Industrie-Kunst und Rollschuh-Action: Vom Hochofen über Tiger & Turtle zum Starlight Express

Nach einem ausgiebigen Frühstück – wie immer liebevoll von Nadine und Stefan zubereitet – startete unser Tag ganz entspannt. Die Kinder nutzten die Zeit, um sich noch ein wenig auf dem Spielplatz auszutoben, während wir in aller Ruhe unsere Sachen zusammenpackten. Es herrschte keine Eile, und die frische Morgenluft und das Lachen der Kinder ließen uns den Tag in einem entspannten Tempo beginnen.

Gegen Mittag machten wir uns schließlich auf den Weg nach Duisburg. Unser Ziel: der beeindruckende Landschaftspark, ein ehemaliges Industriegebiet, das sich in ein spannendes Ausflugsziel verwandelt hat. Voller Vorfreude auf das, was uns dort erwarten würde, genossen wir die Fahrt von ungefähr einer Stunde.

Unsere Ankunft im Landschaftspark Duisburg Nord war gegen 13:00 Uhr – genau die richtige Zeit, um das riesige Gelände in all seiner industriellen Pracht zu erkunden. Dieser Ort hat eine ganz besondere Atmosphäre: Überall Relikte vergangener Zeiten, verrostete Stahlkonstruktionen und verwilderte Grünflächen, die sich zwischen den alten Mauern ausbreiten. Schon beim ersten Blick auf den gewaltigen Hochofen war klar: Hier wartet ein Abenteuer!

Landschaftspark Duisburg Nord

Oli, Noah, Stefan und ich waren sofort Feuer und Flamme für die Kletterpartie. Der Hochofen war einfach zu verlockend – eine Herausforderung, die förmlich nach uns rief. Nadine und Emi dagegen schauten skeptisch auf das Stahlgerüst und entschieden sich, am Boden zu bleiben. Für Emi war das riesige Gerüst einfach zu unheimlich, und auch Nadine fühlte sich in sicherer Entfernung wohler.

Unser Aufstieg begann ganz harmlos, die ersten Stufen des Gerüsts ließen uns die Höhe noch kaum spüren. Doch je weiter wir nach oben kamen, desto abenteuerlicher wurde es. Die Treppen wurden steiler, der Wind nahm zu, und das Kribbeln in den Beinen wuchs. Oli und Noah schlugen sich tapfer, aber nach einer Weile entschieden sie sich, umzudrehen. Der Ausblick war ihnen doch ein wenig unheimlich. Stefan war zwar noch dabei, doch auch er entschied sich, nach einer Weile nicht weiterzugehen.

Ich jedoch konnte nicht widerstehen – die Aussicht lockte mich, und so kletterte ich alleine bis zur höchsten Plattform. Als ich schließlich oben ankam, war das Gefühl einfach unbeschreiblich. Die Welt unter mir wirkte klein, und die Weite des Ruhrgebiets erstreckte sich bis zum Horizont. Die Mischung aus den alten, monumentalen Industrieanlagen und der Natur, die sich dazwischen ihren Platz zurückerobert hat, war atemberaubend. 

Nachdem wir alle wieder sicher auf dem Boden angekommen waren, machten wir eine Entdeckung, die den Tag perfekt abrundete: Eine Currywurstbude! Natürlich ließen wir uns diese Ruhrpott-Spezialität nicht entgehen. Mit einer leckeren Portion Currywurst in der Hand und der Sonne im Gesicht ließen wir den Nachmittag ausklingen. Ein Abenteuer der besonderen Art – und die Currywurst war das perfekte Finale!

Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein faszinierendes Beispiel für den Wandel von Industriekultur zu einem Freizeit- und Erholungsgebiet. Auf dem Gelände des stillgelegten Hüttenwerks, das einst ein Herzstück der Stahlproduktion im Ruhrgebiet war, entstand seit den 1990er Jahren ein einzigartiger Park, der Natur und Industriegeschichte auf beeindruckende Weise verbindet.

Das Highlight des Parks ist sicherlich der Hochofen 5, auf den Besucher klettern können. Von der Aussichtsplattform in 70 Metern Höhe hat man einen spektakulären Blick über das Ruhrgebiet – ein echter Geheimtipp für alle, die eine andere Perspektive auf die Region erleben möchten.

Der Park hat aber noch viel mehr zu bieten: Es gibt verwunschene Gärten, die zwischen alten Stahlgerüsten und Mauerwerken wachsen, sowie Wasserflächen, die heute zum Tauchen einladen. Ja, richtig gehört! In einem der ehemaligen Gasometer hat sich ein Tauchbecken gebildet, das Unterwasserfans die Möglichkeit gibt, inmitten der industriellen Überreste abzutauchen.

Ein weiteres Highlight sind die nächtlichen Lichtinstallationen, die das Hüttenwerk in ein buntes Lichtermeer verwandeln. Jeden Abend tauchen die riesigen Industrieanlagen in wechselnde Farben, was dem Ort einen fast surrealen Charme verleiht.

Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist damit nicht nur ein wichtiges Zeugnis der industriellen Vergangenheit, sondern auch ein lebendiger Ort, der heute für Freizeit, Kultur und Sport genutzt wird. Von Kletterwänden über Festivals bis hin zu gemütlichen Spaziergängen durch die wild-romantische Landschaft – hier ist für jeden etwas dabei.

Nachdem wir unser Abenteuer im Landschaftspark beendet hatten, fuhren wir weiter zum Tiger & Turtle, einer beeindruckenden Skulptur, die aus der Ferne wie eine Achterbahn aussah. Doch anstatt rasant durch die Luft zu sausen, konnte man die Kurven und Windungen zu Fuß erklimmen – ein ganz besonderes Erlebnis.

Stefan und ich entschieden uns, dieses Mal am Boden zu bleiben. Es bot sich einfach zu perfekt an, das Spektakel von unten festzuhalten. Während Oli, Nadine und die Kinder aufgeregt die Treppen der Skulptur hochkletterten, zückten wir unsere Kameras und verfolgten das Geschehen aus der Ferne. Die Kinder liefen fröhlich hinauf, Noah vorneweg mit Emi dicht hinter ihm. Nadine hielt die beiden dabei immer im Blick, während Oli ihnen ruhig folgte.

Es war faszinierend zu sehen, wie sie alle durch die geschwungenen Linien des „Tiger & Turtle“ navigierten, während wir die sanften Kurven der Konstruktion in unseren Aufnahmen festhielten. Von unten bot sich uns ein wunderbarer Anblick: Die Silhouetten unserer Familie, wie sie sich gegen den klaren Himmel abzeichneten, kombiniert mit der futuristischen Form der Skulptur – ein Kontrast, der fast wie aus einer anderen Welt wirkte.

Wir schauten zu, wie sie immer höher stiegen, lachten und winkten, während sie die verschiedenen Perspektiven von oben genossen. Stefan und ich genossen es, ihnen einfach zuzusehen – das gemeinsame Abenteuer, das Lachen der Kinder – einfach schön!

Tiger and Turtle – Magic Mountain ist eine der außergewöhnlichsten und faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in Duisburg. Diese begehbare Großskulptur befindet sich auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe und zieht sowohl Kunst- als auch Abenteuerliebhaber an. Die Skulptur sieht auf den ersten Blick aus wie eine Achterbahn, doch das Besondere: Man kann sie nicht nur von außen bewundern, sondern auch selbst darauf spazieren gehen.

Die geschwungene Struktur, die 2011 von den Künstlern Heike Mutter und Ulrich Genth geschaffen wurde, ist aus verzinktem Stahl gefertigt und symbolisiert den Kontrast zwischen Dynamik und Langsamkeit. Der Name “Tiger and Turtle” ist dabei kein Zufall: Während die Form der Skulptur die Geschwindigkeit einer Achterbahn, den „Tiger“, suggeriert, erleben die Besucher beim langsamen Aufstieg die Ruhe und Gelassenheit einer Schildkröte, dem „Turtle“.

Ein Highlight ist sicherlich der Looping – auch wenn man ihn nicht durchqueren kann, da er zu steil ist, beeindruckt er als kühnes architektonisches Element. Besonders in den Abendstunden entfaltet die Skulptur eine magische Atmosphäre, wenn sie von leuchtenden LEDs in ein sanftes Licht gehüllt wird und wie ein futuristisches Kunstwerk über dem Hügel thront.

Von oben hat man einen fantastischen Blick auf die umliegenden Landschaften des Ruhrgebiets, besonders auf das weitläufige Areal des benachbarten Rheinparks und die Industrieanlagen der Umgebung. Diese Verbindung von Kunst und Aussicht macht Tiger and Turtle zu einem ganz besonderen Ort.

Die Skulptur ist kostenlos zugänglich und ein beliebtes Ausflugsziel für Familien, Fotografen und Spaziergänger, die eine Mischung aus Kunst, Spaß und Naturerlebnis suchen. Besonders in den sozialen Medien ist Tiger and Turtle ein beliebtes Fotomotiv – schließlich gibt es nicht viele Orte, an denen man eine “Achterbahn” zu Fuß erklimmen kann!

Während für Stefan, Emi und mich der aktive Teil des Tages mit unserem Aufstieg im Landschaftspark Duisburg bereits vorbei war, stand für Oli, Nadine und Noah noch ein ganz besonderes Highlight bevor: der Besuch von Starlight Express in Bochum. Die Karten hatten Stefan und ich Oli zu seinem Geburtstag geschenkt, und die Freude war riesig. Wir hatten den Dreien die besten Plätze gesichert – direkt an der Rollbahn und unmittelbar vor der Hauptbühne. Dort konnten sie das rasante Spektakel aus nächster Nähe miterleben, während die Darsteller in schwindelerregender Geschwindigkeit an ihnen vorbeisausten.

Noah war völlig gefesselt von der Show. Die glänzenden, futuristischen Kostüme, das spektakuläre Zusammenspiel aus Lichtern, Musik und atemberaubender Rollschuh-Action – all das nahm ihn sofort in seinen Bann. Die Darsteller flitzten in akrobatischer Perfektion an ihnen vorbei, und die Songs sorgten für mitreißende Momente. Nadine und Oli erzählten später voller Begeisterung, wie beeindruckend es war, die Geschwindigkeit und Präzision der Akteure live mitzuerleben. Besonders die waghalsigen Manöver und die Nähe zur Rollbahn ließen sie staunen.

Noah konnte kaum stillsitzen vor Aufregung, seine Augen leuchteten bei jedem neuen Song, bei jedem Looping und jeder rasanten Fahrt der Rollschuh-Profis. Für ihn war es ein unvergesslicher Abend, der die Magie und Dynamik des Musicals voll zur Geltung brachte. Noah sprach davon selbst einmal so schnell auf Rollschuhen unterwegs sein zu wollen.

 

Starlight Express in Bochum ist nicht nur eines der bekanntesten Musicals Deutschlands, sondern auch das weltweit erfolgreichste Musical an einem festen Standort. Seit der Uraufführung im Jahr 1988 begeistert es Jung und Alt mit einer einzigartigen Mischung aus mitreißender Musik, atemberaubender Rollschuh-Action und einer futuristischen Liebesgeschichte.

Geschrieben von Musicallegende Andrew Lloyd Webber, erzählt Starlight Express die Geschichte von Rusty, einer jungen Dampflok, die in einem spannenden Wettkampf gegen moderne, starke Konkurrenten wie die Diesellok Greaseball und die Elektrolok Electra antritt. Begleitet wird Rusty auf seiner Reise von der charmanten Waggon-Dame Pearl, die für ihn nicht nur eine Freundin, sondern auch die große Liebe ist. Das Musical greift auf kindgerechte Weise die Themen Freundschaft, Mut und Selbstvertrauen auf – mit einer Prise Romantik.

Was Starlight Express so besonders macht, ist die Inszenierung. Die Darsteller rasen auf Rollschuhen durch das eigens für die Show konzipierte Theater, das mit speziellen Rennbahnen ausgestattet ist. Dadurch erleben die Zuschauer die Wettkämpfe hautnah, oft sausen die Darsteller nur wenige Zentimeter an den besten Plätzen vorbei – ein echtes Spektakel für die Sinne! Die atemberaubenden Stunts und die spektakuläre Licht- und Bühnentechnik machen jede Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Über 17 Millionen Menschen haben das Musical inzwischen gesehen, und obwohl es schon über 30 Jahre alt ist, wird die Show regelmäßig modernisiert. Neue Lieder und technische Updates halten den Klassiker frisch und zeitgemäß, ohne den ursprünglichen Charme zu verlieren. Besonders beliebt sind die aufwendigen Kostüme, die die Lokomotiven und Waggons in fantasievollen Designs zum Leben erwecken.

Das Musical ist nicht nur für seine Action und Musik bekannt, sondern auch für seinen besonderen Platz im Ruhrgebiet. Seit über drei Jahrzehnten lockt es Menschen aus der ganzen Welt nach Bochum und hat die Stadt zu einem wichtigen kulturellen Anlaufpunkt gemacht. Für Musicalfans ist Starlight Express ein absolutes Muss – eine Reise in die schillernde Welt der Lokomotiven, die mit Tempo und Emotionen überzeugt.

Währenddessen machten wir uns auf den Weg in unsere nächste Unterkunft in Eersel, Holland. Die 1,5-stündige Fahrt führte uns durch idyllische Landschaften, und Emi war die ganze Zeit über in bester Laune. Angekommen im Hof van Eersel, einem kleinen Paradies, wurden wir von der Stille und dem Charme der kleinen Hütten empfangen. Es fühlte sich an, als hätten wir die Welt für uns allein. Die eine Hütte war für uns drei bestimmt, die andere wartete auf Oli, Nadine und Noah, und eine große, gemütliche Hütte diente als Frühstücksraum.

Emi nutzte die Gelegenheit, um zwischen den Hütten herumzuspringen und ausgelassen zu spielen. Sie liebte es, die Freiheit des Geländes zu erkunden, während Stefan und ich entspannt die ruhige Atmosphäre genossen.

Hof van Eersel

Gegen 23 Uhr kamen die drei Musicalbesucher ebenfalls hier an, voller Begeisterung über die Show. Stefan zeigte ihnen im Dunkeln den Weg zur Hütte, und nachdem wir uns alle von diesem erlebnisreichen Tag erholt hatten, kehrte endlich Ruhe ein.

Wir gingen schlafen, zufrieden und erfüllt von all den schönen Momenten.

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