Ein Tag auf Alcatraz: Geschichte, Flucht und Filmlegenden

Guten Tag, Reisebegeisterte!

Der Reisebericht ist fast fertig – die Fotos sind jedoch noch in Arbeit. Stay tuned für die visuellen Highlights!

Bis dahin, lasst uns gemeinsam auf Text-Abenteuer gehen:

Wir starteten unseren Tag mit den üblichen Bagels und Philadelphia im Hotel, um uns dann auf den Weg zur Cablecar-Haltestelle zu machen. Unser Ziel? Zuerst einmal die Seelöwen am Pier 39 besuchen, denn wer kann diesen witzigen Gesellen schon widerstehen? Anschließend schlenderten wir entlang der Piers bis zur Abfahrtsstelle nach Alcatraz, genannt Pier 39.

Da wir beide Fans von Alcatraz-Filmen wie „The Rock“ und „Flucht von Alcatraz“ sind (wer findet Sean Connery und Clint Eastwood nicht großartig?), war es für uns selbstverständlich, dass die Gefängnisinsel einen festen Platz in unserem Reiseplan hatte.

Die einzige Möglichkeit, Alcatraz zu erreichen, besteht darin, Tickets bei Alcatraz Cruises am Pier 33 in San Francisco zu erwerben (dies hatten wir bereits am Vortag erledigt). Alle anderen Schifffahrtsgesellschaften dürfen nicht auf Alcatraz anlegen.

Als wir ankamen, sahen wir bereits jede Menge Leute und fragten uns, ob alle auf dieses Schiff passen würden. Zum Glück passten wir alle darauf! Wir sicherten uns Plätze an der Bugspitze des Schiffes, wo sich ein winziges Deck befand. Die Sonne schien, die Aussicht war nahezu perfekt, also ab an die frische Luft.

Während der Überfahrt genossen wir einen grandiosen Blick nach vorne auf „The Rock“ und nach hinten auf die atemberaubende Skyline von San Francisco. Wir konnten es kaum erwarten, die Insel zu erreichen.

Übrigens, Essen und Getränke sind auf Alcatraz nicht erhältlich. Daher empfehle ich, sich gut vorzubereiten, um nicht hungrig auf der Insel zu stranden. Auch an Bord der Fähre gab es nichts zu naschen.

Nach einer aufregenden 10-minütigen Fahrt erreichten wir endlich Alcatraz. Ein Ranger begrüßte uns per Mikrofon und verteilte schnell ein paar Broschüren, und schon ging es los. Ein kurzer Aufstieg führte uns zum „Alcatraz Federal Penitentiary,“ so der vollständige Name der Justizvollzugsanstalt. Der Zellentrakt (Building 68) auf dem höchsten Punkt der Insel war von einem übermannshohen Maschendrahtzaun umgeben. Wir betraten den Zellentrakt durch eine massive Stahltür, den Schildern zur Audio-Tour folgend.

Die Route der Audio-Tour war klar ausgeschildert, und an den interessanten Stellen gab es Schilder mit den zugehörigen Tracknummern. Ich kann es nur jedem empfehlen, diesen kostenlosen Service zu nutzen. Die insgesamt 45-minütigen Erklärungen waren hervorragend und teilweise von ehemaligen Insassen und Angestellten kommentiert.

Für uns Filmfans war besonders der Teil interessant, in dem wir die Requisiten aus „Flucht von Alcatraz“ mit Clint Eastwood bewundern konnten. Der Film basiert auf einer realen Begebenheit, in der der Häftling Frank Morris (Clint Eastwood) zusammen mit zwei Mithäftlingen über das Dach des Zellenblocks zum Meer flieht.

Am Ende unseres Abenteuers auf dieser wunderbaren Insel namens Alcatraz, die einst von den gefährlichsten Verbrechern bewohnt war, schlenderten wir noch ein wenig herum. Die goldenen Sonnenstrahlen tauchten San Francisco in ein magisches Licht, und wir nutzten diese Gelegenheit, um ein paar atemberaubende Fotos von der Stadt am Horizont zu schießen.

Und nun stand unser letzter Abend in den USA bevor. Was könnte also passender sein, als sich gebührend von diesem wundervollen Land zu verabschieden? Wir beschlossen, uns ein letztes Mal so richtig zu verwöhnen und begaben uns auf die Jagd nach dem perfekten Steak. Doch das gestaltete sich in dieser Stadt als regelrechte Odyssee. Der berühmte Fisherman’s Wharf war voller köstlicher Meeresfrüchte, und in Chinatown gab es an jeder Ecke chinesisches Essen, das verlockend duftete. Leider waren wir keine Fans von Fisch oder chinesischer Küche, also machten wir uns erneut auf die Suche nach einem Steakhouse.

Dank einer Broschüre über die Stadt, die uns im Hotel in die Hände fiel, wurden wir schließlich fündig: Tony Roma’s im schicken Embarcadero Center. Wir betraten das Restaurant mit der Vorfreude eines Schatzsuchers, der endlich den verborgenen Schatz gefunden hatte. Die saftigen Steaks, begleitet von einem guten Glas Wein, waren ein wahres Festmahl. Wir fühlten uns wie Könige und Königinnen auf unserer letzten Abendmahlzeit in den USA.

Gestärkt und zufrieden machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel. Aber anstatt ein gewöhnliches Taxi zu nehmen, beschlossen wir mit dem berühmten San Francisco-Cable Car zu fahren. Es war eine wilde Fahrt durch die hügeligen Straßen der Stadt, bei der wir fast das Gefühl hatten, in einem alten Hollywood-Film zu sein. Am Hotel angekommen, warteten unsere Koffer darauf, für die Heimreise gepackt zu werden.

Für den morgigen Tag hatten wir bereits im Voraus einen Flughafenshuttle online gebucht. Es war nicht nur eine bequeme, sondern auch eine kostengünstige Möglichkeit, zum Flughafen zu gelangen, und das Geld, das wir dadurch sparten, konnten wir sicherlich bei unserem nächsten Abenteuer gut gebrauchen.

Abschließend noch ein Tipp für alle, die Alcatraz besuchen möchten: Reserviert eure Tickets unbedingt frühzeitig. Gerade an Wochenenden sind die begehrten Karten oft ausverkauft. Aber keine Sorge, ihr könnt sie ganz einfach online unter www.alcatrazcruises.com erwerben. So könnt ihr eure Reise besser planen und sicherstellen, dass ihr dieses einzigartige Erlebnis nicht verpasst.

Wissenswertes zu Alcatraz:

Willkommen auf „The Rock“ – Alcatraz, der berüchtigten Insel, auf der nur die gefährlichsten Verbrecher aus den gesamten Vereinigten Staaten einsitzen. Hierher kommen die Unverbesserlichen, die Ruchlosen, darunter Namen, die in der Welt des Verbrechens einen finsteren Klang haben: „The Scarface“ Al Capone, George „Machine Gun“ Kelly und der gefürchtete Gewaltverbrecher Robert Stroud. Trotz ihres gefürchteten Rufs ernten sie hier keinen Respekt, denn selbst für sie gibt es keine Privilegien. In den düsteren 336 Zellen, die lediglich 1,5 Meter breit und 2,7 Meter lang sind, findet sich nicht viel mehr als eine harte Matratze, ein Waschbecken und eine Toilette, ein winziger Stuhl und ein Klapptisch. Doch diese trostlose Umgebung ist nur der Anfang, denn es gibt auch noch 58 strengste Gefängnisregeln, die das Leben auf „The Rock“ regeln. „Es ist verboten, irgendetwas an die Wand zu hängen“, „Das Handtuch muss gefaltet auf dem Regal liegen“ und „Die Zelle kann jederzeit vom Gefängnispersonal durchsucht werden“, sind nur einige davon.

Die Ankunft auf Alcatraz ist für jeden Insassen ein entwürdigendes Ritual. Die Gefangenen werden ihrer Kleidung beraubt und einer gründlichen Durchsuchung unterzogen. Dann folgt der demütigende Gang über den „Broadway“, wie die Insassen den mittleren Zellengang spöttisch nennen – nackt und unter dem hämischen Gelächter derer, die diese schamvolle Prozedur bereits hinter sich haben.

Im Jahr 1960 wird Frank Morris nach Alcatraz verlegt, ein Bankräuber mit einem angeblich genialen IQ von 133. Für ihn ist die winzige Zelle kein Ort des Verweilens. Von Anfang an beginnt er, das Gefängnissystem akribisch zu studieren, denn er hat einen ehrgeizigen Plan: die Flucht aus dem als ausbruchsicher geltenden Hochsicherheitsknast Alcatraz. Gemeinsam mit Allen West und den Brüdern John und Clarence Anglin dauert es zwei Jahre, bis sie einen ausgeklügelten Ausbruchsplan entwickeln.

In der stickigen Atmosphäre der Kantine tüftelten vier Männer an einem gewagten Plan. Ihre Löffel, zuvor unauffällige Esswerkzeuge, wurden zu Werkzeugen der Freiheit. Monatelang trieben Morris und die Anglin-Brüder ihr ehrgeiziges Vorhaben voran. Im Mai des ereignisreichen Jahres 1962 war es endlich soweit – die Löcher in den Lüftungsschächten waren groß genug, um hindurchzukommen. In einer atemraubenden Aktion zwängten sie sich hindurch und gelangten in den verborgenen Versorgungsschacht hinter der verdächtigen Wand.

Ein weiterer spannender Monat verging, während die Eisenstreben vor dem Lüftungsschacht in der Decke Nacht für Nacht Millimeter um Millimeter aufgebogen wurden. Doch während Morris und die Anglins Fortschritte machten, schien Allen West an den Grenzen seiner physischen Möglichkeiten zu scheitern. Verzweifelt und mit zermürbter Entschlossenheit wurden sie gezwungen, ihn zurückzulassen.

Schließlich erreichten sie das Dach des Zellenblocks und kletterten geschickt an einem herunterhängenden Abflussrohr hinab. Ihre Mission brachte sie zur nordöstlichen Seite der Insel, dort, wo das unbarmherzige Wasser des Festlandes auf sie wartete. Die Aussicht auf Erfolg war düster, denn bis zu diesem Zeitpunkt war es niemandem gelungen, das Festland lebend zu erreichen.

Mit fast schon übermenschlichem Mut ließen sie das Gummiboot in die Dunkelheit hinabgleiten. Dieses improvisierte Fluchtfahrzeug bestand aus mehr als fünfzig Regenmänteln, die sie entweder gestohlen oder von ihren Mitgefangenen gespendet bekommen hatten. Die Dunkelheit umhüllte sie, als sie sich ins Ungewisse wagten.

Ein Jahr später, im Jahr 1963, sollte Senator Robert F. Kennedy Alcatraz aus finanziellen Gründen schließen lassen. Die Instandhaltungskosten für die berüchtigte Gefängnisinsel hatten exorbitante Höhen erreicht. Die ständige Feuchtigkeit und das salzige Meerwasser hatten die Bausubstanz nachhaltig geschädigt. Berichten zufolge verschlang Alcatraz mehr finanzielle Ressourcen als alle anderen Bundesgefängnisse zusammen.

In den 28 langen Jahren, in denen Alcatraz als Hochsicherheitsgefängnis diente, passierten insgesamt 14 Fluchtversuche, die von 36 Insassen unternommen wurden. Doch die meisten dieser Fluchtversuche endeten tragisch. 23 der Ausbrecher wurden erwischt, 6 von ihnen erschossen und 2 ertranken. Doch fünf von ihnen blieben für immer verschollen, darunter Frank Morris sowie John und Clarence Anglin. Sie hatten neun wertvolle Stunden Vorsprung, bevor die Wärter den Ausbruch bemerkten. Die groß angelegte Fahndung fand lediglich zerfetzte Überreste ihres selbstgebastelten Boots am Festland. Die drei Männer wurden nie wieder gesehen, und ihre Leichen wurden nie gefunden. Die Ausbrecher vom 11. Juni 1962 bleiben bis heute mysteriös und auf der Flucht.

 

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