Naturwunder & Neonlichter: Von Page über Zion bis in das Herz von Las Vegas
Mit einem strategischen Masterplan (alles am Vorabend bezahlt – danke, Bob!) starten wir unseren Tag früh und reibungslos. Keine Hektik, kein Warten, kein nerviges „Ich dachte, du hättest das erledigt!“ Stattdessen rollen wir entspannt aus Bob’s Motel und machen uns auf den Weg zum nächsten Highlight: dem Zion National Park. Doch das ist noch nicht alles, denn unser ultimativer Tagesabschluss wartet in Las Vegas – die perfekte Kombination aus Naturwunder und Neonlicht-Overkill.
Die frische Morgenluft schlägt uns entgegen, als wir über den Glen Canyon Dam fahren und den Blick zurück auf Page werfen. Die Stadt verabschiedet uns mit einer Postkartenkulisse, und der Highway 89 zieht uns hinein in die Weiten des amerikanischen Westens. Die Landschaft um uns herum scheint direkt aus einem Westernfilm zu stammen: weitläufig, majestätisch und in allen erdenklichen Nuancen von Rot, Orange und Gold getaucht. Es ist, als hätte jemand einen Farbfilter für die perfekte Stimmung über die Wüste gelegt.
Der Highway führt uns durch eine Kulisse, die so abwechslungsreich ist, dass wir immer wieder innehalten möchten – oder zumindest ein paar imaginäre Kamerafahrten in unserem Kopf durchspielen. Sanfte Hügel, zerklüftete Canyons und das endlose Spiel von Licht und Schatten machen selbst die Fahrt zum Erlebnis.
Wir sind gut gelaunt, denn das Ziel, das uns erwartet, könnte kontrastreicher nicht sein: Zion National Park, ein wahres Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Und danach? Nun ja, sagen wir mal, wir tauschen Wanderstiefel gegen Blinklichter und die Ruhe der Natur gegen die Glockenspiele der Spielautomaten. Aber bis dahin heißt es: die Landschaft genießen, die Sonne im Gesicht spüren und gespannt sein auf das nächste Abenteuer.
Der Glen Canyon erstreckt sich entlang des Colorado Rivers und ist bekannt für seine atemberaubenden Landschaften, tiefen Canyons und den berühmten Lake Powell, der durch den Glen Canyon Dam geschaffen wurde. Der Bau des Damms begann in den 1950er Jahren und war ein gewaltiges Unterfangen: Ingenieure und Arbeiter errichteten ihn, um Wasser und Energie für die wachsenden Städte im Südwesten der USA bereitzustellen. Der Damm staut den Colorado River und schuf den riesigen Lake Powell, der sich über fast 300 Kilometer erstreckt und eine der größten Wasserreservoire des Landes ist.
Lake Powell und der Glen Canyon National Recreation Area sind heute beliebte Ziele für Outdoor-Abenteuer und Wassersport. Die türkisfarbenen Gewässer des Sees bilden einen faszinierenden Kontrast zu den roten, zerklüfteten Felsen des Canyons, was ihn zu einem visuellen Highlight und einem Traum für Fotografen macht. Die Gegend um den Glen Canyon war jedoch schon lange vor dem Bau des Damms von kultureller Bedeutung: Hier lebten einst verschiedene indigenen Völker, und bis heute gibt es zahlreiche archäologische Stätten und Petroglyphen, die von der Geschichte und den Traditionen der Ureinwohner erzählen.
Der Bau des Glen Canyon Damms war jedoch nicht ohne Kontroversen. Viele Umweltschützer, darunter der bekannte Autor Edward Abbey, kritisierten das Projekt, da der Damm den natürlichen Flusslauf des Colorado Rivers veränderte und das ursprüngliche Ökosystem des Glen Canyons teilweise unter Wasser setzte. Trotz dieser Bedenken wurde der Damm fertiggestellt und hat seitdem eine große wirtschaftliche und ökologische Bedeutung für die Region. Heute kann man den Damm besichtigen und in das beeindruckende Bauwerk Einblicke gewinnen, während der Glen Canyon National Recreation Area den Besuchern eine einzigartige Mischung aus Natur, Geschichte und Abenteuer bietet.
BILDERGALERIE: Glen Canyon Dam
Nach einiger Zeit taucht vor uns Kanab, Utah auf – auch bekannt als „Little Hollywood“, und das völlig zu Recht. Dieses charmante Städtchen hat mehr Westernflair als jedes Rodeo-Festival. Hier wurden zahllose Westernfilme gedreht, und während wir durch die Straßen rollen, können wir uns fast vorstellen, wie Revolverhelden mit dramatischen Blicken und Cowboyhüten über den staubigen Boden stiefeln, während die Sonne im Hintergrund untergeht. Es fehlt nur noch die typische Filmmusik, und der Wilde Westen wäre perfekt inszeniert.
Die Stadt selbst trägt ihren Spitznamen mit Stolz: Alte Filmrequisiten und Dekorationen sind an vielen Ecken zu finden, und man könnte meinen, gleich reitet John Wayne um die Ecke. Aber wir bleiben im Hier und Jetzt, passieren Kanab, und der Highway 89 führt uns weiter durch eine Landschaft, die sich mit jedem gefahrenen Kilometer noch spektakulärer präsentiert.
Nach etwa 90 Meilen kommt die nächste spannende Abzweigung: der Highway 9, unser Tor zum Zion National Park. Mit jedem Kilometer, den wir auf dieser Straße zurücklegen, spüren wir die Vorfreude steigen. Die weiten Wüstenlandschaften weichen allmählich steilen Felswänden und spektakulären Panoramen, die schon einen ersten Eindruck von dem vermitteln, was uns im Park erwartet. Der östliche Eingang des Zion National Parks liegt nun direkt vor uns – bereit, uns in eine Welt voller Naturwunder und Abenteuer zu entführen.
Schon auf dem Weg zum Zion National Park verändert sich die Landschaft merklich. Die Felsen um uns herum scheinen mit jedem Kilometer mächtiger und skulpturaler zu werden, als wollten sie uns auf das vorbereiten, was noch kommt. Die Morgensonne taucht alles in ein warmes Licht, und die verschiedenen Rottöne der steilen Klippen beginnen regelrecht zu glühen. Es ist, als würde die Natur uns eine persönliche Einladung schicken, diese Schönheit aus nächster Nähe zu bewundern.
Unser erster Halt ist die berühmte Checkerboard Mesa, eine der eigenartigsten und faszinierendsten Felsformationen im Park. Dieser gigantische Felsen sieht tatsächlich aus, als hätte jemand ein riesiges Schachbrett direkt in den Sandstein gemeißelt – vielleicht ein gelangweilter Riese mit viel Zeit und einem Faible für Brettspiele? Die netzartige Struktur auf der Oberfläche ist jedoch kein Werk von Hand, sondern das Ergebnis von Jahrtausenden der Erosion. Wind, Wasser und Temperaturwechsel haben aus den ehemaligen Sanddünen ein präzises, geometrisches Gittermuster geformt.
Wir stehen davor und können kaum glauben, dass diese filigranen Linien und Rillen das Ergebnis natürlicher Prozesse sind. Es ist, als hätte die Natur selbst beschlossen, einen kleinen Anflug von Minimalismus in die ansonsten dramatische Landschaft zu bringen. Der Anblick ist surreal – eine perfekte Mischung aus Architektur und Wildnis, und wir können die Augen kaum davon abwenden.
Natürlich muss dieser Moment mit der Kamera festgehalten werden. Während wir versuchen, die Checkerboard Mesa im perfekten Winkel einzufangen, stellen wir fest, dass das Licht je nach Perspektive immer neue Nuancen in den Felsen offenbart. Es ist einer dieser Orte, an denen man sich wünscht, noch ein paar Stunden verweilen zu können – oder zumindest einen Schachpartner zu finden, um das „Brett“ auszuprobieren!
Wir steigen aus dem Auto und gehen ein paar Schritte näher an die Checkerboard Mesa heran, um die Details aus nächster Nähe zu betrachten. Die Felswand ist wirklich faszinierend – sie wirkt fast, als hätte ein unsichtbarer Künstler mit Lineal und ruhiger Hand dieses präzise Schachbrettmuster in den Stein gemeißelt. Die feinen Linien und die symmetrischen Muster lassen uns staunen, während die Sonne das Ganze in ein warmes Licht taucht. Die Stille rund um uns verstärkt die Magie dieses Moments – kein Wind, keine Menschenmassen, nur wir und dieses atemberaubende Naturwunder.
Nach einer Weile, in der wir einfach nur das Panorama auf uns wirken lassen, steigen wir wieder ins Auto. Es ist schwer, sich von einem solchen Anblick loszureißen, aber der Zion National Park hat noch so viel mehr zu bieten, und wir können es kaum erwarten, weiter in sein Herz vorzudringen.
Unsere Fahrt auf dem Highway 9 führt uns durch steile Serpentinen und unter überhängenden Felsen hindurch, bis wir den Zion Mt. Carmel Tunnel erreichen – ein technisches Meisterwerk aus den 1920er Jahren. Der Tunnel wurde zu einer Zeit gebaut, als Autos noch kleiner, langsamer und weitaus weniger verbreitet waren. Heute hingegen, in der Ära der überdimensionalen Wohnmobile und Touristenbusse, ist dieser Tunnel ein kleines Abenteuer für sich. Fahrzeuge, die größer als 2,4 Meter breit oder 3,4 Meter hoch sind, brauchen eine spezielle Tunnel-Eskorte, damit sie sicher durchkommen – ein Service, der mit 10 Dollar pro Fahrzeug zu Buche schlägt.
Als wir in die Schlange für die Durchfahrt einreihen, haben wir etwa 15 Minuten Zeit, uns auf das vorzubereiten, was kommt. Die Wartezeit ist gar nicht so schlimm, denn sie gibt uns die Gelegenheit, ein paar Fotos zu machen und die Umgebung genauer zu betrachten. Man fühlt sich hier ein bisschen wie in einem gigantischen Naturfilm, der zufällig auch ein wenig Ingenieurskunst enthält.
Endlich ist es so weit, und wir rollen in den Tunnel hinein. Die Passage ist lang, dunkel und irgendwie aufregend. Immer wieder gibt es kleine Fenster in den Fels, durch die Sonnenlicht in den Tunnel fällt und uns einen kurzen Blick auf die spektakuläre Landschaft draußen erlaubt. Es ist, als würde der Tunnel uns Schritt für Schritt auf das vorbereiten, was auf der anderen Seite wartet – und das ist nichts weniger als ein absolut atemberaubendes Panorama, das uns den Atem raubt. Der Zion Mt. Carmel Tunnel ist nicht nur ein Weg, sondern eine Reise in die Pracht der Natur, und wir sind mehr als bereit, uns davon beeindrucken zu lassen.
Nach der Durchfahrt durch den Zion Mt. Carmel Tunnel fühlen wir uns, als hätte jemand den Vorhang zu einem epischen Naturschauspiel geöffnet. Vor uns erstreckt sich das Gebiet der Kolob Canyons, und der erste Anblick raubt uns fast den Atem. Die zerklüfteten Felsen, die sich in den Himmel erheben, und der Virgin River, der sich wie ein grünes Band durch die Szenerie schlängelt, setzen die beeindruckende Landschaft des Zion National Parks perfekt in Szene.
Hinter dem Visitor Center stoßen wir auf einen großen Parkplatz – und tatsächlich erwischen wir einen der wenigen Plätze direkt am Anfang des Zion Canyon Scenic Drive. Glücksmomente wie dieser sind hier selten, also nehmen wir ihn mit einem triumphierenden Grinsen. Von hier aus geht es mit dem Shuttle-Bus weiter, der uns tief in den Zion Canyon hineinbringt.
Die 7 Meilen lange Route ist ein Erlebnis für sich. Der Bus schlängelt sich entlang des Virgin Rivers, während wir bequem sitzen und die Landschaft wie in einem Naturfilm an uns vorbeiziehen lassen. Links und rechts erheben sich gigantische Felswände, die in kräftigen Rot-, Braun- und Orangetönen schimmern, und das üppige Grün des Tals bildet dazu den perfekten Kontrast. Es ist, als hätte jemand die Landschaft mit einem riesigen Pinsel und unendlich vielen Farben gemalt.
An jedem Stopp der Route locken Wanderwege, die zu noch spektakuläreren Aussichten führen. Doch wir entscheiden uns für eine der beliebtesten Stationen: den Weeping Rock. Hier steigen wir aus und begeben uns auf einen kurzen, aber eindrucksvollen Pfad, der uns zu einer einzigartigen Naturkulisse führt.
Der Weg zum Weeping Rock ist kurz, gut ausgebaut und perfekt für einen kleinen Spaziergang nach der Shuttle-Fahrt. Schon nach wenigen Minuten stehen wir vor der Felswand, die ihrem Namen alle Ehre macht: Aus kleinen Ritzen und Spalten tropft das Wasser sanft herab, als ob der Fels selbst Tränen vergießt. Die Tropfen fallen in einem ruhigen Rhythmus, glitzern im Sonnenlicht wie winzige Diamanten und verleihen der ganzen Szenerie einen fast magischen Touch.
Das Besondere hier ist die grüne Vegetation, die die Felswand wie einen lebendigen Teppich überzieht. Moos, Farne und andere Pflanzen finden in der Feuchtigkeit ein Zuhause, und das Zusammenspiel aus frischem Grün und den leuchtenden Farben der Felsen ist einfach nur beeindruckend. Es fühlt sich an, als wären wir in einer kleinen, versteckten Oase mitten in der rauen Schönheit des Zion National Parks.
Das sanfte Plätschern des Wassers und die kühle Luft sorgen für eine friedliche Atmosphäre, die wir einfach auf uns wirken lassen. Es ist ein wunderschöner Kontrast zu den trockenen, dramatischen Schluchten, für die der Park so bekannt ist. Hier scheint die Zeit stillzustehen, und die Hektik der Welt draußen ist für einen Moment völlig vergessen.
BILDERGALERIE: Zion National Park
Es lag wohl an der Jahreszeit – der Weeping Rock präsentierte sich diesmal eher als „leicht schluchzender Fels“. Die typischen, sanft herabfließenden Tropfen, die sonst die Wand in einen glitzernden Vorhang verwandeln, waren nur spärlich vorhanden. Dennoch hatte der Ort seinen eigenen Zauber. Das bisschen Wasser, das noch floss, schuf eine ruhige, beinahe meditative Atmosphäre, und die grüne Vegetation, die sich tapfer an die Felswand klammerte, verlieh dem Ganzen einen Hauch von Lebendigkeit.
Wir nahmen uns einen Moment Zeit, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Der Shuttle brachte uns zurück zum Visitor Center, wo unser treuer Jeep geduldig auf uns wartete. Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde der Park uns mit einem stillen Nicken verabschieden – eine Erinnerung daran, dass die Natur nicht immer perfekt inszeniert sein muss, um tief zu beeindrucken.
Zurück auf dem Highway 9 folgten wir der Straße bis zum Westeingang, während wir die letzten Blicke auf die mächtigen Klippen warfen, die den Zion National Park so unverwechselbar machen. Mit einem Auto voller Staub und einem Kopf voller Eindrücke verabschiedeten wir uns von diesem grandiosen Ort. Der Zion hat uns mit seiner Vielseitigkeit beeindruckt – vom dramatischen Checkerboard Mesa über die engen Canyons bis zum weinenden (oder eher schniefenden) Felsen. Jeder Moment war einzigartig, und wir waren gespannt, wohin uns das nächste Abenteuer führen würde.
Nach ein paar kleineren Orten und der Rückkehr auf die Interstate 15 ging es entspannt in Richtung Las Vegas. Die Landschaft änderte sich langsam von karger Wüste zu urbanem Glanz, und plötzlich tauchte sie am Horizont auf: die Skyline von Las Vegas, die wie eine schillernde Oase aus dem Wüstenboden wächst. Es ist faszinierend, diese Stadt zum ersten Mal aus der Ferne zu sehen – ihre glitzernden Gebäude und der Kontrast zur umliegenden Einöde sind wirklich einzigartig. Doch zwischen dem ersten ersehnten Anblick und dem tatsächlichen Eintreffen vergeht noch eine Ewigkeit. Die Straßen von Vegas scheinen sich verschworen zu haben, die Vorfreude bis zum Anschlag zu steigern, indem sie uns im Schneckentempo durch die Vororte schieben.
Unser Hotel für die Nacht ist das Stratosphere, und der markante Turm ist nicht zu übersehen. Wie ein gigantischer Wegweiser thront er über der Stadt und gibt uns zumindest das Gefühl, dass wir unserem Ziel näherkommen. Nach einer Ehrenrunde um den Block – die Ausschilderung der Parkhäuser ist hier mindestens so aufregend wie ein Roulettetisch – finden wir schließlich das richtige Parkdeck. Vegas lässt grüßen: Es ist großzügig, laut und irgendwie ein Abenteuer für sich, allein das Auto abzustellen.
Beim Betreten des Hotels begrüßt uns das volle Vegas-Erlebnis. Jeder Weg – wirklich jeder – führt durch das Casino. Der Duft einer Mischung aus Klimaanlagen, Teppichreiniger und Spannung liegt in der Luft, begleitet vom leisen Klingen der Spielautomaten und dem gelegentlichen Jubelschrei eines glücklichen Gewinners. Es ist, als hätte jemand die Essenz von „Casino-Drama“ in die Lüftung gepumpt.
Die Rezeption entpuppt sich als die wahre Herausforderung. Die Schlange für den Check-in erinnert an den Einreiseschalter am Flughafen L.A.: lang, gewunden und scheinbar endlos. Doch Vegas überrascht uns wieder. Die Angestellten sind erstaunlich effizient, die Schlange bewegt sich zügig, und bevor wir richtig jammern können, halten wir schon unsere Zimmerschlüssel in der Hand.
Unser Zimmer in der 17. Etage bietet genau das, was wir uns erhofft hatten: einen großartigen Blick. Wir sehen nicht nur den Swimmingpool auf der 8. Etage – der bereits zum Planschen ruft –, sondern auch einen fantastischen Ausblick auf den Las Vegas Strip, der im Abendlicht glitzert. Vegas, wir sind angekommen!
BILDERGALERIE: Stratosphere Las Vegas
Natürlich hält uns nichts im Hotelzimmer – wir sind schließlich in Las Vegas! Die Stadt, die niemals schläft, ruft, und wir können es kaum erwarten, uns ins Getümmel zu stürzen. Auf unserer Liste stehen die Hotels, die man einfach gesehen haben muss. Erstes Ziel: The Venetian. Schon der Name lässt ahnen, was uns erwartet – Venedig, mitten in der Wüste Nevadas.
Sobald wir das Hotel betreten, verschlägt es uns die Sprache. Die Detailverliebtheit der Kulisse ist einfach unglaublich. Es ist, als wären wir direkt in die Lagunenstadt versetzt worden. Die Nachbildungen der berühmten venezianischen Sehenswürdigkeiten sind beeindruckend: die Rialtobrücke, der Markusplatz, der Campanile – alles perfekt inszeniert, bis hin zu den kleinsten Details. Der Clou? Der Canale Grande schlängelt sich mitten durch das Hotel – und das alles in der dritten Etage!
Gondeln gleiten gemächlich über das Wasser, gesteuert von singenden Gondolieri in traditioneller Kleidung. Ihre Stimmen hallen durch die imposanten Hallen, während sie mit italienischen Liedern das perfekte Ambiente schaffen. Es ist schwer zu glauben, dass wir uns in einem Hotel in Vegas befinden und nicht tatsächlich in Italien. Die Illusion ist so perfekt, dass man fast den Pizza-Geruch erwartet, der um die nächste Ecke weht.
Doch das Venetian bietet noch mehr: exklusive Boutiquen, ein riesiges Casino, schicke Restaurants, Madame Tussauds und sogar eine Niederlassung des Guggenheim Museums. Jeder Winkel dieses gigantischen Komplexes ist ein Erlebnis für sich. Wir schlendern durch die Arkaden, lassen uns von den Lichtern und der Atmosphäre treiben und staunen über die kunstvollen Fresken an den Decken, die an die Werke Michelangelos erinnern.
Nach einer Weile merken wir, dass uns die Füße schmerzen, aber wer kann schon stillstehen, wenn es so viel zu entdecken gibt? Das Venetian hat den Maßstab für den Rest des Abends hochgelegt, und wir sind gespannt, was Las Vegas noch für uns bereithält.
BILDERGALERIE: Venetian Resort Hotel
Das Venetian Resort Hotel in Las Vegas ist ein beeindruckendes Meisterwerk und eine der größten Hommagen an die Stadt Venedig außerhalb Italiens. Mit rund 7.000 Zimmern gehört es zu den größten Hotels der Welt und bietet seinen Gästen ein einzigartiges Erlebnis, das Venedigs Charme und Kultur in die Wüste Nevadas bringt. Das Hotel ist für seine beeindruckende Nachbildung berühmter venezianischer Sehenswürdigkeiten bekannt: Der Markusplatz, die Rialtobrücke, der Campanile und selbst der „Canale Grande“ sind hier detailreich nachgebaut und verleihen dem Resort eine besondere Atmosphäre.
Der „Canale Grande“ ist eines der spektakulärsten Highlights des Venetian. Er verläuft nicht im Erdgeschoss, sondern in der dritten Etage, was den Eindruck einer „schwebenden“ Stadt vermittelt. Besucher können in authentischen Gondeln durch den Kanal gleiten und dabei die Atmosphäre der venezianischen Wasserstraßen genießen. Die Gondeln werden von professionellen Gondolieri gesteuert, die oft italienische Lieder singen, was die Illusion perfekt macht. Das Venetian ist zudem Heimat zahlreicher Attraktionen, wie dem Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett und dem Guggenheim Museum, die das kulturelle Angebot bereichern.
Ein weiteres herausragendes Merkmal ist das riesige Casino, das zu den größten der Stadt gehört und unzählige Spielmöglichkeiten bietet. Das Venetian hat sich auch einen Namen für seine luxuriösen Einkaufsmöglichkeiten gemacht. Die „Grand Canal Shoppes“ bieten über 160 exklusive Geschäfte und Boutiquen, die in venezianisch anmutenden Arkaden untergebracht sind. Das gesamte Einkaufszentrum ist kunstvoll dekoriert, und die Decke des Shoppes-Bereichs ist als Himmel gestaltet, was den Eindruck erweckt, man schlendere durch die Gassen einer echten italienischen Stadt.
Fast zwei Stunden verbringen wir in diesem venezianischen Traum, schlendern durch die künstlichen Gassen, bewundern die luxuriösen Geschäfte und machen natürlich ein paar Schnappschüsse auf dem „Markusplatz“. Die Atmosphäre ist unglaublich: ein Hauch von Luxus, eine Prise Extravaganz und jede Menge Staunen. Kein Wunder, dass das Venetian für viele ein Höhepunkt ihres Vegas-Abenteuers ist.
Zurück auf dem Strip lassen wir uns von der Energie der Stadt treiben. Die Neonlichter flimmern, die gigantischen Hotels übertrumpfen sich gegenseitig mit Pomp, und die Menschenmassen wirken wie ein unendlicher Fluss aus Besuchern, die alle den Glanz und Glamour der Stadt erleben wollen. Wir spazieren vorbei an weiteren ikonischen Attraktionen – vom Bellagio mit seinen tanzenden Fontänen bis zum imposanten Caesars Palace – und staunen, wie jedes Hotel seine eigene kleine Welt erschafft.
Doch irgendwann meldet sich der Hunger, und unser Hotel lockt mit einem besonderen Geheimtipp: Roxy’s Diner. Die Beschreibung klingt vielversprechend, und sobald wir eintreten, wissen wir, dass wir hier richtig sind. Das Diner ist eine Zeitkapsel der Fifties, komplett mit schwarz-weiß karierten Böden, Chromakzenten und gemütlichen roten Lederbänken. Doch das Beste an Roxy’s? Die Kellnerinnen und Kellner, die sich nicht mit dem Servieren von Essen begnügen – sie sind gleichzeitig Showstars!
Plötzlich erfüllt sich der Raum mit Musik. Eine der Kellnerinnen schnappt sich ein Mikrofon und legt los mit einem Rock ‘n’ Roll-Klassiker. Die Gäste, uns eingeschlossen, sind sofort begeistert. Die Stimmung ist ansteckend, und jeder Song bringt die unbeschwerte Lebensfreude der 50er zurück. Es ist, als würde man in einem Live-Musical essen, und die Kombination aus köstlichem Essen und Unterhaltung macht diesen Ort zu etwas ganz Besonderem.
Unsere Burger kommen – und wow! Die Portionen sind, sagen wir mal, sehr amerikanisch großzügig. Der Burger selbst? Ein Meisterwerk: saftig, perfekt gewürzt und in einem wunderbar weichen Brötchen serviert. Dazu gibt’s knusprige Pommes, die direkt aus dem Frittierhimmel zu kommen scheinen. Während wir essen, sorgen die Kellner mit ihren Auftritten dafür, dass die Stimmung konstant auf „Spitze“ bleibt. Man merkt, dass sie das hier lieben – und wir lieben es auch.
Zurück im Zimmer angekommen, werfen wir einen letzten, fast ehrfürchtigen Blick auf den Strip, der sich wie ein leuchtendes Band durch die Nacht zieht. Die Neonlichter funkeln, die Hotels blinken um die Wette, und irgendwo unten in der Stadt feiern die Menschen, als gäbe es kein Morgen. Doch wir? Wir sind in diesem Moment einfach nur zufrieden. Der Tag war aufregend, vollgepackt mit Erlebnissen, und jetzt genießen wir die Ruhe und das Gefühl, einen weiteren unvergesslichen Tag erlebt zu haben.
Die Aussicht aus dem Fenster könnte uns noch Stunden fesseln, doch die Erschöpfung meldet sich unüberhörbar. Das Bett ruft, und mit einem zufriedenen Seufzer lassen wir uns hineinfallen. Während wir die Decke über uns ziehen, denken wir an die Highlights des Tages: die venezianische Traumwelt, das pulsierende Leben auf dem Strip, die unerwarteten Gesangseinlagen im Diner. Jeder Moment war auf seine Weise einzigartig.
Mit Vorfreude auf den nächsten Tag – und ein wenig Spannung, was Las Vegas noch für Überraschungen bereithält – schließen wir die Augen. Die Stadt, die niemals schläft, kann ruhig weitermachen. Wir verabschieden uns für ein paar Stunden in den wohlverdienten Schlaf, bereit für die Abenteuer, die uns morgen erwarten.