Von Bullenritten bis Lasso-Schnäppchen: Rodeo-Abenteuer in Cody

Guten Morgen aus Rawlins! Heute beginnen wir unseren Tag mit einem richtig guten Frühstück im charmanten Penny’s Diner, das praktischerweise direkt neben unserem Hotel liegt. Dieses Diner hat wirklich etwas ganz Besonderes – es strahlt diesen nostalgischen 50er-Jahre-Charme aus, komplett mit glänzenden Chrom-Details und einer offenen Küche, die uns einen Blick auf die leckeren Gerichte in der Zubereitung bietet. Es ist fast so, als würde man in der Zeit zurückreisen, nur dass uns die moderne Technik frischen Kaffee direkt an den Tisch bringt!

Sobald wir uns an unseren Tisch setzen, werden wir von der lebhaften Atmosphäre und den verlockenden Düften frischer Speisen umhüllt. Eier brutzeln auf der heißen Platte, das Bacon-Fett zischt, und irgendwo in der Ferne höre ich das Klingen einer Glocke, die das fertige Essen ankündigt. Es dauert nicht lange, bis unsere Bestellung den Weg zu uns findet, und das Warten hat sich definitiv gelohnt.

Der French Toast – ein echter Klassiker – übertrifft alle Erwartungen. Außen leicht knusprig, innen fluffig, mit einem Hauch Zimt und warmem Ahornsirup – eine absolute Wucht. Und das Beste: Es wird nicht nur der Magen, sondern auch das Herz satt. Stefan und ich gönnen uns außerdem klassische Omelettes mit allem Drum und Dran, während Bianca die Pancakes testet – auch sie sind ein Volltreffer.

Die Fahrt von Rawlins nach Cody war, um es mal freundlich auszudrücken, „unspektakulär“ – oder anders gesagt, es war eine ziemlich lange Strecke, die sich hinzog. Immer wieder prasselten Regenschauer gegen die Windschutzscheibe, was die Landschaft nicht gerade spannender machte. Aber wie es der Zufall wollte, hatte das Wetter dann doch ein Einsehen, als wir endlich in Cody, der „Buffalo-Bill-Stadt“, ankamen. Pünktlich zu unserer Ankunft verzogen sich die grauen Wolken, und die Stadt zeigte sich von ihrer trockenen Seite.

Wyoming

Cody ist vor allem ein beliebter Zwischenstopp für Besucher, die auf dem Weg zum Yellowstone-Nationalpark sind, denn die Stadt liegt nur etwa 80 Kilometer östlich vom Parkeingang entfernt. Die Stadt selbst wurde 1896 von William Frederick Cody – den meisten besser bekannt als „Buffalo Bill“ – gegründet und trägt stolz seinen Namen. Buffalo Bill, der legendäre Showman und Wildwest-Held, wollte hier eine Stadt erschaffen, die den Geist des amerikanischen Westens einfängt.

Heute merkt man, dass Cody immer noch stark mit dieser Geschichte verwoben ist. Überall in der Stadt finden sich Spuren und Erinnerungen an Buffalo Bill und seine Zeit. Man hat das Gefühl, direkt in die Ära des Wilden Westens einzutauchen, sobald man einen Fuß in die Stadt setzt – was besonders bei uns für ein bisschen Aufregung sorgte, denn hier beginnt für viele Reisende das Abenteuer Yellowstone!

Buffalo Bill

Unser Hauptgrund für den Aufenthalt in Cody ist das berühmte Cody Stampede Rodeo. Bevor wir uns in das Abenteuer Yellowstone stürzen, werden wir hier übernachten, um dieses klassische Stück amerikanischer Western-Kultur hautnah zu erleben.

Rodeo ist ein fester Bestandteil der Kultur in Cody, und die Stadt trägt den Titel „Rodeo Capital of the World“ mit Stolz. Das spürt man überall – in den Geschäften, auf den Straßen und natürlich auf der Rodeo-Arena selbst. Hier wird das Rodeo nicht nur als Sport, sondern als lebendige Tradition zelebriert.

Das Cody Nite Rodeo findet zwischen dem 1. Juni und dem 31. August jeden Abend um 20 Uhr statt. Und ja, wir haben uns die Karten für dieses Spektakel bereits im Voraus online gesichert. Schließlich wollten wir auf Nummer sicher gehen, um dieses typische Wildwest-Erlebnis nicht zu verpassen. Die Atmosphäre verspricht Spannung pur – von wilden Bullenritten bis hin zu geschickten Lassowürfen.

Es wird bestimmt ein unvergesslicher Abend, und wir freuen uns schon riesig darauf, in das bunte und aufregende Treiben eines echten Rodeos einzutauchen, bevor unser Yellowstone-Abenteuer beginnt!

Da bis zum Beginn des Rodeos noch etwas Zeit ist, nutzen wir den Nachmittag für einen entspannten Bummel durch die charmante Downtown von Cody. Es ist fast unmöglich, hier durch die Straßen zu gehen, ohne auf Schritt und Tritt an Buffalo Bill erinnert zu werden. Seine Präsenz ist allgegenwärtig, und überall spürt man den Hauch der Geschichte, den er dieser Stadt verliehen hat.

Unser Spaziergang führt uns direkt am historischen Irma Hotel vorbei, das 1902 von William F. Cody selbst erbaut wurde und nach seiner Tochter Irma benannt ist. Das Hotel versprüht noch immer diesen unverwechselbaren Wild-West-Charme, und es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie damals Cowboys, Reisende und Abenteurer hier ihren Abend verbrachten. Der Saloon im Inneren des Hotels, mit seinem reich verzierten Barbereich und den Holzvertäfelungen, wirkt wie eine Zeitkapsel aus vergangenen Tagen.

Während wir durch die Straßen schlendern, vorbei an weiteren historischen Gebäuden, spüren wir förmlich, wie sehr die Stadt ihre Wurzeln im Wilden Westen bewahrt hat. Cody mag sich mit der Zeit entwickelt haben, aber es ist dieser Hauch von Nostalgie, der den Ort so besonders macht. Jede Ecke erzählt ihre eigene kleine Geschichte aus der Zeit, als Buffalo Bill und der Geist des Westens hier das Sagen hatten.

The Irma

Nachdem wir uns von der fesselnden Atmosphäre der Downtown haben mitreißen lassen, können wir natürlich nicht widerstehen, einige der charmanten Läden zu besuchen. Die Shops in Cody bieten wirklich alles, was das Herz begehrt – von authentischen Western-Souvenirs wie Cowboyhüten und Ledergürteln bis hin zu handgefertigten Kunstwerken lokaler Künstler. Selbst echte Rodeo-Mitbringsel wie Miniatur-Lassos oder Gürtelschnallen im Western-Stil finden hier ihren Platz. Jeder Laden hat seinen eigenen Charakter, und es fühlt sich an, als würde man in jedem Geschäft ein kleines Stück Geschichte mitnehmen. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, ein paar Erinnerungsstücke für zu Hause einzupacken.

Mit unseren frisch erworbenen Schätzen in der Hand machen wir uns anschließend auf den Weg zum Ufer des majestätischen Shoshone Rivers. Der Fluss, der sich durch die raue Landschaft schlängelt, bietet die perfekte Kulisse für einen entspannten Spaziergang. Das sanfte Rauschen des Wassers und die umliegende Natur sorgen für eine wunderbar ruhige Atmosphäre. Hier und da überspannen flache Steine den Fluss, und wir lassen uns einen Moment Zeit, einfach innezuhalten und den klaren Gewässern zuzusehen, wie sie sich über die Steine und Felsen ihren Weg bahnen.

Shoshone River

Der Countdown läuft, Cowboys und Cowgirls! Es ist endlich Zeit, uns auf den Weg zur Rodeo-Arena zu machen, und eins ist sicher: Diese Arena kann man wirklich nicht übersehen! Direkt an der Hauptstraße, am Ende von Cody, thront sie auf der rechten Seite, nur wenige Kilometer vor dem majestätischen Yellowstone-Nationalpark. Schon von weitem zieht sie uns magisch an, als wäre sie der Mittelpunkt dieses wilden Westens – und genau das ist sie auch heute Abend.

Wir sind frühzeitig vor Ort, mit einem klaren Ziel: die besten Plätze in der Arena zu ergattern! Unser Plan ist es, uns gegenüber der Hauptbühne ganz vorne zu platzieren, damit wir das Spektakel aus nächster Nähe erleben können. Schließlich will man nichts verpassen, wenn die Cowboys und Cowgirls in den Ring steigen!

Cody Stampede Rodeo

Die Vorfreude liegt förmlich in der Luft. Während wir uns auf unsere Plätze begeben, spüren wir die aufgeladene Energie, die über die Arena hinwegschwappt. Überall hört man Stimmen, Gelächter, das Klappern der Stiefel auf den Metallstufen. Die Arena füllt sich schnell, und die Stimmung steigt mit jedem Moment. Man merkt sofort: Hier wird etwas Großes passieren, und die Rodeo-Atmosphäre ist einfach unvergleichlich. Es ist dieses Kribbeln im Bauch, das einem sagt, dass die Action gleich losgeht, und wir können es kaum erwarten, das Spektakel in vollen Zügen zu genießen!

Wow, wir haben wirklich super Plätze ergattert! Von hier aus haben wir einen perfekten Blick auf die Stallungen und Boxen, wo die Cowboys sich auf ihre mutigen Rodeo-Ritte vorbereiten. Es ist faszinierend, das Geschehen hinter den Kulissen mitzuerleben – wie die Cowboys ihre Ausrüstung prüfen, sich konzentriert aufwärmen und die Pferde und Bullen in den Startlöchern stehen. Man spürt förmlich, wie die Spannung steigt, während sich alle auf die bevorstehende Action vorbereiten.

Die Energie in der Luft ist förmlich greifbar. Es knistert vor Aufregung, und jeder im Publikum scheint den Moment herbeizusehnen, in dem die Tore sich öffnen und die Cowboys ihre wilden Abenteuer beginnen. Hier, so nah am Geschehen, fühlt es sich an, als wären wir mitten drin, statt nur Zuschauer zu sein. Der Anblick der nervösen Pferde und die Fokussiertheit der Cowboys sind ein wahres Spektakel für sich – es ist klar, dass hier gleich etwas Großes passiert!

Cody Stampede Rodeo

Vor unseren Augen spielt sich eine bunte Mischung aus Vorbereitung, Aufwärmen und – ja, tatsächlich – ein bisschen Tanzen ab! Die Cowboys geben sich nicht nur dem Ernst ihres Jobs hin, sondern haben offensichtlich auch eine Menge Spaß dabei. Die Atmosphäre ist mit einer Mischung aus Vorfreude und einem Hauch von Wagemut aufgeladen. Hier wird alles gegeben: Die Jeans werden akkurat getaped, die Stiefel fest geschnürt, und jeder Cowboy scheint seine eigene kleine Routine zu haben, um sich auf den unvorhersehbaren Ritt vorzubereiten.

Es ist faszinierend zu sehen, wie entspannt und gleichzeitig fokussiert die Cowboys wirken. Man spürt den „Spirit des Rodeos“ in jedem ihrer Bewegungen. Hier geht es um Mut, Ausdauer und Geschick – aber auch um Kameradschaft und die Liebe zum Abenteuer. Die Aufregung steigt, nicht nur bei den Reitern, sondern auch bei uns im Publikum. Wir können es kaum erwarten, dass die Show beginnt!

Gleich geht’s los mit den wildesten Rodeo-Ritten und unvergesslichen Momenten, live von unseren besten Plätzen in der Arena!

Die Show begann pünktlich und wurde sofort von einem unverwechselbaren Charakter in der Arena dominiert: dem Rodeo-Clown. Mit seinem einzigartigen Humor und einer ordentlichen Portion Schabernack brachte er die Menge im Handumdrehen zum Lachen. Sein kurzer, aber witziger Schlagabtausch mit dem Rodeo-Leiter lockerte die Stimmung perfekt auf. Doch schon kurz darauf wechselte die Atmosphäre in der Arena, als der Flaggenträger feierlich auf seinem Pferd durch die Arena ritt. Begleitet von den Klängen der Nationalhymne, verlieh dieser Moment der Show einen Hauch von Patriotismus und Festlichkeit.

Nach diesem eindrucksvollen Auftakt gab es eine kurze „Werbeunterbrechung“ der ganz besonderen Art. Eine Parade von Reitern, geschmückt mit Fahnen lokaler Unternehmen, galoppierte in beeindruckendem Tempo durch die Arena. Von der örtlichen Bank bis zur Autowaschanlage – die Fahnen repräsentierten stolz die lokalen Unternehmen und verbreiteten nicht nur patriotischen Stolz, sondern auch einen charmanten Lokalgeist. 🏇

Interessanterweise wiederholte sich dieses farbenfrohe Schauspiel immer wieder zwischen den einzelnen Rodeo-Darbietungen. Offensichtlich geht hier auch im Wilden Westen nichts ohne Werbung – doch anstatt das Erlebnis zu stören, verlieh es dem Rodeo eine zusätzliche Prise Charme und Regionalverbundenheit. Es war, als würde das ganze Städtchen Cody sich im Rhythmus des Rodeos feiern, und das machte unser Erlebnis umso authentischer.

Cody Stampede Rodeo

Das lang ersehnte Spektakel beginnt! Mit einem donnernden Knarren öffnet sich das gewaltige Eisengatter, und der erste mutige Rodeo-Teilnehmer prescht auf einem wilden Mustang in die Arena. Schon beim ersten Anblick dieses stürmischen Duos spürt man die Aufregung im Publikum steigen. Die Menge bricht in Jubel und Begeisterung aus, während der Cowboy alles daran setzt, sich auf dem aufgeregten Pferd zu halten. Doch die wilde Energie des Mustangs ist nicht zu bändigen – nur wenige Sekunden nach dem Start folgt der spektakuläre Bogenflug. Der Reiter wird in einem hohen Bogen in den staubigen Untergrund katapultiert.

Der Staub wirbelt auf, die Energie in der Arena ist förmlich greifbar, und die Menge feuert den mutigen Cowboy frenetisch an. Es ist ein Moment, der die Essenz des Rodeos in all seiner Intensität und Dramatik zeigt. Die Zuschauer fiebern mit, während der Reiter sich aufrappelt und den kurzen, aber kraftvollen Ritt hinter sich lässt. Das Publikum tobt, und man spürt: Dies ist erst der Anfang eines Abends voller wilder Ritte und atemraubender Action.

Cody Stampede Rodeo

Das Rodeo in Cody fühlte sich ein wenig wie eine nostalgische Erinnerung an unser vorheriges Erlebnis in Bandera, Texas im Jahr 2012 an. In Bandera war das Rodeo Teil eines professionellen Wettkampfs der PRCA (Professional Rodeo Cowboys Association), und der Unterschied zum täglichen Spektakel in Cody war durchaus spürbar. Die Bandera-Version hatte etwas geradezu Spektakuläres, vor allem bei den Bullenritten, die uns damals den Atem raubten. Es war das letzte Rodeo der Saison, und als krönenden Abschluss gab es im Souvenirladen alles zum halben Preis – ein wahres Paradies für Schnäppchenjäger wie mich. Da konnte ich nicht widerstehen und bin nun stolze Besitzerin eines gebrauchten Rodeo-Lassos. Mal sehen, was ich damit noch alles einfangen kann…

Nach diesem aufregenden Abenteuer in Cody machte sich der Hunger bemerkbar, und unser nächstes Ziel war Cassie’s Supper Club. Dieses urige Restaurant versprach nicht nur eine köstliche Mahlzeit, sondern auch eine Prise echter amerikanischer Western-Atmosphäre.

Schon beim Betreten des Lokals wurden wir vom rustikalen Charme des Ortes eingefangen. Der hölzerne Innenraum, die warmen Lichter und die unverwechselbare Stimmung versetzten uns direkt in die goldenen Tage des Wilden Westens. Als die Live-Countrymusik den Dancefloor zum Leben erweckte, wussten wir sofort, dass wir den perfekten Ort gefunden hatten. Die Klänge der Gitarren und die sanften Stimmen der Musiker gaben dem Abend eine ganz besondere Note.

Und dann kamen die Steaks. Groß, saftig und perfekt gegrillt – sie ließen keine Wünsche offen. Dazu das frische Brot mit Honigbutter, das einfach himmlisch schmeckte. Jeder Bissen war ein Genuss. Es war genau das, was wir nach einem Tag voller Action und Spaß gebraucht haben: gutes Essen und eine entspannte Atmosphäre.

Cassie’s Supper Club

So ließen wir den Abend ausklingen, satt und zufrieden, während die Countrymusik weiter die Tanzfläche füllte. Ein perfekter Abschluss für einen Tag, der uns wieder einmal gezeigt hat, dass der wilde Westen noch immer lebt – im Rodeo, im Essen und in der unverwechselbaren Atmosphäre dieses wunderbaren Ortes.

Vollgegessen und zufrieden machten wir uns schließlich auf den Weg zu unserem Hotel, dem Green Gables Inn. Nach dem reichhaltigen Abendessen bei Cassie’s Supper Club und dem aufregenden Rodeo-Tag war die Vorstellung eines gemütlichen Bettes verlockender denn je.

Das Green Gables Inn strahlte eine gemütliche und einladende Atmosphäre aus – perfekt, um nach einem langen Tag zur Ruhe zu kommen. Die entspannte Stimmung des Ortes passte hervorragend zu unserem Bedürfnis, die Beine hochzulegen und den ereignisreichen Tag in Gedanken Revue passieren zu lassen.

Als wir die Zimmertüren hinter uns schlossen und uns endlich aufs Bett fallen ließen, wussten wir, dass uns eine erholsame Nacht bevorstand. Morgen wartete schließlich ein weiteres Abenteuer, und wir konnten es kaum erwarten, frisch ausgeruht wieder loszuziehen!

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