Durch Göteborgs Herz: Von der Skansen Kronan bis zur Saluhallen und nach Haga

Nach einem entspannten und herzhaften Frühstück auf unserem idyllischen Campground brachen wir voller Vorfreude nach Göteborg auf. Die Fahrt versprach zwei Stunden purer Genuss: Die Straßen schlängelten sich durch die Landschaft, gesäumt von sattgrünen Wäldern und gelben Feldern, die im morgendlichen Sonnenlicht schimmerten.

Auf halbem Weg stießen wir auf einen riesigen Supermarkt in Ryhov, der wie ein Paradies für hungrige Reisende wirkte. Hier war die Gelegenheit für eine typisch schwedische Fika genau richtig: In gemütlicher Atmosphäre genossen wir unsere Kaffeepause mit frisch gebackenen Zimtschnecken, die einfach himmlisch waren und uns mit ihrem süßen Zimtduft verführten. Gestärkt und voller Energie setzten wir unsere Fahrt fort.

Um die Mittagszeit tuckerten wir endlich in Göteborg ein und – wie durch ein Wunder – fanden wir einen Parkplatz direkt unter der beeindruckenden Skansen Kronan, als ob sie auf uns gewartet hätte. Wir zogen ein Parkticket für vier Stunden und machten uns auf den Weg zur alten Festungsanlage. Der Weg war zwar kurz, aber so steil, dass wir uns fast wie ein Bergsteiger fühlten, der kurz davor ist, den Everest zu bezwingen – zu mindestens atmenden wir so als hätten wir den Everest erklommen.

Oben angekommen, wurden wir mit einem atemberaubenden Panorama belohnt, das Göteborg in all seiner Pracht zeigte. Es war, als hätte jemand die historische Altstadt und die modernen Wolkenkratzer in einer riesigen Schneekugel geschüttelt und dann über der Stadt ausgeschüttet. Ich zückte sofort meine Kamera und begann, Fotos zu schießen. Viele Fotos später machten wir uns schließlich auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter, bereit für die zweitgrößte Stadt Schwedens. Der Weg hinunter war weniger steil und führte uns direkt in Richtung Innenstadt.

Skansen Kronan

Kaum hatten wir den Fuß wieder auf den Boden gesetzt, meldete sich bei mir auch schon der Hunger. Wir hatten zwei Optionen ausgeheckt: Entweder das legendäre Hard Rock Cafe oder die viel gepriesene Markthalle Saluhallen. Also machten wir uns zuerst auf den Weg zum Hard Rock Cafe, der uns entlang des malerischen Fluss Göta älv führte.

Als wir beim Hard Rock Cafe ankamen, merkten wir jedoch, dass wir irgendwie keine Lust hatten, dort zu essen. Unsere Neugier auf die Saluhallen war einfach zu groß. Aber da wir nun schon mal da waren, besorgten wir Nadine noch schnell ein Paar Drumsticks für ihre Sammlung. Und das Beste daran? Wir bekamen kostenlos ein weiteres Paar dazu! Das Hard Rock Cafe in Helsinki hatte kürzlich geschlossen und die übrig gebliebenen Waren an andere Filialen verteilt. Nadine würde sich riesig freuen.

Nach dieser unerwarteten Überraschung marschierten wir etwa zehn Minuten zur Saluhallen. Die markante Halle, erbaut im Jahr 1889, beeindruckte uns sofort mit ihren imposanten Stahlträgern und dekorativen Elementen. Hier gab es alles, was das Herz begehrt: Der Duft von frisch gebackenem Brot lag in der Luft, neben den leuchtenden Farben von frischem Obst und Gemüse, exotischen Gewürzen, diversen Käsesorten, hochwertigem Fleisch und fangfrischem Fisch.

Saluhallen

Ein Stand zog besonders unsere Aufmerksamkeit auf sich – die lange Schlange davor war ein untrügliches Zeichen, dass es hier etwas besonders Leckeres geben musste. Der Stand hieß Hasselssons Macklucka und bot kräftige Sandwiches in persischem Barbari-Brot an, das einer dünneren Version von Focaccia ähnelte.

Die Inspiration für die Sandwiches kam aus allen Ecken der Welt. Neben den drei festen Kreationen – Hasselssons Reuben, Mortadella und das vegetarische Spicy Aubergine – gab es auch experimentelle Sandwiches, die jede Woche wechselten. Stefan entschied sich für das Reuben und ich wählte die Mortadella-Version. Wir setzten uns hinaus in die Sonne und genossen die fantastischen Sandwiches. Wow, diese Dinger waren riesengroß und einfach unglaublich lecker. Herz, was willst du mehr? Nach diesem Festmahl fühlten wir uns gestärkt und bereit, Göteborg weiter zu erkunden.

Nachdem wir uns in der Saluhallen gestärkt hatten, ging es weiter für uns in den charmanten Stadtteil Haga. Haga, der älteste Stadtteil Göteborgs, ist zweifellos einer der reizvollsten Orte in dieser lebhaften Hafenstadt. Ursprünglich um 1670 als Vorstadt für Arbeiter angelegt, strahlt das Viertel noch immer den historischen Charme der damaligen Bauweise aus. Die niedrigen Häuser, zunächst komplett aus Holz gebaut, später auf soliden Steinfundamenten mit Holzaufbauten errichtet, erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten.

Wir schlenderten gemütlich durch die Kopfsteinpflasterstraßen und ließen uns von der Atmosphäre in den Bann ziehen. Die malerischen Häuser entlang der Straßen beherbergen zahlreiche kleine Läden, die ein wahres Schatzkästchen an Antiquitäten, Design, Mode und Souvenirs anbieten.

Der Spaziergang durch Haga fühlte sich an wie ein gemütlicher Spaziergang durch die Geschichte Göteborgs, angereichert mit modernen Akzenten und einem Hauch von Nostalgie. Wir genossen jede Minute und ließen uns von der einzigartigen Atmosphäre treiben. Haga war mehr als nur ein Stadtteil – es war ein lebendiges Geschichtsbuch, das uns mit offenen Armen empfing und uns in seine Geschichten einlud.

Haga

 

Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das charmante Viertel Haga, wo der Duft frisch gebackener Zimtschnecken in der Luft hing und uns an jeder Ecke freundlich lächelnde Gesichter begrüßten, setzten wir unsere Entdeckungsreise entlang der lebhaften Hamngatan fort. Zielstrebig steuerten wir in Richtung Lilla Bommen, immer wieder begleitet vom melodischen Klingeln der typischen blauen Straßenbahnen von Göteborg, die uns auf unserem Weg begleiteten.

Die Hamngatan führte uns vorbei an einer beeindruckenden Kulisse aus prächtigen Gebäuden und historischen Sehenswürdigkeiten. Zuerst erblickten wir die majestätische Oper von Göteborg. Dieses moderne und elegante Gebäude erinnert an ein stattliches Schiff, das mit Stolz im Hafen liegt und nur darauf wartet, in See zu stechen – eine passende Hommage an die maritimen Wurzeln dieser faszinierenden Stadt.

Lilla Bommen

Direkt neben der Oper erstrahlte das auffällige Gebäude der Nordea Bank in all seiner Pracht. Mit seiner markanten Architektur und den glänzenden Fassaden zog es sofort alle Blicke auf sich, als würde es sagen: “Schaut her, ich bin das glänzende Juwel dieser Straße!” Doch das wahre Highlight war das eindrucksvolle Göteborg-Schiff, das majestätisch im Hafen vor Anker lag. Die stolzen Masten ragten hoch in den Himmel und das robuste Holz erzählte still von unzähligen Abenteuern und heldenhaften Seefahrten auf den Weltmeeren.

Gerade als wir uns den Hafens ansahen und die malerische Szene genossen, warf ich einen Blick auf die Uhr. Oh Schreck! Unser Parkschein drohte abzulaufen und der Countdown begann. Noch 30 Minuten, um die 2,5 Kilometer zurückzulegen – das klang nach einer echten Herausforderung! Mit einem entschlossenen “Auf geht’s!” setzten wir uns in Bewegung.

Unser restlicher Spaziergang durch Göteborg war wie ein Balanceakt zwischen Eile und Spass. Die Sonne strahlte vom Himmel und machte uns ordentlich ins Schwitzen, während wir durch die belebten Straßen eilten. Während wir uns durch das Gewusel navigierten, schaute ich immer wieder auf den Bildschirm meines iPhones, um sicherzustellen, dass wir nicht vom Weg abkamen. Gleichzeitig behielten wir die Uhr fest im Blick – das Rennen gegen die Zeit war eröffnet!

Unser Weg führte uns erneut durch das bezaubernde Stadtviertel Haga. Als wir in die Kopfsteinpflastergassen eintauchten, die von charmanten kleinen Cafés und Boutiquen gesäumt waren, konnte ich nicht widerstehen, einen kurzen, sehnsüchtigen Blick in die Schaufenster zu werfen – obwohl die Zeit drängte. Die Schätze hinter den Glasscheiben schienen mich anzulächeln und zu rufen: „Komm, kauf mich!“

Zurück auf der Hauptstraße erhöhten wir unser Tempo noch einmal. Wir schlängelten uns geschickt am Rand der Menschenmengen entlang und machten gute Fortschritte. Die markanten Sehenswürdigkeiten, die uns auf dem Hinweg in Staunen versetzt hatten, flogen nun nur so an uns vorbei, als ob sie uns anfeuern wollten: „Lauf, Forrest, lauf!“

Schließlich erreichten wir – etwas außer Atem, aber siegessicher – den Parkplatz. Wir hatten es in den letzten Minuten geschafft, und unser Parkschein war tatsächlich noch gültig. Ein triumphierendes Gefühl durchströmte uns, als wir in den sicheren Hafen unseres Autos eintauchten. Die Anstrengung war es absolut wert gewesen, und während wir uns im Auto bei einer eiskalten Cola zurücklehnten, lachten wir über unseren kleinen, ungeplanten Sprint durch die Stadt. Was für ein Abenteuer!

Oh, Göteborg, du schöne Stadt! Doch nach einem kurzen Abstecher dort hieß es für uns: auf ins nächste Abenteuer! Wir packten unsere Sachen und fuhren los, unser Ziel: der vorgefertigte Campingplatz First Camp Lilleby. Eine Fahrt von etwas mehr als 30 Minuten, aber wer zählt schon die Minuten, wenn man von den wunderschönen schwedischen Landschaften umgeben ist?

Angekommen, wollte ich gerade einchecken. Da tauchte die Campingplatz-Mitarbeiterin auf, die mir gerade noch rechtzeitig die Buchungsunterlagen in die Hand drückte. Sie wollte sie eben in die Late-Check-In-Box legen. Dann verabschiedete sie sich in ihren wohlverdienten Feierabend. 


Gut, die Unterlagen hatten wir, also ab auf die Suche nach unserem Stellplatz. Über die Straße und hinein in einen Waldweg, der eher einem Abenteuerpfad glich. Und dann standen wir da: unser Platz, eine winzige, völlig unebene Katastrophe. Die Toiletten? Außer Betrieb. Strom? Fehlanzeige. Grillen? Ein Traum in weiter Ferne – denn wir hatten ja einen Elektro Grill! Unsere Fee vom Check-in? Im Feierabend und somit unerreichbar.


Was tun? Schnell ins Internet und Alternativen gesucht. Und was fanden wir? Den gigantischen, wunderbar organisierten Skrea Campingplatz in Falkenberg! Eine Stunde weiter südlich, aber wer wollte sich da beschweren? Der Bonus: eine kürzere Fahrt am nächsten Tag.

Im Nu waren wir auf dem Weg und landeten schließlich auf diesem großartigen Platz direkt am Meer. Das Buchen war ein Kinderspiel, ein kleiner Scan des QR-Codes und schon hatten wir unseren Platz. Die Anlage war so modern, dass man meinen könnte, man wäre in einem Hightech-Resort! Der Grill wurde angeschlossen und der Abend endete wie gewohnt: mit saftigem Steak und eiskaltem Bier. Perfektion in Dosen und auf dem Teller!

Da saßen wir nun, die Meeresbrise in den Haaren, den Geschmack von Abenteuer und gegrilltem Fleisch auf den Lippen und das Gefühl von absoluter Freiheit im Herzen. So muss Urlaub sein!

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