Wildes Abenteuer im Water Canyon entspanntes Ankommen in Page und Wave Lottery-Glück!
Der Tag begann, wie gewohnt, mit dem verlockenden Duft von frischem Kaffee und einem köstlichen Frühstück, das Stefan mit geübter Hand zubereitete. Während der Kaffee leise in der Kanne blubberte, machte sich ein Gefühl von Vorfreude breit. Die Luft war erfüllt vom Aroma des Kaffees und warmem Toast – eine perfekte Einstimmung auf einen weiteren Tag voller Abenteuer.
Heute gab es eine besonders gute Nachricht: Nadine war endlich wieder fit! Nach ihren zwei Tagen im Bett war sie nun wieder voller Energie und Vorfreude. Ihr Lächeln, als sie den ersten Schluck Kaffee nahm, war ansteckend, und ihre Begeisterung auf die bevorstehende Wanderung zum Water Canyon war deutlich zu spüren. Ihre Rückkehr ins Abenteuer hob die Stimmung spürbar.
Pünktlich um 9:40 Uhr war es dann soweit. Wir warfen einen letzten Blick auf die Uhr, schnallten die Wanderschuhe fest und begannen, das Auto mit all unseren Sachen zu beladen. Denn heute wechseln wir auch unsere Unterkunft. Heute Abend werden wir dann in Page ankommen, um dort die nächsten Nächte zu verbringen.
Schon bald rollten wir über die Straßen, die vor uns lagen, mit dem tiefblauen Himmel über unseren Köpfen und der Sonne, die den Tag in strahlendes Licht tauchte. Es war einer dieser perfekten Tage, an denen das Wetter uns einfach nicht im Stich ließ.
Nachdem St. George langsam im Rückspiegel verschwand, steuerten wir auf die I-15 East zu und nahmen schließlich die Ausfahrt Richtung Hurricane. Der Weg führte uns über den Highway 59 East, vorbei an weiten, offenen Ebenen, die von entfernten Hügelketten gesäumt waren. Das endlose Blau des Himmels und die goldenen Farbtöne der Landschaft war die perfekte Einstimmung auf das, was noch vor uns lag.
Als wir die Straßen von Hilldale durchquerten, sahen wir alte Holzhäuser und gepflegte Gärten, die an vergangene Zeiten erinnerten. Schließlich bogen wir nach Norden auf die Utah Avenue ab und folgten für etwa drei Meilen der gut asphaltierten Straße, die uns schnurgerade durch die weite Ebene führte. Dann, am Ende des festen Untergrunds, erreichten wir die Canyon Street – eine Schotterstraße, die uns in die unberührte Natur und immer näher an unser Ziel bringen würde.
Die ersten Kilometer auf der Schotterstraße waren ein Vergnügen. Der Boden war fest, die Fahrt ruhig, und die Landschaft um uns herum versprach bereits eindrucksvolle Ausblicke. Die Wüstenvegetation, die sich rechts und links der Straße erstreckte, schimmerte im Sonnenlicht, und die rotbraunen Felsen in der Ferne kündigten die raue Schönheit des Water Canyons an.
Doch je weiter wir fuhren, desto anspruchsvoller wurde der Weg. Hier und da ließ sich der sandige Untergrund nicht mehr leugnen, und besonders in den Kurven konnten wir spüren, wie die Räder des Autos leicht einsanken. Bei feuchter Witterung wäre die Strecke sicherlich eine größere Herausforderung gewesen, aber heute hielt sich der Sand in Grenzen und die Straße war gut befahrbar – gerade aufregend genug, um das Abenteuergefühl zu steigern.
Nach einer Weile endete die Straße, und wir erreichten einen unbefestigten Parkplatz. Staub wirbelte auf, als wir ausstiegen und die Wanderschuhe festschnürten. Die Luft war angenehm warm, und die Vorfreude auf die bevorstehende Wanderung war greifbar. Der Water Canyon lag vor uns, eingebettet zwischen hohen Felswänden und gesäumt von wilder Vegetation. Es war Zeit, das Auto hinter uns zu lassen und den ersten Schritt in Richtung neuer Abenteuer zu machen. Die Natur rief, und wir waren bereit, all ihre Schönheit zu erkunden.
Vom Trailhead aus starten wir unseren Aufstieg, und sofort wird klar, dass wir es hier nicht mit einem gemütlichen Sonntagsspaziergang zu tun haben. Der schmale Pfad schlängelt sich durch dichtes Gestrüpp, über Geröllfelder und sandige Passagen – jede Kurve birgt eine neue Herausforderung. Doch genau das macht den Reiz aus. Der Weg beginnt mit tiefem Sand, in dem unsere Schritte einsinken, als ob die Erde uns festhalten möchte, bevor der Pfad in steiniges Gelände übergeht. Das stetige Rauschen des Flusses begleitet uns und erinnert uns daran, dass wir uns auf dem richtigen Kurs befinden.
Die Kinder sind in ihrem Element. Noah und Emilia klettern über Felsen, springen von einem Stein zum nächsten und scheinen sich in dem wilden Terrain pudelwohl zu fühlen. Ihre Energie steckt uns alle an, auch wenn wir vorsichtiger vorangehen müssen. Nadine kämpft noch ein wenig mit ihrer Kondition, aber nach ihrer Erkältung ist es beeindruckend, wie tapfer sie sich durch das Gelände bewegt. Immer wieder werfen wir uns ermutigende Blicke zu, und wenn der Weg besonders steil oder steinig wird, machen wir einfach eine kurze Pause. Selbst Emilia, die kleinste unter uns, zeigt erstaunliche Ausdauer – und wenn ihre Beine doch einmal müde werden, tragen wir sie ein Stück. Gemeinsam finden wir einen Rhythmus, der zu uns allen passt.
Der Pfad führt uns weiter entlang des Flusses, der sich glitzernd seinen Weg durch den Canyon bahnt. Bald öffnet sich der Blick und wir stehen vor dem beeindruckenden „Eye of Heaven“, auch als Water Canyon Arch bekannt – eine gewaltige Felsformation an der Ostwand des Canaan Mountain. Der Anblick ist wie aus einem Bilderbuch: Der Bogen des Felsens rahmt den strahlend blauen Himmel ein, und durch das „Auge“ hindurch kann man die rauen Felswände und die dahinter liegenden, unendlich wirkenden Weiten erahnen. Es fühlt sich an wie ein Tor zu einer anderen Welt, und in diesem Moment wissen wir, dass das Beste noch vor uns liegt.
Bildergalerie: Water canyon trail
Als wir schließlich den Eingang zur Schlucht erreichen, nimmt die Landschaft eine beinahe magische Qualität an. Die Felswände um uns herum ragen steil in die Höhe und lassen nur schmale Lichtstreifen herein, die das Wasser in den Kaskaden des Lower Water Canyon zum Funkeln bringen. Die Erschöpfung von der Wanderung fällt von uns ab, als wir vor diesem Naturwunder stehen. Das Wasser stürzt in kleinen Kaskaden über die Felsen hinab und sammelt sich in glasklaren Pools, die von den dunklen Felswänden umgeben sind. Es ist kühl hier, und die Luft ist erfüllt von dem sanften Tosen des Wassers, das uns auf all den Anstrengungen der letzten Stunden belohnt.
Die kraftvolle Präsenz der Natur ist überall spürbar. Jeder Atemzug ist frisch, jedes Geräusch ein sanftes Echo, das von den Felsen zurückgeworfen wird. Wir nehmen uns einen Moment, um still zu stehen, um einfach nur da zu sein und dieses überwältigende Gefühl der Freiheit zu genießen. Es ist einer dieser Augenblicke, in denen man sich eins mit der Natur fühlt, als ob man ein Teil dieses uralten Ortes wäre, der seit Ewigkeiten in unveränderter Schönheit hier steht.
Nachdem wir die atemberaubende Aussicht im Lower Water Canyon ausgiebig genossen haben, machen wir es uns auf einem großen, flachen Felsen bequem. Die Felswände ragen um uns herum in den Himmel, und das sanfte Rauschen des Wassers verleiht der Szenerie eine beruhigende Atmosphäre. Es ist der perfekte Ort für eine wohlverdiente Pause, und so packen wir unser Picknick aus. Die mitgebrachten Snacks schmecken doppelt so gut, wenn man sie inmitten solch einer Kulisse genießt. Die Kinder lassen sich auf dem Felsen nieder, während wir das Essen herumreichen und die friedliche Stimmung auf uns wirken lassen.
Eine Stunde vergeht wie im Flug. Die Sonne steht inzwischen etwas tiefer am Himmel, und es ist an der Zeit, den Rückweg anzutreten. Wir packen unsere Sachen zusammen, schnüren die Schuhe fest und machen uns auf den Weg zurück zum Trailhead. Jetzt, da wir den Pfad schon einmal bewältigt haben, wirkt er vertrauter. Die Abschnitte, die uns auf dem Hinweg gefordert haben – das steinige Gelände und die sandigen Passagen – erscheinen nun weniger bedrohlich. Wir wissen, was auf uns zukommt, und gehen mit einem gewissen Maß an Gelassenheit und Routine voran.
Die Kinder sind nach wie vor voller Energie, laufen vor uns her und klettern über Felsen, als hätten sie gerade erst begonnen. Ihre Freude an der wilden Natur ist ungebrochen, und ihre Begeisterung steckt uns an. Immer wieder bleiben wir stehen, um die Aussicht zu genießen – die Landschaft hat sich im Licht des Nachmittags verändert. Die warmen Sonnenstrahlen tauchen die Felswände in sanftes Rot und Gold, und es wirkt fast, als würde der Canyon selbst leuchten. Es ist faszinierend, wie die Natur aus verschiedenen Blickwinkeln immer wieder neue Seiten zeigt, die einem zuvor entgangen sind.
Bildergalerie: Water Canyon
Der Rückweg bietet noch einmal viele Gelegenheiten für beeindruckende Fotos. Wir nehmen uns Zeit, an besonders schönen Stellen innezuhalten und diese einzigartigen Momente festzuhalten. Hier ein Blick in die Tiefe der Schlucht, dort ein Sonnenstrahl, der sich seinen Weg durch eine enge Felsspalte bahnt – die Kamera kann gar nicht oft genug aus der Tasche gezogen werden.
Als wir schließlich den Parkplatz erreichen, sind wir müde, aber glücklich. Unsere Beine spüren die Anstrengung des Tages, doch das Gefühl der Zufriedenheit überwiegt. Der Water Canyon hat uns nicht nur durch seine beeindruckende Natur begeistert, sondern auch durch die kleinen Herausforderungen, die er uns gestellt hat. Es war ein Tag, der uns die Schönheit der Wildnis gezeigt und gleichzeitig unser Abenteuerherz höher schlagen lassen hat.
Wir steigen ins Auto, lassen uns in die Sitze fallen und werfen noch einen letzten Blick zurück auf die Landschaft, die uns so viele unvergessliche Eindrücke beschert hat.
Nach unserem erlebnisreichen Abenteuer im Lower Water Canyon setzen wir die Fahrt fort und lassen Hilldale hinter uns. Der Weg führt uns über Fredonia und dann weiter Richtung Kanab – eine Stadt, die wir ins Herz geschlossen haben und die uns immer wieder willkommen heißt. Doch heute bleibt keine Zeit für Erkundungen. Wir passieren Kanab mit einem kleinen Hauch von Wehmut, denn hier gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Aber diesmal haben wir ein anderes Ziel vor Augen: Page.
Der Highway 89 schlängelt sich in sanften Kurven durch die Landschaft, und jeder Kilometer bietet ein neues, faszinierendes Bild. Auf der einen Seite erheben sich majestätische Felswände, die im Licht der Nachmittagssonne glühen, auf der anderen Seite erstrecken sich weite Täler, die in die Ferne verschwinden. Es ist eine dieser Fahrten, bei denen man den Blick kaum von der Straße nehmen möchte, weil die Umgebung so überwältigend ist. Auch wenn wir die Region schon oft erkundet haben, verlieren die Berge und Wüstenlandschaften nichts von ihrem Zauber – im Gegenteil, sie wecken Erinnerungen an frühere Abenteuer und machen Lust auf mehr.
Die Vorfreude auf Page wächst mit jedem gefahrenen Kilometer. Es ist, als ob die Straße uns mit jedem Schwung näher an unser Ziel heranführt und die Spannung immer weiter ansteigt. Obwohl wir uns heute gegen Zwischenstopps entschieden haben, genießen wir die Fahrt durch die vertraute Gegend – ein Ort, der uns immer wieder in seinen Bann zieht. Es fühlt sich fast so an, als würde die Landschaft selbst uns mit offenen Armen empfangen und uns auf die nächsten Tage in dieser wunderbaren Umgebung vorbereiten.
Unser Fokus liegt nun darauf, rechtzeitig in Page anzukommen und in unser Appartement einzuchecken. Die Aussicht auf ein paar Tage in dieser atemberaubenden Gegend sorgt für eine wohltuende Vorfreude. Wir stellen uns bereits vor, wie wir in der gemütlichen Unterkunft ankommen, uns einrichten und den Abend entspannt ausklingen lassen – vielleicht mit einem kalten Bier auf der Terrasse, während die Sonne hinter den roten Felsen untergeht.
Je näher wir Page kommen, desto mehr steigt die Spannung. Die Straße liegt vor uns, und das Abenteuer ruft – diesmal allerdings etwas ruhiger und entspannter, als es der Tag im Canyon war. Es ist die perfekte Mischung aus Erholung und Entdeckungsdrang, die uns an diesem Tag begleitet.
Am Nachmittag erreichen wir Page, und schon auf dem Weg zu unserem Appartement bekommen wir einen Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten Tagen erwartet. Wir passieren den Grand View Overlook, und als sich die Landschaft vor uns öffnet, wird uns einmal mehr bewusst, welch außergewöhnliche Gegend wir uns als temporäres Zuhause ausgesucht haben. Der Blick reicht weit über das endlose Labyrinth aus Canyons, Tafelbergen und dem schimmernden Wasser des Lake Powell – eine Szene, die uns für einen Moment zum Anhalten zwingt. Wir steigen aus, lassen den Wind um uns wehen und genießen die spektakuläre Aussicht, die die Natur uns hier bietet. Es ist einer dieser Augenblicke, in denen man einfach nur still dasteht und die Größe der Landschaft in sich aufnimmt.
Doch nach einem Moment der Ruhe kehren wir zu unserem ursprünglichen Ziel zurück und legen die letzten Meter zu unserem Airbnb zurück. Kaum angekommen, merken wir sofort, dass wir hier einen echten Glücksgriff gemacht haben. Das Haus ist geräumig, hell und komfortabel – perfekt für uns sechs. Die Kinder stürmen direkt hinein, und ihr Lachen hallt durch die Zimmer, während sie die verschiedenen Räume erkunden. Besonders der Schaukelstuhl im Wohnzimmer übt eine magische Anziehungskraft auf sie aus. Ehe wir uns versehen, haben sie ihn erobert und liefern sich kleine „Schaukelduelle“, um zu sehen, wer ihn am wildesten schwingen kann.
Während die Kinder ihren Spaß haben und das Haus ausgiebig testen, machen sich die Erwachsenen daran, das Auto auszuladen. Koffer, Taschen und Rucksäcke werden in die Zimmer verteilt, und es ist ein reges Hin und Her, während jeder seine Sachen unterbringt. Stefan kümmert sich wie gewohnt um die Vorräte und macht einen kurzen Check der Küche. Er stellt sicher, dass alles Nötige für unsere gemeinsamen Frühstücke bereitsteht – frischer Kaffee, Eier, Brot, Marmelade für den morgendlichen Genuss. Mit einem zufriedenen Nicken signalisiert er, dass wir bestens ausgestattet sind.
Es ist ein entspannter Start in unsere Tage in Page. Das Haus wirkt wie ein gemütlicher Rückzugsort, der uns die ideale Basis für die bevorstehenden Abenteuer bietet. Die Vorfreude auf die kommenden Tage wächst, während wir uns in unserem neuen Zuhause einrichten.
BILDERGALERIE: airbnb page, Arizona
Bevor wir unser hungriges Abenteuer in einem Restaurant in Page starten, steht noch eine andere Mission auf dem Plan – eine, die man einfach nicht ignorieren kann: die Jagd nach den heiß begehrten Wave Permits! Stefan und ich haben die spektakuläre Wave bereits 2018 besucht, aber wer denkt, einmal sei genug, der irrt gewaltig. Die schiere Schönheit dieses einzigartigen Naturwunders hat uns dermaßen überwältigt, dass wir beschlossen haben, immer wieder an der Lotterie teilzunehmen, wann immer sich die Gelegenheit bietet.
Unsere Liebe zur Wave begann 2009, als wir auf ein paar privaten USA-Homepages von dieser unglaublichen Online-Lotterie hörten. Die Bilder von den geschwungenen Sandsteinwellen waren atemberaubend, und es war Liebe auf den ersten Blick. Klar war: Da müssen wir hin! Damals durften täglich nur 20 glückliche Menschen die Wave betreten. Die Verteilung der Permits war eine spannende Angelegenheit: 10 wurden online verlost, während die anderen 10 als Walk-In-Permits am Vortag um 9 Uhr im Bureau of Land Management in Kanab vergeben wurden. Seit 2011 lief dieses System, und wir haben von da an jede Chance genutzt, unser Glück zu versuchen.
Sechs Mal haben wir an der Online-Lotterie teilgenommen und es 2018 tatsächlich geschafft, zwei Permits zu ergattern. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als wir die Nachricht bekamen – und der anschließende Besuch in der Wave war alles, was wir uns erhofft hatten, und noch mehr. Doch unser Glück sollte nicht nur online auf die Probe gestellt werden. Ganze 12 Mal haben wir auch an der Walk-In-Verlosung in Kanab teilgenommen. Die Lotterie hatte einen besonderen Charme, der uns immer wieder anzog. Die dramatischen Worte des Park Rangers, „You enter a wild and dangerous country…“, die kleine Lostrommel mit den Bingo-Bällen und die gespannte Atmosphäre in dem überfüllten Raum – all das machte die Verlosung zu einem Erlebnis für sich. Es war ein nervenaufreibender Moment, wenn die Bälle rollten und die Gewinnernummern verkündet wurden.
Unser größter Walk-In-Erfolg kam 2020, als wir tatsächlich zwei Permits gewannen! Doch unser Glück war getrübt, als uns schlechtes Wetter und unpassierbare Straßen einen Strich durch die Rechnung machten und wir das Los schweren Herzens zurückgeben mussten. Das Erlebnis haben wir in einem eigenen Beitrag ausführlich beschrieben – es war eine dieser bitter-süßen Geschichten, die uns in Erinnerung bleiben wird.
Mit den Jahren wurden die Walk-In-Verlosungen in Kanab immer chaotischer. Die steigende Zahl der Bewerber führte dazu, dass der Raum überquoll, und es war absehbar, dass das System so nicht mehr lange funktionieren würde. Eine reine Online-Lotterie wäre jedoch auch keine Lösung gewesen – schließlich waren die zahlreichen Besucher, die extra wegen der Verlosung nach Kanab kamen und dort übernachteten, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region.
Zum Glück brachte der technische Fortschritt die perfekte Lösung: Mit dem Siegeszug der Smartphones und neuer digitaler Möglichkeiten wurde das Lotteriesystem angepasst. Heute nehmen wir also erstmals am neuen System teil – mal sehen ob wir Glück haben werden! Unsere persönliche Erfolgsstatistik kann sich jedenfalls sehen lassen, vor allem wenn man bedenkt, dass allein im Jahr 2019 über 200.000 Menschen für gerade einmal 7.300 Permits an der Lotterie teilnahmen.
So funktioniert das neue Permit-System:
Es gibt immer noch eine Online-Lotterie wie zuvor, bei der nun drei Monate vor dem gewünschten Datum insgesamt 48 Permits vergeben werden (statt bisher 10).
Ganz neu in der Lotterie-Welt: Statt der altbewährten Ziehung vor Ort gibt es jetzt eine schicke App-Option, die den Standort des Handys überprüft. Das Schlüsselwort hierbei ist Geofencing! Eine digitale Barriere, die einen während der Bewerbung in ein bestimmtes geografisches Gebiet einsperrt. Die erste Grundregel: Man muss sich innerhalb dieses Bereichs aufhalten. Als zweites muss man unbedingt die neueste Version der recreation.gov-App auf dem Smartphone oder Tablet haben, sonst klappt es mit der Bewerbung nicht.
Aber warum sollte man für einen coolen Wave-Trip ein paar Tage länger verweilen? Ganz einfach, die Bewerbung muss immer zwei Tage vor dem geplanten Besuch der Coyote Buttes North abgeschossen werden, zwischen 6 Uhr morgens und 6 Uhr abends Utah-Zeit. Hier der Ablauf:
Tag 1: Einer aus der Gruppe (maximal 6 Leute) muss sich innerhalb von 12 Stunden im Geofence aufhalten und über die App die Bewerbung (9$ Lottery Fee) einreichen. Das Ergebnis der Lotterie gibt es um 7:15 PM (Utah-Zeit). Wenn man gewonnen hat, hat man von da an bis 8 Uhr am nächsten Morgen Zeit, den „Gewinn“ anzunehmen, noch ein paar Extras anzugeben und die 7$ Recreation Fee pro Person zu zahlen.
Tag 2: Richtig wichtig: um 8:30 Uhr Ortszeit müssen alle(!) aus der Gruppe zu einem Safety Briefing erscheinen. Hier bekommt man dann das Permit, das dann für den kommenden Tag gültig ist. Das Ganze geht an einer von zwei Pickup-Stationen: entweder in Page, AZ, oder in Kanab, UT. Wo, bleibt einem selbst überlassen. Aber Vorsicht: Im Sommer ist es in Utah eine Stunde später als in Arizona. Die Abholzeit ist um 8:30 Uhr Ortszeit(!) Verspätungen – egal aus welchem Grund – bedeuten Tschüss Permit.
Tag 3: Erkunde die atemberaubende Wave auf einer grandiosen Wanderung!
Zurück zu unserem heutigen Abenteuer! Nachdem Nadine erfolgreich die erforderlichen Daten für die Wave Lottery in die App eingegeben hatte, machten wir uns auf den Weg zur Grand Canyon Brewery & Distillery. Ein gemütliches Abendessen stand auf dem Plan, und wir freuten uns auf ein köstliches Mahl nach dem langen Tag. Die Atmosphäre dort war einladend – rustikale Holztische, die typischen Zapfhähne hinter der Bar und der verlockende Duft von frisch gebratenen Burgern in der Luft. Es war zwar etwas teurer, als wir es gewohnt sind, aber die Aussicht auf Craft-Bier und herzhaftes Essen machte die Entscheidung einfach.
Mitten im Genuss unserer Burger und Craft-Biere klingelte plötzlich Nadines Handy. Ein kurzer Blick auf das Display, dann stutzte sie kurz und begann plötzlich zu strahlen:
„Congratulations! You were successful in the Coyote Buttes North Daily Lottery.“
Die Nachricht schien fast unwirklich. Wir hatten tatsächlich die Coyote Buttes North Daily Lottery gewonnen! Sofort brach große Freude aus, und die Burger gerieten für einen Moment in den Hintergrund. Übermorgen würden wir zur Wave aufbrechen – ein Erlebnis, das so schwer zu erreichen ist, dass es sich fast anfühlte, als hätte man einen Schatz gefunden.
Der Gedanke, bald wieder die atemberaubenden Sandsteinwellen zu sehen, die sich wie ein Naturgemälde aus farbenfrohen Strudeln und Linien vor uns ausbreiten würden, ließ uns alle jubeln. Wir konnten es kaum erwarten, erneut in diese einzigartige Landschaft einzutauchen, und die Vorfreude erfüllte den Raum wie eine elektrisierende Spannung.
Die Freude war riesig, und es war, als ob die Zeit für einen Moment stillstand. Nach dem Jubeln realisierten wir, dass wir noch unsere Teller vor uns hatten, und versuchten uns weiter auf das Essen zu konzentrieren. Aber jetzt schmeckten die Burger irgendwie noch besser, und jedes Craft-Bier, das wir in der Hand hielten, fühlte sich wie ein zusätzlicher Grund zum Feiern an. Während wir die letzten Bissen genossen, tauschten wir aufgeregt Pläne für den bevorstehenden Trip aus.
Nach dem Essen blieb mein Blick an den Souvenirs hängen, und ich schnappte mir eines der schönen Biergläser, die hier zum Verkauf standen. Ein kleines, aber bedeutungsvolles Andenken an diesen besonderen Abend – und ein weiteres Glas für unsere Sammlung.
Schließlich verließen wir das Restaurant, voller Vorfreude und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen. Nächster Halt: Walmart, um die Getränkevorräte aufzufüllen. Es fühlte sich an, als würde die Freude über den bevorstehenden Ausflug jede noch so alltägliche Aufgabe in etwas Besonderes verwandeln.
Nach dem schnellen Einkauf bei Walmart ging es zurück zu unserem Apartment. Die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer lag in der Luft, und man konnte die Spannung förmlich spüren, als wir unsere Einkäufe einräumten und uns dann gemütlich im Wohnzimmer niederließen. Bei einem Glas Wein und ein paar Snacks ließen wir den Abend ruhig ausklingen und schmiedeten gleichzeitig unsere Pläne für die nächsten Tage. Jeder hatte seine eigenen Ideen und Erwartungen an den bevorstehenden Trip zur Wave, und wir tauschten uns begeistert darüber aus, was wir alles erleben wollten.
Die Gedanken kreisten um die schillernden Felswellen, die endlosen Weiten und die Farben, die sich je nach Tageszeit und Sonnenstand veränderten. Der morgige Tag würde uns den ersten Schritt dorthin führen – und dabei begann alles ganz offiziell mit der Abholung unserer Permits.
Morgen früh wurde es ernst: Unsere erste Station war die Visitor Information in Page, wo uns ein obligatorisches Sicherheitsbriefing erwartete. Dort würden wir endlich die heiß begehrten Permits in den Händen halten – die Eintrittskarten in eine der faszinierendsten Landschaften der Welt. Schon jetzt schien das Abenteuer greifbar nahe, und wir konnten es kaum erwarten, dass der nächste Tag endlich beginnt. Während wir uns auf die bevorstehenden Erlebnisse vorbereiteten, ließ uns die Spannung nicht mehr los.