Homer Spit

Caroline zauberte wieder einmal ein köstliches Frühstück auf den Tisch, und wir ließen es uns schmecken. Dabei erzählten wir ihr von unseren bisherigen Abenteuern auf dieser Reise. Caroline und Craig freuten sich aufrichtig, dass Alaska uns so sehr begeisterte. Ich zeigte ihnen die Bilder vom Elch, den wir gestern Abend vor ihrem Haus gesehen hatten. Die Fotos gefielen ihnen so gut, dass sie um Kopien baten. Obwohl oft Elche in ihrem Garten herumstreunen, haben sie meistens keinen Fotoapparat zur Hand.

Nach dem herzhaften Frühstück brachen wir zu unserem letzten Roadtrip in diesem Urlaub auf. Unser Ziel war die Kenai-Halbinsel, die wir bis hinunter nach Homer erkunden wollten. Dort planten wir zu übernachten und dann am nächsten Tag für eine letzte Nacht ins Camai B&B zurückzukehren.

Wieder einmal folgten wir dem malerischen Turnagain Arm und genossen die atemberaubende Landschaft. Das Wetter meinte es heute nicht ganz so gut mit uns, denn der Himmel war von einer dichten Wolkendecke verhangen.

Aber was soll’s? Für morgen war wieder Sonnenschein angesagt. Also beschlossen wir, einfach durchzufahren bis nach Homer und die Fotostopps für die Rückfahrt aufzuheben.

Nur einen kurzen Zwischenstopp legten wir ein: bei „Kenai Harley Davidson“. Der Kauf eines T-Shirts war hier Pflicht. Um 12:30 Uhr stießen wir auf ein Restaurant direkt an der Straße, irgendwo in Kasilof. Einen „richtigen“ Ort konnten wir nicht ausmachen, aber wir fanden einen General Store inklusive Restaurant und Souvenirladen.

Stefan hatte wie immer nicht besonders großen Hunger, also entschieden wir uns, eine Portion Fish & Chips zu teilen. Schließlich befinden wir uns auf der Kenai-Halbinsel, der „Halibut-Hauptstadt der Welt“. Da mussten wir einfach noch einmal Fisch essen.

Unser Hotel, das „Lands End Resort“, befindet sich – wie der Name bereits verrät – am äußersten Ende der Kenai-Halbinsel, auf dem Homer Spit. Der Homer Spit ist eine sieben Kilometer lange Landzunge, die sich in die Kachemak Bay erstreckt. Hier findet man nicht nur den Bootshafen von Homer, sondern auch die Anlegestelle des Alaska Marine Highways.

Als wir versuchen, im Hotel einzuchecken, erfahren wir, dass vor 16 Uhr kein Zimmer für uns bereit ist. Das ist kein Problem, denn so nutzen wir die freie Stunde für Sightseeing.

Unsere erste Station ist der Skyline Drive Overlook, von dem aus wir eine atemberaubende Aussicht genießen können. Von hier aus bietet sich uns ein spektakulärer 180-Grad-Blick auf die Kachemak Bay und den Homer Spit. Es ist kaum zu fassen, dass unser Hotel ganz vorne auf dieser Landzunge liegt.

Nachdem wir den atemberaubenden Ausblick genossen haben, machen wir eine kleine Erkundungstour durch Homer. Auf unserem Weg zum Hotel entdecken wir einige Schiffswracks. Unsere Neugierde ist geweckt, also halten wir an und nehmen uns die Zeit, die alten Schiffe genauer unter die Lupe zu nehmen. Es ist faszinierend, die Geschichte und den Verfall dieser maritimen Relikte zu betrachten.


Nachdem wir eine Vielzahl von Fotos von den Schiffswracks gemacht haben, setzen wir unsere Fahrt fort und erreichen schließlich das Lands End Resort. Beim Check-in erhalten wir ein gemütliches Zimmer im „Kajüten-Stil“ mit einem Balkon und Meerblick. Es ist der perfekte Ort, um die Schönheit der Kachemak Bay zu genießen.

Das Hotel liegt nur wenige Schritte vom Meer entfernt, und als ich aus dem Fenster blicke, entdecke ich einen Wal direkt in Ufernähe. Schnell schnappe ich meine Kamera und gehe hinaus, um näher dran zu sein, während Stefan das Geschehen vom Balkon aus beobachtet.

Es scheint, als wären hier jede Menge Wale unterwegs, und sie kommen immer wieder erstaunlich nah ans Ufer heran. Es ist absolut faszinierend, diese majestätischen Ozeanriesen zu beobachten. Einige Male gelingt es mir sogar, ein Foto von ihnen zu machen.

Stefan gesellt sich schließlich zu mir, und gemeinsam bleiben wir bis zur Dunkelheit draußen, bis uns der kleine Hunger ruft. Ein unvergesslicher Tag voller Walbeobachtungen und Naturwunder geht zu Ende.

Wir entscheiden uns, nach Homer zurückzufahren, um nach einem Restaurant für unser Abendessen zu suchen. Das Lokal, das wir im Voraus ausgewählt hatten, macht jedoch einen wenig vertrauenswürdigen Eindruck. Trotz Essenszeit steht kein einziges Auto vor dem Restaurant, während andere Restaurants, an denen wir vorbeigefahren sind, bis auf den letzten Platz besetzt sind. Da entscheiden wir uns, lieber auf unser Bauchgefühl zu hören und das Lokal zu meiden, obwohl die äußere Erscheinung wirklich beeindruckend ist.

Downtown Homer ist recht übersichtlich, also fahren wir ein wenig durch die Gegend, bis wir auf das AJ’s Steakhouse aufmerksam werden. Es sieht einladend aus, und ein Plakat verrät uns, dass es Live-Musik geben wird.

Wir entschließen uns, hineinzugehen. Das Restaurant ist zwar gut besucht, aber es gibt noch einen Platz für uns. Unser Tisch erweist sich als perfekt positioniert: nahe genug, um die Musik zu hören, aber gleichzeitig weit genug entfernt, um sich noch angenehm unterhalten zu können.

Der Sänger, Jay C. Smith, begleitet sich selbst auf der Gitarre und singt typische amerikanische Country-Songs. Das passt wunderbar zur rustikalen Atmosphäre des Restaurants. Wir bestellen uns Hamburger, die sich als ausgesprochen lecker erweisen.

Alles in allem ist es ein rundum perfekter Abend, bei dem wir gutes Essen und großartige Musik genießen können.

Nachdem wir wieder im Hotel sind, setze ich mich noch lange vor das Fenster und beobachte die Schiffe, die in unmittelbarer Nähe vorbeifahren. Schließlich liegt vor uns der „Marine-Highway“, und so verkehren auch zu später Stunde immer wieder Schiffe in dieser malerischen Bucht. Es ist ein beruhigender Anblick, wie die Lichter der Schiffe auf dem ruhigen Wasser tanzen und die Dunkelheit durchbrechen. Ein perfekter Abschluss für diesen ereignisreichen Tag in Homer.

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