden Westens an jeder Ecke lebendig wird. Doch das Beste kommt erst noch! Nur wenige Minuten später erreichen wir unser nächstes Ziel, das majestätische Crazy Horse Memorial.

Stellt euch vor, inmitten der atemberaubenden Natur erhebt sich dieses monumentale Denkmal, das dem Andenken an die Ureinwohner Amerikas gewidmet ist. Es ist nicht nur ein Denkmal, sondern ein lebendiger Ausdruck von Kultur, Geschichte und Respekt für die Ureinwohner dieses Landes. Hier verschmelzen die Geschichten der Cowboys und Ureinwohner zu einem faszinierenden Erlebnis!

Von Weitem schon zieht die unfertige Skulptur des legendären Lakota-Indianers Crazy Horse alle Blicke auf sich – ein wahrhaft majestätischer Anblick! Der Herzschlag beschleunigt sich, und die Vorfreude steigt, als wir uns nähern.

Hier ist ein Insider-Tipp, um das Gefühl der Abzocke zu vermeiden: Anstatt vor dem „Bezahl-Häuschen“ zu stoppen und 20 Dollar pro Person zu entrichten, sollte man einfach auf dem Parkplatz davor anhalten und hier seine Fotos schießen. Das spart satte 10 Dollar pro Person und das lästige Gefühl, über den Tisch gezogen worden zu sein.

Aber wisst ihr, wie das oft im Urlaub so ist? Ihr denkt: „Was sind schon 20 Dollar?“ Also haben wir den Fehler gemacht und gezahlt, und dann ging es weiter zum Visitor Center. Im Visitor Center sind einige faszinierende indianische Artefakte ausgestellt, begleitet von informativen Tafeln, die Geschichten von Crazy Horse und anderen bedeutenden Indianerpersönlichkeiten erzählen. Der Ausblick auf das Monument von hier aus ist ebenfalls atemberaubend, und ihr seid nur noch etwa 480 Meter entfernt (Anstatt vor dem Bezahlhäuschen wo es ungefähr 500 Meter sind). Aber wir waren schon hier und wollten noch näher ran!

Da kam uns der rettende Shuttlebus zur „Crazy Horse Baustelle“ gerade recht, und das für nur 6 Dollar pro Person. Na klar, wenn man schon mal hier ist, warum nicht? Ein gelber Schulbus – ein kleiner Traum für jeden, der schon immer mal in einem amerikanischen Schulbus fahren wollte – hielt an der Haltestelle, und wir stiegen voller Vorfreude ein.

Doch dann geschah das Unerwartete: Der Bus wendete plötzlich und fuhr in die entgegengesetzte Richtung! Verwirrung machte sich breit. Crazy Horse lag doch auf der anderen Seite! Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Busfahrer wurde uns klar, dass es sich um den Parkplatz-Shuttle handelte, und der nächste Bus zum Memorial würde erst um 17 Uhr fahren – also in 3 ½ Stunden. 😫

Aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir den Mount Rushmore längst im Visier! Die 20 Dollar Eintritt für Crazy Horse ärgern mich immer noch. Ich hätte sie lieber für ein saftiges Steak oder irgendetwas anderes ausgegeben. Dieses Erlebnis fühlte sich wirklich wie eine Abzocke an. 😡

Übrigens, die nicht stattfindende Bustour führte lediglich um das Felsmassiv herum und bot nur einen kurzen Fotostopp. Wenn ihr wirklich auf die Plattform vor dem Gesicht wolltet, um dem Kopf ganz nah zu sein, müsstet ihr zusätzliche 125 Dollar berappen. Das ist kein(!) Schnäppchen! 😱

Trotz meiner Verwunderung über die Preise möchte ich noch ein paar interessante Fakten über das Monument teilen: Die Arbeiten begannen am 3. Juni 1948 unter der Leitung des Bildhauers Korczak Ziolkowski. Bisher kann man „nur“ das Gesicht eines Indianers im Fels erkennen, aber es sollen noch ein Pferd und der Oberkörper des Indianers hinzukommen. Anhand von Bildern könnt ihr die Entwicklung des Denkmals verfolgen. Wenn man bedenkt, was in den letzten 62 Jahren erreicht wurde, kann man nur erahnen, wie lange es noch dauern wird, bis das Werk fertiggestellt ist. Da das gesamte Projekt privat und durch Spenden finanziert wird, mangelt es angeblich an den Mitteln, um die Arbeiten zügig voranzutreiben. Aber warum auch in Eile sein? Solange es genug Leute gibt, die bereit sind, bis zu 125 Dollar für ein noch nicht einmal halbfertiges Monument zu zahlen… 😅

Von Crazy Horse aus ist es nur noch ein Katzensprung zum Mount Rushmore, unserem nächsten Ziel.

Von Crazy Horse aus machten wir uns auf zu einem epischen Abenteuer, einem kurzen Sprung von der Legende Crazy Horse zum atemberaubenden Mount Rushmore! 🌄

Der Mount Rushmore, eingebettet in die majestätischen Black Hills, verdankt seinen Namen dem faszinierenden New Yorker Anwalt Charles Rushmore. Doch seine Geschichte beginnt viel spannender: Charles Rushmore hatte einst die Goldschürfrechte für dieses Gebiet erworben. Ja, richtig gelesen, Gold! Die Black Hills bergen nicht nur atemberaubende Felsformationen, sondern auch wertvolle Schätze aus vergangenen Zeiten. Goldrausch, anyone? 🤯💰

Das Mount Rushmore National Memorial ist jedoch nicht nur ein Ort der Geschichte, sondern auch ein wahrhaftiges Monument der Vereinigten Staaten. Es besteht aus den kolossalen Porträtköpfen der vier einflussreichsten und symbolträchtigsten US-Präsidenten – ein beeindruckendes Werk, das sich über erstaunliche 14 Jahre Bauzeit unter der Leitung des visionären Bildhauers Gutzon Borglum erhoben hat. Sie nennen es „Den Schrein der Demokratie,“ und es beeindruckt mit seinen gewaltigen Felsengesichtern: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt. Diese vier Männer prägten die Geschichte Amerikas wie kaum andere. 🇺🇸

Die Bauarbeiten begannen am 10. August 1927, und sie begannen nicht einfach nur so – Präsident Calvin Coolidge himself hielt eine feierliche Ansprache, um den Startschuss zu geben. Das nenne ich mal eine Eröffnungszeremonie! Doch das Schicksal wollte es, dass Gutzon Borglum am 6. März 1941 verstarb und die Vollendung seines Meisterwerks nicht mehr miterleben konnte. Aber die Hingabe für dieses monumentale Vorhaben ließ nicht nach. Sein Sohn, Lincoln Borglum, übernahm die Projektleitung und vollendete das Monument am 31. Oktober 1941. Ein wahres Familienerbe!

Der Mount Rushmore zählt heute mit fast 3 Millionen Besuchern zu den meistbesuchten Orten in den USA. Und wenn das nicht genug ist, gibt es eine Art Ehrenkodex: „Jeder stolze Amerikaner sollte mindestens einmal im Leben das Mount Rushmore National Memorial besucht haben.“ Das sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen! 🇺🇸

Vom Parkplatz aus spazierten wir an den Fahnen der Bundesstaaten vorbei zum Besucherzentrum. Doch schon von weitem konnten wir die majestätischen Köpfe der Präsidenten erkennen. Die Vorfreude stieg, als wir die „Fahnen-Allee“ entlanggingen und schließlich eine Besucherterrasse erreichten, die einen atemberaubenden Blick auf die fast 20 Meter hohen Skulpturen bot. Ich hatte Gänsehaut!

Wir begaben uns auf den Rundweg, der uns noch näher an die Präsidenten heranführte. Entlang des Weges gab es zahlreiche informative Tafeln und freundliche Park Rangers, die unsere Fragen beantworteten und uns faszinierende Geschichten über die Präsidenten erzählten. Es war, als würden wir in die Geschichtsbücher eintauchen und die Männer hinter den Felsengesichtern wirklich kennenlernen.

Wir schafften es, den Rundgang zu erkunden, gerade noch rechtzeitig, bevor (ja, mal wieder) der Regen einsetzte. Die ersten Tropfen trafen die steinernen Gesichter der Präsidenten, und es schien fast so, als würden sie in diesem Moment mit uns fühlen. Als wir den Parkplatz verließen, konnten wir uns des Eindrucks nicht erwehren, dass die Präsidenten uns nachweinen. Aber keine Sorge, wir versprachen uns selbst, dass wir mit Sicherheit wieder zurückkommen werden! Dieses Abenteuer war einfach zu faszinierend, um es nur einmal zu erleben. 🌦️👋

Als wir schließlich das Besucherzentrum erreichten, suchten wir Schutz im riesigen Souvenirshop, der schier überquoll vor Erinnerungsstücken. Ich konnte nicht widerstehen und habe dort kurzerhand einen Großeinkauf getätigt: Kaffeetassen, einen Mini-Mount Rushmore, Postkarten und vieles mehr! Mit unserer reichen Beute machten wir uns auf den Weg nach Keystone. Yeah, Shopping-Rausch!

Keystone könnte man mit einem Augenzwinkern auch einfach „Souvenir City“ nennen. Dieses malerische Städtchen besteht fast ausschließlich aus Souvenirshops aller Art. Daneben gibt es noch ein paar gemütliche Restaurants und Hotels, die von der Nähe zum Mount Rushmore (nur 5 km entfernt) und dem Crazy Horse Memorial (etwa 32 km entfernt) profitieren, da sie Touristen in Scharen anlocken, die hier ordentlich Umsatz machen.

Trotz des einsetzenden Regens wagten wir uns tapfer durch die verschiedenen Shops zu bummeln und deckten uns mit einigen Postkarten ein. Diese waren für die lieben Muttis gedacht, die leider (noch?) nicht zur Generation der E-Mail gehören. Ein kleines Stück Keystone nahmen wir also als Erinnerung mit.

Anschließend machten wir uns auf den Weg auf dem Highway 16 nach Rapid City, das etwa 30 km entfernt lag. Dort wollen wir heute übernachten. Die Big Sky Lodge erwartete uns bereits mit einem fantastischen Ausblick auf das im Tal liegende Rapid City. Dieses klassische Motel bot den Luxus, direkt vor unserer Zimmertür parken zu können – eine willkommene Annehmlichkeit, um unser Gepäck zu sortieren. Die Besitzer des Motels erwiesen sich als äußerst nett und hilfsbereit.

Nachdem wir uns zunächst im Motel eingecheckt hatten, machten wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Fuddrucker. Es war noch relativ früh am Abend, und wir nutzten die Gelegenheit, um einige Getränke einzukaufen, bevor wir wieder zurück zum Motel fuhren. Der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Tages!

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