Eine Zeitreise im General Store und eine unverhoffte pinke Mardi Gras Parade

Na, seid ihr bereit, mit uns in die aufregende Welt des Mardi Gras in Louisiana einzutauchen? Hier dreht sich alles um Spaß, Farben und Feierlaune! Aber der Reihe nach…

Guten Morgen! Ein leckeres Frühstück erwartet uns im Hotel – hoffentlich nicht wieder mit lästigen Formularen 😃

Wir genießen unsere Mahlzeit von 6:00 bis 6:30 Uhr, bevor wir uns auf den Weg machen. Unser heutiges Ziel: Baton Rouge, die pulsierende Hauptstadt von Louisiana! Doch bevor wir dort ankommen, haben wir einen spannenden Zwischenstopp in petto: Natchitoches, ein charmantes Städtchen mit einem Namen, den selbst Einheimische manchmal nur schwer aussprechen können! 😅

Also los gehts. Die Fahrt ist unspektakulär und um Punkt 8:00 Uhr rollen wir in Natchitoches ein, das malerisch am Ufer des Cane River Lake liegt. Übrigens, diese Stadt ist nicht nur bezaubernd, sondern auch die älteste in ganz Louisiana!

Unser Spaziergang entlang der historischen Front Street eröffnet uns ein malerisches Panorama. Die Kopfsteinpflasterstraße gehört ganz uns, da wir zu dieser frühen Stunde die einzigen Flaneure sind. Hier begegnen uns bezaubernde Häuser mit schmiedeeisernen Balkonen und prächtigen Magnolien, die sich im Vorgarten entfalten. 🌸 Zahlreiche kleine Läden und gemütliche Cafés säumen unseren Weg und versprechen viel Entdeckenswertes.

Unser Spaziergang führt uns hinunter zum Ufer des Flusses, wo wir vor gewaltigen, ehrwürdigen Bäumen stehen. Ein wahres Naturwunder! Unter den majestätischen Kronen liegt die Beau Jardin Natchitoches Riverbank, ein zauberhafter Garten, der mit einem idyllischen Wasserfall und einer bezaubernden Brücke aufwartet. Dieser Ort dient nicht nur der Erholung, sondern wird auch gerne für Hochzeiten und andere feierliche Anlässe in Anspruch genommen. Romantik pur!

Ein absolutes Muss auf unserer Tour ist zweifellos der Kaffie-Frederick General Mercantile Store, ein wahres Juwel, das bereits im fernen Jahr 1863 seine Türen öffnete. Und das Beste: Er hat bereits geöffnet, und wir können eintreten!

Die Eingangstür dieses Geschäfts scheint wie ein Portal in die Vergangenheit. Drinnen erwartet uns ein wahres Sammelsurium aus Spielzeugen, Werkzeugen, Geschenkartikeln, Geschirr und Gartenzubehör – ein echtes Schlaraffenland für Entdecker. Doch hier wird es wirklich spannend: Die meisten Schätze in diesem Laden scheinen älter zu sein als so mancher von uns. Ja, es gibt hier wirklich alles, und insbesondere die ausgestellten Spielzeuge versetzen uns zurück in unsere eigene Kindheit. Ein regelrechtes Nostalgiemuseum! 🧸

Wir nehmen uns ausgiebig Zeit, stöbern durch die faszinierende Sammlung alter Schätze und lassen uns von der Zeitreise verzaubern.

Nach beinahe einer ganzen Stunde lassen wir uns nur ungern von unserem Schatzsuche-Abenteuer im Kaffie-Frederick General Mercantile Store losreißen. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob wir ohne Flux-Kompensator überhaupt wieder sicher ins Jahr 2019 zurückkehren können?!

Und siehe da, es hat tatsächlich geklappt! Zurück in der Gegenwart angekommen, blicken wir auf ein beeindruckendes Erlebnis in diesem einzigartigen Geschäft zurück. Es war wirklich fantastisch! 🌟

Auf dem Weg zurück zum Auto, lassen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, ein paar Fotos von Downtown Natchitoches zu schießen, bevor wir uns auf den Weg nach Baton Rouge machen. Die dreistündige Fahrt ist zwar nicht besonders aufregend, aber da wir die hübsche Hauptstadt von Louisiana schon einmal besucht haben, sind wir dieses Mal besonders gespannt auf unsere Erkundungstour.

Heute ist Samstag, und die Parkplatzsuche gestaltet sich zu einer kleinen Odyssee. Die Straßen sind gesäumt von Menschen, die mehr oder weniger verkleidet sind. Ach ja, es ist schließlich das Mardi Gras Wochenende! 🎭

Letztendlich finden wir doch noch einen Parkplatz auf dem obersten Deck eines Parkhauses in der Nähe des Old State Capitol. Und wie es so ist, wo alle hinrennen, da muss es etwas Besonderes geben, also folgen wir der Menschenmenge in die Innenstadt.

Die Straßen sind voller Erwartung, und offensichtlich warten alle gespannt auf eine Mardi Gras Parade. Aber wir denken uns, dass wir genug davon in New Orleans gesehen haben und beschließen, zuerst etwas essen zu gehen. Der Capital City Grill liegt nur ein paar Schritte entfernt, und wir haben das Restaurant fast ganz für uns alleine. Das Essen erweist sich als vorzüglich: Ich bestelle das Madeira Tenderloin, während Stefan sich für den Magnolia Salat entscheidet. Oh Mann, das war ein kulinarischer Genuss! Um 13:30 Uhr verlassen wir das Lokal zufrieden und gestärkt. 😋

Die Menschenmenge am Straßenrand ist immer noch dicht – die Parade steht offensichtlich noch bevor. Entlang der Convention Street herrscht ausgelassene Stimmung. Irgendwie springt die Vorfreude auf uns über. Und so kommt es, dass wir anstatt die Stadt zu erkunden, am Straßenrand stehen und ungeduldig auf den Beginn der Krewe Of Spanish Town Parade warten.

Kaum zehn Minuten später spähen wir erwartungsvoll in die Ferne, und siehe da, der erste Wagen taucht auf! Wir haben heute offensichtlich das perfekte Timing erwischt. Bevor die eigentlichen Parade-Wagen, auch als „Floats“ bekannt, auftauchen, gibt eine kleine Polizei-Eskorte auf ihren knatternden Harleys den Startschuss. Ihnen folgen stolze Fahnenträger der Armee. Doch dann wird es schrill und quietschig – Pink ist das Motto! 💖🎵

Das offizielle Maskottchen dieser Parade ist niemand Geringeres als ein pinkfarbener Flamingo. Doch eigentlich verkörpert dieser Flamingo das Selbstverständnis von Spanish Town, dem ältesten Stadtteil von Baton Rouge, der stolz darauf ist, anders zu sein. Und warum ein so ungewöhnliches Maskottchen? In den Augen der Spanish Town-Bewohner gilt hier die Devise: „Schlechter Geschmack ist besser als gar kein Geschmack!“ Ein wirklich cooles Motto, oder? Anstatt der üblichen Mardi Gras Farben – Lila, Grün und Gold – dominiert hier alles in knalligem Pink. Von den prächtigen Paradewagen werden pinke Hüte, Ketten (Beads) und sogar Slips in die Menge geworfen. Die Parade ist schrill, schräg, und ja, auch ein bisschen frech (und das im ansonsten so prüden Amerika!). 🦩

Das diesjährige Motto der Krewe Of Spanish Town Parade lautet „Drain the Perversion Canal“. Entlang der Straßen gibt es keine Absperrungen, und wir sind hautnah dabei, wenn die Marching Bands, Cheerleaders, Floats und die verschiedenen Gruppen an uns vorbeiziehen. Ich sammle eine schier unglaubliche Menge an Beads und anderen Kleinigkeiten ein, sogar einen schicken pinken Hut! Dieses Spektakel ist einfach herrlich. 🎉

Nach exakt 2 Stunden ist alles vorbei. Die Parade endet mit den Kehrmaschinen der Stadtreinigung, die die Spuren des Umzugs beseitigen. In etwa einer halben Stunde ist kaum noch etwas davon zu sehen, dass hier eben noch ein gigantischer Umzug durch die Straßen gezogen ist. Ein perfekt organisierter Abschluss, wie ich finde. 🧹👌

Es ist mittlerweile 15:30 Uhr, und wir können unser ursprünglich geplantes Sightseeing-Programm getrost ad acta legen. Aber das macht gar nichts – die großartige Parade war eine fantastische Alternative. Allerdings gibt es noch eine Sache, die wir auf keinen Fall verpassen möchten: den Besuch in der Tin Roof Brewery. 🍻

Die Tin Roof Brewing Co ist Baton Rouges größte Craft Brauerei und wurde 2010 von zwei Kindheitsfreunden gegründet. Zu ihren Aushängeschildern zählen der Uber Froot Blackberry Berliner Weisse, das Voodoo American Pale Ale, das Tin Roof Blonde Ale und das Juke Joint American IPA. Also machen wir uns, nachdem wir das Parkhaus verlassen haben, auf den kurzen Weg zur Brauerei. Das Wetter spielt mit, und vor der Brauerei herrscht reges Treiben. 🍺🌞

Der Innenbereich der Brauerei strahlte rustikalen Charme aus, und draußen im Biergarten waren die Tische begehrt, während die Wiese von fröhlich spielenden Kindern bevölkert war. Die Erwachsenen hingegen genossen gesellige Runden und das ein oder andere erfrischende Bierchen. 🍻🌞

Unsere erste Station führte uns zu den imposanten Tanks, bevor wir uns zur Bar begaben, wo uns ein überaus freundlicher Barkeeper begrüßte. „Where are you from?“ fragte er. „Germany,“ antworteten wir. Und oh, welche Überraschung! Deutsche, die hierherkommen, um Bier zu genießen! Seine Freude darüber teilte er gleich mit seinen Kollegen. Ich entschied mich für eine Auswahl von Biersorten (ein sogenannter Flight) und konnte es natürlich nicht lassen, ein Souvenir-Pint-Glas für zuhause mitzunehmen. 🍺🇩🇪

Wir suchten uns einen gemütlichen Platz im Biergarten, wo wir die warme Abendsonne und unsere Biere in vollen Zügen genießen konnten. Es war wirklich herrlich und der perfekte Abschluss für einen großartigen Tag. Übrigens, ich fand das Bier einfach unglaublich gut. Und Stefan? Schaut selbst! 😁

Ähhh – Abschluss? Ups, mein Fehler! Natürlich, der Tag kann noch lange nicht zu Ende sein, wenn wir das Dinner noch vor uns haben!

Wir beeilen uns, zunächst einen Abstecher zur Baton Rouge Harley Davidson zu machen, die praktisch „um die Ecke“ von unserem Hotel liegt. Danach checken wir in unser Zimmer im „Sleep Inn“ ein. Das Hotel macht einen schicken Eindruck, und alles wirkt sehr gepflegt. Es ist bereits 16:30 Uhr, und wir überlegen, wie wir unseren Abend gestalten sollen. Ein kurzer Blick auf Google verrät uns, dass in der Nähe ein Tanger Outlet liegt, das sogar einen Adidas Store beherbergt.

Stefan hatte in einem Outlet in San Marcos schon Schuhe ins Auge gefasst, die ihm gefallen haben, allerdings nicht in seiner Größe. Da liegt es nahe, hier noch einmal nachzusehen. Außerdem wissen wir, dass ein Food-Court im Outlet sicherlich unsere Dinner-Pläne erfüllen wird.

Das Outlet, in dem wir landen, ist schier gigantisch, und ähnlich wie in San Marcos erstrecken sich die Geschäfte weitläufig um den Parkplatz. Wir parken direkt vor dem Adidas-Shop und haben Glück – wir finden, wonach wir suchen. Und wenn es den zweiten Artikel zum halben Preis gibt, führt das manchmal zu spontanen Entscheidungen, wie zum Beispiel einem weiteren Paar Schuhe – für MICH! 🤷🏼‍♀️

Nun fehlt nur noch das Dinner, um diesen großartigen Tag perfekt abzuschließen. Für Freunde von Fast Food sind Food Courts ein wahrgewordener Traum. Hier findest du bekannte Namen wie Burger King, McDonald’s, Panda Express und viele mehr – sie sind in praktisch jeder Mall vertreten. In den Gegenden rund um die Malls hingegen warten sogenannte Family Restaurants auf dich. Namen wie Texas Roadhouse, Outback Steakhouse, Sizzler und Applebee’s sind hier nur einige Beispiele, es gibt aber noch viele weitere. Die Preise sind fair, das Ambiente eher rustikal – ideal für Familien also.

Hier sei allerdings eine Warnung ausgesprochen: Wenn die Tische mit weißen Tischdecken und einer Menge an Gläsern gedeckt sind, und die Preise auf der Speisekarte draußen nicht vermerkt sind, dann heißt es aufgepasst! Das kann sehr teuer werden!

Auf dem Weg zum Outlet habe ich ein Logan’s Roadhouse entdeckt, und ein saftiges Steak zum Abendessen klingt verlockend. Ein guter Plan, wie wir finden. Wir überqueren die Straße und haben Glück, gleich einen Tisch zu ergattern.

Eine typisch amerikanische Kellnerin ist sofort zur Stelle, bringt uns die Speisekarte und nimmt unsere Getränkebestellung entgegen. „Two Cokes please,“ „Is Pepsi OK?“ „Yes, Pepsi is OK“ (obwohl es eigentlich nicht so ist, aber wir haben nicht wirklich eine Wahl…)

Hier in den USA bestellst du in einem Café oder Restaurant eine Cola, und du bekommst ein koffein- und kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk von Coca-Cola, Pepsi, Sinalco, Firtz oder wie sie alle heißen. Wenn du allerdings in den USA eine Coke bestellst, aber das Restaurant Getränke von PepsiCo führt, kommt immer(!) die Frage „Is Pepsi OK?“ Als ob du da eine Wahl hättest. Dieser Satz ist mittlerweile so gängig, dass er sogar in einer Superbowl-Werbesendung 2019 Thema ist.

Wir bestellen ein 16-Unzen Ribeye Steak und sagen: „We share that.“ In den USA ist das völlig unkompliziert. Wir tun das gerne, besonders wenn einer von uns nicht allzu großen Hunger hat. Außerdem sind die dicker geschnittenen Steaks in der gewünschten Garstufe oft noch perfekter. Wir lieben beide „medium-rare“, und mit mehr Fleisch wird diese Garstufe meistens besser erreicht.

Apropos „Unzen“ – was bedeutet das eigentlich? Die gewöhnliche Unze mit dem Einheitenzeichen oz. wird in einigen englischsprachigen Ländern bei Lebensmitteln verwendet und entspricht etwa 28,35 Gramm.

Hier also eine kleine Umrechnungstabelle für Restaurantbesuche:

  • 5 oz = 140 g = macht keinen Sinn
  • 7 oz = 196 g = allenfalls eine Kinderportion
  • 9 oz = 252 g = für einen (sehr) kleinen Appetit
  • 12 oz = 363 g = genau richtig
  • 16 oz = 450 g = für den großen Hunger

Inzwischen warten wir ungewöhnlich lange auf unser Steak. Seit unserer Bestellung sind bereits 20 Minuten verstrichen – ziemlich untypisch in den USA, wo normalerweise alles nach einem strengen Zeitplan abläuft. 🥩

Aber jedes Mal, wenn unsere Kellnerin an unserem Tisch vorbeikam, entschuldigte sie sich: „I’m so sorry…“ Andere Gäste, die nach uns ankamen, waren teilweise schon fertig mit ihrem Essen, als unser Steak nach 45 Minuten endlich serviert wurde. „I’m really sorry about this!“ Es ist uns in den USA noch nie so passiert. Egal, was hier schiefgelaufen ist (hat die Kuh vielleicht einen Ausflug gemacht?), wir haben es mit Humor genommen. Jedenfalls war das riesige Steak letztendlich sehr, sehr lecker. 🥩

Um 20:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. Eine halbe Stunde später waren wir im Zimmer und erledigten die üblichen Abendrituale. Stefan sicherte die Bilder, während ich ein paar Notizen für meinen täglichen Reisebericht machte. Morgen geht es endlich nach New Orleans. Ich freue mich schon riesig! 😊

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