Musicalzauber und Eierlikör: Unser Abend auf der Reeperbahn!
Na, Freunde des Abenteuers! Heute geht’s los auf eine hoffentlich spannende Reise mit unserem Camper!
Drei Wochen voller unvergesslicher Momente, spontanen Entscheidungen und sicherlich auch ein paar haarsträubenden Momenten stehen uns nun bevor. Aber das macht das Ganze doch erst richtig spannend, oder?
Also, wir starten unsere Reise in unserem gemütlichen kleinen Esslingen. Morgens um 9 Uhr geht’s los, voller Vorfreude und mit einer Menge Kaffee im System. Nicht zu vergessen das obligatorische „Haben wir auch alles eingepackt?“ – Ein Ritual, bei dem wir mindestens fünfmal zurück ins Haus rennen, um sicherzustellen, dass wir nichts Wichtiges vergessen haben.
Die erste Etappe führt uns auf die Autobahn A81. Ein paar Songs auf der Playlist später und nach dem x-ten „Sind wir schon da?“, erreichen wir endlich die A6 und später die A7, immer wieder begleitet von nicht enden wollenden Staus.
Gegen 16:30 Uhr erreichen wir endlich Hamburg! Die Landungsbrücken! Das Tor zur großen, weiten Welt des Nordens! Wir steuern direkt auf den Parkplatz an den Landungsbrücken auf dem wir sogar kostenlos übernachten dürfen. Perfekter Service der Stadt Hamburg würde ich sagen.
Eine Besonderheit gibt es allerdings. Wenn man zur Einfahrt hineinfährt kommt man zu einem „Bezahl Häuschen“ – das kann man ignorieren, denn man fährt komplett durch den kostenpflichtigen Stellplatz durch und gleich im Anschluss kommen dann die kostenlosen Plätze. Details zu diesem Stellplatz in Bester Lage findet ihr hier.
Als wir zur Einfahrt rein fuhren wollte sich gleich eine Frau aus dem Bezahl-Kiosk des vorderen Parkplatz-Teil in unseren Weg werfen aber Stefan war schneller und fuhr direkt an ihr vorbei. Vielleicht wollte sie uns ja auch nur über etwas wichtiges informieren. Dazu lest ihr was im nächsten Bericht! Ich will an dieser Stelle auf keinen Fall spoilern!
Nachdem wir unseren Camper abgestellt haben, schlendern wir voller Vorfreude zu Eier Carl – gerade einmal 500 Meter ist das Restaurant von unserem Parkplatz entfernt. Der Name allein verspricht schon etwas Besonderes! Als wir ankommen, ist das Lokal bereits gut besucht, und wir sind froh, dass wir von zu Hause aus einen Tisch reserviert haben.
Das Essen ist ein echter Genuss. Wir kosten nicht nur die lokalen Spezialitäten, sondern gönnen uns auch den hausgemachten “Original”-Eierlikör. Er ist so cremig und lecker, dass wir auch die beiden anderen Sorten probieren wollen, die Hans und Helene heißen. Hans ist ein Eierlikör mit Haselnussgeschmack, und Helene hat einen Hauch von Birne. Wir bestellen je einen und teilen sie uns. Beide sind köstlich, aber ehrlich gesagt, kommen sie nicht ganz an das Original heran.
Wir hätten sogar gerne eine Flasche vom Original mitgenommen, aber leider ist es ausverkauft. Schade, aber das gibt uns einen Grund mehr, noch einmal hierher zurückzukommen.
Nachdem wir unser leckeres Essen bei Eier Carl genossen hatten, brachen wir voller Vorfreude zur berühmten Reeperbahn auf. Die Sonne schien noch golden am Himmel und tauchte die Stadt in ein warmes Licht. Doch im Vergleich zu früheren Besuchen schien hier nicht viel los zu sein. Die belebten Straßen, die normalerweise vor Leben pulsieren, waren überraschend ruhig. Vielleicht war es einfach ein ruhiger Abend, oder vielleicht hat Corona den Trubel gedämpft. Wer weiß das schon? Aber wir sind gespannt, wie es später am Abend aussehen wird. Die Reeperbahn hat schließlich ihre eigene Art, nach Sonnenuntergang zum Leben zu erwachen.
Die Reeperbahn ist das pulsierende Herz des Hamburger Nachtlebens im kultigen Viertel St. Pauli. Mit einer Länge von 930 Metern ist sie gesäumt von Nachtclubs, Bars, Diskotheken und Kneipen, die nur darauf warten, von Nachtschwärmern und Partygängern erobert zu werden. Besonders die Seitenstraße Große Freiheit, der Hans-Albers-Platz und der Spielbudenplatz mit dem Panoptikum und dem Operettenhaus ziehen Touristen und Einheimische gleichermaßen an.
An der Ecke Spielbudenplatz/Davidstraße steht die legendäre Davidwache, Hamburgs wohl bekannteste Polizeiwache. Das Gebäude des Polizeikommissariats 15 ist durch zahlreiche Filme und Fernsehserien berühmt geworden und hat Kultstatus erreicht. Obwohl dieses Revier mit knapp einem Quadratkilometer und etwa 14.000 Einwohnern das kleinste in Europa ist, gibt es hier keinen Mangel an spannenden Einsätzen.
Wir schlenderten gemächlich entlang der Reeperbahn, genossen die Atmosphäre und ließen uns von den vielen bunten Lichtern und Schaufenstern inspirieren. Jeder Schritt brachte uns näher zum Operettenhaus, und meine Aufregung wuchs mit jedem Moment. Und wisst ihr, was dort lief? „Tanz der Vampire“! Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich schon auf das Musical gefreut habe. Nicht nur, weil ich ein leidenschaftlicher Musical-Fan bin, sondern auch weil ich früher im Musical Theater in Stuttgart gearbeitet habe, als die Vampire dort gastierten.
Damals konnte ich mich oft hinter den Kulissen aufhalten und die Magie der Produktion hautnah miterleben. Ich habe diese Show (aus beruflichen Gründen) so oft gesehen, dass ich die Texte auswendig kann. Die Melodien, die Kostüme, die atemberaubenden Bühnenbilder – einfach fantastisch.
Ich konnte es kaum erwarten, dass die heutige Vorstellung begann und ich mich erneut von den Vampiren in ihren Bann ziehen lassen konnte. Die Vorstellung war einfach grandios! Wir hatten das Glück, eine Aufführung mit sämtlichen Hauptdarstellern zu sehen, und es war eine wahre Sensation.
Die ersten Takte der Ouvertüre erklangen und wir waren sofort wieder in der Welt der Vampire gefangen. Die Musik, die Bühnenbilder, die Choreografie – alles war perfekt. Und dann kam der Höhepunkt des Abends: Graf von Krolock betrat seinen Friedhof und begann sein berühmtes Lied „Unstillbare Gier“ zu singen. Der Applaus am Ende des Liedes war ohrenbetäubend.
Nach dem Musical machten wir uns wieder auf den Weg über die Reeperbahn. Die einst lebhaften Straßen, die normalerweise vor Energie und Menschenmengen pulsieren, waren heute überraschend still. Viele Läden hatten ihre Türen geschlossen, und das geschäftige Treiben war wie weggeblasen.
Schade eigentlich, denn die Reeperbahn war normalerweise ein Mekka für Nachtschwärmer und Partygänger, ein Ort voller Leben und Abenteuer. Doch heute Abend schien etwas Magie zu fehlen. Selbst auf der Großen Freiheit, die sonst vor lauter Lichtern und Musik aus den Clubs nur so strahlt, waren viele Läden dunkel und verlassen. Es war wirklich traurig, diese ikonische Straße so ruhig zu sehen. Doch trotz der Ruhe genossen wir unseren Spaziergang und hofften, dass der alte Glanz bald wieder zurückkehren würde.
Als wir schließlich gegen 23 Uhr am Camper ankamen, waren wir müde, aber glücklich. Ein aufregender Tag ging zu Ende, und wir fielen schnell ins Bett, um uns auf den nächsten Tag vorzubereiten. Gute Nacht, Hamburg! Bis Morgen!
BILDERGALERIE: St Pauli / Reeperbahn