Roadtrip durch die Zeit: Von Las Vegas zum Hooverdam und via Route 66 zu wilden Eseln
Wie bereits eingangs erwähnt, eröffnet Las Vegas nicht nur ein schillerndes Tor zur Unterhaltung und zum Glücksspiel, sondern dient auch als eine verlockende Drehscheibe für aufregende Abenteuer. Unsere bisherige Reise führte uns zu den erhabenen Nationalparks Death Valley, Bryce Canyon und Zion – ein unvergessliches Erlebnis!
Doch an diesem Tag stehen neue Wunder auf dem Programm, denn wir begeben uns auf den Weg zum majestätischen Hoover Dam, einem Symbol menschlicher Ingenieurskunst, und kosten einen Hauch von Nostalgie auf der berühmten Route 66.
Unsere Reise beginnt im Südosten von Las Vegas, wenn wir uns auf den malerischen Highway 515 (93/95) begeben. Die Straße schlängelt sich vorbei an dem charmanten Städtchen Boulder, das uns neugierig macht und unseren Wunsch weckt, es bald zu erkunden. Wir hören, es sei ein wahrer Schatz!
Doch unsere aktuelle Mission führt uns zur beeindruckenden „Mike O’Callaghan – Pat Tillman Memorial Bridge“, die auch liebevoll als „Hoover Dam Bypass Bridge“ bekannt ist. Kurz bevor wir diese im Jahr 2010 fertiggestellte Brücke erreichen, biegen wir nach links ab, um den spektakulären Hoover Dam zu besuchen.
Nach einer kurzen Sicherheitskontrolle erhalten wir die begehrte Einlasskarte, die uns den Zugang zu diesem technischen Wunderwerk ermöglicht. Direkt nach dem Kontrollpunkt sehen wir einen kleinen Parkplatz auf der rechten Seite. Wir parken unser Auto und machen uns auf den Weg zur 270 Meter hohen und 580 Meter langen Brücke. Von hier aus offenbart sich uns ein atemberaubender Panoramablick auf die ganze Pracht des Hoover Dam. Übrigens, wenn wir die Brücke zur Hälfte überqueren, befinden wir uns bereits in Arizona! Wir nutzen diese Gelegenheit, um atemberaubende Fotos zu schießen und den Moment festzuhalten. 📸
Wieder von der Brücke zurück wagen wir den Nervenkitzel, den Hoover Dam direkt zu überqueren. Diese beeindruckende Bogengewichts-Staumauer wurde in den Jahren 1931 bis 1935 erbaut und erhebt sich majestätisch auf eine Höhe von 221 Metern. Sie erstreckt sich über eine Länge von 359 Metern und weist eine beeindruckende obere Dicke von etwa 14 Metern sowie eine untere Dicke von rund 201 Metern auf. Der Hoover Dam staut den majestätischen Colorado River, schafft den gigantischen Lake Mead und liefert lebenswichtiges Trinkwasser für erstaunliche 18 Millionen Menschen in den Bundesstaaten Arizona, Nevada und Kalifornien. Dieser Damm ist nicht nur ein technisches Wunder, sondern auch ein Lebensspender!
Nachdem wir den Hoover Dam ausgiebig erkundet und ihn von allen Seiten bewundert haben, setzen wir unsere Reise auf der US 93 in Richtung Süden fort. Unser nächstes Ziel? Das malerische Kingman, ein Ort voller Charakter und Charme, der uns sicherlich mit neuen Geschichten und Erlebnissen erfreuen wird. 🚗🌆
In Kingman angekommen, wartet ein farbenfrohes und nostalgisches Erlebnis auf uns: das berühmte Mr. D’z Diner. Dieses Diner ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein echter Blickfang und das Motiv vieler Postkarten aus Kingman. Sobald wir uns an einem der typischen Diner-Tische niederlassen, fühlen wir uns in die lebendige Ära der 1950er Jahre zurückversetzt. Die Umgebung ist so quietschbunt und lebhaft, dass man meinen könnte, Elvis könnte gleich um die Ecke auftauchen! 🥤
Das Essen im Mr. D’z Diner enttäuscht keinesfalls. Die Speisekarte lockt mit Köstlichkeiten wie Hot Dogs, zarten Spare Ribs, knackigen Salaten und vielem mehr. Wer wagemutig ist, sollte unbedingt das hauseigene Root Beer probieren. Übrigens, Root Beer ist keine alkoholische Erfrischung, und es hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was wir normalerweise unter Bier verstehen. Root Beer ist extrem süß, erinnert an Kaugummi und wird gerne mit einer Kugel Vanilleeis serviert, die im Getränk sanft dahinschmilzt. Klingt vielleicht etwas ungewöhnlich, aber ich liebe es! Man sollte es definitiv ausprobieren, um sich von seinem einzigartigen Geschmack zu überzeugen!
Gestärkt und zufrieden setzen wir unsere Reise auf der ikonischen Route 66 fort. Unser nächstes Ziel ist das charmante Oatman. Auf dem Weg dorthin machen wir einen kurzen Halt, um das berühmte Route-66-Schild zu bewundern, das auf die Straße gemalt wurde. Dank unserer vorherigen Recherche in Google Maps konnten wir die genauen Koordinaten leicht im Navi finden. Wir machen schnell ein Erinnerungsfoto, ohne dabei von einem herannahenden Auto überrollt zu werden, und setzen dann unsere Fahrt fort, in Vorfreude auf das, was uns in Cool Springs erwartet.
Von diesem Punkt aus führt eines der atemberaubendsten Teilstücke der „Mother Road“ – die Route 66 – über den verschlungenen Sitgreaves-Pass, vorbei an dem historischen „Cool Springs Camp“ und schließlich nach Oatman. „Cool Springs Camp“, am Fuße des Sitgreaves Pass gelegen, war von Anfang an eine entscheidende Station für Siedler und Reisende, die auf der Route 66 über den Sitgreaves Pass in Richtung Kalifornien unterwegs waren. Bereits 1926 erbaut, bestand diese Station aus einem Café und einer Tankstelle. Im Jahr 1966 wurde das Camp leider durch ein verheerendes Feuer bis auf die Grundmauern zerstört, doch erst im Jahr 2005 wurde es mit viel Liebe restauriert und wiedereröffnet.
Der Sitgreaves Pass präsentiert sich uns als typische Gebirgsstraße mit steilen Steigungen, beeindruckenden Gefällen und engen Serpentinen. Doch die Herausforderung des Passes lohnt sich allemal, da uns eine atemberaubende Aussicht und ein aufregendes Abenteuer erwarten. Auf der anderen Seite des Passes erreichen wir schließlich Oatman, ein kleines Städtchen im „Wild-West-Style“. 🤠
Sobald die (Souvenier-) Läden in Oatman öffnen, gesellt sich auch die Hauptattraktion hinzu: die wilden Esel, „Burros“ genannt. Diese faszinierenden Tiere laufen frei in der Stadt herum und sind stolze Nachkommen von Lasteseln, die einst von erfolglosen Goldgräbern zurückgelassen wurden. Die Begegnung mit diesen charmanten Eseln verleiht Oatman eine ganz besondere Note.
Das Oatman Hotel, erbaut im Jahr 1902, hat einen Platz in der Geschichte erlangt, da hier 1939 Clark Gable und Carole Lombard ihre Hochzeitsnacht verbrachten. Die Gable and Lombard Suite ist eine der Hauptattraktionen des Hotels, obwohl sie derzeit aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen ist.
Damit sind die Hauptsehenswürdigkeiten von Oatman im Wesentlichen erzählt. In einigen der Souvenirläden können wir Esselfutter erwerben, was Nadine natürlich nicht widerstehen kann. Die Esel sind einfach zauberhaft. Kaum steigen wir aus dem Auto aus, sind sie schon zur Stelle. Öffnen wir den Kofferraum, können wir sicher sein, dass mindestens ein Esel neugierig seinen Kopf hineinsteckt. Es ist ein herzerwärmendes Erlebnis! 🥕
In Oatman bestehen die meisten Geschäfte aus Souvenirläden, die eine beeindruckende Auswahl an T-Shirts, T-Shirts und, ach ja, T-Shirts anbieten! Selbstverständlich müssen auch wir ein Erinnerungsstück ergattern, oder vielleicht gleich zwei! Mit unserer Beute in der Hand begeben wir uns zur Kasse. Dort erwartet uns eine ältere Dame, die meine Kreditkarte annimmt. Es scheint, als könne sie nicht mehr besonders gut sehen, und sie erzählt mir von einem Vorfall, bei dem sie sich vor Kurzem bei einem Kunden vertippt hatte und über 500 Dollar für ein T-Shirt abgebucht hatte. Sie bemerkte den Fehler erst beim Abrechnen am Abend und hoffte, dass der Kunde zurückkehren würde, um das zu korrigieren. Während ich bezahle, werde ich leicht nervös und prüfe meinen Beleg ganz genau. Zum Glück ist alles in Ordnung, und ich kann erleichtert aufatmen. Glück gehabt! 😅💳
Es ist mittlerweile 16 Uhr, und die Geschäfte in Oatman schließen langsam ihre Türen. Die Esel verlassen die Stadt und machen sich auf den Weg zurück in die Berge. Es ist an der Zeit für uns, die Fahrt fortzusetzen. Wir nehmen die Route über den Highway 93 zurück nach Las Vegas und lassen die Erinnerungen an diesen Tag in Oatman lebendig in unseren Herzen zurück. 🚗🏜️🌆