Florenz verzaubert trotz Regen: Ein unvergesslicher Tag in der Renaissance-Stadt
Heute Morgen beschlossen wie unsere kleine Camper-Küche unberührt zu lassen und entschieden uns für ein ausgiebiges All-You-Can-Eat-Frühstück im selben Restaurant, wo wir gestern Abend schon so herrlich geschlemmt hatten. Für nur 8 Euro pro Person konnten wir uns nach Herzenslust den Bauch vollschlagen.
Frisch gestärkt schwangen wir uns nach dem Frühstück auf unsere neuen Klapp-E-Bikes und machten uns auf den Weg in die Innenstadt von Florenz. Die Route war denkbar einfach: Dem Fluss Arno folgen, nach ein paar Kilometern rechts abbiegen – und schon tauchten wir in den lebendigen Trubel der Stadt ein. Der Radweg entlang des Flusses war einfach traumhaft, auch wenn der strahlend blaue Himmel heute eine Pause machte und sich hinter einer dichten Wolkendecke versteckte. Zum Glück blieb es trocken – da hatten wir schon mit Schlimmerem gerechnet.
Kaum hatten wir die Stadtgrenze erreicht, spürten wir den Puls von Florenz förmlich durch die engen Gassen vibrieren. Obwohl es noch früh war, herrschte bereits Rush Hour, und die Stadt erwachte auf ihre ganz eigene, hektische Weise. Diese kleinen dreirädrigen Mini-LKWs, überall um uns herum, und die unzähligen Motorroller, die sich wie flinke Marder durch die engen Straßen schlängelten – immer auf der Jagd nach der kleinsten Lücke, um sich einen Vorteil im chaotischen Verkehr zu verschaffen. Wir fanden die Rollerflut einfach irre! An einer Stelle wurden wir regelrecht von einem Roller-Konvoi umzingelt und fanden uns mitten in einer Art Actionszene wieder – als wären wir plötzlich Teil eines italienischen Films!
Die Altstadt von Florenz hat mit ihren verwinkelten Gassen, gelb getünchten Häusern und grünen Fensterläden einen unverwechselbaren Charme. Hier und da hingen blühende Blumen aus den Fenstern, und ab und zu flatterte frisch gewaschene Wäsche im Wind – ein echtes Bild der Toskana. Ach, wie schön das hier ist!
Nach etwa 20 Minuten gemütlichem Radeln erreichten wir die Piazza Strozzi. Jetzt hieß es: Augen auf nach einem Fahrradparkplatz! Glücklicherweise fanden wir direkt neben dem Hard Rock Cafe einen Platz – perfekt, denn wir hatten sowieso vor, später noch ein paar coole Souvenirs mitzunehmen.
Florenz ist wirklich ein Erlebnis für sich! Die Tour durch die engen Gassen der Altstadt war wie ein kleiner Adrenalinschub. So viele Eindrücke und Überraschungen hinter jeder Ecke – und dabei hatten wir gerade erst den Tag begonnen!
Nachdem die Bikes sicher abgestellt waren, machten wir uns auf den Weg zu dem(!) Highlight von Florenz: dem Dom – oder wie er offiziell heißt: Cattedrale Metropolitana di Santa Maria del Fiore. Majestätisch erhebt er sich über die Stadt und ist nicht umsonst das bekannteste Wahrzeichen. Es ist einfach atemberaubend, wie dieses Meisterwerk der Renaissance das Stadtbild prägt. Der Dom von Florenz gehört nicht nur zu den größten Kirchen Europas, sondern zieht mit seiner schieren Größe und Schönheit alle Blicke auf sich.
Von außen ist er wirklich überwältigend. Man fragt sich fast, ob die Baumeister damals nicht ein wenig größenwahnsinnig waren. Besonders die gigantische Kuppel scheint über der ganzen Stadt zu thronen, als wolle sie sicherstellen, dass man sie aus jedem Winkel Florenz’ bewundern kann. Ein Gebäude, das so viel Geschichte und Kunst in sich trägt, strahlt eine unfassbare Faszination aus.
Nach ein paar Minuten des ehrfürchtigen Staunens beschlossen wir, die restlichen Schätze des Dom-Komplexes zu anzuschauen.
Der Domkomplex in Florenz ist ein wahres Meisterwerk, das in seiner Pracht und Vielfalt beeindruckt. Schon der erste Blick auf das Kirchenschiff ist beeindruckend, und umso besser: der Eintritt ist kostenlos – ein Detail, das uns besonders gut gefiel! Die Dimensionen sind atemberaubend, und man spürt förmlich die Jahrhunderte voller Geschichte, die diesen Ort durchziehen.
Über allem thront die Kuppel, ein architektonisches Wunderwerk, das zeigt, wer hier der Boss ist. Majestätisch überragt sie den gesamten Komplex und ist ein Symbol für die Genialität von Filippo Brunelleschi, der sie entworfen hat.
Nicht minder beeindruckend ist der Glockenturm von Giotto, ein wahres Märchen in Stein. Mit stolzen 85 Metern Höhe erhebt er sich über die Stadt und bietet einen fantastischen Ausblick – man spürt, wie er seit Jahrhunderten über Florenz wacht.
Besonders faszinierend ist die Krypta, wo man hautnah die Geschichte erleben kann. Hier befinden sich die Ausgrabungen und das Grab des großen Architekten der Kuppel, Brunelleschi. Es ist, als könnte man die Vergangenheit berühren und die Meisterwerke der Renaissance aus nächster Nähe spüren.
Das Museum Opera del Duomo ist ein weiteres Highlight. Hier taucht man tief in die Geschichte ein, erfährt mehr über die Künstler und Heiligen, die diesen Ort geprägt haben. Für Kunst- und Geschichtsliebhaber ist dieser Ort ein wahrer Schatz.
Und nicht zu vergessen das Baptisterium. Oft steht es etwas im Schatten des Doms, doch seine kunstvollen Türen und die besondere Atmosphäre machen es zu einem beeindruckenden Teil des Komplexes. Die Kunstfertigkeit, die hier in jedem Detail steckt, ist einfach überwältigend.
Bildergalerie: Cattedrale di Santa Maria del Fiore
Der Tag in Florenz hatte gerade erst begonnen, und wir fühlten uns schon jetzt wie auf einer Zeitreise durch die Geschichte der Renaissance. Jeder Schritt, den wir machten, schien uns tiefer in das Herz dieser großartigen Stadt zu führen.
“Und was machen wir jetzt?”, fragt Stefan, während er sich umschaut. Ich grinse breit: “Na, wir erkunden die Stadt weiter! Los geht’s!” Natürlich hatten wir den Dom mit dem kurzen Rundgang längst nicht abgehakt – die Kuppel wartet schließlich noch auf uns. Aber das heben wir uns für später auf. Jetzt wollten wir erst einmal tiefer in die Stadt eintauchen.
Mit unseren Handys bewaffnet – wer braucht heutzutage noch eine gedruckte Karte, wenn es Google Maps gibt? – schlugen wir als erstes den Weg zum Palazzo Vecchio ein. Dieses historische Herzstück von Florenz stand ganz oben auf unserer Liste. Schon aus der Ferne war der Turm des Palastes imposant, aber je näher wir kamen, desto ehrfürchtiger wurden unsere Schritte. Es ist kaum zu fassen, dass dieser Palast seit Jahrhunderten über die Stadt wacht und unzählige historische Momente miterlebt hat.
“Stell dir vor, diese Mauern könnten reden”, sage ich und Stefan nickt zustimmend. “Die hätten bestimmt so einiges an verrückten Geschichten zu erzählen!” Vielleicht von den Machenschaften der Medici, den Intrigen der Renaissance oder den geheimen Treffen, die hier im Schatten des mächtigen Gebäudes stattfanden. Wenn man die Augen schloss, konnte man sich fast vorstellen, wie die Geschichte durch die alten Gänge rauschte.
Direkt vor dem imposanten Palazzo Vecchio stießen wir auf den prächtigen Fontana del Nettuno – zweifellos eine der beeindruckendsten Brunnenanlagen, die mir je untergekommen ist. Geschaffen von Bartolomeo Ammannati, einem gefeierten Bildhauer seiner Zeit, zählt dieser Brunnen zu den Höhepunkten von Florenz.
In der Mitte thront Neptun, der Gott des Meeres, auf einem kunstvoll gestalteten Wagen. Seine mächtige Gestalt strahlt so viel Kraft aus, dass man fast das Gefühl bekommt, er beherrsche die gesamte Piazza della Signoria. Um ihn herum tummeln sich mythologische Figuren und Meereswesen, die durch das sanfte Plätschern des Wassers zum Leben erweckt werden. Es ist, als ob Neptun das wilde Meer mit all seinen Geheimnissen direkt ins Herz von Florenz geholt hätte.
Besonders fasziniert hat mich die Detailverliebtheit, mit der jede Figur gemeißelt wurde. Jeder Muskel, jede Sehne wirkt so lebendig, dass man sich fast wünscht, sie würden sich bewegen. Diese Kombination aus roher Kraft und eleganter Gestaltung zieht einen sofort in ihren Bann. Man spürt, wie sehr die Künstler von den antiken Göttern und der Natur inspiriert wurden – und diese Faszination überträgt sich auf alle, die den Brunnen betrachten.
Der Fontana del Nettuno ist nicht nur ein beeindruckendes Kunstwerk, sondern auch ein lebhafter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Wir hielten inne, um diesen besonderen Ort in vollen Zügen zu genießen, und beobachteten dabei das bunte Treiben auf der Piazza. Kinder lachten und tobten fröhlich um den Brunnen, während Paare und Freunde auf den Stufen saßen und fleißig Selfies machten.
Der Palazzo Vecchio und der Neptunbrunnen gehören zweifellos zu den Stars von Florenz. Sie sind ein Muss auf jeder Florenz-Liste – hier spürt man die Geschichte hautnah und gleichzeitig das pulsierende Leben der Stadt. Es ist, als würden Vergangenheit und Gegenwart an diesem Ort ineinanderfließen und einen einzigartigen Zauber entfalten.
Unser Spaziergang durch die verwinkelten Straßen von Florenz fühlte sich an wie eine kleine Zeitreise. Wir schlenderten durch ein Labyrinth aus engen, malerischen Gassen, flankiert von beeindruckenden, historischen Gebäuden, bis wir schließlich vor der legendären Ponte Vecchio standen. Diese alte Brücke über den Arno ist nicht nur ein Wahrzeichen, sondern auch ein Touristenmagnet – ein absolutes Highlight für jeden Florenz-Besucher.
Als wir die Brücke betraten, spürten wir sofort ihre besondere Atmosphäre. Die Ponte Vecchio ist berühmt für die kleinen Läden, die sich wie an einer Perlenschnur entlang der Brücke reihen. Von funkelndem Schmuck bis hin zu handgefertigten Kunstwerken und den typischen Souvenirs wird hier alles angeboten. Es war, als wären wir in eine andere Zeit katapultiert, als Handwerker hier ihre Waren anboten und das geschäftige Treiben der Stadt die Brücke erfüllte.
Die lebhaften Farben der Fassaden, die sich im glitzernden Wasser des Arno spiegelten, waren ein echter Genuss für die Augen. Gemütlich schlenderten wir über die steinernen Bögen der Brücke und ließen den Blick über den Fluss schweifen. Die historischen Gebäude am Ufer trugen zur malerischen Kulisse bei. Ob wohl Leonardo da Vinci einst auf denselben Steinen wandelte? Es fühlte sich an, als ob die Geschichte hier noch greifbar wäre – jede Ecke der Brücke schien ihre eigene Geschichte zu erzählen, und für einen Moment waren wir Teil davon.
Unser Weg führte uns schließlich zum majestätischen Palazzo Pitti, einem weiteren Juwel von Florenz. Dieser Palast, einst die Residenz der mächtigen de’ Medici, strahlte eine zeitlose Eleganz aus. Vor uns lag ein Gebäude, das Macht und Schönheit in sich vereinte – ein Symbol für den Reichtum und Einfluss einer der bedeutendsten Familien Italiens. Hier fühlte man sich, als würde man in die glanzvolle Vergangenheit dieser Stadt eintauchen, und das Staunen wollte einfach nicht enden.
Als wir vor dem Palazzo Pitti standen, verschlug uns seine schiere Größe und Pracht förmlich den Atem. Der Palast ist so gigantisch, dass man fast vergisst, dass es in Florenz noch andere Gebäude gibt! Wirklich – das Ding ist riesig! Kein Wunder, dass sich die de’ Medici hier wie Könige gefühlt haben. Man stelle sich vor, man wacht morgens auf und fragt sich: „Welches Zimmer nehme ich heute? Und wie lange dauert es wohl, bis ich dort ankomme?“
Nach diesem königlichen Zwischenstopp ließen wir uns einfach durch die Stadt treiben. Die engen Gassen mit ihren hübschen Geschäften, malerischen Ausblicken und charmanten Ecken zogen uns immer wieder in ihren Bann. Es war mittlerweile 11 Uhr, und auch die letzten Läden öffneten langsam ihre Türen. Darunter auch die berühmte Eisdiele La Carraia, von der wir gehört hatten, dass sie exzellentes, echtes italienisches Gelato macht. Natürlich konnten wir da nicht widerstehen – das musste probiert werden!
Und oh ja, die Empfehlungen hatten nicht zu viel versprochen! Das Eis war ein absoluter Traum – cremig, intensiv im Geschmack und einfach unwiderstehlich. Ich schwöre, ich habe noch nie etwas Besseres probiert. Und das will was heißen, denn in unserer Heimatstadt Esslingen gibt es Bertazzoni, eine italienische Eisdiele, die seit Generationen fantastisches Eis herstellt. Also, sorry Bertazzoni – ihr bleibt in Esslingen unangefochten meine Nummer 1, aber La Carraia hat in Florenz definitiv den Spitzenplatz erobert!
Nach diesem köstlichen Eis-Intermezzo ließen wir uns weiterhin von den charmanten Gassen Florenz‘ treiben. Unser nächstes Ziel: der Dom, diesmal mit dem festen Plan, die berühmte Kuppel zu erklimmen – das große Highlight des Tages. Doch, wie es so oft passiert, begann es genau in dem Moment, als wir uns auf den Weg machten, zu regnen.
Typisch, oder? Man plant, die spektakuläre Aussicht über die Stadt von der Kuppel aus zu genießen, und prompt entscheidet der Himmel, unsere Pläne mit einem Regenschauer zu torpedieren. Aber ich dachte mir: „Regen kann doch auch romantisch sein, oder?“ Also versuchte ich, Stefan zu überzeugen: „Stell dir vor, wir oben auf der Kuppel, der Regen prasselt leise, und wir schauen über ein mystisch in Nebel gehülltes Florenz.“ Dabei konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Stefan sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und meinte trocken: „Romantischer Regen über den Dächern von Florenz – fantastisch.“ Aber er zog seine Kapuze hoch und war trotzdem dabei.
Der Zugang zur Kuppel des Doms ist nur mit dem sogenannten Brunelleschi-Pass möglich – quasi das goldene Ticket für den gesamten Dom-Komplex. Offiziell kostet der Pass 30 Euro, aber wenn man etwas Flexibilität und eine Stornierungsoption möchte, zahlt man 45 Euro bei Anbietern wie Get Your Guide. Flexibilität hat eben ihren Preis!
Wir hatten unseren Pass schon zwei Wochen im Voraus besorgt, und trotzdem kamen wir fast in Zeitnot! Die Kuppel ist unglaublich beliebt. Als wir auf der offiziellen Website nachsahen, waren keine Tickets mehr verfügbar, und bei Get Your Guide gab es nur noch eine einzige Buchungszeit. Da war schnell klar: Die zusätzlichen 15 Euro für die Stornierungsoption waren gut investiert.
Die Vorstellung, womöglich vor verschlossenen Türen zu stehen, brachte uns dazu, die Stornierungsgebühr in Kauf zu nehmen – eine Entscheidung, die sich letztendlich als goldrichtig herausstellte. So konnten wir entspannt dem Regen trotzen und uns voller Vorfreude auf den Aufstieg zur Kuppel vorbereiten.
Die gewaltige Kuppel des Doms von Florenz gilt als technisches Meisterwerk der Renaissance, und das Innere ist ebenso beeindruckend wie das Äußere. Sobald man den Blick nach oben richtet, eröffnet sich einem eine ganze Welt aus Kunst und Symbolik. Die Kuppel ist über und über mit faszinierenden Fresken bedeckt, die auf einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern Szenen aus dem Himmel und der Hölle darstellen. Es ist, als würde man in eine andere Realität eintauchen, sobald man hinaufblickt. Die Farben, die Details und die Dramatik der Figuren sind überwältigend – es fühlt sich fast an, als würde man direkt in die epische Erzählung hineingezogen.
Aber seid gewarnt: Die Darstellungen der Hölle haben es wirklich in sich. Die düsteren, gruseligen Szenen zeigen quälende Seelen, groteske Dämonen und höllische Landschaften, die einem durchaus einen Schauer über den Rücken jagen können. Es sind Bilder, die einen förmlich packen – nichts für schwache Nerven! Doch genau dieser Kontrast zwischen dem friedlichen Himmel und der grausamen Hölle macht den Reiz der Kuppel aus. Es gehört einfach zum besonderen Flair dieses Ortes dazu, dass man in wenigen Metern Entfernung die gesamte menschliche Existenz – von der höchsten Erleuchtung bis zu den tiefsten Abgründen – sehen kann.
Die Geschichte hinter diesen Fresken ist ebenfalls faszinierend. Der Künstler Giorgio Vasari, ein berühmter Maler und Architekt, wollte mit seinem Werk die Fresken von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans übertreffen. Sein ehrgeiziger Plan war es, die größte und prächtigste Darstellung des Jüngsten Gerichts zu schaffen. Leider konnte er sein Werk nicht vollenden, da er vor der Fertigstellung verstarb. Sein Schüler Federico Zuccari übernahm und brachte das monumentale Projekt zu Ende. Trotz dieser Unterbrechung strahlt die Kuppel eine unglaubliche künstlerische Kraft aus, die die Besucher seit Jahrhunderten in ihren Bann zieht.
Es ist unmöglich, diese Fresken zu betrachten, ohne von der schieren Größe und Dramatik überwältigt zu werden. Jedes Detail erzählt eine Geschichte, und zusammen ergeben sie ein Kunstwerk, das die Zeit überdauert. Hier ein paar Ausschnitte, damit ihr einen Eindruck davon bekommt – seht selbst!
Unser Einlass war für 15:30 Uhr angesetzt, aber wir waren schon um 15 Uhr da – besser zu früh als zu spät! Die Mitarbeiter von Get Your Guide in ihren knalligen Warnwesten waren nicht zu übersehen. Nachdem wir unsere Pässe in der Hand hatten, reihten wir uns brav in die wartende Schlange ein.
Pünktlich wurden wir eingelassen und begaben uns auf die Reise zur Kuppel, die sich weniger wie ein einfacher Spaziergang, sondern mehr wie eine architektonische Zeitreise anfühlte. Der Weg führte uns teilweise zwischen der inneren und äußeren Kuppelschale hindurch, und je höher wir kamen, desto enger und steiler wurden die Treppen.
Die ersten Stufen schienen uns noch freundlich zu begrüßen, fast so, als wollten sie sagen: „Willkommen auf dem Weg zur Kuppel!“ Doch je weiter wir hinaufstiegen, desto schmaler und anspruchsvoller wurde der Weg. Es fühlte sich fast an wie ein Escape Room, aus dem es kein Entrinnen gab – aufgeben war definitiv keine Option!
Unterwegs kamen wir an einer Terrasse vorbei, die uns einen atemberaubenden Blick auf die Fresken ermöglichte. Besonders beeindruckend – und gleichzeitig leicht verstörend – waren die Höllenszenen. Ich meine, wer braucht Horrorfilme, wenn man diese düsteren Darstellungen direkt vor Augen hat? Es war faszinierend und gruselig zugleich!
Dann kam die letzte Treppe, die sich entlang der Kuppelwand erstreckte – so steil, dass man das Gefühl hatte, bei jedem Schritt in den Abgrund zu stürzen. Aber nach 463 Stufen (ja, ich habe jede einzelne gezählt!) hatten wir es endlich geschafft. Mit einem letzten kraftvollen Schub durch die enge Luke standen wir plötzlich auf der Aussichtsplattform.
Was uns dort erwartete, war einfach überwältigend. Trotz des düsteren Wetters strahlte Florenz in all seiner Pracht. Die roten Dächer glänzten im Regen, und die tiefhängenden grauen Wolken verliehen der Stadt eine dramatische, fast mystische Stimmung. Es war, als würde Florenz uns sagen: „Klar, das Wetter ist mies, aber schau mal, wie großartig ich trotzdem bin!“
Von hier oben konnten wir die majestätischen Paläste und die verwinkelten Gassen erkennen, die wie ein riesiges, kompliziertes Puzzle wirkten. Es war, als blickten wir über ein gigantisches Puppenhaus – nur dass dieses Puppenhaus lebendig war und direkt unter uns pulsierte. Der Dom hatte uns definitiv den Atem geraubt! Und eins steht fest: Beim nächsten Mal nehme ich definitiv den Fahrstuhl! (Ach ja, den gibt’s ja gar nicht…)
Bildergalerie: Auf der kuppel der Cattedrale di Santa Maria del Fiore
Nach etwa 20 Minuten wurden wir freundlich gebeten, den Rückweg anzutreten, um Platz für die nächsten Besucher zu machen. Schweren Herzens lösten wir uns von diesem atemberaubenden Anblick – wer würde schon gerne freiwillig von einem der besten Aussichtspunkte in ganz Florenz weggehen? Aber gut, wir wussten, es war an der Zeit, Rücksicht zu nehmen. Schließlich wollen wir auch anderen das Erlebnis gönnen!
Florenz von oben zu sehen, war einfach unvergesslich. Die Stadt lag unter uns wie ein riesiges Kunstwerk, das von einem Meister erschaffen wurde. Jeder Winkel, jede Straße, jedes Dach war ein Teil dieses lebendigen Gemäldes. Wir haben uns fest vorgenommen, bald wiederzukommen – das steht außer Frage! Und hoffentlich erwartet uns dann ein strahlend blauer Himmel, mit der Sonne, die fröhlich über die Dächer der Stadt tanzt. Eines ist sicher: Beim nächsten Mal geht’s wieder hoch auf die Kuppel! Ich werde vorsichtshalber schon mal die Sonnencreme einpacken!
Es hat endlich aufgehört zu regnen, auch wenn der Himmel noch von Wolken bedeckt ist. Unser ursprünglicher Plan war, mit den Fahrrädern zum Piazzale Michelangelo zu fahren, aber das verschieben wir auf morgen und düsen stattdessen mit dem Auto dorthin.
Zuerst machen wir uns jedoch auf den Weg zurück zu den Fahrrädern, die wir heute Morgen direkt beim Hard Rock Café geparkt hatten. Zeit für ein bisschen Souvenir-Shopping! Natürlich gibt es im Hard Rock Café die obligatorischen T-Shirts, und für Nadine müssen wir unbedingt wieder Drumsticks mitnehmen – das ist bei jeder Reise ein Muss. Für die Enkel holen wir an einem der Souvenirstände ein paar süße Plüsch-Pinocchios.
Wusstet ihr eigentlich, dass Pinocchio tatsächlich eine Verbindung zu Florenz hat? Das war mir neu! Aber die Geschichte dahinter ist wirklich spannend und lässt die Stadt in einem ganz neuen Licht erscheinen. Lasst mich euch erzählen, wie Pinocchio und Florenz miteinander verbunden sind!
Alles begann mit Carlo Collodi, dem berühmten italienischen Schriftsteller, der 1881 die Geschichte von Pinocchio veröffentlichte. Collodi, der eigentlich Carlo Lorenzini hieß, stammte aus Florenz und ließ sich von der Stadt und ihrer Umgebung inspirieren. Er wuchs in einer Gegend auf, die die Fantasie beflügelte, und es heißt, dass er bei seinen Spaziergängen durch die Stadt oft an Orten vorbeikam, die später in seinem Märchen lebendig wurden.
Florenz ist also nicht nur ein Zentrum von Kunst und Geschichte, sondern auch der Geburtsort einer der berühmtesten Märchenfiguren der Welt. Diese Verbindung zwischen Pinocchio und Florenz macht unseren Besuch hier noch ein wenig magischer. Und die Plüsch-Pinocchios sind nicht nur eine süße Erinnerung, sondern auch ein kleines Stück dieser besonderen Geschichte!
Pinocchio, das berühmte kleine Kerlchen mit der langen Nase, hat seinen Ursprung in Florenz! Sein Schöpfer, Carlo Collodi, lebte in der Stadt und veröffentlichte die Geschichte des hölzernen Jungen erstmals im Jahr 1883. Ursprünglich hieß Pinocchio „Stromboli„, aber Collodi änderte den Namen, um ihn einprägsamer zu machen.
Florenz ist voller Erinnerungen an Pinocchio. Es gibt eine Pinocchio-Puppenwerkstatt, eine Schule für Holzschnitzerei und sogar eine lebensgroße Pinocchio-Skulptur in einem der Parks. Die Straße „Via dei Librai“ in der Nähe von Collodis Wohnort ist eine Hommage an ihn und sein Werk. Die Stadt ist nicht nur bekannt für ihre Kunst und Kultur, sondern auch als die Heimat des kleinen hölzernen Lügenbolds!
Wusstet ihr, dass Pinocchio nicht nur eine Figur in einem Buch ist, sondern auch eine lebendige Tradition in Florenz? Jedes Jahr gibt es in Florenz eine Parade, die zu Ehren von Pinocchio stattfindet. Die Straßen sind gefüllt mit Menschen, die sich als Pinocchio, seine Freunde und Feinde verkleiden. Es ist wie eine lebendige Hommage an Collodis Werk und an die Fantasie, die er in die Welt gebracht hat.
Aber hier wird es noch verrückter: In Florenz gibt es auch eine Pinocchio-Puppenklinik! Ja, ihr habt richtig gehört. Wenn eure Pinocchio-Puppe kaputt ist oder eine kleine „Nasenoperation“ benötigt, könnt ihr sie hier hinbringen, und die Puppenärzte werden sich darum kümmern, dass sie wieder wie neu aussieht. Es ist ein wirklich einzigartiger Ort, an dem die Grenze zwischen Fantasie und Realität verschwimmt.
Also, wenn ihr das nächste Mal in Florenz seid, vergesst nicht, nach Pinocchio Ausschau zu halten! Es gibt so viel mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick denkt. Und wer weiß, vielleicht begegnet ihr sogar einem echten Holzjungen mit einer wachsenden Nase!
Florenz, auch wenn die dicken Wolken und der ständige Nieselregen uns begleitet haben, hat uns trotzdem völlig verzaubert. Es ist einfach eine dieser Städte, die dich sofort in ihren Bann zieht, egal wie das Wetter mitspielt. Der Entschluss war schnell gefasst: Wir müssen wiederkommen! Beim nächsten Mal nehmen wir uns definitiv 2-3 Tage Zeit, um das fantastische Essen zu genießen, uns durch die besten Gelato-Sorten zu probieren und die historischen Schätze in Ruhe zu entdecken. Florenz verdient einfach mehr als nur einen kurzen Zwischenstopp.
Doch für heute hieß es „Arrivederci, Firenze“. Mit einem tiefen Seufzer schnallten wir uns wieder auf die Fahrräder und rollten zurück zum Campingplatz. Aber die Rückfahrt hatte noch eine kleine Überraschung für uns parat: Als wir ankamen, sahen wir aus wie lebende Schlammskulpturen! Die nassen Radwege hatten uns ordentlich zugesetzt, und wir waren von oben bis unten mit Matsch übersät. Besonders unsere Hosen und Jacken waren regelrechte Kunstwerke im Camouflage Look.
Die nächste Mission war also klar: Ab zur Waschmaschine! Wir kämpften uns durch den Haufen matschiger Klamotten und hofften, dass die Waschmaschine auf dem Campingplatz uns aus unserer modischen Misere befreien würde. Und tatsächlich – sie hat ganze Arbeit geleistet! Frisch gewaschen und voller Tatendrang waren wir bereit für den nächsten Tag.
Nach einer heißen Dusche – wir sahen wirklich aus, als wären wir auf einer Expedition durch den Regenwald gewesen – gönnten wir uns im Restaurant des Campingplatzes ein herzhaftes Essen und ein kühles Bier. Das perfekte Ende für einen doch recht nassen Tag.
Satt und angenehm erschöpft fielen wir dann ins Bett, schon träumend von sonnigeren Aussichten und neuen Abenteuern. Morgen geht’s weiter nach Deiva Marina, aber vorher steht noch ein kleiner Zwischenstopp in Pisa auf dem Plan. Ich bin gespannt, ob der berühmte Turm wirklich so schief ist, wie alle sagen!