Von Hoodoos und Pferdeausritten im Bryce Canyon

Guten Tag, Reisebegeisterte!

Der Reisebericht ist fast fertig – die Fotos sind jedoch noch in Arbeit. Stay tuned für die visuellen Highlights!

Bis dahin, lasst uns gemeinsam auf Text-Abenteuer gehen:

Auf geht’s, Abenteurer! Wir schlängeln uns auf dem Highway 89 von Page in Richtung Kanab. Zwischen Churchwells und den Meilenmarkern 17 und 18 wartet unser Abenteuer: die legendäre Cottonwood Road. Doch halt, bevor du denkst, es wird ein Spaziergang, vergiss es, wenn Regen in der Luft liegt! Das „Impassible when wet“ Schild meint es ernst. Dieser Pfad verwandelt sich in eine wahre Schlitterbahn, und der Lehm schmiegt sich so liebevoll an unsere Reifen, dass wir meinen, wir hätten uns in eine Erdnussbutterwolke katapultiert. Also, Freunde, wenn Regen droht, bleibt zu Hause und schaut Netflix.

Aber an einem sonnigen Tag? Oh ja, dann beginnen wir unsere Reise durch das vielfarbige Badland. Zuerst ein sanftes Tal, dann ein immer enger werdender Canyon, der uns in seinen Bann zieht.

Nach acht aufregenden Meilen erreichen wir den Cottonwood Canyon. Hier wird die Straße unser Begleiter zwischen gewaltigen gelben Felswänden, am Rande des Paria River. Wenn wir den Fluss verlassen, erleben wir eine atemberaubende Transformation: Das Gelb wird zu Blau, das Blau wird zu Rot. Und plötzlich stehen wir vor dem spektakulär zerklüfteten Cockscomb, wo die Felsen so aussehen, als hätte ein Hahn seinen Kamm dort verloren.

Aber warte, es gibt noch mehr! Das nächste Highlight, bei Meile 30 von der Autobahn 89 aus, ist der Grosvenor Arch. Wir erreichen einen staubigen Parkplatz mit Picknickplätzen und einem entzückenden Toilettenhäuschen – ja, wir wissen, wie man das Nützliche mit dem Angenehmen verbindet. Schon hier können wir den majestätischen Bogen sehen.

Nach einem kurzen Abstecher zum Arch erobern wir die letzten 18 Meilen nach Cannonville. Die Straße wird breiter und gleichmäßiger. Plötzlich kreuzen wir den Hackberry Creek, und Stefan, in seinem Abenteuerfieber, beschert einer ahnungslosen Kuh eine Dusche.

Bald darauf haben wir wieder Asphalt unter den Rädern. Nach weiteren 45 aufregenden Minuten erreichen wir unser Ziel: den Bryce Canyon.

Schon von zu Hause aus haben wir einen Half-Day Horseback Ride gebucht, der um 13 Uhr beginnen soll. Das gibt uns zunächst noch 2 Stunden Zeit, um die verschiedenen Aussichtspunkte im Bryce Canyon zu erkunden. Wir fahren zu den verschiednen Aussichtspunkten und sind umgeben von einer Märchenlandschaft aus Kalksteinskulpturen, Türmchen, Säulen und Schlössern, die in der Sonne leuchten. Die Hoodoos, wie diese Steinsäulen hier genannt werden, sind zahlreich und das Markenzeichen des Nationalparks. Die Entstehung der Hoodoos ist faszinierend, da verschiedene Erosionsprozesse am Werk sind, vor allem das Wasser, das den weichen Kalkstein auf mechanische und chemische Weise erodiert. Die Farben von Weiß bis Purpur sind auf unterschiedliche Konzentrationen von Eisen und Mangan im Gestein zurückzuführen. Einfach atemberaubend schön!

Wir kehren zum Besucherzentrum zurück und gönnen uns einen Burger, bevor wir uns auf den Weg zu unseren Pferden machen. Der Startpunkt ist direkt gegenüber von Ruby’s Inn. Wir sind nur eine kleine Gruppe von vier Personen und unserem Cowgirl, das die Tour leiten wird. Keiner von uns hat jemals zuvor auf einem Pferd gesessen. Na, das sind ja beste Voraussetzungen. Zuerst werden fünf Pferde auf einen Transporter geladen, und wir sollen mit unseren eigenen Autos dorthin folgen. Gesagt, getan…

Nach einer kurzen Fahrt sind wir am Ziel. Die Pferde werden aus dem Anhänger entladen, und los geht’s. Wir haben uns für die Half-Day Henderson Peak Route entschieden. Hier ist die original Beschreibung der Route: Henderson Peak is the north boundary of Bryce Canyon National Park. This ride can be tailored to your riding ability and travels through beautiful meadows and along unique mountain trails. The only way you can view the north end of Bryce is to take this ride. Yes, there are hoodoos! This area is rarely visited and as a result you’ll enjoy untouched beauty at every turn. We depart Ruby’s Inn. It’s only ten minutes to the trailhead.

Nach unserem Reitausflug überlegen wir, ob wir zum Bryce Canyon zurückkehren oder die Cottonwood Canyon Road für die Rückfahrt wählen sollen. Eigentlich hatten wir geplant, die „normale“ Straße zurück nach Page zu nehmen, aber die Cottonwood Road hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir uns für die Abenteuervariante entscheiden.

Zurück in Page, begaben wir uns auf die Suche nach einem Steakhouse und landeten schließlich in der DAM Bar. Hier erwartete uns erneut ein Rätsel, das wir Europäer einfach nicht verstehen: Das Steakhouse war gigantisch und drinnen herrschte gähnende Leere. Nur drei Tische waren besetzt, und das konnte man bereits von der Straße aus sehen. Trotzdem wurde uns mit ernster Miene mitgeteilt, dass wir ungefähr 30 Minuten warten müssten, bevor wir einen Tisch zugewiesen bekämen.

Da landeten wir auf der Warteliste, wie die anderen hungrigen Abenteurer vor uns. Wir nahmen auf den bereitgestellten Wartesofas Platz und ich konnte nicht anders, als mir vorzustellen, was wohl passiert wäre, wenn wir so etwas in einer deutschen Kneipe oder einem bodenständigen Restaurant versucht hätten.

Aber das Warten hat sich am Ende gelohnt, meine Freunde! Das Essen war so fantastisch. Mit vollen Bäuchen traten wir den Heimweg zu Bob’s Motel an.

Und was erwartete uns vor unserer Tür? Eine kleine BBQ-Party, direkt vor unserer Nase! Bob hatte sich mit unseren Zimmernachbarn aus Frankreich und Spanien angefreundet und spontan eine internationale Party geschmissen. Sie luden uns ein, sich zu ihnen zu gesellen und somit Europa komplett zu machen. Doch, mal ganz ehrlich, nach dem Ritt des Tages konnte ich meinem armen Hintern nicht zumuten, auf dieser hölzernen Bank Platz zu nehmen. Außerdem waren wir so erschöpft, dass direkt eingeschlafen wären, wenn wir uns hingesetzt hätten.

Also, ab ins Bett! Und wisst ihr was? Selbst bei dem ganzen Party-Lärm, der vor der Tür tobte, konnte ich mühelos einschlafen. Denn das Reiten hatte uns so gründlich durchgeschüttelt, dass selbst eine Rakete im Wohnzimmer keine Chance gehabt hätte, uns wachzuhalten.

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