Wildnis, Wolken und Ribeye-Steaks: Unser unvergesslicher Start in Whitehorse!“
Jetzt ist er endlich da, der große Tag! Nach einem gemütlichen Frühstück bei unserer Tochter in Stuttgart – gestärkt durch Croissants und Kaffee – machen wir uns auf den Weg. Der Chauffeur? Familie, versteht sich. Ziel: Stuttgart Hauptbahnhof.
Wir sind keine eingefleischten Camper, aber manchmal hat man keine Wahl. Im hohen Norden sind Entfernungen monumental und Unterkünfte rar – da wird der Truck Camper vom Luxus zur Notwendigkeit. Also packen wir die Abenteuerlust ein und ziehen los.
Mit unseren Rail&Fly-Tickets, die praktischerweise im Reisepaket enthalten sind, geht es direkt weiter in den ICE Richtung Frankfurt. Und siehe da, der Zug ist pünktlich! Mit Platzreservierung (weil niemand mit Rucksack auf dem Schoß reisen möchte) sitzen wir bequem und schauen entspannt den vorbeiziehenden Landschaften zu. Frankfurt Airport? Locker erreicht, ganze drei Stunden vor Abflug.
Der erste Test: die Check-in-Schlange. Unsere Premium-Economy-Tickets geben uns das gute Gefühl, dass auch schwere Koffer kein Problem sind. Doch am Schalter wird’s spannend: „Ihr Koffer ist zu schwer“, verkündet der freundliche Mitarbeiter mit einem Blick, der Besorgnis vorgaukelt. Mein Puls steigt. Zu schwer?! Das kann nicht sein – schließlich haben wir extra Premium gebucht. Doch bevor ich eine schlagfertige Antwort raushaue, lächelt er und erklärt: „Sie hätten sich am Premium-Schalter anstellen sollen.“ Ups! Gewohnheit. Wir haben uns brav in die Economy-Reihe eingereiht, wie eh und je. „Wir mögen die Schlange“, werfe ich augenzwinkernd ein, und Stefan fügt grinsend hinzu: „Man trifft dort die besten Geschichten.“ Der Check-in läuft problemlos, und mit einem Lächeln schickt uns der Mitarbeiter weiter.
Nächste Hürde: die Sicherheitskontrolle. Hier zeigt sich der wahre Vorteil von Priority-Zugängen – kein Warten, kein Gedränge. Trotz unseres kleinen Technik-Arsenals im Handgepäck (Kamera, Navi, Drohne, GoPro und Co.) werden wir ohne Probleme durchgewunken. Ein Hoch auf ordentliche Kabelorganisation und freundliches Lächeln.
Jetzt heißt es: Durchatmen und die letzten Minuten vor dem großen Abenteuer genießen. Der Truck Camper ruft – und mit ihm die endlose Wildnis, schneebedeckte Gipfel und das unplanbare Abenteuer, das vor uns liegt. Nordamerika, wir kommen!
Das Boarding verläuft so reibungslos, als hätte der Flughafenpersonal unseren Enthusiasmus gespürt. Mit unseren Priority-Tickets gleiten wir quasi elegant an den anderen vorbei und finden uns entspannt auf unseren Premium-Economy-Plätzen wieder. Kaum sitzen wir, macht sich dieses Kribbeln breit: Es geht los! Die Türen schließen, das Flugzeug rollt zur Startbahn, und ehe wir es uns versehen, schießen wir in die Luft – auf in Richtung Abenteuer.
Die Flugroute allein klingt nach einem kleinen Vorgeschmack auf das, was uns erwartet: Über Norwegen, Grönland und den weiten Atlantik. Schon nach kurzer Zeit bricht das Schauspiel unter uns los. Ein wolkenloser Himmel und eine Landschaft wie aus einer Doku: schroffe Fjorde, Gletscherzungen und das fast schon unheimliche Weiß von Grönland. Unsere Köpfe kleben am Fenster, während der Gedanke „Das hier ist echt!“ immer wieder durch unsere Köpfe schwirrt.
Doch nicht nur die Aussicht hält uns bei Laune. Zwei Blockbuster, die wir schon lange auf der Watchlist hatten, ein kurzes Nickerchen (Stefan behauptet immer, er könne im Sitzen nicht schlafen – heute hat er das Gegenteil bewiesen) und gleich zweimal ein Premium-Menü, das sich wirklich sehen lassen kann. Die Flugzeit, die mit neuneinhalb Stunden angesetzt war, schmilzt dahin, und mit einem Lächeln serviert uns der Pilot noch eine Überraschung: Wir landen 30 Minuten früher.
Der Anflug auf Whitehorse hat dann etwas Magisches. Die unendlichen Wälder, die Berge am Horizont, und dazwischen diese kleine Landebahn, die wie eine Einladung aussieht. Die Boeing 767 setzt butterweich auf, und kaum sind die Reifen zum Stehen gekommen, dreht der Pilot das Flugzeug elegant auf der Landebahn um. Kein langes Rollen, kein hektisches Suchen nach Gates – in Whitehorse ist alles etwas persönlicher, fast familiär.
Willkommen in Whitehorse – Einreise leicht gemacht
Die Einreise? Ein wahrer Traum. Schon bei der Landung macht sich ein Gefühl von Entspanntheit breit, und das setzt sich bei der Passkontrolle nahtlos fort. Die Beamten strahlen die typisch kanadische Freundlichkeit aus und werfen nur einen kurzen, prüfenden Blick auf unsere Papiere. Ein paar Standardfragen – „Wie lange bleiben Sie?“, „Was führt Sie in den Yukon?“ – und schon folgt das erwartete Lächeln: „Willkommen in Kanada! Wir wünschen Ihnen einen großartigen Aufenthalt.“ Freundlich, effizient, und vor allem: völlig stressfrei.
Doch der nächste Vorteil lässt nicht lange auf sich warten. Dank unseres Priority-Pakets stehen wir in der Gepäckhalle in der Pole-Position. Während sich hinter uns die ersten Wartenden in einer langen Schlange vor den Förderbändern sammeln, rumpeln unsere Koffer schon über das Gepäckband. Kein hektisches Schieben, kein ungeduldiges Warten – unsere Taschen sind da, bevor wir überhaupt Zeit hatten, uns umzusehen.
Mit einem kleinen Triumphgefühl – schließlich läuft bisher alles wie am Schnürchen – greifen wir uns unser Gepäck und werfen noch einen kurzen Blick zurück. Die anderen Reisenden stehen noch, etwas ungeduldig, am Band, während wir mit unseren Taschen bereits Richtung Ausgang ziehen.
30 Minuten nach der Landung stehen wir schon draußen, die klare Luft von Whitehorse in der Nase und die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht. Es ist frisch, aber genau das hatten wir erwartet – diese Kälte, die nach Abenteuer riecht. Mit einem letzten Blick auf die Umgebung machen wir uns auf, unseren Truck Camper zu übernehmen. Die Wildnis ruft – und wir sind bereit.
Kaum treten wir aus dem Flughafen von Whitehorse, wartet unser Shuttle-Bus vom “Yukon Inn” schon auf uns. Freundlich, pünktlich und mit einem Hauch von Abenteuergefühl bringt er uns zügig nach Downtown Whitehorse. Unsere Wahl für das Yukon Inn war kein Zufall: Nur ein Katzensprung trennt es vom Real Canadian Superstore, und der steht heute Abend ganz oben auf unserer To-Do-Liste. Denn wir haben einen Plan: Früh einkaufen, morgen früh starten.
An der Rezeption empfangen uns ebenso freundliche wie effiziente Mitarbeiter, die uns mit einem kleinen Upgrade den Abend versüßen: Unser Zimmer können wir bis 12 Uhr behalten. Perfekt! Das bedeutet, dass unser Gepäck und die Einkäufe sicher verstaut bleiben, bis wir unseren Camper übernehmen. CanaDream, der Anbieter unseres Truck Campers, bietet eine Early Bird Übernahme, und das passt hervorragend in unseren Zeitplan.
Hungrig? Nein, nicht wirklich – die Premium-Menüs im Flugzeug haben ganze Arbeit geleistet. Also ab zum Einkaufen! Der Superstore ist gerade mal 500 Meter entfernt, wenn man quer über den McDonald’s-Parkplatz geht. Das klingt vielleicht wenig glamourös, aber hey, es ist effektiv. Kurz darauf stehen wir vor den unendlichen Regalen des kanadischen Einkaufstempels. Hier bekommt man alles, was das Herz begehrt – und noch mehr, von dem man nicht wusste, dass man es braucht.
Unser Einkaufswagen füllt sich schnell: Frühstückszutaten für die nächsten Tage, denn im Camper wird morgens natürlich selbst gekocht. Mittags und abends planen wir dagegen, uns in Restaurants verwöhnen zu lassen. Urlaub ist Urlaub, und Kochen zählt definitiv nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen, wenn draußen die Natur ruft. Für den Notfall – denn der „Far North“ macht keine Versprechen – landen Ribeye-Steaks im Wagen. Die Regel lautet: Kein Restaurant? Kein Problem. Steaks auf den Grill und fertig ist das Abendessen.
Mit einem vollgepackten Einkaufswagen, aber immer noch voller Energie, kehren wir ins Hotel zurück. Die klare Luft von Whitehorse, die entspannte Atmosphäre und die Vorfreude auf den Camper morgen machen diesen Tag perfekt. Das Abenteuer wartet – und wir sind so gut vorbereitet, wie es nur geht.
Plötzlich meldet sich der Hunger – kein Wunder, schließlich war unser letzter Snack noch an Bord der Boeing. Zum Glück erinnert uns unser Gedächtnis an eine kulinarische Perle aus unserem letzten Besuch in Whitehorse: das “Dirty Northern Public House” auf der Main Street. Ein gemütlicher Pub, der uns damals mit rustikalem Charme und fantastischem Essen überzeugt hat. Perfekt, um den ersten Abend hier ausklingen zu lassen.
Der Weg dorthin? Ein entspannter 20-Minuten-Spaziergang, der uns noch einmal die Gelegenheit gibt, das Flair der Stadt aufzusaugen. Es ist 19:30 Uhr, die Sonne hängt noch hoch genug, um die Straßen in ein warmes Licht zu tauchen, und die Temperaturen sind erstaunlich angenehm. Wer hätte gedacht, dass der Norden Kanadas uns mit wärmerem Wetter empfängt als unser Heimatort?
Während wir durch die Straßen schlendern, wird uns erneut bewusst, wie speziell Whitehorse ist. Die Hauptstadt des Yukon beherbergt etwa 25.000 Menschen – ein beeindruckender Anteil, wenn man bedenkt, dass das gesamte Yukon-Territorium nur 34.000 Einwohner zählt. Und dennoch wirkt die Stadt nicht überfüllt, sondern wie ein perfektes Gleichgewicht aus Leben und Weite.
Die Main Street begrüßt uns mit ihrem typisch nordamerikanischen Flair: bunte, charmante Holzhäuser, die von lokalen Geschäften und Restaurants gesäumt sind. Vor dem „Dirty Northern“ riecht es schon verführerisch nach frisch Gegrilltem, und die Stimmen aus dem Inneren laden dazu ein, sich in die lebhafte Atmosphäre zu stürzen.
Kaum haben wir einen Tisch gefunden, wissen wir, dass wir hier genau richtig sind. Die Karte ist genauso rustikal wie der Pub selbst: Burger, Steak, frisch gezapftes Bier – ein Mix aus kanadischer Bodenständigkeit und moderner Küche.Stefan entscheidet sich für einen saftigen Bison-Burger, ich gönne mir den fangfrischen Lachs, der hier oben einfach unschlagbar ist.
Während wir auf unser Essen warten, genießen wir die Atmosphäre. Die Mischung aus Reisenden und Locals, die Gespräche über Abenteuer und Alltag – es fühlt sich an, als wäre man sofort Teil dieser lebendigen Gemeinschaft. Und dann das Essen: Perfekt, unglaublich frisch und genau das Richtige nach einem langen Tag.
Nach einem köstlichen Abendessen im „Dirty Northern Public House“ sind wir satt und rundum zufrieden. Mit diesem Gefühl im Bauch schlendern wir entspannt die Main Street entlang, bevor wir den Rückweg entlang des River Walks antreten. Und was soll man sagen? Die Uferpromenade des Yukon River ist pure Magie.
Die Bäume präsentieren sich in den leuchtenden Farben des Herbstlaubs, und zwischen den Ästen hindurch erhaschen wir immer wieder Blicke auf den Yukon River – wild, kraftvoll und ungezähmt. Die Abendsonne taucht alles in ein goldenes Licht, das die Szenerie fast unwirklich erscheinen lässt. Es ist immer noch angenehm warm, und die Berge am Horizont scheinen langsam die Sonne zu verschlucken. Ein Moment, den man am liebsten einfrieren würde.
Doch der Abend ist noch nicht ganz vorbei. Ein kleiner Abstecher zu Walmart steht auf dem Programm. Schließlich fehlt noch das eine oder andere für unseren Camper: Toilettenpapier, Grillanzünder, und ein paar Kleinigkeiten, die uns morgen den Start in den Roadtrip erleichtern. Der Walmart liegt direkt gegenüber dem Real Canadian Superstore, aber wie das in Nordamerika so ist: Dazwischen breitet sich ein riesiges Meer aus Asphalt aus. Also los, wir marschieren!
Im Walmart fühlen wir uns wie Entdecker in einer endlosen Welt aus Regalen. Von Campingzubehör bis hin zu Snacks für unterwegs – hier gibt es einfach alles. Und natürlich landet ein bisschen mehr im Wagen, als eigentlich geplant war.Man weiß schließlich nie, welche Überraschungen uns da draußen noch erwarten.
Zurück im Hotel genießen wir die wohlverdienten Annehmlichkeiten unseres großzügigen Badezimmers – nach einem langen Tag ein echter Luxus. Die Müdigkeit kommt schneller, als wir gedacht hätten. Kaum liegen wir im Bett, sind wir auch schon weg. Ein Tag voller Vorfreude und Eindrücke geht zu Ende.
Aber morgen? Morgen wird es ernst. Um 9:45 Uhr holt uns das CanaDream-Shuttle ab, und dann heißt es endlich: ROADTRIP! Die Wildnis ruft, und wir können es kaum erwarten, die ersten Kilometer hinter uns zu bringen. Das Abenteuer beginnt – mit all seinen unplanbaren, aufregenden Momenten.
Nun haben wir noch einen kleinen Abstecher zu Walmart vor. Der Walmart befindet sich praktisch gegenüber dem Real Canadian Superstore, aber die beiden Supermärkte werden von riesigen Parkplätzen getrennt. Ein paar Meter Fußmarsch sind also angesagt.
Wir schlendern durch die endlosen Regalreihen und besorgen die letzten fehlenden Dinge für unsere Campingausrüstung (Toilettenpapier, Grillanzünder, und so weiter).
Anschließend kehren wir zurück zum Hotel und genießen die Annehmlichkeiten des großzügigen Badezimmers. Müde fallen wir anschließend ins Bett; es war ein langer Tag heute. Morgen um 9:45 Uhr werden wir vom CanaDream-Shuttle abgeholt.
Und dann endlich: ROADTRIP!!!