Wenn der Regen Pläne durchkreuzt: Ein Tag voller Überraschungen auf unserem Roadtrip

„Als ich aus dem Fenster schaue, sehe ich, dass der Himmel draußen immer noch von einem tristen Grau dominiert wird und dazu kommt noch leichter Regen. Schade, dachte ich.

Als wir uns zum Frühstücksbuffet begeben, begegnen uns die „üblichen Verdächtigen“ – Toast, Cream Cheese und dieser recht bescheidene Kaffee. Aber wir lassen uns die Laune nicht verderben! 😊

Das graue Wetter draußen kann uns nicht davon abhalten, das Frühstück zu genießen. Wir lassen es uns schmecken und tanken Energie für einen aufregenden Tag!

Heute steht nur eine kurze Fahrt bis Wells auf dem Plan, gerade mal 70 Meilen, denn wir haben einige Küstenstädtchen, die wir uns ansehen möchten. Derzeit sieht es so aus, als ob der Regen uns buchstäblich einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Aber erst einmal schauen wir, wie sich das Wetter entwickelt. Wir packen unsere Sachen ins Auto und machen uns auf den Weg nach Freeport.

In diesem charmanten Örtchen gibt es den ultimativen Flagship-Store, wenn es um Bekleidung und Outdoor-Ausrüstung geht. Das Unternehmen wurde hier 1912 von Leon Leonwood Bean gegründet und hat mittlerweile über 100 Filialen weltweit. Die Öffnungszeiten sind hier überhaupt kein Problem, denn dieser Laden hat an jedem Tag im Jahr rund um die Uhr geöffnet.

Schon am Eingang empfängt uns ein riesiger Stiefel, der uns herzlich willkommen heißt. Wir schlendern eine Weile durch die Gänge und sind schlichtweg beeindruckt. Die Auswahl ist schier unendlich, und es gibt praktisch nichts, was man hier nicht für Outdoor-Aktivitäten finden kann. 🥾

Neben dem beeindruckenden Outdoor-Geschäft hat es uns in Freeport besonders die McDonald’s-Filiale und Starbucks begeistert. Das Besondere daran? Sie befanden sich in den charmanten Gebäuden der historischen Downtown und waren nicht in den üblichen, bekannten Bauwerken untergebracht. Bei Starbucks gönnten wir uns einen schnellen Kaffee, während der Regen draußen stärker wurde.

Wir entschieden uns, Portland und Cape Elizabeth auszulassen – schließlich planen wir ohnehin, bald wieder nach New England zurückzukehren. Also, was soll’s!

Aber was machen wir bloß mit der restlichen Zeit? Dem Wetterbericht zufolge wird es morgen nicht mehr regnen. Genau da hatten wir geplant, erneut zum Harley-Händler in Manchester zu fahren, um die am Anfang der Reise bestellte Teile abzuholen.

Nach einem kurzen Check unserer Route entscheiden wir uns um. Heute steuern wir den Harley-Händler an, in der Hoffnung, den morgigen Tag bei schönem Wetter sinnvoller gestalten zu können. Es ist zwar ein kleiner Umweg, aber es erscheint uns vernünftiger, einige Stunden im Auto zu verbringen als morgen. Gut, dass wir einen Plan B parat haben!

Unsere Route führt uns über den malerischen Highway 1, bis wir kurz nach Biddeford auf den Highway 111 abbiegen, der sich schließlich in den Highway 202 verwandelt, und uns um 12:30 Uhr nach Manchester bringt. Bei Harley Davidson angekommen, sind alle unsere Teile bereits eingetroffen. Die Bezahlung haben wir im Voraus erledigt, und so geht alles zügig vonstatten. Nur 30 Minuten später sind wir wieder auf der Straße und fahren auf der 101 direkt nach Portsmouth.

Endlich hat der Regen aufgehört, und wir können uns in dieser charmanten Stadt die Beine vertreten. Inzwischen ist es 14:30 Uhr, und unser kleiner Hunger meldet sich.

Wir finden rasch einen Parkplatz mit Parkuhr mitten im Herzen der Innenstadt. Gerade als wir das Auto abstellen, hält ein Wagen neben uns an. Zwei junge Frauen sitzen drin und schenken uns ihr Parkticket. Sie waren schneller fertig als erwartet und möchten, dass wir es nutzen. Es gilt noch für 2 Stunden – das sollte für uns ausreichen. Amerikaner sind einfach nett, nicht wahr?

Wir stoßen auf ein charmantes Café namens „The Works Bakery Café“. Hier teilen wir uns ein wirklich köstliches Sandwich und machen uns dann wieder auf den Weg. Auf unserem Weg passieren wir eine entzückende Brauerei. Ein Bier wäre jetzt genau das Richtige, schließlich hatten wir ursprünglich geplant, in Portland eine Tour durch die Allagash Brewing Company zu machen, was wir aufgrund des schlechten Wetters abgesagt hatten. Das hier scheint eine passende Alternative zu sein, denke ich mir. 🍺

Es stellt sich jedoch heraus, dass die Portsmouth Brewery so überfüllt ist, dass man sich auf eine Warteliste setzen muss. Es wird mindestens 40 Minuten dauern, bis wir hier einen Tisch bekommen. Schade, kein Bier für uns heute. 😔 Irgendwie läuft es heute nicht ganz so wie geplant.

Wir verlassen Portsmouth und müssen erneut ein Stück nach Norden fahren. Alles ist heute ein wenig durcheinander, aber das ist in Ordnung. Wir durchqueren Kittery, nur 5 Meilen von Portsmouth entfernt, und sind nun wieder in Maine.

Kittery ist der älteste Ort in Maine und bezaubert mit seinen historischen Fischerhäusern im typischen New England-Stil, sowie mit über 120 Factory Outlet Stores. Um die Zeit zu vertreiben, stöbern wir in einigen Geschäften herum, aber so richtig in Kauflaune sind wir nicht, da wir bereits am ersten Tag unserer Reise in New Hampshire steuerfrei eingekauft haben. Steuerfrei einkaufen macht irgendwie mehr Spaß.

Ja, wir sind heute etwas unmotiviert. Wir machen uns auf den relativ kurzen Weg zum Hotel, 30 Meilen auf der US1, während es wieder leicht zu regnen beginnt. Na ja, dann verbringen wir eben den Abend mit Kofferpacken, was sowieso erledigt werden muss. Da wir die Harley-Teile bereits abgeholt haben, ist das recht praktisch. Morgen kehren wir in das Bed & Breakfast zurück, in dem wir zu Beginn unserer Reise waren, und sparen uns das mühsame Schleppen des Gepäcks die engen Treppen hinauf. Der Regen hat also sogar seine Vorteile.

Jetzt hoffen wir nur noch auf ein Motel mit Parkplatz vor der Tür – das wäre ideal. Ich buche die Unterkünfte immer rechtzeitig, kann mich aber nicht mehr erinnern, was uns heute Abend erwartet. Der Name klingt jedoch vielversprechend: „Majestic Regency Resort Hotel“. Klingt nach einem schicken Ort.

Wir sind bereits im Stadtgebiet von Wells auf dem Highway 1, und wow, es gibt hier wirklich beeindruckende Hotels. Eines davon wird sicher unser Ziel sein, und es trägt sogar „Majestic“ im Namen. Großartig!

Dann fahren wir an der ultimativen Herbstdekoration vorbei. Auf Heuballen und Kürbissen sind die Ghostbusters mit einem überdimensionalen Marshmallow Man aufgebaut. Einfach unglaublich! „Stefan, das will ich zu Hause auch haben!“ Die Antwort meines Liebsten lautet: „Ja, ja…“ Du kannst dir sicher vorstellen, was er damit meint, oder? 😆🍁🎃

Je weiter wir nach Norden fahren, desto kleiner und unauffälliger werden die Hotels. Haben wir unser Ziel vielleicht bereits übersehen? Nicht wirklich. Das Majestic Regency Resort ist gewaltig – allerdings nicht unbedingt majestätisch. Tatsächlich handelt es sich eher um ein ziemlich gewöhnliches Motel, nur eben in einer sehr, sehr großen Ausführung. In der Mitte befindet sich ein kleines Gebäude – das Büro. Ich gehe hinein und erhalte unseren Zimmerschlüssel. Immerhin, wir können direkt vor der Tür parken.

Die Dame im Büro ist ausgesprochen freundlich. Ich frage sie nach einer Empfehlung für ein nettes Restaurant, am besten eines, in dem die Einheimischen essen. Sie schlägt das „Maine Diner“ vor, nur ein Stück weiter die Straße entlang auf dem Highway 1. Zum Glück haben wir getankt, denn wenn ein Amerikaner sagt: „Gleich da vorne“, kann das eine Weile dauern.

Es ist 17:00 Uhr, als wir all unser Gepäck in das Zimmer geschleppt haben. Eine Stunde später ist alles verstaut, und die Kofferwaage bestätigt: Das Gewicht stimmt. Na ja, fast. 🧳

Also machten wir uns auf den Weg zu dem „gleich da vorne“. Nach etwa 10 Minuten Fahrt bat ich Stefan, das Restaurant doch einmal im Navi zu suchen. Ich war mal wieder zu ungeduldig. Nur 2 Minuten später erreichten wir unser Ziel.

Das Maine Diner entsprach genau unserem Geschmack. Es gab jede Menge hausgemachtes Essen. Ich entschied mich für ein BLT-Sandwich mit Suppe, und Stefan wählte die Buffalo Wings. Dazu gab es (zumindest für mich) ein Pumpkinhead Ale. Gar nicht schlecht, oder?

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