Faszinierende Landschaften entlang des Alaska- und Richardson Highway

Wir haben heute morgen wunderbar ausgeschlafen und jetzt steht eine aufregende Etappe unserer Reise an! Unser Ziel: Whitehorse! đŸžïž Warum? Weil morgen von dort unser Flug nach Vancouver abhebt.

Die Route ist fĂŒr einen einzigen Tag fast zu kurz, aber fĂŒr zwei Tage fast zu lang (zumindest fĂŒr unsere VerhĂ€ltnisse). Also haben wir beschlossen, einen kleinen Umweg einzulegen, um die Reise noch spannender zu gestalten!

Leider ist der Grenzposten auf dem Top Of The World Highway schon im Winterschlaf – schade, denn das wĂ€re eine tolle Fahrt zum Abschluss geworden. Aber keine Sorge, wir sind flexibel und voller Abenteuerlust! Wir nehmen einfach noch eine Runde auf dem Richardson Highway bis nach Gakona. Von dort aus geht es weiter ĂŒber den Tok Cutoff nach Tok und dann auf den Alaska Highway in Richtung Kanada! 🇹🇩

Das ergibt vielleicht nicht auf den ersten Blick Sinn, aber als wir den Richardson Highway vor ein paar Tagen befuhren, erwartete uns trĂŒbes und regnerisches Wetter. Heute jedoch bietet sich uns eine neue Gelegenheit, um einige atemberaubende Fotos zu schießen! 📾

Doch bevor wir uns in das Abenteuer stĂŒrzen, gönnen wir uns noch einen entspannten Moment an unserem malerischen Platz hier am Chena Lake. WĂ€hrend Stefan ein leckeres FrĂŒhstĂŒck zubereitet, mache ich mich auf den Weg zum Ufer des Flusses. Plötzlich bricht die Sonne hinter den BĂ€umen am gegenĂŒberliegenden Ufer hervor, und der Anblick raubt mir den Atem. Es ist zwar klirrend kalt, aber diese Schönheit entschĂ€digt uns mehr als genug. 🌞

In der Ferne höre ich Stefan rufen: „FrĂŒhstĂŒck ist fertig!“ Ich eile zurĂŒck zu unserem Camper und wir genoßen das leckere FrĂŒhstĂŒck und den duftenden Kaffee.

Mit vollem Bauch und einem LĂ€cheln im Gesicht setzen wir unsere Reise mit unserem treuen Rolling Home fort. Unser Weg fĂŒhrt uns erneut auf den Richardson Highway, diesmal Richtung Osten. Unterwegs passieren wir das beeindruckende GelĂ€nde der Eielson Airforce Base. Kurz danach legen wir einen kurzen Halt am malerischen Birch Lake ein, um die Schönheit der Natur in vollen ZĂŒgen zu genießen.


Eine Bank, die von einem zauberhaften Rauhreif ĂŒberzogen ist, ĂŒbt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Stefan aus. Trotz der KĂ€lte und des frostsicheren Blickes der Umstehenden lĂ€sst er sich nicht davon abhalten, in der Milepost zu schmökern. Man fragt sich, was mit diesem Kerl los ist – will er sich etwa den Hintern abfrieren?!

WĂ€hrenddessen nutze ich die Gelegenheit, um ein paar Fotos von dieser malerischen Szenerie festzuhalten. Die glitzernde Landschaft, die von einer zarten Schneedecke bedeckt ist, fasziniert mich zutiefst. Jeder Baum und jeder Busch sind mit frostigen Kristallen verziert, und die Sonnenstrahlen brechen sich im Eis, was eine funkelnde Pracht erzeugt. 📾

Unsere Fahrt geht weiter, und mit jedem Kilometer offenbart sich uns ein neues Winterwunderland. Schneebedeckte Berge ragen majestÀtisch am Horizont empor, spiegelglatte Seen spiegeln den klaren blauen Himmel wider. Es ist, als ob Alaska sich zum Abschied von seiner allerschönsten Seite zeigt.

Gegen Mittag erreichen wir den malerischen Meiers Lake. Als wir hier zuletzt im Jahr 2015 waren, war die gesamte Gegend von einer weißen Schneedecke bedeckt. Ich erinnere mich an das bezaubernde Bild des Sees mit einem idyllischen HĂ€uschen im Hintergrund.

Unser Ziel ist es, den genauen Ort zu finden, an dem wir damals dieses wundervolle Bild aufgenommen haben. Es dauert eine Weile, bis wir glauben, ihn gefunden zu haben. Doch als ich zu Hause das alte Foto betrachte, bin ich verblĂŒfft darĂŒber, wie genau wir den Bildausschnitt wiedergefunden haben. Manchmal steckt doch mehr PrĂ€zision in unseren Erinnerungen, als wir denken.

Obwohl die Herbstfarben um uns herum atemberaubend sind, sehnen wir uns doch ein wenig nach dem Winterwunderland, das wir hier einst erlebt haben. Schnee verleiht der Landschaft einfach einen besonderen Zauber. ❄

Nachdem wir also unseren Foto-Spot gefunden haben, fahren wir zum gemĂŒtlichen Meier’s Lake Roadhouse, wo wir uns auf ein spĂ€tes Mittagessen freuen. Es ist bereits kurz nach 13 Uhr, und unser Magen erinnert uns daran, dass es Zeit ist, sich zu stĂ€rken. đŸœïž

Es ist erstaunlich, dass gerade einmal drei Tage vergangen sind, seitdem wir das letzte Mal hier waren, und die freundliche Kellnerin, die auch die Besitzerin des Roadhouses ist, erkennt uns sofort wieder. Das schafft eine herzliche und einladende AtmosphĂ€re. đŸ€—

Wir entscheiden uns fĂŒr das Tages-Special und werden mit einer köstlichen Suppe ĂŒberrascht. Die nette Dame spricht uns in perfektem Deutsch an, was uns angenehm ĂŒberrascht. Es zeigt, wie vielfĂ€ltig und international Alaska sein kann, selbst an einem so abgelegenen Ort wie diesem.

Linda erzĂ€hlt uns faszinierte Geschichten aus ihrer Jugend, als sie acht Jahre ihres Lebens in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbracht hat. In dieser Zeit hat sie erstaunliche fĂŒnf Söhne (!!!) zur Welt gebracht und dort ihren Mann kennengelernt, der ursprĂŒnglich aus Alaska stammt. Mit ihm hat sie eine wunderbare Tochter, obwohl sie selbst ursprĂŒnglich aus Kalifornien kommt.

Ihre Geschichte nimmt einige unerwartete Wendungen – sie haben geheiratet, sich scheiden lassen und dann, 20 Jahre spĂ€ter, erneut geheiratet, was von ihrer gemeinsamen Tochter eingefĂ€delt wurde. Das zeigt, dass das Leben manchmal wirklich spannende Kapriolen schlagen kann. Jetzt genießen sie ihr Leben in der NĂ€he von Gakona und fĂŒhren das charmante Meiers Lake House.

Diese ErzĂ€hlung ĂŒber Linda ist eine weitere lebendige Facette eines typisch alaskanischen Lebens. Es ist einfach erstaunlich, wie vielfĂ€ltig und einzigartig die Lebensgeschichten sein können. 📖

Linda begeistert uns nicht nur mit ihren Geschichten, sondern auch mit ihrem warmen Wesen. Wir fragen sie nach ihrem persönlichen Nachtisch-Favoriten, und sie empfiehlt uns den „Four Berry Cobbler“ mit hausgemachtem Vanilleeis. Allerdings mĂŒssen wir uns auf 10-15 Minuten Wartezeit einstellen.

Das macht uns ĂŒberhaupt nichts aus, schließlich sind wir in guter Gesellschaft und die AtmosphĂ€re hier ist einfach herrlich. Nach etwa 10 Minuten bringt uns Linda den Nachtisch, und wir sind sprachlos angesichts der Schönheit des „Four Berry Cobbler“. Es sieht nicht nur extrem lecker aus, es schmeckt auch himmlisch! Ein wahrer Genuss, der unseren Gaumen verzaubert.

Wir verabschieden uns herzlich von der liebenswerten Linda und setzen unsere Reise fort. Die Straße fĂŒhrt uns weitere 40 Meilen nach SĂŒden, bis wir schließlich in Gakona auf den Highway 1 abbiegen, der ab hier auch als Tok Cutoff bekannt ist.

Unsere Reise hat einen angenehmen Rhythmus angenommen: Fahren, anhalten, fotografieren, und dann wieder weiterfahren. Die Schönheit Alaskas zwingt uns förmlich, immer wieder innezuhalten und die atemberaubende Natur in Bildern festzuhalten. Jeder Augenblick ist es wert, eingefangen zu werden. 📾

Nach weiteren 120 Meilen oder etwa 2,5 Stunden Fahrt erreichen wir die charmante Stadt Tok. Wir haben weder EinkÀufe noch ein Mittagessen auf unserer Agenda, also entscheiden wir uns, einfach nur durch diesen kleinen Ort zu fahren.

Unsere Reise setzt sich fort: Fahren, anhalten, fotografieren, und dann wieder weiterfahren. Es ist, als wĂŒrden wir die Schönheit Alaskas in kleinen Portionen aufnehmen und jedes Foto ist ein weiterer Schatz, den wir mit nach Hause nehmen werden.

100 Meilen spĂ€ter, um 20 Uhr, ĂŒberqueren wir die Grenze nach Kanada. Unser Magen meldet sich mit einem kleinen Hunger, und wir beschließen, bei Buckshot Betty’s Halt zu machen. 🇹🇩

Es erstaunt mich immer wieder, wie gerade die entlegensten Restaurants oft die besten und preiswertesten Speisen servieren. Buckshot Betty’s in Beaver Creek ist ein leuchtendes Beispiel dafĂŒr. Hier gibt es buchstĂ€blich keine Konkurrenz in Sicht, und dennoch erwartet uns eine hervorragende KĂŒche zu vernĂŒnftigen Preisen. Die gemĂŒtliche AtmosphĂ€re des Lokals macht es zu einem Ort, an dem man sich sofort wohl fĂŒhlt.

Stefan entscheidet sich fĂŒr einen Deluxe Cheeseburger, wĂ€hrend ich mich fĂŒr Fish & Chips entscheide. Es ist bereits 21 Uhr, als wir unsere Mahlzeiten beenden. Die Frage, die sich uns stellt, ist: Sollen wir gleich hier in Beaver Creek ĂŒbernachten oder weiterfahren? 🌙

Obwohl es immer noch hell draußen ist, entscheiden wir uns fĂŒr „weiterfahren“. Die Abenteuerlust in uns ist noch lange nicht gestillt. Wir hatten in der Milepost gelesen, dass es in der NĂ€he von Snug Junction einen Government Campground gibt, und dachten, dass es dort bestimmt nett sein wĂŒrde. Doch leider stellen wir fest, dass der Snug Junction Campground bereits geschlossen ist. Was fĂŒr ein Pech! Aber wir sind nicht entmutigt und beschließen, einfach weiterzufahren.

Nach etwa 20 Minuten erreichen wir den Discovery Yukon Campground & Lodgings – „A relaxing oasis along the Alaska Highway“. Das klingt perfekt, und so entscheiden wir uns, diesen Ort fĂŒr unsere Übernachtung zu wĂ€hlen.

Ich begebe mich in das Campground-BĂŒro, das eher wie ein gemĂŒtliches Wohnzimmer aussieht. Dort sind zwei Ă€ltere Damen und ein Herr, die mich freundlich begrĂŒĂŸen. Der herzliche Empfang bestĂ€tigt uns, dass wir die richtige Wahl getroffen haben.

NatĂŒrlich, es gibt einen freien Stellplatz fĂŒr euch. Wir haben eine Dry-Site, ohne Wasser- und StromanschlĂŒsse, aber das sollte euch genĂŒgen. Der Preis betrĂ€gt lediglich CAD 60 fĂŒr die Übernachtung.

WĂ€hrend eine der Damen mir die außergewöhnlich sauberen WaschrĂ€ume zeigt, nimmt die andere eine Taschenlampe zur Hand, um uns zu unserem Stellplatz zu fĂŒhren. Was fĂŒr ein großartiger Service! 🌟

Unser Stellplatz liegt in der NĂ€he eines WaldstĂŒcks, in dem zahlreiche alte Autowracks aus der Zeit stammen, als der Alaska Highway erbaut wurde. Ich nutze meine Kamera und schalte den Blitz ein, denn die Dunkelheit hier ist wirklich unheimlich. Die Aufnahmen vermitteln das GefĂŒhl einer Zeitreise in die Vergangenheit. 📾

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